testOsterOn – Was Mann DarÜber WIssen sOllte

testOsterOn –
Was Mann DarÜber
WIssen sOllte
Eine Informationsbroschüre
für den Mann in den besten Jahren
Inhalts
verzeichnis
1 Einleitung (Seite 3) 2 Die Vielfalt möglicher Beschwerden (Seite 4) 2.1 Welche Beschwerden werden beobachtet? (Seite 5) 2.2 Wann beginnen die Beschwerden und wer ist betroffen? (Seite 6) 2.3 Welche Ursachen haben die
verschiedenen Beschwerden? (Seite 8) 2.4 Warum sollte ein Mann seinen Bauch­umfang kennen? (Seite 10) 3 Das komplexe
System der Hormone (Seite 12) 3.1 Wie sieht das Zusammenspiel der Hormone beim Mann aus? (Seite 13) 3.2 Welche
Aufgaben haben Hormone? (Seite 14) 3.3 Stellt sich ein Testosteronmangel bei allen Männern ein? (Seite 16) 3.4 An
dieser Stelle ein paar Worte zum Thema Prostata (Seite 18) 4 Die sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes (Seite 20)
4.1 Zeugungsfähigkeit in Abhängigkeit vom Alter (Seite 21) 4.2 Lässt die Lust nach? (Seite 21) 4.3 Welche Ursachen hat
Impotenz? (Seite 22) 4.4 Umdenken und aktiv werden heißt die Devise! (Seite 23) 5 Hormon­therapie – die ideale
Lösung? (Seite 24) 5.1 Wann sollten Hormone ersetzt werden? (Seite 25) 5.2 Welche Hormone sollten ersetzt werden?
(Seite 25) 5.3 Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Testosteronmangel? (Seite 26) 6 Testo­steron­therapie –
und mehr? (Seite 28) 6.1 Wie sollte man(n) sich ernähren, damit Ernährung kein Risiko ist? (Seite 29) 6.2 „Wer rastet,
der rostet“ (Seite 31) 6.3 Empfehlungen für Bewegung – Ausdauertraining (Seite 32) 6.4 Empfehlungen für Bewegung –
Krafttraining (Seite 34) 7 Testen Sie sich selbst (Seite 38)
1 Einleitung
Zwischen dem jungen und dem älteren Mann steht, chronologisch gesehen, der Midlife-Mann, der
Mann zwischen 40 und 65. In diesem Alter treten meist die ersten Anzeichen des Alterungsprozesses auf.
Dieser beginnt eigentlich schon mit dem 30. Lebensjahr. Einige Veränderungen, z. B. die Verringerung der körperlichen,
geistigen und sexuellen Leistungsfähigkeit, aber auch die Zunahme des Bauchfetts, sind das Resultat der fortgeschrittenen
Lebensjahre, zumindest nahm man das bisher an. Seit jedoch bekannt ist, dass auch diese Beschwerden auf Veränderungen
im Hormonhaushalt zurückzuführen sein können, betrachtet man den Mann und seine Beschwerden mit anderen Augen.
Liegt ein Mangel am männlichen Geschlechtshormon Testosteron vor, sprechen wir vom Testosteron-Mangel-Syndrom (TMS).
Der Hormonmangel tritt nicht plötzlich ein, sondern entwickelt sich langsam und schleichend.
3
2 DIe vIelFalt
MÖglIcher
beschWerDen
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2.1 Welche Beschwerden werden beobachtet?
Mit zunehmenden Lebensjahren setzen auch beim Mann die ersten Symptome ein, die das Alter im Allge­
meinen mit sich bringt. Diese reichen von vergleichsweise harmlosen Störungen bis hin zu ernsthaften
Erkrankungen an Körper und Seele.
Mit zunehmendem Alter wird die Haut trockener, faltiger
und neigt zu Pigmentflecken. Das Haar wird schütterer,
Geheimratsecken oder gar eine Glatze stellen sich ein. Auch
der Bartwuchs wird häufig schwächer. Hinzu kommt oft
eine allmähliche Gewichtszunahme. Außerdem vermindert
sich die Muskelmasse mehr und mehr, die Muskelkraft
nimmt ab. Lästiges Fettgewebe entsteht. Speziell im
Bauchbereich explodiert das Fettgewebe – der typische
„Bierbauch“ entwickelt sich.
Zu diesen äußerlichen Veränderungen können früher oder
später auch eine Reihe schwerwiegender und behandlungsbedürftiger Erkrankungen hinzukommen. So
können Blut­­­­
druck und Cholesterinspiegel allmählich ansteigen. Das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen, erhöht sich.
Herzbeschwerden, Herzrasen und Kreislaufprobleme werden verstärkt beobachtet. Auch eine Zuckerkrankheit oder
Gelenkbeschwerden treten oft in diesem Lebens­abschnitt
erstmalig auf. Auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Osteoporose (erhöhte Knochenbrüchigkeit) zu erkranken, steigt mit
zunehmendem Alter an. Die Bildung roter Blutkörperchen
vermindert sich zunehmend. Und nicht zuletzt sei an dieser
Stelle auch die Vielzahl älterer Männer genannt, denen die
Prostata zunehmend Beschwerden bereitet.
Das Sexualleben des Mannes dieser Altersgruppe unterscheidet sich immer deutlicher von dem junger Männer.
Nicht nur Zeugungsfähigkeit und Spermienproduktion werden allmählich geringer, auch Libido – die Lust auf Sex – und
Potenz lassen zunehmend nach. Morgendliche Erektionen
werden seltener beobachtet.
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Was vielen Männern nicht bewusst ist bzw. was häufig ganz
bewusst verdrängt wird, ist die Tatsache, dass auch die
Psyche nicht mehr die eines jungen Mannes ist. Das Lernen
fällt mit zunehmendem Alter schwerer, die Gedächtnisleistung lässt nach. Neben allgemeiner Leistungsminderung
und Energieverlust ist oftmals auch ein Nachlassen der
Tatkraft und eine rasche Erschöpfbarkeit zu beobachten.
Schlafstörungen einerseits und Müdigkeit auf der anderen
Seite machen vielen Männern zunehmend zu schaffen.
Dazu gesellen sich oftmals innere Unruhe, Angst, Nervo­
sität und erhöhte Reizbarkeit. Auch Minderwertigkeits­­ge­fühle, depressive Verstimmungen und Weinerlichkeit
sind bei Männern dieser Altersgruppe bekannt.
All diese Beschwerden und im Einzelfall sicherlich auch noch
andere, hier nicht genannte können mit zunehmendem
Alter beim Mann auftreten und zu allgemeinem Unwohlsein
führen. Sie können so stark ausgeprägt sein, dass die Lebensfreude extrem darunter leidet. Es gibt aber auch Männer, die
nur einige oder auch keine dieser Beschwerden haben.
2.2 Wann beginnen die Beschwerden
und wer ist betroffen?
Die Beschwerden setzen nicht plötzlich, sondern nach und nach ein. Sie beginnen bei dem einen früher, bei
dem anderen später und manche sind gar nicht betroffen. Deshalb glaubte man noch bis vor kurzem, dass
kein direkter Zusammenhang zwischen den beobachteten Beschwerden und dem Hormonhaushalt des
Mannes besteht.
