Rechter Terror schockiert Regierung Was SZ - Die Onleihe

Was SZ-Korrespondenten mit Berlusconi erlebt haben / Seite Drei
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DEFGH
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DEUTSCHLAND-AUSGABE
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München, Montag, 14. November 2011
67. Jahrgang / 46. Woche / Nr. 262 / 2,00 Euro
HEUTE MIT
(SZ) Interessant ist zum Beispiel die Geschichte der jungen Engländerin Jade
Johnson, die es schon als Mädchen vermeiden musste, an den Strand zu gehen.
Ihre Haut reagierte allergisch auf Sand,
wenn sie mit den anderen Kindern eine
Burg gebaut hätte, wären ihre Arme und
Beine angeschwollen und hätten gejuckt.
Also ließ sie es und blickte einem entspannten Dasein als Erwachsene entgegen, in dem diese seltene Allergie eigentlich folgenlos bleiben sollte. Ein Leben
ohne Sandkontakt einzurichten, ist nicht
besonders schwierig, es sei denn, man
will auf dem Bau arbeiten oder Sanduhrbefüller werden, aber wer will das schon?
Jade Johnson wurde Leichtathletin, sie
hätte Talent für den Sprint gehabt, aber
sie entschied sich für den Weitsprung.
Sie rennt über die Bahn, springt vom Balken ab und landet: in einer Sandgrube.
Sie kann inzwischen an der Röte ihrer
Beine erkennen, mit welcher Art Sand
sie es zu tun hat, der zu Hause in London
ist vergleichsweise harmlos, der bei den
Olympischen Spielen in Athen war am
schlimmsten, keine Ahnung, wo die Griechen in allen Lebensbereichen immer
das minderwertigste Zeug herkriegen.
Jade Johnson hasst den Sand, aber sie
liebt das Springen. Sie tut, was sie lassen
sollte. Sie ist nicht allein. Der australische Schwimmer Ian Thorpe wurde als
Kind von einer Chlor-Allergie gequält,
die ihn zwang, den Kopf immer über dem
Wasser zu halten. Die Tennisspielerin Sabine Lisicki tritt nicht am liebsten auf
dem Sand von Roland Garros in Paris an
oder auf dem Kunststoffboden bei den
US Open, sie liebt den Rasen von Wimbledon, da ist sie am besten. Aber sie hat eine Rasenallergie, wie der Fußballer Mario Balotelli. All diese Menschen kriegen
rote Gesichter oder Schniefnasen oder
Ausschläge ausgerechnet in ihrem Element, oder in ihrem Wohnzimmer, so hat
der nicht als Allergiker in Erscheinung
getretene Boris Becker die Rasenplätze
von Wimbledon ja immer genannt.
Soeben hat der Schauspieler Daniel
Radcliffe zugegeben, allergisch auf die
schwarze Rundbrille reagiert zu haben,
die er seit Jahren in seiner Rolle als Harry Potter tragen musste. 2001, zu Beginn
des Hypes um den Zauberschüler, habe
er einen merkwürdigen Ausschlag um
die Augen herum gespürt und sich gefragt, ob alles richtig sei, was er gerade
tue. Diagnose: Nickelallergie. Sie verpassten ihm ein Brillengestell aus speziellem Material, so konnte sich der Allergiker Radcliffe mit Potter versöhnen und
ein Star werden. Und der Allergiker
Thorpe wurde der beste Schwimmer der
Welt. Und die Allergikerin Johnson holte
Silber bei den Commonwealth-Games.
Und die Allergikerin Lisicki wird irgendwann Wimbledon gewinnen. In allen Fällen kann man einem Dialog zwischen body and soul lauschen: Lass es bleiben,
sagt der Körper. Nö, antwortet der Wille,
wenn nicht sogar der Geist.
