Assekurata.de

Pressemitteilung
Wachsende Vorsorgeverpflichtungen für die
Zinsgarantien – Was bleibt noch für die Überschussbeteiligung?
Köln, den 27. Januar 2014 – Die ASSEKURATA Assekuranz RatingAgentur stellte heute zum zwölften Mal in Folge ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vor. 68 Unternehmen nahmen
in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 88,65 % (Vorjahr: 94,14 %). Die Studie 2014 einschließlich vieler Einzelauswertungen
kann auf der Internetseite www.assekurata.de bestellt werden. Auf diesen
Seiten finden Interessenten auch alle Assekurata-Ratingberichte kostenlos zum Download.
Nachreservierungsvolumen für
Zinsvorsorge
deutlich erhöht
„Das Nachreservierungsvolumen für die Zinszusatzreserve hat sich deutlich
erhöht“, teilte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz
Rating-Agentur auf der heutigen Pressekonferenz in Köln mit. „2013 wurden ihr
branchenweit rund sieben Milliarden Euro zugeführt.“ 2012 hatte der Aufwand
etwa 5 Milliarden Euro betragen und 2011 waren erstmalig 1,5 Milliarden in
der Zinszusatzreserve zurückgestellt worden. Insgesamt summieren sich die
Mittel in der Zinszusatzreserve marktweit auf nunmehr etwa 13,5 Milliarden
Euro, was rund 2,0 % der Deckungsrückstellung entspricht. „Zum Vergleich:
Das gesamte bilanzielle Eigenkapital der Branche beläuft sich auf rund 13
Milliarden Euro beziehungsweise 1,9 % der Deckungsrückstellung“, so Dr.
Reiner Will. „Dies verdeutlicht sehr anschaulich den finanziellen Aufwand, den
die Nachreservierung bisher schon verursacht hat.“
Zusätzliche Nachreservierung von Verträgen mit einem
Rechnungszins von
3,25 % droht
Um eine Einschätzung darüber zu treffen, wie sich die Zinszusatzreserve künftig entwickelt, hat Assekurata auch in diesem Jahr mittels einer Referenzzinssimulation den Zeitreihenwert aus 2013 auf Basis der gesetzlich verankerten
Rechenmethodik als Konstante in die Zukunft fortgeschrieben. Unter dieser
Annahme würde der Referenzzins im Jahr 2014 mit 3,19 % bereits die 3,25 %Marke unterschreiten. Damit wären neben den Tarifgenerationen 4,00 % und
3,50 % dann auch Verträge mit einem Rechnungszins von 3,25 % von der
Nachreservierung betroffen. Ihr Anteil an der Deckungsrückstellung liegt aktuell bei knapp 15 % und dürfte sich größtenteils aus privaten Rentenversicherungen zusammensetzen, die durch ihre mitunter langen Laufzeiten ebenfalls
merkliche Zinsnachreservierungen über einen längeren Zeitraum beanspruchen dürften. „Tritt dieses Zinsszenario tatsächlich ein, erwarten wir, dass die
Unternehmen 2014 der Zinszusatzreserve weitere acht bis zehn Milliarden
Euro zuführen müssen“, prognostizierte Dr. Reiner Will.
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 1
Jahresmittelwerte der Monatsendstände der Kassazinssätze für Anleihen (RLZ 10 J, T+1)
Ref.Zins
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014*

3,44%
3,86%
4,25%
4,23%
3,81%
3,13%
3,15%
2,14%
1,93%
1,93%
3,19%
Jahresmittelwerte der Monatsendstände der Kassazinssätze für Anleihen (RLZ 10 J, T+2)
Ref.Zins
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014*
2015*

3,86%
4,25%
4,23%
3,81%
3,13%
3,15%
2,14%
1,93%
1,93%
1,93%
3,04%
Jahresmittelwerte der Monatsendstände der Kassazinssätze für Anleihen (RLZ 10 J, T+3)
Ref.Zins
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014*
2015*
2016*

4,25%
4,23%
3,81%
3,13%
3,15%
2,14%
1,93%
1,93%
1,93%
1,93%
2,84%
*) Fortschreibung -Zins 2013 zu Veranschaulichungszwecken
Quelle: ECB Statistical Data Warehouse
Verzinsung privater
Rentenversicherung
sinkt weiter
Die niedrigen Kapitalmarktzinsen spiegeln sich auch in der aktuellen Deklarationsrunde wider. 2014 sinkt die Verzinsung für private Rentenversicherungen,
der wichtigsten Tarifart im Neugeschäft, auf 3,40 %. Im Vorjahr hatte diese bei
3,60 % notiert*. Der Abwärtstrend bei der laufenden Überschussbeteiligung hat
sich allerdings etwas gelegt. So fällt die laufende Verzinsung bei den Rentenversicherungen um 0,20 Prozentpunkte gegenüber 0,30 Prozentpunkten im
Vorjahr.