Die Testosteronproduktion findet beim Mann zu 95 Prozent
im Hoden und zu 5 Prozent in der Nebenniere statt. Die Hoden stellen nicht plötzlich die Bildung der Androgene – insbesondere des Testosterons – ein. Der Abfall der Hormonspiegel geht allmählich vor sich. So
sinkt zum Beispiel der Spiegel
des wirk­samen Tes­
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to­s­terons ab dem 40. Lebensjahr jährlich um ca. 1,2 Prozent
ab. Die Nebennierenrinde bildet durch das Alter fast unbeeinflusst einen geringen Teil an männlichen Geschlechts-
hormonen. Einen begrenzten Zeitraum, den man als Wechseljahre bezeichnen könnte, gibt es bei Männern nicht.
Doch weiß man heute, dass der durchschnittliche Testosteronspiegel des über 70-jährigen Mannes nur noch zwei
Drittel des Wertes junger Männer erreicht. Von Bedeutung
ist, dass dabei große individuelle Unterschiede möglich
sind.
Es gibt eine Reihe von Männern, die bis ins hohe Alter hinein körperlich und geistig fit und sexuell aktiv sind, die im
Einzelfall sogar noch Kinder zeugen können. Daneben gibt
es Männer, die bereits in sehr jungen Jahren massive
Beschwerden aufweisen, die definitiv auf ein TMS zurückgeführt werden können. Eine große Gruppe bilden die
Männer zwischen 45 und 65, die mehr oder weniger viele
der genannten Beschwerden aufweisen. Welche dieser
Veränderungen direkte Folgen eines TMS sind und welche
völlig hormon­unabhängig auftreten, kann weitgehend
durch medizinische Tests abgeklärt werden. Tatsache ist,
dass bestimmte Beschwerden, die bei jungen Männern mit
angeborenen oder durch Operationen oder Unfälle ver­ur­sachten Hormonproduktionsstörungen auftreten, ein­
deutig auf den Hormonmangel zurückzuführen sind.
Bei älteren Männern können deshalb die gleichen typischen Beschwerden mit einem Hormonmangel in Zusammenhang gebracht werden. Ein wichtiger Hinweis dafür ist
neben der Erfassung der Beschwerden auch die Bestimmung der Hormonspiegel.
Je früher Beschwerden auftreten, umso wichtiger ist es,
die Ursachen dafür zu finden und eine geeignete Therapie
einzuleiten. Wird ein TMS als Ursache nachge­wiesen, ist es
naheliegend, dass das fehlende Hormon ersetzt wird. Ziel
muss es auch beim Mann sein, Gesundheit, Leistungskraft
und Lebensqualität bis ins hohe Alter so weit wie möglich
zu erhalten.
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2.3 wElchE urSachEn haBEn
DiE VErSchiEDEnEn BESchwErDEn?
So ViElfältig wiE DiE BESchwErDEn SinD auch DiE möglichEn urSachEn. EinE iSt DaS ältErwErDEn. gEgEn
DEn normalEn altErungSproZESS iSt noch kEin mittEl gEfunDEn. urSachE für DaS altErn iSt DaS nachlaSSEn DEr wachStumS-, ZElltEilungS- unD StoffwEchSElVorgängE, wElchE DiE funktion Von haut, SchlEimhäutEn, BinDE- unD StütZgEwEBE, SkElEtt unD gEfäSSSyStEm, DurchBlutung, waSSErhauShalt, VitaminStoffwEchSEl, hirnfunktionEn unD DaS SuBjEktiVE EmpfinDEn tiEfgrEifEnD BEEinfluSSEn.
Zusätzlich ändert sich beim älteren Mann auch das hormonelle Gleichgewicht. In jungen Jahren gibt es natürliche
Schwankungen zwischen morgendlichen und abendlichen
Hormonmengen im Blut: Morgens sind die Testosteronwerte am höchsten, abends am niedrigsten. Beim älteren
Mann ist diese Tagesrhythmik weitestgehend aufgehoben.
Die Höhe der Androgenspiegel ist zudem von sehr viel mehr Faktoren abhängig:
Zum einen nimmt mit zunehmendem Alter die
Testosteronproduktion der Hoden allmählich ab
Zum anderen verringert sich der Anteil des
biologisch wirksamen Testosterons im Blut, da
es an ein spezielles Eiweiß mit zunehmendem
Alter verstärkt gebunden und damit inaktiv wird
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Außerdem besteht bei einigen Männern mit
zunehmendem Alter auch die Möglichkeit
eines Übergewichts der Wirkungen weiblicher
Geschlechtshormone, der Estrogene. Diese
werden bevorzugt im Fettgewebe gebildet
Darüber hinaus gibt es viele andere Faktoren, die sich ungünstig auf die Testosteronbildung auswirken können und
die Testosteronspiegel zusätzlich senken. Zahlreiche Medikamente beeinflussen die Hormonproduktion des Mannes
ungünstig. Übergewicht, aber auch dauerndes Fasten,
Drogen und Alkohol sowie ­psychischer bzw. körperlicher
Stress können zu einer verstärkten Abnahme des Hormonspiegels führen. Auch schwerwiegende Infektions- bzw.
Stoffwechselerkrankungen, aber auch Herz-KreislaufErkrankungen sind häufig die Ursache für eine Störung im
Hormonhaushalt des Mannes.
Einerseits kommt den Hormonen beim Mann eine große
Rolle bei der Aufrechterhaltung von Lebensfreude und
Leistungskraft zu. Andererseits kann jedoch der Mann
selbst etwas dafür tun, dass er möglichst lange über ausreichende Testosteronspiegel verfügt. Beim Mann produzieren die Hoden auch mit zunehmendem Alter weiterhin
Hormone. Die Menge der gebildeten Androgene hängt zu
einem gewissen Teil von altersabhängigen Veränderungen
am Hoden ab. Die oben genannten Faktoren können die
Abnahme der Hormonspiegel jedoch zusätzlich ver­stärken.
Deshalb ist der Mann in der Lage, durch gesunde Ernährung, das Vermeiden von Alkohol und durch geistiges und
körperliches Training dazu beizutragen, dass er gesund
bleibt. Und gesunde Männer haben nachweislich höhere
Testosteronspiegel als kranke.
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2.4 warum SolltE Ein mann
SEinEn Bauchumfang kEnnEn?
DEr Bauchumfang iSt Ein maSS für DiE mEngE an fEtt im Bauchraum. StuDiEn haBEn gEZEigt: jE gröSSEr
DEr Bauchumfang, DESto niEDrigEr iSt DEr tEStoStEron-BlutSpiEgEl BEim mann. männEr mit EinEm Bauchumfang gröSSEr alS 102 ZEntimEtEr haBEn mit hohEr wahrSchEinlichkEit tEStoStEron-BlutSpiEgEl untEr
DEm normwErt. Ein mangEl an tEStoStEron kann Zu BESchwErDEn führEn, wiE Zum BEiSpiEl: wEnigEr luSt
auf DiE partnErin, potEnZproBlEmE, antriEBSloSigkEit, häufigES unD StarkES SchwitZEn, chroniSchE
müDigkEit unD nachlaSSEn DEr kraft.
Dicker Bauch und Testosteronmangel – na und?
Ein dicker Bauch und Testosteronmangel-Beschwerden
entsprechen nicht dem idealen Männerbild. Aber das ist
längst nicht alles! Das Bauchfett ist eine „Hormonfabrik“.
Es produziert Substanzen, die zu Entzündungen an den
Blutgefäßen führen und sie verengen können. Dadurch
kann es zu Bluthochdruck kommen und es steigt das
Risiko, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Substanzen stören den Fett-, Zucker- und Insulinstoffwechsel. Es kann sich der sogenannte Altersdiabetes
(Diabetes mellitus Typ II) entwickeln.
10
Ab wann wird Bauchfett zur Gefahr?
