Wie Naturgärten Menschen verändern?

Visionen im Naturnahen Grün
Visionen im Naturnahen Grün
ZEIT ...
DYNAMIK ...
ÜBERRASCHUNG ...
GEDULD ...
– DAS SIND DIE ZENTRALEN „PRODUKTIONSFAKTOREN“ IM NATURGARTEN.
Wie Naturgärten Menschen verändern?
Versuch einer ganzheitlichen Betrachtung einer Partnerschaft
Das Fazit aus den Überlegungen zu den
Auswirkungen der Klimaveränderung auf
den Naturgarten war 2008 in Grünberg: Die
Klimaveränderung bietet dem Naturgarten
die Chance, das jetzt nötige Umdenken von
Menschen zu unterstützen und zu beschleunigen. Dies nicht nur bei Schülerinnen und
Schülern, sondern auch bei Erwachsenen,
und erst noch in einem lernpsychologisch
optimalen Umfeld.
Dieser Gedanke wird im Folgenden vertieft
und präzisiert.
Stagnation
Die Naturgartenbewegung hat sich bis jetzt
über zwei Stufen bewegt.
In der ersten Stufe stand die Natur im Zentrum. Die Wirkung blieb unter der Erwartung:
n Beschränkte Zahl der Naturgärten.
n Kein grundsätzliches Umdenken in der
Gartenbranche.
n Kaum Beweise für einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt über Einzelgärten hinaus.
n Mit einer „MacDonaldisierung“ der genetischen Vielfalt eventuell mehr Schaden
als Nutzen für Biodiversität.
n Besonders bedenklich der Umstand, dass
Wildpflanzen zu verfügbarer Handelsware geworden sind: falsches Signal.
„DER NATURGARTEN DARF ABER KEIN ORT
DES VERGESSENS WERDEN, ER SOLL IM GEGENTEIL EIN ORT DES AUFBRUCHS SEIN.“
Andreas Winkler
96 Natur & Garten Juni 2010
In der zweiten Stufe kam der Mensch ins
Spiel, mit Wohlbefinden, Ästhetik, Benutzung des Gartens, Befriedigen von Bedürfnissen. Diese neue Botschaft schlug ein.
Die Anhängerschaft des Naturgartens vermehrte sich beträchtlich.
Dennoch ergibt eine nüchterne Einschätzung der Lage:
n Gemessen an der Gesamtzahl der Gärten
wenige Naturgärten.
n Die Vision einer wirklich neuen Gartenphilosophie wurde nicht konsequent
weiterentwickelt.
n Meist wird einfach die konventionelle
Gartenphilosophie mit neuem Pflanzensortiment weiter gepflegt.
n Damit nutzt und vollzieht der Naturgarten den jeweiligen gerade aktuellen
Standard grünen Denkens. Er erhebt
aber wenig Anspruch, diesen Standard
mit seinen Impulsen auchgestalten zu
helfen.
Faszination
Es ist Zeit für neue Perspektiven, für eine
dritte Stufe. Ein Naturgarten, der das nötige
Umdenken von Menschen unterstützt und
beschleunigt, der einen Beitrag an die Problembewältigung und positive Veränderung unseres Gesellschaftssystems leistet:
Natur, Menschen, Kultur! Neues Ziel, neue
Faszination.
Erfahrungen und Vorstellungen
Wege
Ein paar Beispiele für Lernfelder mit dem
Naturgarten:
n Spielerisch und lustvoll erleben, dass
nicht nur das Unterwerfen der Natur zufrieden macht: Wertewandel
n Eine Partnerschaft, in der die eine Seite
nur dominiert und lenkt und die andere sich ausschliesslich anpasst und gehorcht, ist auf die Dauer nicht lebensfähig. Den Garten als Partner annehmen
und darin Partnerschaft üben!
n Lernbereitschaft. Nicht den Naturgärten
mit einseitigen Gestaltungsvorstellungen
das Wort abschneiden, wenn sie uns etwas sagen wollen. Hören wir auf sie.
n Achtsamkeit als Wert rehabilitieren. Der
richtig verstandene Naturgarten ist die
Verkörperung davon.
n Gärten können gefühllos oder mit Gespür
behandelt werden. In (Natur-)Gärten lässt
sich der Umgang mit Gewalt üben.
n Ungeduld ist zerstörerisch. Im Naturgarten lässt sich Entschleunigung lernen.
n Ästhetik ist lernbar. Natur- und sozialverträgliche Ästhetik ist lernbar. Im Naturgarten erleben und lernen wir das besonders intensiv.