(*Anmerkung: Die Abweichung des Wertes 2013 in der nachfolgenden Tabelle gegenüber der
Vorjahresstudie ergibt sich durch den veränderten Teilnehmerkreis in der aktuellen Studie).
Von den Absenkungen sind nahezu alle betrachteten Produktkonstellationen
betroffen. Der Durchschnitt der laufenden Verzinsung über alle untersuchten
Tarifgenerationen und Produktarten geht von 3,68 % auf aktuell 3,53 % zurück.
Durchschnittliche laufende Verzinsung
nach Garantiezins und Vertragsart
Laufende Verzinsung im arithmetischen Mittel
(Durchschnittswert unter Berücksichtigung der Anzahl der analysierten Versicherungsunternehmen; n=68)
h
tisc
me
h
arit
Kapitalleben
Private Rente
Laufende Rente
Riester-Rente
Basis-Rente
Durchschnitt
1,75%
2013
2014
3,37%
3,58%
3,40%
3,60%
3,90%
3,73%
3,56%
3,35%
3,56%
3,36%
3,44%
3,64%
2,25%
2014
2013
3,39%
3,58%
3,40%
3,59%
3,72%
3,89%
3,33%
3,53%
3,35%
3,55%
3,44%
3,63%
Garantiezins
2,75%
3,25%
2013
2014
2013
2014
3,42%
3,58%
3,37%
3,56%
3,38%
3,57%
3,42%
3,55%
3,68%
3,69%
3,86%
3,58%
3,55%
3,33%
3,52%
3,40%
3,32%
3,52%
3,59%
3,42%
3,61%
3,45%
4,00%
2014
2013
4,00%
4,01%
4,00%
4,01%
4,14%
4,11%
3,50%
2014
2013
3,65%
3,54%
3,59%
3,66%
3,72%
3,73%
4,05%
3,62%
4,04%
3,68%
Durchschnitt über alle untersuchten Tarifgenerationen und Produktarten: 3,53 % (Vorjahr 3,68 %)
13 Unternehmen
haben Deklaration
beibehalten
Eine genauere Analyse zeigt, dass 52 (Vorjahr 58) Unternehmen mit einem
Marktanteil von 56,46 % (Vorjahr 84,32 %) ihre Deklaration bei den privaten
Rentenversicherungen gesenkt haben. Insgesamt 13 Unternehmen (Vorjahr:
acht) haben ihre Vorjahresdeklaration beibehalten.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Spannweite der Deklarationen verringert
und liegt zwischen 3,00 % und 4,05 % (Vorjahr: 3,00 % und 4,30 %). Dabei
gewähren 61 Gesellschaften (Vorjahr: 54) mit einem Marktanteil von 86,22 %
eine Deklaration von unter 4,00 %. Demgegenüber weisen vier Unternehmen
(Vorjahr: zwölf) mit einem Marktanteil von 2,19 % eine Deklaration von 4,00 %
oder mehr aus. Von diesen deklariert lediglich ein Unternehmen eine laufende
Verzinsung über 4,00 % (myLife mit 4,05 %).