In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass
ein Bauchumfang über 102 Zentimeter beim Mann mit
einem erhöhten Herz-Kreislauf- und Diabetes-Risiko sowie
niedrigeren Testosteronspiegeln einhergeht.
Bauchumfang / cm
> 102
94 – 102
< 94
Stopp! Risiko!
Achtung!
Super!
Wie wird der Bauchumfang richtig gemessen?
Der richtige Zeitpunkt ist am Morgen vor dem Frühstück,
unbekleidet vor dem Spiegel. Die richtige Höhe ist dort, wo
der Bauchumfang am größten ist. Bei den meisten Männern
ist das etwa die Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen (etwa Nabelhöhe). Merken Sie sich diese individuelle
Stelle. Entspannen Sie den Bauch und messen Sie den Umfang in Mittellage, also weder Bauch einziehen noch das Maß­
band stark anziehen. Das Band soll auf dem Bauch aufliegen.
Warum ist Abnehmen so schwer?
In den Fettzellen wird bei einem dicken Bauch un­kontrolliert
das Sättigungshormon Leptin gebildet. Die Folge ist, dass
die Wirkung von Leptin, das als „Essbremse“ die Nahrungs-
aufnahme steuert, nachlässt. Es kommt zu einer übermäßigen Nahrungsaufnahme, da das Sättigungsgefühl nicht einsetzt. Es kommt zur weiteren Gewichtszunahme und die
Fettansammlung – insbesondere im Bauchbereich – steigt.
Und Man(n) befindet sich im Teufelskreis.
Wie kommt Man(n) aus diesem Teufelskreis heraus?
Testosteron kann helfen, aus diesem Teufelskreis auszu­
brechen. Das Sexualhormon hemmt die Leptin-Bildung in
den Fettzellen, normalisiert damit wieder das Sättigungs­
gefühl und den Stoffwechsel. Die Körperzusammensetzung
ändert sich: Die fettfreie Körpermasse nimmt zu, die Fettmasse – auch das Bauchfett – nimmt ab. Die Testosteronmangel-Beschwerden bessern sich und Man(n) wird aktiver.
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3 Das KOMPleXe
sYsteM Der
hOrMOne
12
3.1 Wie sieht das Zusammenspiel
der Hormone beim Mann aus?
Das Zusammenspiel der Hormone wird im Zwischenhirn (Hypothalamus) und in der Hirnanhangsdrüse
geregelt. Der Hypothalamus setzt Signale frei, die in der Hirnanhangsdrüse, in der Fachsprache als
Hypophyse bezeichnet, die Ausschüttung bestimmter Hormone anregt. Diese Hormone wirken direkt auf
die Zellen im Hoden.
Testosteron liegt zu einem großen Teil in gebundener, bio­
logisch nicht wirksamer Form im Organismus vor. Dieser
Anteil steigt mit zunehmendem Alter. Jedoch nur das
un­gebundene, wirksame Testosteron selbst wird biologisch
aktiv. Dieses wirksame Testosteron wird zu einem Teil durch
Enzyme in das sogenannte Dihydrotestosteron und in Estrogene umgewandelt. In einigen Zielorganen, wie beispielsweise der Pros­tata, wirkt das Dihydrotestosteron besonders. Die Umwandlung in Estradiol, das wirksamste
weibliche Ge­schlechts­hormon, findet bevorzugt in den
Muskeln und im Fett­gewebe statt. Dieser Prozess nimmt
mit zunehmendem Alter und mit der Menge des vorhan­
denen Fettgewebes zu.
Eines der Hormone aus der Hypophyse schickt Signale an
die Testosteron produzierenden Zellen im Hoden. Es regt
dort die Freisetzung von Testosteron, dem wichtigsten
männlichen Hormon, an. Mit zunehmendem Alter nimmt
die Ansprechbarkeit dieser Zellen jedoch ab.
Zusammenspiel der Geschlechtshormone beim Mann
Zwischenhirn (Hypothalamus)
Freisetzung von zentralen Steuerungssignalen
Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
Bildung und Ausschüttung von Hormonen
Hoden
Spermienproduktion
Freisetzung von Testosteron
Dihydrotestosteron
Estradiol
Diverse Effekte auf Körper und Psyche
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Androgene entstammen beim Mann zu 95 Prozent den
Ho­den. Die restlichen 5 Prozent werden in den Neben­
nieren gebildet. Ein weiteres Hormon der Hirnanhangs­
drüse reguliert die Bildung der Spermien im Hoden.
Hinzu kommt, dass auch andere Hormonspiegel, wie z. B.
der des Wachstumshormons, des Schlafhormons Mela­to­
nin oder des in der Nebennierenrinde gebildeten Dehydroepiandrosterons (DHEA), mit zunehmendem Alter abnehmen. Diese Veränderungen können auch eine Rolle bei
verschiedenen Beschwerden spielen.
3.2 Welche Aufgaben haben Hormone?
Es sind die Hormone, die den Mann erst zum Mann machen. Junge Männer, bei denen bereits während
der Pubertät Androgene fehlen, fallen beispielsweise durch Hochwuchs, ausbleibenden Stimmbruch,
fehlenden Bartwuchs und fehlende Scham- und Körperbehaarung, kaum entwickelte Muskulatur,
dünne Haut und schwache Knochen, weiblichen Körperbau, unterentwickelten Penis und Hoden, ausbleibende Spermienbildung, sexuelles Desinteresse und fehlende Potenz auf. Erst wenn ihnen Testo­
steron von auSSen zugeführt wird, entwickeln sie sich wie andere Männer ihres Alters.
Männer, die aus unterschiedlichsten Gründen zu einem späteren Zeitpunkt einen massiven Testosteronmangel entwickeln, weisen ähnliche Symptome auf. Zwar bleibt die einmal erworbene tiefe Stimme sowie die Penislänge erhalten,
doch bilden sich Scham- und Körperbehaarung allmählich
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wieder zurück. Auch wird die Haut dünner und trockener,
die Knochen werden poröser, die Muskulatur bildet sich
zurück, der Anteil des Fettgewebes nimmt zu, die Hoden
werden kleiner, Libido und Potenz gehen verloren und die
Fortpflanzungsfähigkeit erlischt.
Auch die Blutbildung ist beim Mann testosterongesteuert,
so dass bei Männern mit einem Mangel an diesem Hormon
die Produktion der roten Blutkörperchen verringert ist. Da
die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport im
Blut verantwortlich sind, wirkt sich ihre Reduktion in einem
Sauerstoffmangel aus. Dieser äußert sich durch Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Leistungsschwäche. Die Betroffenen fallen auch durch eine deutliche Blässe auf.
Darüber hinaus reagiert auch das zentrale Nervensystem
auf Testosteron. Testosteron steigert die Lebensfreude. Ein
TMS kann zu depressiven Verstimmungen und Angstzuständen führen. Testosteron wird sogar für männliche
Dominanz, Spontaneität oder gutes räumliches Orientierungsvermögen verantwortlich gemacht. Die Lust auf Sex
(Libido) ist ebenfalls testosteronabhängig. Niedrige Hormonspiegel führen oft zu sexuellem Desinteresse.
Testosteronabhängig ist auch die Erhaltung der Knochenstruktur. Testosteron- und Estradiolspiegel im Normbereich
bewirken ein gesundes Verhältnis zwischen Knochenaufbau
und Knochenabbau. Sinken die Hormonspiegel, kann es zu
porösen Knochen kommen und die Brüchigkeit nimmt zu.
