Impressum Herausgeber Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Bahnhofstraße 14, 01796 Pirna, Telefon: (03501) 796-0, Fax: (03501) 796-116 E-Mail: [email protected], Internet: www.talsperren-sachsen.de (Für alle E-Mail-Adressen gilt: kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente.) Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Redaktionsschluss März 2008 Fotos Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Kirsten J. Lassig Auflagenhöhe 20.000 Exemplare Gestaltung Heimrich & Hannot GmbH Druck Lößnitz-Druck GmbH, Radebeul Papier 100 % chlorfrei gebleicht Hinweis Diese Informationsschrift wird von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Gewährleistung der Wasserqualität Höchste Ansprüche an die Sicherheit Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Bei der Versorgung aus Talsperren muss besonders sauberes Wasser an die Wasserwerke geliefert werden. An und um die Talsperren herum gelten deshalb besondere Regeln. So darf in Trinkwassertalsperren nicht gebadet werden. Im Einzugsgebiet ist untersagt, was das Wasser verunreinigen könnte, zum Beispiel der Umgang mit chemischen oder radioaktiven Stoffen. Darüber hinaus wird das Wasser in den Talsperren ständig auf viele Parameter untersucht, so auf Temperatur, Trübung, pH-Wert und Schadstoffe. Für die Trinkwasserversorgung wird das Wasser jeweils aus der Schicht mit der besten Wasserbeschaffenheit entnommen. Talsperren sind technische Anlagen mit einem relativ hohen Gefährdungspotential. Deshalb werden an Planung, Bau und Betrieb von Talsperren besonders hohe Sicherheitsanforderungen gestellt. Für den Bau von Talsperren gelten technische Normen, in deren Erarbeitung auch Erfahrungen aus Sachsen einflossen. Auch nach dem Bau werden Talsperren planmäßig überwacht. Dazu gehören Messungen der Druckverhältnisse und der Sickerwassermengen sowie Verfahren, mit denen Deformationen gemessen werden. Außerdem werden für jede Talsperre Standsicherheitsnachweise erarbeitet und dabei die Berechnung der Bauwerke nach dem neuesten Stand der Technik überprüft. Wie funktioniert eine Talsperre? Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Talsperre Dröda Sachsen – seit Jahrhunderten mit Talsperren vertraut Eine Talsperre im Detail Mauerkrone Sachsen ist ein Land mit überdurchschnittlich vielen Talsperren. Sie sind notwendig, um die Bevölkerung und die Industrie mit dem nötigen Wasser versorgen zu können. Die Geschichte der sächsischen Talsperren beginnt im Mittelalter. Schon im 15. Jahrhundert wurden erste Stauanlagen geschaffen. Sie dienten damals dem Bergbau. Noch heute wird z. B. die Revierwasserlaufanstalt Freiberg genutzt, die aus einer Kette von künstlichen Stauseen besteht. Größere Talsperren wurden in Sachsen ab Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Die aufblühende Industrie und die rasch wachsende Bevölkerung machten ihren Bau nötig. Vollstau Hochwasserrückhalteraum Stauziel Hochwasserentlastungsanlage Oberer Kontrollgang Betriebsraum Die fünf Betriebe der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen 38 Lau 42 33 ck au e Zw 15 ick ul au de er M d ul e CHEMNITZ CHEMNITZ 17 7 Zwickau Zwickau Werdau Werdau 1 6 14 10 4 19 20 12 Aue 16 9 0 0 er st El ße r ei te W Els ße ei W 3 25 8 25 27 25 32 28 29 30 22 AnnabergAnnabergBuchholz Buchholz Aue 11 5 2 50 km 50 km Herausgeber: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Herausgeber: des Freistaates Sachsen. Quelle derLandestalsperrenverwaltung Fachdaten: Landesamt für Umwelt Sachsen.und Quelle der Fachdaten: LandesamtStand: für Umwelt und Geologie Landestalsperrenverwaltung. 