Heute in der SZ
Braune Mörder
Eine neue RAF? Nein. Die Linksterroristen wurden mit aller Anstrengung verfolgt. Die Rechtsterroristen werden es
nicht. Leitartikel von Heribert Prantl 4
Operation Friedensschock
Um die Macht der Drogenbanden zu brechen, besetzen 3000 Militärpolizisten
Brasiliens größtes Armenviertel. ...... 10
Die große Verwerfung
Italien nach Berlusconi: Über den Irrglauben, es könne jetzt nur besser werden. Von Hans Woller ........................ 11
Ästhetische Früherziehung
Das Neue Museum Nürnberg zeigt die
Ausstellung „Spielerisch sitzen – Kinderstühle von Groß für Klein“. ............... 13
Der Tiger hat sich verzockt
Sean Quinn war der reichste Mann Irlands – jetzt ist er pleite. Er spekulierte
an der Börse und verlor Milliarden. ...15
Der Ernstfall
Kampf um Ressourcen: Eine ZDF-Themenwoche über die geopolitischen Konflikte der Zukunft. ............................. 31
Nur noch Houdini könnte helfen
Nach dem Fiasko gegen Kroatien neigt
sich die Ära des Fußball-Trainers Guus
Hiddink in der Türkei dem Ende zu. 23
TV- und Radioprogramm .................. 32
Das politische Buch / Rätsel ............. 9, 8
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Zum Rücktritt
ein Halleluja
Tausende Berlusconi-Gegner feierten am Wochenende in Rom den Rückzug des
umstrittenen Ministerpräsidenten. Vor dem Quirinalspalast schwenkten sie Fahnen und warteten darauf,
dass Silvio Berlusconi vorfuhr, um bei Staatspräsident Giorgio Napolitano
seinen Rücktritt einzureichen. Als Berlusconi dann
schließlich erschien, stimmten einige ein „Halleluja“
an, andere beschimpften ihn
als „Clown“. Am Tag nach
dem Rückzug des Milliardärs führte Napolitano Gespräche über die Nachfolge.
In Rom wurde erwartet,
dass der frühere EU-Kommissar Mario Monti mit der
Bildung einer Übergangsregierung beauftragt würde.
(Bericht unten)
Foto: Massimo Percosi/dpa
Zehn Mordfälle vor der Aufklärung
Rechter Terror schockiert Regierung
Sicherheitsbehörden wegen Versäumnissen in der Kritik / Merkel verlangt „größte Sorgfalt“ bei Ermittlungen
Berlin
– Deutsche Sicherheitsbehörden stehen nach der Aufklärung
einer Mordserie an neun Ausländern
und einer deutschen Polizistin im Verdacht, neonazistische Gewalt jahrzehntelang unterschätzt zu haben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
sprach am Sonntag von einem „außergewöhnlichen Ereignis, dem man mit
größter Sorgfalt nachgehen“ müsse.
Die Polizei nahm derweil einen vierten
Verdächtigen fest. In dieser Woche soll
sich der Bundestag mit den Vorfällen
befassen.
Merkel äußerte sich in Leipzig vor Beginn des CDU-Parteitages. Die Vorgänge
ließen Strukturen erkennen, „die wir uns
so nicht vorgestellt haben“, sagte die
Kanzlerin. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte
schon am Samstag umfassende Aufklärung gefordert. Dagegen äußerte sich Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
D
ie Trennung zwischen Politischem
und Privatem hat Oskar Lafontaine
einmal sehr schön ins Bild gesetzt. Nach
seinem überraschenden Rücktritt als
SPD-Chef und Bundesfinanzminister
trat er in Saarbrücken am Gartenzaun
vor die Fotografen; auf den Schultern
saß sein Sohn Carl-Maurice mit den gelben Entchenschlappen. „Macht mal
schön eure Fotos“, sagte Lafontaine,
„und dann hätte ich gerne, dass ihr uns
ein bisschen in Ruhe lasst.“ Um seine Privatsphäre langfristig zu schützen, verletzte er sie kurzzeitig. Zwölf Jahre danach, abermals in Saarbrücken, hat Lafontaine es wieder getan. Er brachte Sahra Wagenknecht zum Landesparteitag
der Linken mit und erläuterte das, zum
Ende einer einstündigen Rede, so: „Das
hat einen ganz einfachen Grund. Ich lebe
seit einiger Zeit getrennt und bin seit einiger Zeit mit Sahra eng befreundet.“
Diese trocken vorgetragene öffentliche Liebeserklärung hat in der kleinen
Welt der Linkspartei einiges in Bewe-
am Sonntag erst, nachdem bereits öffentliche Kritik an seinem Schweigen laut geworden war. Friedrich sprach angesichts
der Dimension der Verbrechen erstmals
von rechtem Terrorismus. „Es sieht so
aus, als ob wir es tatsächlich mit einer
neuen Form des rechtsextremistischen
Terrorismus zu tun haben“, sagte er.
Die Bundesanwaltschaft wirft drei
Personen aus Jena, die sich offen als
Rechtsextremisten bekannt haben, zehn
Morde vor: Opfer waren zwischen 2000
und 2006 acht türkische und ein griechischer Kleinunternehmer, unter anderem
Betreiber von Döner-Verkaufsständen,
sowie 2007 eine aus Thüringen stammende Polizistin, die im baden-württembergischen Heilbronn erschossen wurde. Ihr
Kollege war schwer verletzt worden.