Die weiblichen Hormone, die Estrogene, sind beim Mann
ebenfalls von Bedeutung. Sie wirken beispielsweise günstig
auf die Gefäße und den Fettstoffwechsel. Deshalb sind auch
beim Mann normale Estrogenspiegel wichtig. Immerhin
enthält der Organismus eines gesunden Mannes zwischen
35 und 40 etwa ein Drittel der Estrogenmenge einer gleichaltrigen Frau.
Mögliche Auswirkungen eines Testosteronmangels
auf den männlichen Körper
neigung zu depressiven
verstimmungen
rückbildung von Körperund schambehaarung
rückbildung
der Muskulatur
abnahme
der hautdicke
vermehrung
des Fettgewebes
rückgang von
Potenz und libido
verkleinerung
der hoden
zunehmende
Knochenporosität
verlust der Fortpflanzungsfähigkeit
blutarmut mit
verminderter bildung
roter blutkörperchen
15
3.3 StEllt Sich Ein tEStoStEronmangEl
BEi allEn männErn Ein?
ES giBt EinigE wEnigE männEr, DiE auS VErSchiEDEnEn grünDEn niE SElBSt anDrogEnE proDuZiErt haBEn,
BZw. EinigE, BEi DEnEn DEr körpEr irgEnDwann DiE anDrogEnproDuktion nahEZu VollStänDig EingEStEllt
hat. DiESE männEr müSSEn BEhanDElt wErDEn, Damit DaS männlichE ErSchEinungSBilD, liBiDo unD
potEnZ, aBEr auch BEiSpiElSwEiSE DiE fEStigkEit DEr knochEn auSgEBilDEt wirD BZw. ErhaltEn BlEiBt.
Normale und behandlungsbedürftige
Testosteronspiegel im Blut
50
testosteronspiegel (nmol/l) 1
So selbstverständlich wie diesen Männern mit eindeutig
nachweisbarem Hormonmangel mit einer Hormontherapie
geholfen und Lebensqualität und Leistungsfähigkeit hergestellt bzw. erhalten werden können, so wenig eindeutig
verhält sich die Situation bei der großen Gruppe der übrigen Männer. Was ist noch „normal“ und was gilt bereits als
„krankhaft“ und behandlungsbedürftig? Ebenso ist die
Frage nicht eindeutig geklärt, was eigentlich ein Testosteronmangel ist. Testosteronspiegel von 12 bis 35 Nanomol
pro Liter (nmol/l) gelten als normal, Werte unter 12 nmol/l
können behandlungsbedürftig sein, wenn Symptome eines
Testosteronmangels vorliegen.
40
12 bis 35
30
20
unter 12
10
behandlungsbedürftig
bei Symptomen
1
16
normal
nmol/l ist eine gebräuchliche laboreinheit
Hinzu kommt, dass kaum ein Mann seinen Hormonspiegel
kennt. Deshalb ist es wichtig, nicht nur von Hormonwerten,
sondern auch von Beschwerden auszugehen. Treten beim
Mann mit fortschreitendem Alter Probleme auf, sollte ihn
sein Weg zum Arzt führen. Auch über Beschwerden, die er
bisher einfach nur seinem Alter oder dem beruflichen Stress
zugeschrieben hat, sollte der Mann den Arzt informieren.
Ob ein TMS die Ursache der jeweiligen Beschwerden ist,
kann nur der Arzt für jeden Einzelfall feststellen. Und ebenso individuell wird sich die Therapie gestalten.
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3.4 An dieser Stelle ein paar Worte
zum Thema Prostata
Viele Fragen zum Thema Prostata und Alter sind noch nicht ausreichend geklärt. Erkrankungen der
Prostata werden wegen ihrer Häufigkeit oft allgemein als „Alte-Männer-Krankheit“ bezeichnet. Sicher
ist, dass Männer mit zunehmendem Alter verstärkt an Prostatabeschwerden leiden. Beginnend mit
dem 30. Lebensjahr nimmt die Prostata an GröSSe zu. Fast die Hälfte der 60-jährigen Männer weisen eine
vergröSSerte Prostata mit mehr oder weniger starken Beschwerden auf.
Zwischen 70 und 80 Jahren steigt dieser Prozentsatz auf
über 80 Prozent an. Bei nahezu 30 Prozent der Männer
werden die Beschwerden so stark, dass nur eine Operation
Abhilfe schaffen kann. Meist ist die Erkrankung gutartig,
doch sollten häufiger Harndrang, verzögertes Wasserlassen,
nur geringe Mengen Harnabgang, Nachträufeln, Schmerzen
oder Blut im Urin einen Mann dazu veranlassen, schnellstens eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Warum es zur Prostatavergrößerung kommt, konnte bis
heute nicht sicher geklärt werden. Es gibt verschiedene Theorien. Fast alle haben etwas mit den Hormonen und dem
hormonellen Gleichgewicht zu tun. Einerseits haben Eunuchen oder kastrierte männliche Tiere, also Individuen ohne
eigene Testosteronproduktion, keinerlei Probleme mit der
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Prostata. Andererseits beginnen die Prostatabeschwerden
bei den meisten Männern gerade zu dem Zeitpunkt, an dem
die Testosteronspiegel absinken bzw. an dem sich das Verhältnis des Testosterons und der Estrogene verschiebt. Mit
großer Wahrscheinlichkeit kommt den Enzymen, die Testo­
steron in Dihydrotestosteron, das in der Prostata wirksame
Androgen, bzw. in Estrogene umwandeln, eine große Bedeutung zu. Einige Behandlungsstrategien bei vergrößerter
Prostata basieren darauf, die Wirkung dieser Enzyme zu
bremsen. Vorbeugende Maßnahmen, die Prostatabeschwerden von vornherein zu verhindern, haben sich bis
heute noch nicht durchgesetzt. Doch können erste Ansatzpunkte mit Sicherheit auch hier beim Zusammenspiel der
Hormone gesucht werden. Neben dieser gutartigen Prostata­
vergrößerung gibt es auch bösartige Veränderungen des
Prostatagewebes. Diese treten allerdings seltener auf. Trotzdem ist jenseits des 50. Lebensjahres das Prostatakarzinom
die häufigste bösartige Erkrankung des Mannes.
Da Asiaten wesentlich seltener an einem Prostatakarzinom
erkranken als etwa Mitteleuropäer oder Amerikaner, kann
angenommen werden, dass bei der Entstehung eines
Prostatakarzinoms die Ernährungsgewohnheiten, Umwelteinflüsse und der Lebensstil eine bedeutende Rolle spielen.
Leider sind über 80 Prozent der Prostatakarzinome in
Deutschland zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem
fortge­schrittenen Stadium. Der Hauptgrund hierfür ist die
seltene Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung.
Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Urologen ist
die beste prophylaktische Maßnahme zur Früherkennung
eines möglichen Prostatakarzinoms und damit zu einer Therapie mit den größtmöglichen Heilungschancen. Hier sind
die Frauen den Männern schon einen Schritt voraus, denn
der mindestens jährliche Weg zum Frauenarzt mit Krebsvorsorgeuntersuchung ist für Frauen bereits Routine.
Die häufig diskutierte Frage, ob eine Testosterontherapie
zur Entwicklung von Prostatakarzinomen führt, hat sich in
klinischen Studien und nach neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen nicht bestätigt. Lediglich ein bereits bestehendes Prostatakarzinom kann unter Testosterontherapie
vermehrt wachsen. Auch für das Prostatakarzinom gilt: Bei
Eunuchen tritt es niemals auf, aber gerade in einem Alter,
in dem die Produktion der männlichen Hormone nachlässt,
ist es besonders häufig zu beobachten. Der behandelnde
Arzt wird immer darauf achten, dass vor und unter einer
Hormontherapie regelmäßig die Prostata untersucht wird.