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 2
Marktüberblick über die laufende Verzinsung und deren Veränderung zum Vorjahr bei
privaten Rentenversicherungen im Neugeschäft
4,60%
1,00%
4,40%
Veränderung der lauf enden Verzinsung zum Vorjahr
0,75%
4,20%
0,50%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,25%
3,80%
-0,25%
-0,30%
-0,25%
-0,25%
-0,20%
-0,20%
-0,35%
-0,40%
-0,10%
-0,20%
-0,20%
-0,25%
-0,20%
-0,30%
-0,20%
-0,20%
-0,20%
-0,30%
-0,20%
-0,30%
-0,35%
-0,25%
-0,35%
-0,25%
-0,25%
-0,25%
-0,10%
-0,20%
-0,25%
-0,20%
-0,25%
-0,10%
-0,35%
-0,50%
-0,25%
-0,25%
-0,25%
-0,30%
-0,25%
-0,50%
3,00%
-0,50%
3,20%
-0,20%
-0,30%
-0,35%
-0,30%
3,40%
0,00%
-0,40%
3,60%
-0,10%
-0,25%
-0,25%
-0,10%
-0,10%
-0,30%
-0,20%
Lauf ende Verzinsung
4,00%
-0,50%
-0,75%
2,60%
Bayern-Versicherung L
Familienfürsorge L
HDI L
Öffentliche L Berlin-Brandbg.
Saarland L
Swiss Life
Öffentliche L Oldenburg
Sparkassen Vers. L Sachsen
SV Lebensversicherung
oeco capital Leben
Provinzial Rheinland L
Süddeutsche Leben
Generali L
Condor L
ERGO L
Helvetia Schweizerische L
Lebensversicherung v. 1871
Barmenia L
Hannoversche L
Iduna L
Itzehoer Leben
ÖSA L
Provinzial L Hannover
Provinzial NordWest L
Württembergische L
ASSTEL L
Gothaer L
Inter L
Öffentliche L Braunschweig
Alte Leipziger L
AXA L
Basler L AG (ehem. Dt. Ring)
ERGO Direkt L
HanseMerkur L
R+V L AG
AachenMünchener L
Concordia L
Continentale L
DEVK Allgemeine L
HUK-COBURG L
Karlsruher Leben
LVM L
Mecklenburgische L
neue leben
Nürnberger Beamten L
uniVersa L
VHV Leben
WGV Leben
Deutsche Ärzteversicherung
R+V L VVaG
Allianz L
Debeka L
Neue Bayer. Beamten L
PB L
Stuttgarter L
Cosmos L
DEVK Eisenbahn L
Volkswohl-Bund L
Europa L
Nürnberger L
InterRisk L
Heidelberger L
Ideal L
TARGO L
myLife L
2,80%
Veränderung zum Vorjahr
Auch Gesamtverzinsung rückläufig
Private Rente (PR 1,75 2014)
Arithmetischer Mittelwert 2014
-1,00%
Arithmetischer Mittelwert 2013
Auch in der Gesamtverzinsung, das heißt unter Berücksichtigung aller deklarierten Überschusskomponenten, fällt die Absenkung der Überschussbeteiligung bei allen betrachteten Produkten geringer aus als im Vorjahr. Bewegte
sich der Rückgang der arithmetischen Mittelwerte im Vorjahr noch zwischen
0,33 (private Rente) und 0,40 Prozentpunkten (Riester-Rente), liegt dieser
aktuell in einem Bereich zwischen 0,22 (Kapitallebensversicherung und private
Rente) und 0,24 Prozentpunkten (Riester-Rente).