Die zwei Männer des rechtsextremen
Trios waren vergangene Woche tot aufgefunden worden. Sie hatten sich das Leben genommen. Die dritte Person, eine
Frau, hatte sich gestellt. Tatwaffen und
ein auf DVD gebrannter Bekennerfilm
führten die Ermittler auf die Spur der
Verbrechen.
Am Wochenende ließ die Bundesanwaltschaft einen mutmaßlichen Komplizen des Trios festnehmen. Zudem sei
die Wohnung des 37-jährigen Mannes
aus der Nähe von Hannover durchsucht
worden, hieß es in einer Mitteilung vom
Sonntag. Er werde dringend verdächtigt,
Mitglied der terroristischen Vereinigung
„Nationalsozialistischer Untergrund“
(NSU) zu sein. Auch die mögliche Tatbeteiligung des Beschuldigten an den Morden werde untersucht, hieß es.
Kritische Fragen richten sich nun insbesondere an die Behörden in Thüringen.
Dort war das Trio in den neunziger Jahren wegen Verbindungen zur rechtsextremen Gruppe „Thüringer Heimatschutz“
bekannt gewesen, dann jedoch aus dem
Blick der Verfassungsschützer verschwunden. Der SPD-Politiker Thomas
Oppermann forderte, es müsse schnells-
Zwei Herzen schlagen links
Lafontaines Liebe zu Wagenknecht bereitet der Partei Probleme
gung gesetzt. „Hat es uns überhaupt zu
interessieren?“, fragt der Blog „Lafontaines Linke“ besorgt. Es gehe ja um die
Angelegenheit zweier Leute, „die sich gewissermaßen beim Job kennengelernt haben“. Das Private aber sei „andererseits
auf der Linken immer als politisch markiert“ gewesen.
Stimmt schon, aber die von den 68-ern
ausgegebene Parole, das Private sei politisch, repräsentiert natürlich nur eine
Traditionslinie der Linkspartei. Die andere, die zur SED führt, erinnert an den
Muff einer Partei, die es sich herausnahm, sich ins Liebesleben ihrer Funktionäre einzumischen. Von dergleichen will
man heute in der Linken natürlich nichts
mehr wissen. Schon deshalb ließe man
Lafontaine und Wagenknecht in ihrem
Glück gern ungestört.
Allein, das wird kaum möglich sein.
Die Partei durchlebt Turbulenzen, in denen es von Belang ist, wenn ein Ex-Parteivorsitzender, der auch als künftiger Parteivorsitzender gehandelt wird, ein Verhältnis unterhält zur stellvertretenden
Partei- und Fraktionsvorsitzenden, die
ebenfalls als mögliche neue Parteivorsitzende gehandelt wird. Lafontaine, 68,
gilt schon seit längerem als engagierter
Förderer Wagenknechts, und natürlich
wird es Fragen geben, ob diese Förderung nun in neuem Licht zu sehen sei. Wagenknecht, 42, wiederum brachte Lafontaine jüngst als neuerlichen Spitzenkandidaten für den Bundestag ins Gespräch.
Zwar gab es über die Bindung der beiden schon länger Gerüchte, die der Spiegel nach der Bundestagswahl 2009 öffentlich machte, verbunden mit der Vermu-
tens geklärt werden, ob und welche Versäumnisse es bei Polizei und Verfassungsschutz in Bund und Ländern gegeben habe. Er berief das für die Kontrolle der Geheimdienste zuständige Bundestagsgremium zu einer Sondersitzung ein. Der
Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, sowie Spitzenbeamte des Bundesinnenministeriums und des Bundeskriminalamts sollen
über ihre Erkenntnisse berichten.
„Man kann sich des schrecklichen Eindrucks nicht erwehren, dass die Gefahr
rechtsextremer Gewaltexzesse nicht
ernst genug genommen wurde“, sagte Oppermann der Süddeutschen Zeitung. Unverständnis äußerte auch der GrünenChef Cem Özdemir: „Wie konnten die
mutmaßlichen Täter jahrelang aus offenbar rechtsextremen Motiven morden, ohne dass Polizei und Verfassungsschutz
auch nur die leiseste Ahnung hatten?“,
fragte Özdemir in der Welt am Sonntag.
