allrad Ein Landrover Defender ist nichts für Schwächlinge. Er ist ein Charakterdarsteller mit dem Herz am richtigen Fleck. W as soll man von einem Auto halten, das bereits im modernen Showroom vom Autocenter Wimmer in Passau aussieht wie ein Museumsstück? Der Landrover Defender ist ein automobiler Anachonismus, ein Urgestein - eine Antiquität, die sich mit der ungezähmten Kraft der serienmäßigen Allrad-Geländeuntersetzung nicht nur erfolgreich gegen den angeblich so modernen Zeitgeist in Sachen Design stemmt, sondern sogar noch eine ganze Heerschar von begeisterten Fans im Schlepptau hinter sich herzieht. Der Defender polarisiert. Es gibt nur zwei Reaktionen auf sein kantiges Design: kulthafte Verehrung und Begeisterung, oder völliges Unverständnis, wie man einem solchen Monstrum mit seinem groben Blechkleid auch nur das Geringste abgewinnen kann. Bis man er-fahren hat, was der „Landy“ so alles drauf hat. Unser PAparazziStarfotograf, Technikfreak und bekennender Naturbursche hat den Defender seit einigen Wochen im Dauertest. Ein Bericht. Eins kann man dem Defender nicht vorwerfen - dass er ein gesichtsloses Stück industrieller Massenproduktion wäre. Während heutige Modelle mit allerlei designerischen Spitzfindigkeiten arbeiten müssen, um sich wenigstens für Insider noch so etwas ähnliches wie Markenidentität herbeireden zu können, ist der Defender seit 1948 nahezu unverändert das, was er schon immer war: ein Chakterdarsteller, der Mario Adorf der Automobilwelt. Nicht wenige Kenner verbinden mit der Marke Landrover von Hause aus die kantige Form des Defender. Der Testwagen ist ein Landrover Defender 110 TD4, mit einem 2,4 Liter großen Turbodiesel, wie er auch im Ford Transit verbaut wird. Trotz des archaischen Außenauftrittes des Landy, hat der Fortschritt unter der Motorhaube natürlich längst Einzug gehalten. Ein Dreh am Zündschlüssel - der wie beim Porsche Carrera links vom Lenkrad 110 eingesteckt wird - und der Motor ist da. Zweifel an seiner Einsatzbereitschaft kommen keine auf, denn der Diesel meldet sich durchaus vernehmbar zu Wort. Störend war dies aber zu keinem Zeitpunkt. In einem solchen Wagen möchte man den Motor hören. Zartes Kolbengeflüster passt einfach nicht zum kernigen Auftritt. Das Getriebe ist kurz übersetzt und verlangt nach einer entschlossenen Männerhand. Spätestens beim Einlegen des ersten Ganges ist klar: dies ist keines der neuerdings so beliebten „SUV“, jenen höher gelegten PKWs, die vorzugsweise von erfolgreichen, modernen Damen gefahren werden. Der Defender ist noch ein echter „Geländewagen“, der von Männern mit einer rustikaleren Handschrift bedient werden will. Das Fahren in einem Defender ist demnach auch bereits ein Naturerlebnis. Bereits mit 40 km/h meint man schon richtig flott unterwegs zu sein. Die hohe Sitzposition und die Windgeräusche lassen einen glauben, schneller unterwegs zu sein, www.pa-parazzi.de matschbetter Zeit Maschine als man es tatsächlich ist. Versehentlich zu schnell ist mit dem Landy keiner. Aber all das ist Teil des Gesamtgenusses Defender. Man möchte es genau so. Das Geräuschniveau ist naturgemäß höher als in einem normalen PKW - aber zu keinem Zeitpunkt störend. Kernig eben. Genau richtig für eine Fahrt in die Natur. Wir waren unterwegs ins Fichtelgebirge, über die gut ausgebaute Ostmarkstraße. Man gewöhnt sich sehr schnell an das typische Landyfahren. Man lässt sich entspannt dahintreiben, 110-130 km/h sind die perfekte Reisegeschwindigkeit. Der Defender macht einen ruhig und gelassen. Man sitzt darin, wie in einer Festung. Auf bequemen Sitzen in überlegener Höhe und man hat nach kurzer Zeit für die mit 200 Sachen vorbeibrausenden Mitverkehrsteilnehmer nur noch ein mitleidiges Lächeln übrig - und begegnet ihnen spätestens an der nächsten Autobahnbaustelle wieder. Arme, nervöse Autofahrer; wissen nicht, wie