Gesamtverzinsung bei BWR = 0 zzgl. sonstige gewährte
Gewinnanteile
Deklarationsjahr
Tarifgeneration
Anzahl betrachteter VU
Marktanteil betrachteter VU
Gesamtverzinsung bei BWR = 0 zzgl. sonstige gewährte
Gewinnanteile (arithmetischer Mittelwert)
Mustervertrag*
Kapital-LV
Mustervertrag*
Private Rente
Mustervertrag*
Riester-Rente
Mustervertrag*
Basis-Rente
2014
2013
2014
2013
2014
2013
2014
2013
1,75%
1,75%
1,75%
1,75%
1,75%
1,75%
1,75%
1,75%
48
49
59
59
43
43
56
56
73,87%
76,28%
78,91%
80,49%
71,53%
72,02%
77,05%
77,54%
4,14%
4,36%
4,10%
4,32%
3,83%
4,07%
4,06%
4,29%
Gesamtverzinsung bei BWR = 0 zzgl. sonstige gewährte
Gewinnanteile (gewichteter Mittelwert)
4,13%
4,30%
4,10%
4,26%
3,95%
4,12%
4,07%
4,25%
Höchste beobachtete Ausprägung
5,16%
5,43%
5,00%
5,30%
5,06%
5,31%
5,00%
5,30%
Niedrigste beobachtete Ausprägung
3,26%
3,48%
3,28%
3,35%
2,40%
2,50%
2,40%
2,50%
Mittelwert laufende Verzinsung
3,36%
3,59%
3,40%
3,61%
3,34%
3,55%
3,35%
3,57%
Durchschnittliche Differenz (%-Punkte)
0,77%
0,77%
0,70%
0,71%
0,50%
0,52%
0,70%
0,72%
Höchste Differenz (%-Punkte)
2,11%
2,11%
1,68%
1,68%
1,66%
1,66%
1,68%
1,68%
Niedrigste Differenz (%-Punkte)
0,26%
0,30%
0,16%
0,16%
0,00%
0,00%
0,16%
0,16%
*) Zur Definition der betrachteten Musterverträge vgl. Kapitel 3.2
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 3
Gesamtverzinsung
zuzüglich sonstiger
Gewinnanteile
Neben den deklarierten Überschussanteilen stehen als weitere Überschussquelle auch die endfällig bestimmten Bewertungsreserven zur Verfügung.
Assekurata hat daher die Gesamtverzinsung zuzüglich sonstiger Gewinnanteile analysiert. Dazu wurden die Bewertungsreserven der Gesellschaften zum
Stichtag 31.10.2013 herangezogen.
Gesamtverzinsung zzgl. sonstiger Gewinnanteile
Deklarationsjahr
Tarifgeneration
Anzahl betrachteter VU
Marktanteil betrachteter VU
Gesamtverzinsung zzgl. sonstige gewährte Gewinnanteile
(arithmetischer Mittelwert)
Gesamtverzinsung zzgl. sonstige gewährte Gewinnanteile
(gewichteter Mittelwert)
Höchste beobachtete Ausprägung
Niedrigste beobachtete Ausprägung
Mustervertrag*
Private Rente
2014
1,75%
54
72,21%
2013
1,75%
52
68,22%
4,31%
4,67%
4,36%
4,61%
5,42%
3,40%
6,25%
3,59%
*) Zur Definition der betrachteten Musterverträge vgl. Kapitel 3.2
Insgesamt fällt bei den hier betrachteten Gesellschaften die Gesamtverzinsung
zuzüglich der sonstigen Gewinnanteile 2014 im arithmetischen Durchschnitt
um 0,36 Prozentpunkte auf 4,31 % und damit deutlicher als im Vorjahr (0,08
Prozentpunkte). Der gewichtete Durchschnitt liegt mit 4,36 % etwas höher.
Maßgeblichen Einfluss auf den Rückgang hat die reduzierte laufende Verzinsung. Daneben fallen die konventionellen Schlussüberschüsse um 0,05 Prozentpunkte und die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven um 0,15 Prozentpunkte geringer aus als im Vorjahr. Ein leichter Anstieg der deklarierten Sockelbeteiligung um 0,05 Prozentpunkte wirkt dem
Rückgang etwas entgegen.
Beitragsrendite als
besserer Vergleichsmaßstab
Die Werte für die Verzinsung der Versichertenguthaben lassen sich nicht uneingeschränkt miteinander vergleichen, da die Gesellschaften die Zinssätze
auf unterschiedliche Zinsträger beziehen. Beispielsweise kann eine Deklaration von 3,40 % auf einen höheren Zinsträger genau so viel wert sein wie eine
Deklaration von 3,55 % auf einen geringeren Zinsträger, was in den nominalen
Prozentsätzen aber nicht zum Ausdruck kommt.
In der Studie 2014 untersuchte Assekurata deshalb wieder sowohl die garantierte als auch die illustrierte Beitragsrendite anhand einer unverbindlichen
Beispielrechnung. Im Ergebnis liegt die illustrierte Beitragsrendite unter Berücksichtigung aller deklarierten Überschussanteile im arithmetischen Mittel bei
3,16 % (Vorjahr: 3,36 %). Die garantierte Beitragsrendite liegt mit durchschnittlich 0,93 % leicht oberhalb des Vorjahresniveaus (0,91 %).