19
4 DIe seXuelle
leIstungsFÄhIgKeIt
Des Mannes
20
4.1 Zeugungsfähigkeit in Abhängigkeit vom Alter
Dass ein gesunder Mann bis ins hohe Alter Kinder zeugen kann (zum Beispiel Pablo Picasso oder Charlie
Chaplin), ist unbestritten, stellt aber doch eher die Ausnahme dar. Die Tatsache einer relativ seltenen
Vaterschaft bei Männern über 60 Jahren findet ihre Begründung zum einen in der erloschenen Empfängnisfähigkeit der Partnerin und zum anderen in der Zunahme sexueller Störungen beim älteren Mann.
Wie bereits erwähnt, geht die Testosteronproduktion des
Mannes langsam aber deutlich zurück. Auch Bildung und
Qualität der Samenfäden lassen nach. Allerdings hört
weder die Testosteronproduktion noch die Bildung der
Samenfäden bei einem gesunden Mann jemals ganz auf, so
dass er im Prinzip bis ins hohe Alter zeugungsfähig bleibt.
4.2 Lässt die Lust nach?
Testosteron dient der Aufrechterhaltung der Libido (sexuelle Lust) und der Potenz. Da insgesamt
gesehen die TestosteronKonzentration mit zunehmendem Alter absinkt, ist anzunehmen, dass die im Alter
nachlassende sexuelle Aktivität MIT DER Abnahme der Testosteronkonzentration im Zusammenhang
steht. Es hat sich gezeigt, dass ältere Männer mit höheren TestosteronSpiegeln in der Regel sexuell
aktiver sind im Vergleich zu Männern mit niedrigeren Spiegeln. Auch das biologisch wirksame Testosteron
ist bei Männern, die mehr als einmal pro Woche Geschlechtsverkehr haben, höher als bei Männern mit
niedrigerer Frequenz.
Die Sexualität des Menschen ist jedoch ein kompliziertes
Zusammenspiel verschiedener biologischer, psychischer
und sozialer Faktoren und Umwelteinflüsse. Die nachlassenden Hormonwirkungen sind deshalb nicht immer un­bedingt
die alleinige Ursa-
che für sexuelle Schwierigkeiten. Sie spielen aber eine wesentliche Rolle bei beiden Geschlechtern.
Einige Männer nehmen bereits ab dem 40. Lebensjahr Veränderungen wahr, die individuell sehr unterschiedlich sein
können. Eine Abnahme der Libido und der Potenz in diesem
Alter ist keine Seltenheit. Ab dem 60. Lebensjahr verstärken
sich meistens diese Erscheinungen noch. Die Ursachen können sowohl körperlicher als auch seelischer Art sein.
21
Auch gesellschaftliche und soziale Einflüsse sind möglich.
Nicht selten mangelt es an entsprechender Ausgewogenheit zwischen der allgemeinen Leistungsfähigkeit und den
Anforderungen und Erwartungen, die der Mann einerseits
an sich selbst richtet und die andererseits von außen an ihn
herangetragen werden. Dadurch kann der Mann sehr
schnell in einen Zustand dauernder Überlastung geraten,
der sich oftmals mit dem Nachlassen der Potenz äußert.
Diese Beeinträchtigungen können wiederum Einfluss auf
das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit des Mannes
haben. Außerdem verändert sich mit den Jahren auch die
sexuelle Reaktion. Sie verlangsamt sich und die Erholungsphasen dauern länger, so dass Änderungen der Wertigkeit
der Sexualität in dieser Lebensphase häufig beobachtet
werden.
4.3 Welche Ursachen hat die Impotenz?
Die Abnahme der sexuellen Leistungsfähigkeit kann beispielsweise durch altersbedingte Veränderungen
im GefäSS- und Nervensystem, durch hormonelle und stoffwechselbedingte Faktoren, durch psycholo­gi­
­sche Faktoren, durch bestimmte Erkrankungen oder durch die Einnahme von Medikamenten entstehen.
Die Pumpenfunktion des Herzens sowie Durchmesser und
Elastizität der Blutgefäße verringern sich aufgrund zunehmender Arterienverkalkung. Dadurch verringert sich der Blutzufluss zu den betreffenden Organen. Auch nervale Ein­
wirkungen auf die Blutgefäße und die Sensibilität der
Ge­schlechtsorgane nehmen mit dem Alter ab, so dass die
Empfin­dungsschwelle höher liegt. Deshalb kann es pro­
blematischer werden, zur Erektion zu kommen und diese auch
beizubehalten. Aber auch Diabetes kann zu Nervenleiden und
damit verbundenen Potenzschwierigkeiten
führen, ebenso wie Gehirn- oder
Rückenmarksläsionen.
22
Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie z. B. Präparate gegen Bluthochdruck oder Psychopharmaka, sowie ein
über­mäßiger Gebrauch von Suchtmitteln (Alkohol, Nikotin)
können sich nachhaltig auf die Potenz auswirken. Bei
Schädigungen von Leber und Nieren führen stoffwechselbedingte Faktoren oft zu sexuellen Störungen. Daneben
spielt auch die Psyche eine große Rolle. Permanente körperliche und psychische Überforderung und damit verbundene
Frustration im beruflichen und persönlichen Leben können
zur Einschränkung von Libido und Potenz und daraus resultierend zu einer Einschränkung des Selbstwertgefühls führen. Aus Scham werden diese Probleme weder der Partnerin
noch einem Arzt gegenüber offen angesprochen. Es wird
eher die Flucht nach hinten angetreten, die Leistungsanforderungen an sich selbst noch weiter erhöht und Zuflucht in
weiteren zusätzlichen Beschäftigungen gesucht. Der Mann
in der Mitte seines Lebens versteht es oft nicht, mit diesen
Problemen umzugehen, und führt alle Veränderungen auf
sein Alter oder beruflichen Stress zurück, schweigt und zieht
sich zurück. Dabei kann vielen Betroffenen geholfen werden, wenn sie sich nicht scheuen, der Ärztin oder dem Arzt
ihres Vertrauens diese Probleme mitzuteilen.
Wichtige Ursachen für die Impotenz des Mannes
Allgemeine Arterienverkalkung, auch im Bereich der
männlichen Geschlechtsorgane
Hormonelle Störung
Störungen des Nervensystems, z. B. durch Stoffwechselerkrankungen
Bestimmte Medikamente
Übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum
Permanente psychische und körperliche Überforderung
4.4 umDEnkEn unD aktiV wErDEn hEiSSt DiE DEViSE!
jEDEr mann hat SichEr Schon irgEnDwann Einmal mit BEwunDErung fEStgEStEllt, wElch EinE faSZiniErEnDE auSStrahlung Von EinEr rEifEn frau auSgEhEn kann. iSt ES nicht DiE lEBEnSErfahrung unD wEiShEit, DiE EinEm rEifEn mEnSchEn tiEf auS SEinEm innErEn hErauS DiESE auSStrahlung VErlEiht, nEBEn DEr
DiE jugEnD Völlig VErBlaSSt? warum immEr DEr jugEnD hintErhErtrauErn?
Aktivität ist doch kein Privileg der Jugend, genauso wenig
wie sexuelle Potenz. Sexualität ist eine tief in der Persönlichkeit verankerte Eigenschaft. Sie erfordert die
Harmonie von Seele und Körper.