(Seiten 2 und 4, Lokales)
SZ
tung, Lafontaines Ehefrau Christa Müller beordere ihren Mann deshalb heim
ins Saarland. Danach verlor der als Informant verdächtigte Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch seinen Job; eine Bestätigung der Geschichte gab es nicht.
Als Grund für den Rückzug aus Berlin
nannte Lafontaine vielmehr eine Krebserkrankung. Später war dann zu hören,
Lafontaine wolle trotz seiner Gesundung
und trotz seiner wachsenden Sorge um
die Partei bei der Familie bleiben. Nun,
da Lafontaine die Trennung von Christa
Müller offenbart hat, fällt dieses Argument weg. Gerüchte, Lafontaine und Wagenknecht hätten sich in Berlin bereits
um eine gemeinsame Bleibe gekümmert,
gewinnen an Gewicht.
Wagenknecht, bisher mit einem Filmproduzenten verheiratet, hat sich Nachfragen verbeten. Bei Politikern solle man
„über politische Themen diskutieren,
nicht über ihr Privatleben“, verlangte
auch Lafontaine. Es wird schwer werden, beides zu trennen. Daniel Brössler
Italien wartet auf Mario Monti
Experten-Kabinett soll die Staatsfinanzen sanieren / Freudenfeste nach dem Rücktritt Berlusconis
Von Andrea Bachstein
Rom – Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi wartet Italien auf eine neue Regierung. Am Sonntag
wurde in Rom fest damit gerechnet, dass
der frühere EU- Kommissar Mario Monti
noch am Abend vom Staatspräsidenten
den Auftrag erhalten würde, eine „technische Regierung“ zu bilden. Der Rücktritt
Berlusconis war am Samstagabend in
Rom von Tausenden gefeiert worden.
Um 21.43 Uhr war bekannt geworden,
dass Berlusconi dem Staatspräsidenten
Giorgio Napolitano sein Regierungsamt
formal zurückgegeben hatte. Zuvor hatte das Abgeordnetenhaus die von der EU
verlangten Spargesetze verabschiedet,
die am Freitag auch durch den Senat gegangen waren.
Sollte Mario Monti wie erwartet ernannt werden, würde er mit einem vor al-
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lem von Experten besetzten Kabinett
übergangsweise bis zu den nächsten Wahlen regieren. Politiker sollen der neuen
Regierung nicht angehören. In dieser
Zeit soll Monti Reformen einleiten zur Sanierung der Staatsfinanzen. An diesem
Montagmorgen, wenn die Börsen eröffnen, sollte die neue Regierung in Rom auf
jeden Fall stehen, erklärten mehrere Politiker. Am Sonntagnachmittag jedoch
war immer noch nicht endgültig klar,
wie es um die Mehrheitsverhältnisse in
der Abgeordnetenkammer bestellt ist. In
Berlusconis Partei PDL wurde heftig gerungen, ob sie eine Regierung Montis mittragen würde. Die Partei spaltete sich in
Befürworter sofortiger Neuwahlen und
der Monti-Lösung. Sie diskutierte zudem über eine Übergangsregierung mit
einem Premier aus den Reihen der PDL.
Um seine Partei von der Lösung mit Monti zu überzeugen, soll Berlusconi im Krei-
se der PDL-Führung geäußert haben:
„Wir sind in der Lage, Monti jederzeit
den Saft abzudrehen.“
Auch die bisher mitregierende Partei
Lega Nord erwog unterdessen noch andere Optionen. Voraussichtlich wird die Lega aber der Linie folgen, die Parteichef
Umberto Bossi ausgegeben hat: in die Opposition zu gehen und möglichst schnell
Wahlen anzustreben. Die Opposition aus
Sozialdemokraten und mehreren Parteien der bürgerlichen Mitte hat sich hingegen bereits vor Tagen gemeinsam entschieden, eine technische Regierung unter dem international renommierten
Wirtschaftsprofessor Monti zu unterstützen. Die Präsidenten von Abgeordnetenkammer und Senat, Gianfranco Fini und
Renato Schifani, weilten am Sonntag für
Beratungen über das weitere Vorgehen
bei Staatspräsident Napolitano. Für den
Abend hatte Napolitano die Vertreter
der Parlamentsparteien einbestellt. Er
hatte deutlich gemacht, dass er Monti favorisiert und die Auflösung des Parlaments vermeiden will.