2007 und Geologie und Landestalsperrenverwaltung. Stand: 2007 El ze ar hw Sc 63 Freital Freital Freiberg Freiberg 54 71 67 55 59 21 23 Unterer Kontrollgang Grundablass Einlaufbauwerk Schieberkammer Grundablass Tosbecken Zittau Zittau 66 53 18 Görlitz Görlitz Pirna Pirna 56 26 31 24 79 DRESDEN 58 DRESDEN e i Zw rM 78 M 34 st er El d ul rM ge e er uld eib M Fr ger er eib Fr 40 13 Sc El Meissen Meissen be Elb e Den Stauraum einer Talsperre unter teilen Wasserwirtschaftler prinzipiell in Reserveraum, Betriebsraum und Hoch wasserrückhalteraum. Der Reserveraum ist der Mindeststauinhalt, der gewährleistet, dass die Wasserqualität ausreichend gut ist. Der Betriebsraum dient der Bewirtschaftung der Talsperre. Bei Trinkwassertalsperren hat er die Funktion, die Wasserwerke mit Rohwasser zu versorgen, das der Wasserversorger zu Trinkwasser aufbereitet. Der Hochwasserrückhalteraum wird stets freigehalten, damit er bei einem Hochwasser vollständig zur Verfügung steht. Steigt das Wasser bei einem Hochwasser so stark an, dass der Stauraum es nicht mehr fassen kann, wird es über die Hochwasserentlastungsanlage in das Tosbecken abgeleitet. z 44 45 48 Um das Rohwasser für die Trinkwassergewinnung zu entnehmen, gibt es verschiedene Einrichtungen. Dies können Entnahmetürme mitten im Stausee oder direkt an der Staumauer oder auch höhenverstellbare Schwenkarme sein. Über eine Leitung gelangt das Wasser durch die Staumauer und zum Wasserwerk. Der Fluss unterhalb der Stauanlage wird über so genannte Grundablässe stets mit Wasser versorgt. Im Einlaufbauwerk halten Rechen das Schwemmgut ab und 72 Bautzen Bautzen verhindern, dass der Einlauf verstopft. Vom Einlauf fließt das Wasser dann in die Grundablassleitung. Sie kann im Notfall oder bei Reparaturen verschlossen werden. Außerdem kann der Staumeister im Schieberhaus oder in der Schieberkammer regulieren, wieviel Wasser an den Unterlauf abgegeben wird. Über die Grundablässe gelangt das Wasser in das Tosbecken und von dort in das natürliche Fließgewässer. z 47 Reserveraum 74 73 77 lit Pl eiß P e lei 35 ße 39 Absenkziel Kontrollschacht 61 lit 46 36 57 52 üg e 64 49 51 37 Plauen Plauen 62 üg ld Mu lde Mu 41 Riesa Riesa 43 hw ar LEIPZIG LEIPZIG ze r M lste st er 76 Wurzen Wurzen sse ee Spr Weiß eWEel steer iß E Hoyerswerda Hoyerswerda 75 ee Spr 50 sitLza eursi Nteze isrsN e ei Bei den Absperrbauwerken von Talsperren wird zwischen geschütteten Staudämmen mit verschiedenen Dichtungen und massiven Staumauern unterschieden. Im Inneren der meisten Staumauern und in einigen Staudämmen führen Kontrollgänge durch das gesamte Bauwerk. Sie ermöglichen dem Staupersonal den Zugang zu den verschiedenen Mess einrichtungen, die der Überwachung und Sicherheit der Stauanlage dienen. 60 68 69 65 70 Funktionale Bauwerke mit vielen Aufgaben Die Talsperren in Sachsen haben in der Regel mehrere Aufgaben gleichzeitig. So speichern sie Wasser, um die Versorgung mit Trinkund Brauchwasser auch in trockenen Zeiten zu sichern. Außerdem sorgen sie durch eine Mindestwasserabgabe dafür, dass die unterliegenden Gewässer nicht austrocknen. Eine besonders wichtige Funktion ist der Hochwasserschutz. In fast allen Talsperren wird ständig Raum frei gehalten, um Hochwasserzuflüsse aufnehmen zu können. Das kann bei starken Niederschlägen oder auch bei Schneeschmelze nötig werden. Die Talsperren bewahren Orte an Gewässern unterhalb dann vor Überflutungen. Hochwasserschutz und Wasserbevorratung sind damit konkurrierende Nutzungen. Für jede einzelne Talsperre gibt es deshalb Bewirtschaftungspläne, so dass die Aufgaben optimal erfüllt werden. Talsperre Lehnmühle
© Copyright 2024 ExpyDoc