Zwänge und überstei-
ger te Erwartungen wirken sich nachhaltig aus. Umdenken
ist notwendig, um manchen Dingen eine andere Wertigkeit zu geben. Die fordernde, stürmische, ungeduldige
Sexualität des jungen weicht der Zärtlichkeit, Geborgenheit
und Nähe suchenden Sexualität des älteren Menschen.
23
5 hOrMOntheraPIe –
DIe IDeale lÖsung?
24
5.1 Wann sollten Hormone ersetzt werden?
So vielfältig wie die Beschwerden und deren Ursachen sind, so vielfältig sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Neben der Behandlung der verschiedenen Krankheitsbilder, z. B. durch einen Inter­
nisten, Urologen, Orthopäden oder auch durch einen Neurologen bzw. Psychotherapeuten, sollte man
die Hormontherapie als eine der Möglichkeiten ansehen.
Sie wird nicht immer und in jedem Fall die Therapie der
Wahl sein. In manchen Fällen kann sie jedoch durchaus von
Nutzen sein oder eine andere Behandlung sinnvoll unterstützen. Bei nicht wenigen Männern wird es genau die
Therapie sein, die notwendig ist, um bestimmte Beschwerden zu behandeln – nämlich bei all den Männern, bei denen
Hormone fehlen bzw. nicht mehr in ausreichendem Maße
gebildet werden.
5.2 Welche Hormone sollten ersetzt werden?
Ersetzt werden sollten in erster Linie natürlich die Hormone, die fehlen. In vielen Fällen wird es das
männliche Geschlechtshormon, das Testosteron, sein.
Welches der verschiedenen testos­te­ron­­hal­ti­gen Präparate
für welchen Mann am besten geeignet ist, kann nur die Ärztin bzw. der Arzt entscheiden. Auch die Frage, ob es besser
ist, Testosteron täglich anzuwenden oder in regelmäßigen
Abständen gespritzt zu bekommen, kann nur gemeinsam
mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden.
25
5.3 Welche Therapiemöglichkeiten
gibt es bei TestosteronMangel?
Das wichtigste vom Hoden produzierte Androgen ist das Testosteron. Therapie mit Androgenen bedeutet
daher Anwendung von Testosteron.
Ziel der Therapie ist das Erreichen von physiologischen
Testosteronspiegeln, um die Symptome des Androgenmangels zu beheben und seine Spätfolgen zu verhindern. Da die
Testosteronspiegel und der Testosteronbedarf in verschiedenen Lebensphasen und von Mann zu Mann Unterschiede
aufweisen, muss die Therapie individuell angepasst werden. Mittlerweile stehen eine Reihe von Präparaten und
Anwendungsformen zur Verfügung, die für die meisten
Männer die Auswahl eines Produktes mit guter Wirkung
und Verträglichkeit ermöglichen.
26
Besonders bewährt haben sich Gele zum Auftragen auf die
Haut und Spritzen, die vom Arzt in regelmäßigen Abständen verabreicht werden. Dabei ist unbedingt zu beachten,
dass die Anwendung nur auf ärztliche Anweisung und
unter regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte und des Be­
findens erfolgt.
Testosteron-Gele
Testosteron-Spritzen
Eine moderne Form der Testosterontherapie ist die Anwendung eines testosteronhaltigen Gels. Es wird einmal täglich
eine individuell nach dem Schweregrad der Beschwerden
und dem Ausgangswert des Testosterons festgelegte Menge Gel auf die Haut im Bereich der Schultern, der Oberarme
oder des Bauches aufgetragen. Das farb- und geruchlose
Gel zieht innerhalb weniger Minuten ein. Das Testosteron
wird über die Haut aufgenommen, zwischengespeichert
und von dort kontinuierlich in die Blutbahn abgegeben. Um
die natürliche Tagesrhythmik mit morgendlich höheren
Spiegeln nachzuempfinden, erfolgt die Anwendung
günstiger weise morgens vor dem Anziehen. TestosteronGele eignen sich besonders zum Therapieeinstieg, da Dosisanpassungen durch die tägliche Gabe schnell und einfach
realisiert werden können.
Eine weitere Möglichkeit zur Testosterongabe ist die Verabreichung von Spritzen durch den Arzt. Hier gibt es Unterschiede, die den notwendigen Rhythmus während der
Therapie betreffen. Die Injektionsabstände variieren von
wenigen Wochen bis zu etwa 3 Monaten. Spritzen, die im
Abstand von 2 – 3 Wochen zur Erzielung einer ausreichenden Wirkung gegeben werden, können Schwankungen der
Hormonspiegel bewirken – von sehr hoch (direkt nach der
Injektion) bis sehr niedrig (kurz vor der nächsten Injektion).
Diese mitunter starken Schwankungen werden von einigen
Männern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Stimmungslage als unangenehm empfunden. Um derartige Effekte zu
minimieren, wurde eine Spritze entwickelt, die aufgrund
ihrer Zusammensetzung Testosteronspiegel im Blut über einen Zeitraum von etwa 12 Wochen gleichmäßig im Normbereich hält. Damit sind nur noch etwa 4 Anwendungen pro
Jahr ausreichend. Beim Start der Therapie oder in Einzelfällen kann es auch zu kürzeren Injektionsintervallen kommen. Diese Art der Therapie eignet sich besonders gut zur
Langzeittherapie, wenn z. B. nach Therapieeinstieg mit einem
Testosteron-Gel ein Behandlungserfolg gesehen wurde und
eine größere Unabhängigkeit gewünscht wird.
27
6 testOsterOntheraPIe –
unD Mehr?
28
Einerseits kommt den männlichen Hormonen bei der Aufrechterhaltung von Lebensfreude und
Leistungsstärke eine groSSe Rolle zu. Andererseits ist der Mann in der Lage, durch gesunde Ernährung,
das Vermeiden von Alkohol und durch geistiges und körperliches Training dazu beizutragen, dass er
gesund bleibt – und gesunde Männer haben nachweislich höhere Spiegel an männlichem Geschlechtshormon als kranke.
Da im Allgemeinen ab dem 30. Lebensjahr die Muskelmasse
ständig abnimmt, nimmt auch der Grundumsatz ab – der
Körper verbraucht also weniger Energie. Das führt bei
gleichbleibendem Essverhalten zur Gewichtszunahme.
Irgendwann übersteigt dann die zunehmende Fettmasse
die abnehmende Muskelmasse und die Gewichtszunahme
macht sich bemerkbar. Dieser Zeitpunkt fällt bei bis dahin
gesunden Männern oft mit dem langsamen Einsetzen des
Hormonmangels zusammen. Dies führt oft zu dem Irrtum,
dass die Gewichtszunahme – oft als sogenannter Bierbauch – in diesem Lebensalter selbstverständlich sei. Deshalb sollten Sie frühzeitig durch eine ausgewogene Ernährung kombiniert mit regelmäßiger Bewegung – mindestens
täglich 20 bis 30 Minuten – dafür sorgen, dass Ihre Energiebilanz ausgeglichen bleibt, und so einer Gewichtszunahme
entgegenwirken.
6.1 Wie sollte man(n) sich ernähren,
damit Ernährung kein Risiko ist?
Stellen Sie Ihre Ernährung auf die „Mediterrane Küche“ um!
Es ist nicht notwendig, auf alle Lieblingsgerichte zu verzichten. Am wichtigsten ist eine vielseitige Ernährung und eine
Umstellung auf mehr Gemüse, Obst und eher ballaststoffreiche Nahrungsmittel – dies sind die wichtigsten
Merkmale der mediterranen Ernährung.
Eine große Vielfalt an
Obst,
Gemüse
und Salaten bildet den Hauptbestandteil der täglichen Kost.