angenehm das Reisen doch sein kann. Gepäck passt in den Landrover reichlich. Mit einer Zuladung wie ein Kleintransporter ist er auch für richtige Gewaltexpeditionen ins tiefste Hinterland von Sibirien geeignet. Apropos Hinterland. Wenn man schon einen der besten Geländewagen der Welt fährt, dann muss man auch irgendwann mal runter von der Teerstraße. Schließlich gilt es herauszufinden, was es mit 111 dickdünn den Mythen und Legenden auf sich hat, die sich um die sagenhafte Geländetauglichkeit des Landy ranken. Wir haben uns bei der Kiesgrube Zöls in Fürstenzell einen Termin geben lassen, zu dem wir das Gelände befahren durften. Ein paar Runden offroad, das musste sein. Nach einigen vorsichtigen Steigungen, dem Ausprobieren der Untersetzung sowie der Differentialsperre, welche mit entschlossener Hand eingelegt werden will, krabbelt der Wagen bereits im Standgas jeden Berg hinauf. Wir tasten uns vorsichtig über kleine Hügel und durch einige seichte Pfützen. Der Landrover marschiert schon fast gelangweilt durch jegliche von uns ausgesuchte Geländeprüfung. Er ist weit stärker als unser Mut, selbst im tiefen Matsch einer Moorwiese wühlt er sich mit stoischer Gelassenheit seinen Weg frei. Steigungen und steile Abfahrten, Wasserdurchfahrten und glitschiger Untergrund - das alles meistert der Defender im Vorbeigehen, ohne mit der Sonnenblende zu zucken. Das beeindruckende dabei: man könnte meinen, dass der Defender aufgrund seines grobschlächtigen Äußeren eventuell nachlässig verarbeitet sein könnte - schließlich wirkt sein Blechkleid doch fast wie „handgeschmiedet“. Doch Fehlanzeige. Im Innenraum ist alles so fest und solide wie der katholische Glaube. Da wackelt nichts, da klappert nichts. Selbst auf Kopfsteinpflaster und im schweren Gelände fühlt man sich, als wäre der Wagen als Ganzes aus dem Vollen gefräst. Nach der spektakulären Kiesgrubenfahrt ging es dann ab zum Waschen. Schließlich verdient es so ein Klassiker, dass man ihn anständig und adrett wieder auf die Straße schickt. Schnell und mühelos waren die Matschreste vom Fahrzeug abgespült, Türen und Fenster bleiben dabei natürlich absolut dicht. Auch hier ertappen wir uns wieder bei unseren eigenen Vorurteilen. Selbstverständlich bleibt der Wagen dicht - doch seine archaische Optik, die tatsächlich mehr an ein Vorkriegsmodell erinnert, als an ein aktuelles Geländefahrzeug mit moderner Allradtechnik, lässt einen manchmal auf komische Gedanken kommen. Inzwischen haben wir schon an die 1000 Kilometer auf den Defender gefahren. Der Verbrauch bewegt sich bei angenehmen 9,5 bis 10 Litern Diesel, und das, obwohl man mit über 2 Tonnen Auto und einem riesigen Innenraum unterwegs ist. Die Kupplung ist leichtgängig und angenehm zu bedienen, die Instrumente stammen aus dem Discovery und sind gut ablesbar. Das gesamte Cockpit ist klar strukturiert und übersichtlich - bis auf ein paar kleine Eigenheiten, wie zum Beispiel der Schalter für den Heckscheibenwischer in der Mittelkonsole, anstatt am Lenkrad. Alles in allem machen diese kleinen schrulligen Details aber den unverwechselbaren Charme des Defender aus. Alles ist ein kleines bisschen anders, es ist einfach noch ein Wagen mit Persönlichkeit. Das englische Urgestein zieht einen in seinen Bann. Hat man erst einmal seine Vorurteile abgelegt, überzeugt er mit seinen Qualitäten: Groß, bequem, mit leistungsfähiger Heizung, einem bärenstarken Motor und einer Geländegängigkeit, die einen wirklich überall durchkommen lässt. Wer beruflich öfter abseits von befestigten Straßen fahren muss, der hat ohnehin keine wirkliche Alternative zum Landy - zu dominant ist seine Überlegenheit in schwierigen Terrain. Eines ist uns noch aufgefallen: Defenderfahrer grüßen sich wie Motorradfahrer, wenn sie sich auf der Straße begegnen. Eine eingeschworene Gemeinde von Kennern... Wir danken an dieser Stelle dem Autohaus Wimmer in Passau, besonders Herrn Raster und Herrn Greil, die diese Testerfahrung überhaupt erst möglich machten. Für unserer Fotografen und CoAutor Alex Steinkohl ging damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, der Defender ist seitdem sein definitiver Traumwagen. 