Weitere Absenkung
des Höchstrechnungszinses
absehbar
In Anbetracht der anhaltenden Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten wird
bereits intensiv über eine weitere Absenkung des Höchstrechnungszinses
diskutiert. Assekurata hat die Studienteilnehmer daher nach ihren Erwartungen
bezüglich des potenziellen Absenkungszeitpunktes und der Höhe des neuen
Rechnungszinses befragt.
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 4
"Zu welchem Termin rechnen Sie mit einer Absenkung des Höchstrechnungszinses?"
1
01.07.2014
50
01.01.2015
01.07.2015
0
01.01.2016
0
später
0
gar nicht
0
0
10
20
30
40
50
60
Anzahl Nennungen
n=51
"Welchen neuen Höchstrechnungszins erwarten Sie?"
4
1,50 %
1,25 %
45
0
10
20
30
40
50
60
Anzahl Nennungen
n=49
Mit deutlicher Mehrheit erwarten die Studienteilnehmer eine Reduzierung des
Höchstrechnungszinses zum 01.01.2015 auf 1,25 %. Damit folgen sie größtenteils dem aktuellen Vorschlag der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV).
Während das von den Versicherern erwartete Absenkungsdatum der einhelligen Öffentlichkeitsmeinung entspricht, ist die annähernde Einstimmigkeit in der
Zinsprognose überraschend, da sie die mitunter kontroversen Verlautbarungen
in der Branche zur Höhe des neuen Rechnungszinses nicht widerspiegelt.
Erstmals Einschätzung zur aktuellen
Geschäftslage
abgefragt
Assekurata hat die Lebensversicherer darüber hinaus auch in diesem Jahr
danach gefragt, welche Wachstumschancen sie im anstehenden Geschäftsjahr
sehen. „Diesmal baten wir die Unternehmen darüber hinaus um eine Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zum Stand Dezember 2013“, erklärte Dr.
Reiner Will. „Damit lässt sich nun erstmals die aktuelle Geschäftslage mit den
kurzfristigen Zukunftserwartungen abgleichen.“ 50 Gesellschaften haben ihre
diesbezüglichen Einschätzungen abgegeben.
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 5
Geschäftslage im Dezember 2013 versus Geschäftserwartungen für 2014
sehr positiv
positiv
neutral
negativ
Nur leichte
Veränderungen
erwartet
bAV
PflegeV
BUV
RisikoLV
fondsgebundene LV
Lage Dezember 2013
konventionelle LV
Erwartungen 2014
LV gesamt
sehr negativ
Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für
das kommende Jahr weisen eine hohe Übereinstimmung auf. Die Branche
geht demnach davon aus, dass sich nur wenig verändert. Dabei liegt die Geschäftserwartung für 2014 insgesamt nur leicht unter der im Vorjahr für 2013
geäußerten.
„Bemerkenswert ist die Entwicklung in der konventionellen Lebens- und Rentenversicherung“, so Dr. Will „Insgesamt schätzen die Unternehmen hier die
Lage am kritischsten und hegen auch die niedrigsten Erwartungen. Darin spiegelt sich dann auch das geringe Niveau der Überschussbeteiligung wider.