Dazu gehört reichlicher Verzehr von ballaststoffreichen
Lebensmitteln wie Brot, Getreideprodukte, Nudeln, Reis und
Kartoffeln. Auch Milchprodukte, insbesondere Joghurt und
Käse, sind enthalten. Fisch, Geflügel und auch gelegentlich
Fleisch findet man in der mediterranen Küche. Olivenöl ist
reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und kann den
Cholesterinspiegel senken. Wer nicht auf Alkohol verzichten
möchte: Ein Glas Rotwein täglich zum Essen ist erlaubt.
29
alltagS-tippS
Trinken Sie 2 Flaschen Wasser pro Tag
Lassen Sie sich Zeit beim Essen, das Sättigungsgefühl
stellt sich erst nach 20 Minuten ein
Essen Sie nicht nach 19 Uhr zu Abend
Essen Sie täglich Obst oder Gemüse
Essen Sie häufiger eine Suppe
Essen Sie z. B. einen Apfel bei Heißhunger
Essen Sie Geflügel und Fisch anstatt Schweinefleisch
Verwenden Sie kalt gepresstes Olivenöl oder Rapsöl
statt Butter oder Margarine
30
Machen Sie keine Crash-Diät! Nehmen Sie drei Mahlzeiten
täglich ein und teilen Sie die Nahrung wie folgt auf:
Beginnen Sie morgens mit einem reichhaltigen, kohlenhydratbetonten Frühstück. Zusätzlich sollte das Frühstück noch Eiweiß und ungesättigte Fette enthalten
Das Mittagessen sollte als Mischmahlzeit aus Kohlenhydraten, Eiweiß und gesättigten Fetten bestehen
Essen Sie abends keine Kohlenhydrate (kein Brot, keine
Kartoffeln, keine Nudeln, kein Reis), sondern vor allem
reichlich hochwertiges Eiweiß
6.2 „Wer rastet, der rostet“
Sportvereine können ein Lied davon singen: Wenn es um Kurse zur sportlichen Bewegung geht, rennen
ihnen die Frauen die Türen ein, Männer ab dem mittleren Alter nehmen von dieser Art der Bewegung
dagegen lieber Abstand.
Dabei sind es nicht wenige dieser Männer, die berufsbedingt den ganzen Tag am Schreibtisch oder im Auto sitzen.
Es ist beachtlich, dass 80 Prozent der 40- bis 60-jährigen
Männer sich zu wenig oder gar nicht sportlich betätigen.
Das Ergebnis sind oft unbewältigter Stress, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, aber auch Unausgeglichenheit.
Für Untrainierte ist es wichtig, langsam zu starten. Die tägliche Bewegung sollte mindestens 20 – 30 Minuten dauern.
Da der Körper dabei auf eine optimale Sauerstoffver­sorgung
angewiesen ist, gilt „Laufen ohne Schnaufen“, denn Bewegung soll Spaß machen und nicht zu Überlastung oder
Überforderung führen.
Durch regelmäßige Bewegung wird die Leistungsfähigkeit
des Körpers unterstützt. Körperliches Training fördert die
Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes.
Dadurch wird der Faltenbildung und Alterungsprozessen
vorgebeugt. Sportliche Betätigung in Maßen trägt zur Stärkung des Herzens und der Stabilisierung des Kreislaufs bei.
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass Bewegung zum Anstieg des Testosteronspiegels führt und dass
Männer, die körperlich fit sind, einen höheren Testosteronspiegel haben.
31
6.3 Empfehlungen für Bewegung –
Ausdauertraining
Gehen Sie 10.000 Schritte pro Tag!
Ausgangswert
Ein gesundheitsbewusster Mensch sollte durchschnittlich
3.500 kcal pro Woche durch Bewegung verbrauchen. Das
entspricht einer Schrittzahl von 70.000 pro Woche, also ca.
10.000 Schritte pro Tag. Oder anders ausgedrückt: Bei einer
Schrittlänge von 80 cm sollte man täglich ca. 8 km zurücklegen. Je nach Beruf und Lebenssituation ist die Anzahl der
Schritte, die Man(n) pro Tag zurücklegt, sehr unterschiedlich.
Bestimmen Sie Ihre normale Schrittzahl pro Woche. Erhöhen Sie diesen Ausgangswert nach folgendem Schema.
Ein Postbote kommt auf ca. 18.000 Schritte pro Tag, ein
Mann mit überwiegend sitzender Tätigkeit aber nur auf ca.
3.000 Schritte pro Tag. Mit Hilfe eines Schrittzählers können
Sie Ihre tägliche Schrittzahl bestimmen und optimieren.
Bitte versuchen Sie in kleinen Schritten Ihr Ziel von 70.000
Schritten pro Woche zu erreichen. So geht es am besten:
Schrittzahl
Ausgangswert
Schrittzahl
Steigerung pro Woche
1. – 2. Monat
+ 10.000
3. – 4. Monat
+ 10.000 + 15.000
5. – 6. Monat
+ 10.000 + 15.000 + 20.000
1. – 2. Monat: Erhöhen Sie in diesem Zeitraum Ihren Ausgangswert um insgesamt
10.000 Schritte pro Woche.
3. – 4. Monat: Erhöhen Sie in diesem Zeitraum den Ausgangswert um weitere
15.000 Schritte pro Woche, also insgesamt um 25.000 Schritte pro Woche.
5. – 6. Monat: Erhöhen Sie in diesem Zeitraum den Ausgangswert um weitere
20.000 Schritte pro Woche, also insgesamt um 45.000 Schritte pro Woche. Jetzt
müssten Sie das Ziel von 70.000 Schritten pro Woche erreicht haben.
Wenn Sie 70.000 Schritte pro Woche erreicht haben – Glückwunsch! Behalten Sie mindestens diese Schrittzahl bei. Sollten Sie andere Bewegungsarten bevorzugen, so lassen sich
diese in Schrittzahlen umrechnen (siehe nachfolgende Tabelle).
32
Auch andere Aktivitäten zählen, zum Beispiel:
1 Stunde
Langsames Fahrradfahren
Fahrradfahren
Entspricht einer
Schrittzahl von
7.273
14.545
Langsames Tanzen
5.455
Bowling
5.455
Kochen
3.636
Gartenarbeit
7.273
Golf
8.182
Fußball
12.727
Handball
21.818
Wandern
10.909
Joggen
12.727
Shoppen
4.182
Skilanglauf
14.545
Skiabfahrtslauf
10.909
Squash
21.818
Yoga
4.545
Langsames Schwimmen
10.909
Schwimmen
12.727
Tischtennis
7.273
Tennis
12.727
alltagS-tippS
Verzichten Sie auf den Fahrstuhl, steigen Sie Treppen
Verzichten Sie auf das Auto oder öffentliche
Verkehrsmittel bei kürzeren Strecken
Steigen Sie eine Haltestelle später in den Bus oder die
Bahn oder steigen Sie früher aus
Machen Sie täglich einen mindestens
halbstündigen Spaziergang
Arbeiten Sie im Garten
Schaffen Sie sich einen Hund an
33
6.4 EmpfEhlungEn für BEwEgung –
krafttraining
StärkEn SiE ihrE muSkulatur Durch moDEratES krafttraining!
Trainieren Sie 3-mal pro Woche 15 Minuten mit einem
Thera-Band. Beginnen Sie mit einer Zugstärke, bei der Sie
10 Wiederholungen schaffen (die letzten beiden können ruhig mühsam sein), und steigern Sie jeweils den Widerstand,
wenn Sie 15 Wiederholungen schaffen. Führen Sie dazu
Übungen zur Stärkung von Oberschenkel-, Rücken-, Brust-,
Schulter- und Bauchmuskulatur durch. Diese Übungen werden im Folgenden beschrieben.