Silvio Berlusconi war beauftragt, die
Geschäfte noch zu führen, bis seine Nachfolge geregelt ist. Er hatte sich öffentlich
nicht zu seinem Rücktritt geäußert. In einer Note des Ministerrats ist lediglich
sein Dank an das Kabinett erwähnt. Im
kleinen Kreis soll Berlusconi sich enttäuscht und verbittert geäußert haben
über die demonstrativen Schmähungen
gegen ihn und die Freudenkundgebungen der Bevölkerung nach seinem Rücktritt. In einem Brief an den Vorsitzenden
der postfaschistischen Partei „Destra“
schrieb Berlusconi am Sonntag, er sei
„stolz, was wir in den vergangenen dreieinhalb Jahren geschafft haben, die gezeichnet waren von einer einzigartigen
internationalen Krise“. (Seiten 3, 4 ,7)
Mobiles Leben
Im Rettungshubschrauber geht es oft um
Leben und Tod. In der ADAC-Academy
werden die Teams trainiert. (Seite 33)
jetzt.de
„Mich hat’s irgendwie voll erwischt“:
Ein Überblick über die meistgesagten
Sätze zur Schnupfenzeit. (Seite 30)
Schule und Hochschule
Dr. med. nachgebessert: Die Berliner
Charité gibt Ärztinnen die Gelegenheit,
ihre Arbeit zu korrigieren. (Seite 22)
Acht Seiten Beilage
China: New Writers are Pushing the Limits on the Web. Cuba: How to Turn Rust
into Gold – the Market for Used Cars.
Arabische Liga
isoliert Syrien
Anhänger des Assad-Regimes
stürmen Botschaften
Kairo – Nach dem Ausschluss Syriens
aus der Arabischen Liga haben Anhänger von Präsident Baschar al-Assad die
Botschaften ausländischer Staaten in Damaskus gestürmt. Der Staatenbund kündigte zudem wirtschaftliche und politische Sanktionen gegen die Regierung in
Damaskus an, die seit Monaten mit Panzern und Scharfschützen gegen die Opposition vorgeht. Diese schlug ihrerseits
einen arabischen Gipfel vor und lud Vertreter der Arabischen Liga ein, noch vor
Mittwoch nach Syrien zu kommen, wenn
der Ausschluss in Kraft treten soll. (Seiten 4 und 8)
SZ
FDP und CDU streiten
über Mindestlohn
Frankfurt/Main – Die FDP lehnt einen
Mindestlohn weiterhin strikt ab. „Für
die Lohnfindung ist niemals der Gesetzgeber zuständig“, sagte FDP-Chef Philipp Rösler auf einem Parteitag in Frankfurt am Main. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer erwartet dagegen vom CDU-Parteitag, der an diesem Montag beginnen
soll, „ein klares Signal für eine Lohnuntergrenze“, wie sie der Süddeutschen
Zeitung sagte. (Seiten 4, 5 und 6)
SZ
Moskau will Kraftwerke
in Deutschland bauen
Berlin – Russland will in der Energiepolitik viel enger als bisher mit Deutschland
zusammenarbeiten und schlägt der Bundesregierung eine weit reichende Allianz
vor: Sein Land sei bereit, in Deutschland
Bau, Finanzierung und Betrieb von
Kraftwerken im großen Stil zu übernehmen, sagt Russlands Energieminister Sergej Schmatko der Süddeutschen Zeitung. (Wirtschaft)
mbal
Reifenpanne
stoppt Vettel
Abu Dhabi – Sebastian Vettel ist beim
Formel-1-Rennen in Abu Dhabi wegen eines Reifenschadens kurz nach dem Start
ausgeschieden. Das vorletzte Rennen der
Rennsaison gewann der Brite Lewis Hamilton. Michael Schumacher erreichte
Platz sieben. (Sport)
SZ
Das Wetter
München – Gebietsweise zunächst Nebel
oder Hochnebel. Vor allem im Süden und
Südwesten zum Teil bis zum Abend neblig-trüb. Sonst Sonnenschein. Auf den
Bergen meist den gesamten Tag über sonnig. Temperaturen zwischen sechs und
zwölf Grad. (Seite 22)
Gewinnzahlen vom Wochenende
Lotto (12.11.): 7, 12, 15, 16, 30, 42
Zusatzzahl: 2, Superzahl: 9
Toto: 0, -, 2, 2, 1, 0, -, -, -, 0, 1, 1, 0
Auswahlwette: lag noch nicht vor
Zusatzspiel: lag noch nicht vor
Spiel 77: 8 8 1 2 4 8 2
Super 6: 0 5 9 0 1 8
Weitere Gewinnzahlen: Wirtschaft,
Seite 20
(Ohne Gewähr)