Zülicher Oberländer Wetzikon ZH Auflage 6x wöchentlich 32'158 1044548 / 374.003 / 59'327 mm2 / Farben: 0 14.06.2006 und suchtanfällig. Was tun? Ein Podium suchte nach Antworten Uster Die heutige Jugend ist faul, Es bewegt Seite 23 sich was, aber nicht die Jugend Statt Vokabeln büffeln an der Gesundheit arbeiten. Im Bildungszentrum IJster keine Worthülse. Experten sagten an einem Podium zum Auftakt der Gesundheitswoche, was sich ändern muss. Liliane Moschin und Thomas Ungricht denken. Zeltner wurde am Rednerpult von einem alten Bekannten abgelöst. Heinz Keller war während sechs Jahren Direktor des Bundesamtes für Sport (Baspo) und damit der oberste Vorturner der Nation. Er musste in seiner Funktion immer wieder feststellen, dass schöne Konzepte zur Förderung der Bewegung im Alltag oft nur von wenig Erfolg gekrönt seien. Umso wichtiger sei es darum, Sport an den Schulen weiter zu fördern. Der Schweiz geht es gut, vielleicht zu gut. Ein Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man sich die Statistiken von Thomas Zeltner zu Gemüte führt. «In Industrieländern wie der Schweiz haben die Leute im Vergleich zu Ländern der Dritten Welt eine deutlich bessere Gesundheit», erklärt der Direktor vom Bundesamt für Gesundheit. Doch einige der hiesigen Krankheitsbilder seien auch wohlstandsbedingt. Übergewicht bei Jugendlichen zum Beispiel. Worte, die bei den Zuhörern aus Gewerbe, Politik und Schule auf offene Ohren stiessen. Die Lehrerschäft und die Lehrmeister wissen um die Problematik der fehlenden Bewegung. Die Idee einer Gesundheitswoche entstand vor bald zwei Jahren, und ist ein Projekt der Fachschaft Sport der Kaufmännischen und der Gewerblich-Industriellen Berufsschule. Mit im Boot dabei ist auch die Partnerschule der Kantonsschule Glatttal Vielseitiges Angebot Die 50 Vorlesungen und Kurse, die den Schülern Mitte Juni angeboten werden, sind ganz im Sinne von Zeltner. Er fordert mehr Prävention und Gesund- heitsförderung; auch an Schulen. Die persönliche Verantwortung bleibe, trotz allen Programmen. Wer besser zu Psyche und Gesundheit Sorge trage, helfe mit, die Gesundheitskosten nicht weiter ausufern zu lassen, gab Zeltner zu be- Fünf Stunden vor TV und PC Wer sich in der Jugend viel bewegt, wird dies im Alter positiv zu spüren bekommen. Heute wisse man, dass ge- nügend Bewegung und Sport für Jugendliche die einmalige Chance berge, für das Alter genügend Knochendichte zu speichern und damit osteoporotischen Frakturen vorzubeugen. Deshalb fordert er ein Minimum von 60 Minuten Bewegung pro Tag für einen Jugendlichen unter 20 Jahren. Die Lust am Leisten müsse wieder hervorgerufen werden. Davon ist man heute noch weit entfernt. Ein Schweizer Jugendlicher sitzt im Schnitt fünf Stunden vor' Omputer oder Fernseher. Keller' plädierte auch' für mehr Tanzunterricht an den Schulen. Im Tanz können sich Kinder individuell ausdrücken und erhalten dabei ein wichtiges Element zur Persönichkeitsbi1dung. Eine Eigenschaft, die er heute fast gänzlich vermisst. Der ehemalige Leiter der Eidgenössischen Sportschule in Magglingen wies darauf hin, dass gerade für das Kleinkind Bewegung von existenzieller Bedeutung sei, um sich geistig, körperlich und seelisch zu entwickeln und um seine Sinne zu entdecken. Bewegung bekämpfe Fettleibigkeit und damit auch deren Folgekrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Störungen oder Diabetes. Eine selbstbewusste Bezie- Argus Ref 23335471 Ausschnitt Seite 1 / 3 Zülicher Oberländer Wetzikon ZH Auflage 6x wöchentlich 32'158 1044548 / 374.003 / 59'327 mm2 / Farben: 0 hung zum eigenen Körper gelte als gute Seite 23 14.06.2006 Voraussetzung für die physische, psychische und soziale Entwicklung, sagte Es fehlt an Sportplätzen Wenn es um den Mangel an Sport- der Referent. plätzen geht, fand er im Sportlehrer Guter Wille scheitert allzu oft Hans-Ruedi Knecht einen Verbündeten. Laut Keller tun sich auch Erwach- sene einen gesundheitlichen Gefallen, wenn sie sich täglich mindestens eine halbe Stund lang intensiv bewegen. Er möchte mit mehr Angeboten, wie zum Beispiel einem Skaterpark oder mehr Beachvolleyball-Feldern, die Kinder vermehrt aus der heimischen Fernsehstube locken. Das allein reiche aber Eine Binsenweisheit, die nicht neu ist nicht. In den Sportklubs müsse man und trotzdem viel zu oft nicht befolgt jungen Trainern in ihrer Arbeit den wird. Eine Erkenntnis, die den Einstieg Rücken stärken. zur Podiumsdiskussion bildete und vom AvU-Redaktor Christian Brütsch in die Runde gegeben wurde. «Obwohl wir eigentlich wüssten, was wir gegen das Gesund im BZU Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen zur Gesundheitswoche am Bildungszentrum Uster. Auf dem Lehrplan steht dann auch ein bissten schaffen. Diesen Steilpass nahm chen mehr als nur das Einmaleins Stadtpräsident und Jugendanwalt Mar- der Gesundheit. Das Angebot reicht Prüfungsstress, tin Bornhauser gerne auf, um auf das von Referaten Sportkonzept von Uster hinzuweisen. Sicherheit im Strassenverkehr oder Es sei zwar noch in Arbeit, aber ein die richtige Ernährung für zwischenwichtiger Eckpunkt des Konzeptes be- durch. Die letzte Schulwoche des stehe in der Förderung des freiwilligen Jahres soll den Lernenden noch Übergewicht tun müssten, scheitern wir häufig an unseren Lebensumständen», konstatierte Zeltner. Die Politik müsse dabei gesundheitsfördernde Lebenswel- Schulsports. lange in Erinnerung bleiben und die Initialzündung für ein gesundes Leben als Erwachsener sein. (tun) Argus Ref 23335471 Ausschnitt Seite 2 / 3 Zülicher Oberländer Wetzikon ZH Auflage 6x wöchentlich 32'158 1044548 / 374.003 / 59'327 mm2 / Farben: 0 Seite 23 14.06.2006 Der Direktor des Bundesamtesfur Gesundheit Thomas Ze!tner, 1.Jsters Stadtprassdent Martin Born hauser, Sportlehrer Hansruedi Knecht und der ehemalige Direktor des Bundesamtesfur Sport (im Uhrzeigersinn) am Gesundheitspodium (hut) Argus Ref 23335471 Ausschnitt Seite 3 / 3
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