34
1. – 2. Monat
1 Satz (15 Wiederholungen) pro Muskelgruppe
3. – 4. Monat
2 Sätze (je 15 Wiederholungen pro Satz) pro Muskelgruppe
5. – 6. Monat
3 Sätze (je 15 Wiederholungen pro Satz) pro Muskelgruppe
ES EmpfiEhlt Sich, nach jEDEm SatZ DiE Zu
trainiErEnDE muSkElgruppE Zu wEchSEln
kräftigung DEr oBErSchEnkElmuSkulatur
kräftigung DEr rückEnmuSkulatur (1)
Das Band am Boden mit beiden Füßen fixieren.
Schulterweiter Stand
Band einfach oder gefaltet schulterbreit in die Höhe
halten
Gehen Sie mit den Oberschenkeln in die Horizontale
Das Band durch Auseinanderziehen und Beugen der
Ellenbogen hinter den Kopf ziehen
Lassen Sie den Oberkörper aufrecht und strecken Sie
langsam die Beine. Nicht ganz durchdrücken
Diese Übung können Sie auch im Sitzen durchführen
Kehren Sie zur Ausgangsposition zurück
35
kräftigung DEr rückEnmuSkulatur (2)
Nehmen Sie den Ausfallschritt ein
Band einfach um den Rücken durch die Achseln führen
Das Band am Boden mit einem Fuß fixieren
Ellenbogen seitlich halten, dann langsam strecken,
Arme nicht ganz durchdrücken
Ziehen Sie das Band nach oben – den Ellenbogen
nach oben zeigend
Nachdem Sie alle Wiederholungen mit einer Seite
durchgeführt haben, wechseln Sie die Seite
36
kräftigung DEr BruStmuSkulatur
Halten Sie die Arme immer parallel zum Boden
Diese Übung können Sie auch im Sitzen durchführen
allE üBungEn SolltEn minDEStEnS 15 mal DurchgEführt wErDEn. SElBStVErStänDlich DürfEn SiE
mEhr für ihrE auSDauEr- unD muSkElfitnESS tun
kräftigung DEr SchultErmuSkulatur
kräftigung DEr BauchmuSkulatur
Das Band am Boden mit beiden Füßen fixieren.
Leichte Grätschstellung einnehmen
Die Hände seitlich in Hüfthöhe positionieren
Beide Arme leicht angewinkelt bis zur Horizontalen
führen. Dabei Schultern nicht mit hochziehen
Nehmen Sie die Rückenlage ein, setzen Sie die
Fersen auf und halten Sie die Füße angewinkelt
Oberkörper leicht anheben, der Kopf bleibt als
Verlängerung der Wirbelsäule
37
7 Testen Sie
sich selbst
machen Sie den Testotest
bei Männern können mit zunehmendem Alter gesundheitliche Probleme auftreten. Dies sind beispiels­weise
verstärkte Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Konzentrations­
schwierigkeiten, ein Nachlassen des Gedächtnisses und nicht zuletzt Libido- und Potenzstörungen. Die
Ursachen dieser Probleme sind noch lange nicht endgültig erforscht. Es ist jedoch sicher, dass dabei den
männlichen Hormonen – den Androgenen – eine wichtige Rolle zukommt, da mit zunehmendem Alter die
Hormonproduktion des Mannes abnimmt. Man spricht hier von einem Testosteron-Mangel-Syndrom.
Der Fragebogen rechts enthält eine Vielzahl möglicher Symptome und Beschwerden. Diese Probleme können durchaus
auf ein Nachlassen der körpereigenen Hormonproduktion
des Mannes zurückgeführt werden. Das bedeutet, dass
möglicherweise durch eine individuelle Hormontherapie
die Beschwerden gelindert oder sogar beseitigt werden
können.
Gehen Sie diesen Fragebogen einmal in aller Ruhe durch, um
festzustellen, ob Sie einzelne oder mehrere Symptome bei
sich beobachtet haben. Die aufgeführ­te Bewertungsskala
soll dabei nur eine Orientierungshilfe sein, mit der Sie selbst
einschätzen können, ob Sie keine Beschwerden haben oder
ob die Beschwerden bei Ihnen leicht, mittel oder schwer
ausgeprägt sind.
38
Wenn Sie leichte, mittlere oder schwere Beschwerden haben, sollten Sie sich an den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens wenden, um abklären zu lassen, welche Ursachen
bei Ihnen für die aufgetretenen Beschwerden vorliegen.
Eine mögliche Ursache für die Beschwerden kann ein Nachlassen der körperlichen Testosteronproduktion sein.
Nach einem ausführlichen Gespräch auf der Grundlage
des ausgefüllten Fragebogens und verschiedener Unter­
suchungen kann Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin ein ganz
persönliches Therapiekonzept erarbeiten und mit Ihnen entsprechende Behandlungsmöglichkeiten beraten.
möglichE BESchwErDEn im ZuSammEnhang
mit tEStoStEronmangEl BEi männErn
wElchE DEr folgEnDEn BESchwErDEn haBEn SiE ZurZEit? unD wiE Stark SinD SiE DaVon BEtroffEn?
Beschwerden
keine
1
1.
Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens
(Gesundheitszustand, subjektives Gesundheitsempfinden)
2.
Gelenk- und Muskelbeschwerden
(Kreuz-, Gelenk-, Gliederschmerzen, Rückenschmerzen)
3.
Starkes Schwitzen
(unerwartete/plötzliche Schweißausbrüche,
Hitzewallungen unabhängig von Belastungen)
4.
Schlafstörungen
(Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, zu frühes und
müdes Aufwachen, schlecht schlafen, Schlaflosigkeit)
5.
Erhöhtes Schlafbedürfnis, häufig müde
6.
Reizbarkeit
(Aggressivität, durch Kleinigkeiten schnell aufgebracht,
missgestimmt)
7.
Nervosität
(innere Anspannung, innere Unruhe, nicht stillsitzen können)
8.
Ängstlichkeit
(Panik)
9.
Körperliche Erschöpfung/Nachlassen der Tatkraft
(allgemeine Leistungsminderung, Abnahme der Aktivität,
fehlende Lust zu Unternehmungen; Gefühl, weniger zu schaffen,
zu erreichen; sich antreiben müssen, etwas zu unternehmen)
leichte
2
mittlere
3
starke
4
sehr starke
5
= Punkte
10. Abnahme der Muskelkraft
(Schwächegefühl)
11. Depressive Verstimmung
(Mutlosigkeit, Traurigkeit, Weinerlichkeit, Antriebslosigkeit,
Stimmungsschwankungen, Gefühl der Sinnlosigkeit)
12. Gefühl, Höhepunkt des Lebens ist überschritten
13. Sich entmutigt fühlen, Totpunkt erreicht
14. Verminderter Bartwuchs
15. Nachlassen der Potenz
16. Abnahme der Anzahl morgendlicher Erektionen
17. Abnahme der Libido
(weniger Spaß am Sex, kaum Lust auf Sexualverkehr)
Auswertung
Gesamtpunktzahl:
17 – 26
Stärke der Beschwerden: keine
27 – 36
leichte
37 – 49
> 50
mittlere schwere
39
Zusätzliche Informationen zum Thema
TestosteronMangel erhalten Sie bei:
Jenapharm GmbH & Co. KG
Otto-Schott-Straße 15
D-07745 Jena
MG 0217/2011.06
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