Zur Umsetzung der theoretischen Chancen
sind auch ungewohnte Denkansätze nötig.
NATUR
IN GÄRTEN
MENSCHEN IN
NATURGÄRTEN
NATURGÄRTEN
IN MENSCHEN
Acht Stichworte für Handlungsfelder mögen als Ansätze für Diskussionen dienen:
1. Zieldefinition (in Zweckartikel, Leitlinien,
Richtlinien)
2. Thematisierung (nicht nur unter Gartengestalterinnen und -gestaltern)
3. Schulung (wer Kundenbetreuung macht:
50 % der Ausbildung in Kommunikations- und Bildungsfragen)
4. Forschung (zum Thema)
5. Umgang mit Wildstauden (falsches Signal „unbeschränkte Verfügbarkeit“ vermeiden)
6. Rehabilitierung (Zucht-)Gartenpflanzen
(zur Entlastung der Wildpflanzen)
7. Finanzierbarkeit (Begleitung von Kunden
im Sinne von Bildung muss sich zahlen)
8. Qualitätskontrolle, Zertifizierung (Kundenbetreuung einbeziehen)
Abb. rechts: Das war eine fiktive Rechnung, um
zu testen, wie die Zuhörer reagieren: Fast alle
Zuhörenden haben den Schwindel erkannt. Was
heute mit Tieren absurd wirkt, ist bei Pflanzen
noch Gang und Gäbe: der Handel mit Wildformen für Garten und Naturschutz.
NICHT FIXE VORSTELLUNGEN MACHEN DEN NATURGARTEN AUS, SONDERN ENTWICKLUNGEN
NICHT PRODUKTE VERKAUFEN, SONDERN
PROZESSE.
KUNDEN BEGLEITEN MUSS SICH EBENSO
ZAHLEN WIE KUNDEN BELIEFERN.
GÄRTEN DURCH MENSCHEN GESTALTEN IST
GUT, MENSCHEN DURCH GÄRTEN VERÄNDERN
IST BESSER.
ES GEHT NICHT UM DIE BEFRIEDIGUNG UNSERES
TRADITIONELLEN SCHÖNHEITSBEGRIFFES,
SONDERN UM SEINE HINTERFRAGUNG.
UMGANG MIT KUNDSCHAFT: ZERTIFIZIERTE
KOMPETENZ VON NATURGARTENBETRIEBEN.
ZUM VERWIRKLICHEN GEWOHNTER GARTENBILDER EIGNEN SICH ZIERPFLANZEN BESSER
ALS WILDPFLANZEN.
KUNDEN, GÄRTNERINNEN, NATUR IM GARTEN:
GEMEINSAM AUF DIE REISE OHNE BEKANNTES
ZOHASA
Vermehrung und Versand von Kleintieren
für Garten und Naturschutz (VKK-Zertifiziert)
ZIEL, OHNE ENDE ...
GEWALTIG HAT SICH DIE WILDTIERHALTUNG
IM ZOO IN DEN LETZTEN JAHRZEHNTEN
VERÄNDERT. MIT DEN WILDPFLANZEN SIND
WIR NOCH NICHT SO WEIT.
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Rechnung vom 10. Mai 2009
Lieferung vom 3. Mai 2009
Konditionen 30 Tage rein netto
RECHNUNG
Anz.
Stückpreis Fr.
Betrag Fr.
12
Bezeichnung
Feldgrille gem.
1.20
14.40
20
Skabiosen-Furchenbiene
-.80
16.00
10
Leuchtkäfer gem.
2.50
25.00
4
Waldmaus (2 Paare)
6.00
24.00
4
Zauneidechsen ad.
24.50
98.00
6
Blindschleichen
11.00
66.00
3.00
30.00
10
Weinbergschnecke ad.
Verpackung & Versand
16.00
Total inkl. 7,6 % MwSt.
289.40
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„WAS NATURGÄRTEN SCHÖN MACHT,
IST NICHT DAS DESIGN, SONDERN DASS
WIR IN IHNEN DAS LEBEN ERLEBEN.“
Andreas Winkler
Dr. Hans C. Salzmann,
Naturgartenpionier aus
der Schweiz, Mitgründer
des VerbandNaturGarten (VNG), Buchautor,
Naturgartenphilosoph,
Projekte Beratung Biologie Umweltbildung
CH-4803 Vordemwald, Tel. 41 (0) 62 751 34 41
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