112 www.pa-parazzi.de dünndick Die Tankstelle der Zukunft ... wird nicht mehr die gleiche sein. Um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich Betreiber von Tankstellen den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen anpassen. Kunden geht es heute um weit mehr, als um eine Tankfüllung. Im Zeitalter von Handys, Internet und alternativer Energiequellen wird die Tankstelle zum Allrounder. Alexander Maier, Geschäftsführer von Maier Mineralöle, erzählt, worauf es ankommt. Die Ausgangssituation: Der demographische Wandel beeinflusst auch die Entwicklung der Tankstellen. Es gibt immer mehr Senioren. Durch die Abwanderung der jungen Leute in Ballungszentren, sinkt die Einwohnerzahl im ländlichen Gebiet weiter. Der öffentliche Personennahverkehr ist nicht mehr rentabel. Folglich sind die Bewohner immer mehr auf ihr eigenes Fahrzeug angewiesen. Die Tankstelle wird immer wichtiger, doch mit Treibstoff alleine kann sie heute nicht mehr bestehen. Das Web: Unabdingbar, um konkurrenzfähig zu bleiben, ist heute das Web. Dank Smartphones können die Kunden von morgen ständig sämtliche Informationen aus dem Internet abrufen. Preisvergleich ist einfach wie nie. Wer seine Preise und Angebote nicht online stellt und ständig aktualisiert, hat bereits verloren. Außerdem wird die Tankstelle immer mehr zur multimedialen Infozentrale. Gerade Senioren, die überwiegend in der Region unterwegs sind, haben oft kein Navi. Eine riesige Landkarte wollen sie für eine Fahrt aber auch nicht kaufen. Routen aus dem Web, übersichtlich ausgedruckt, sind ein Muss an der Tankstelle. Auch Print on demand - Druck auf Nachfrage - wird immer wichtiger: Keine Tankstelle kann sämtliche Printmedien lagernd anbieten, trotzdem sollte sie den Wissensdurst des Kunden stillen. Das Web macht‘s möglich. Die Zeitung wird kurzerhand ausgedruckt, wenn der Kunde es wünscht. Nicht nur für Tankstellen eine großartige Chance. Nahversorger: Früher konnte man außerhalb der üblichen Geschäftszeiten einige Kleinigkeiten in Tante Emma Läden kaufen. Heute haben Discounter die Oberhand, die Dorfläden sind fast ausgestorben. Wo aber bekommt man Samstagabend sein Grillfleisch, wo kann ich sonntags Getränke holen, wenn sie mir versehentlich ausgegangen sind. Die Tankstelle wird zum Nahversorger. Außerdem gibt es in Deutschland immer mehr Single-Haushalte. Singles kochen bekanntlich weniger, sie essen in der Regel einen Snack zwischen- durch. Praktisch, wenn man diesen unterwegs an der Tankstelle kaufen kann. Doch die Ansprüche wachsen: Heimische Bioprodukte sollten genauso zum Sortiment zählen wie Fair-Trade-Ware aus der Dritten Welt. Service-Stelle: Service wie Messung des Reifendrucks oder Überprüfung des Ölstandes sind gerade bei Frauen und Senioren sehr beliebt. Wer punkten will, bietet an seiner Tankstelle eigenes Service-Personal. Die Shell-Stationen haben das bereits erkannt, ihr freundliches, stets gut gelauntes Service-Personal bietet bei Wind und Wetter kostenlosen Grundservice und dies erfreut sich größter Beliebtheit. Alternative Energien: Eine gute Tankstelle bietet neben gewöhnlichem Kraftstoff auch alternative Energien. In noch ferner Zukunft sind Elektroautos, dennoch kann es nicht schaden, sich schon jetzt darüber Gedanken zu machen, wie man dem Kunden helfen kann, sein Auto unterwegs möglichst unkompliziert und zeitsparend aufzuladen. Information von: Maier Mineralöle GmbH Passauer Str. 30 | Vilshofen Tel: 08541-967690 | www.maier-mineraloele.de 113
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