Gleichwohl schätzen die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage hier positiver ein, als noch 2013 erwartet wurde, und für 2014 verbessert sich die Erwartungshaltung gegenüber 2013.“
Das konventionelle
Lebensversicherungsgeschäft verliert weiter an Attraktivität
Assekurata sieht derzeit keine signifikanten Anzeichen für einen größeren
Zinsaufschwung an den Kapitalmärkten. „Der Aufwand für die Zinszusatzreserve bleibt bei niedrigen Kapitalmarktzinsen groß, sofern die Referenzzinsmethodik nach bisherigem Rechenmuster unverändert Gültigkeit behält. Zugleich
steht zum 01.01.2015 mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Absenkung des
Rechnungszinses bevor“, erklärte Dr. Reiner Will. „Über dann niedrigere garantierte Beitragsrenditen verliert das konventionelle Lebensversicherungsgeschäft weiter an Attraktivität. Zugleich ist damit zu rechnen, dass die Überschussbeteiligung weiter zurückgehen wird.“
Produktvielfalt läuft
Übersichtlichkeit
entgegen
Angesichts des Veränderungsdrucks auf das Geschäftsmodell der klassischen
Lebensversicherung erwartet der Assekurata-Geschäftsführer, dass die Zahl
neuer oder modifizierter Lebensversicherungsprodukte deutlich zunehmen
wird. „Dabei werden auch geänderte Produktlösungen im konventionellen Bereich eine Rolle spielen. Kosten und Garantien sind hier die wesentlichen Gestaltungsparameter“, so Dr. Reiner Will. „Dafür spricht eine ganze Reihe von
Gründen, zum Beispiel die besondere Bedeutung des klassischen Geschäfts in
der betrieblichen Altersvorsorge sowie die Möglichkeit, den Bestandszins über
sinkende Rechnungszinsen im Neugeschäft zu entlasten und damit auch eine
Reduzierung der Solvabilitätsanforderungen mittel- bis langfristig anzustreben.“
Für die Kunden stellen neue Lebensversicherungsprodukte grundsätzlich erweiterte Alternativen für die eigene Altersvorsorge dar und erhöhen damit die
Breite der Produktauswahl. „Zugleich wird dadurch die Auswahlentscheidung
für die Verbraucher erschwert“, gab Assekurata-Geschäftsführer Dr. Will zu
bedenken. „Die Einschätzung des Rendite-Risiko-Profils und des Erwartungsnutzens von geringerer Garantie und mitunter höherer Rendite ist nicht trivial
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 6
und bringt einen hohen Beratungsbedarf mit sich.“ Losgelöst von der Frage
nach der Attraktivität für den Kunden bergen die neuen Produktkonzepte somit
die Gefahr, dass sie die Vergleichbarkeit von lebensversicherungsförmiger
Altersvorsorge einschränken, sollte sich kein einheitlicher neuer Produktstandard in der Branche herauskristallisieren, der derzeit nicht absehbar ist.
Dringender politischen Korrekturbedarf bei endfälliger
Beteiligung an den
Bewertungsreserven
Dringenden politischen Korrekturbedarf sieht Assekurata weiterhin beim Thema der endfälligen Beteiligung an den Bewertungsreserven. „Denn die Ausschüttung von Bewertungsreserven aus festverzinslichen Wertpapieren schadet dem Versichertenkollektiv und widerspricht dem Risikoausgleich in der Zeit
und im Kollektiv“, stellte Dr. Reiner Will klar.
Weitere Studienergebnisse 2014 im Überblick:
 Verzinsungen von Lebens- und Rentenversicherungen sinken 2014
weiter deutlich
o
o
o
Über alle Tarifarten und -generationen sinkt die laufende Verzinsung,
deren Gutschrift für die Zukunft garantiert ist, im Marktdurchschnitt um
0,15 Prozentpunkte auf 3,53 % (arithmetisches Mittel) bzw. um
0,09 Prozentpunkte auf 3,55 % (gewichtetes Mittel).
Die Verzinsung des Ansammlungsguthabens (Ansammlungszins) liegt
insgesamt mit durchschnittlich 3,38 % (arithmetisch) bzw. 3,39 % (gewichtet) auf einem geringeren Niveau.
Die Absenkung der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich
Null zuzüglich sonstiger Gewinnanteile erfolgt überwiegend über die
laufende Verzinsung. In 28 Fällen senken Unternehmen die laufende
Verzinsung sowie die konventionellen Schlussüberschüsse gleichzeitig. In selteneren Fällen reduzieren Unternehmen drei oder gar vier betrachtete Überschusskomponenten.
 Gesamtverzinsung
o
o
o
o
Der Rückgang der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich
Null korrespondiert mit der vorgenommenen Absenkung der laufenden
Verzinsung. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung
geht die Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null von
4,24 % auf 4,04 % zurück. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der
Rückgang etwas verringert. Die anderen untersuchten Produktkonstellationen zeigen eine ähnliche Entwicklung.
Der seit 2010 zu verzeichnende Trend einer stärkeren anteiligen Betonung der endfälligen Gewinnbeteiligungskomponenten setzt sich auch
2014 fort. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung
erhöht sich der Anteil des Schlussüberschusses an der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null von 15,05 % auf 15,61 %.
Die Gesamtverzinsung zuzüglich sonstiger Gewinnanteile, die auch die
endfällig bestimmte Zuteilung an Bewertungsreserven berücksichtigt
und die umfassendste Darstellung der Verzinsung in der Lebensversicherung abbildet, sinkt ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr. Im arithmetischen Durchschnitt geht diese Zinsgröße um 0,36 Prozentpunkte von
4,67 % auf 4,31 % zurück.
Der vergleichsweise hohe Rückgang der deklarierten Überschüsse
wird in geringerem Umfang als im Vorjahr durch die endfällig bestimmte Zuteilung von Bewertungsreserven kompensiert. Dennoch tritt auch
2014 die Fehlsteuerung bei der Beteiligung an Bewertungsreserven
auf festverzinsliche Wertpapiere deutlich zutage. Der Niedrigzins belastet die laufende Verzinsung des Bestands und begünstigt zugleich
die Abläufer.
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 7
 Vergangenheitsrenditen
o
o
o
Aufgrund der geringeren Überschussbeteiligungen gehen die Vergangenheitsrenditen im Zeitverlauf sukzessive zurück, auch weil sich die
Renditeeffekte aus der endfälligen Beteiligung an den Bewertungsreserven weniger stark auswirken als noch im Vorjahr.
Die Renditen 30-jähriger Verträge fallen im arithmetischen Durchschnitt erstmals unter die 5 %-Marke, weisen damit aber im Vergleich
immer noch ein ansehnliches Rendite-Risiko-Profil auf.
Kunden, die sich für die lebensversicherungsförmige Altersvorsorge
entscheiden, sollten über einen langen Zeitraum vorsorgen, ihren Vertrag bis zum Ende durchhalten und der Anbieterauswahl einen besonderen Stellenwert beimessen.
 Auswirkungen der Garantieverzinsung
o
o
o
o
Die durchschnittliche Garantiezinsanforderung der Bestände liegt im
Jahr 2013 bei rund 3,10 % und damit weiterhin deutlich oberhalb des
aktuellen Höchstrechnungszinses von 1,75 %.
Die Garantiebestände der Anbieter werden von den Hochzinsgenerationen 4,00 % und 3,50 % dominiert, die zusammen noch über 40 %
der konventionellen Deckungsrückstellung ausmachen.
Mit Blick auf die gesamte Überschussbeteiligung hat dies zur Folge,
dass die bestandsgewichtete Verzinsung über alle Kunden regelmäßig
höher ausfällt als die reine Neugeschäftsverzinsung.
Neuverträge mit Rechnungszins 1,75 % haben derzeit marktweit einen
gut fünfprozentigen Anteil an den Gesamtverpflichtungen, nach unter
zwei Prozent im Vorjahr.
 Laufende Verzinsung von Einmalbeitragsversicherungen
o
o
o
o
Über die
ASSEKURATA
Assekuranz RatingAgentur
Auch die sofort beginnende Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag
ist 2014 von einer Absenkung der Deklarationssätze bestimmt. Im
Durchschnitt deklarieren die befragten Versicherer Sofortrenten gegen
Einmalbeitrag derzeit mit 3,66 %, was einer Absenkung gegenüber
dem Vorjahr um 0,18 Prozentpunkte entspricht. Dabei senken mit 44
Unternehmen mehr als 70 % der betrachteten Gesellschaften die laufende Verzinsung, im Durchschnitt um 25 Basispunkte.
Die überwiegende Anzahl der Unternehmen nimmt nur eine geringe
Unterscheidung der Deklarationssätze zwischen sofort beginnenden
Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag und Rentenversicherungen gegen laufenden Beitrag im Rentenbezug vor.
Allerdings zeigt sich bei aufgeschobenen Rentenversicherungen weiter
eine deutliche Differenzierung zwischen Versicherungen gegen laufenden Beitrag und gegen Einmalbeitrag. Unterschiede lassen sich innerhalb der Einmalbeitragspolicen auch zwischen kurzen und langen
Aufschubzeiten identifizieren, diese fallen jedoch geringer aus.
Für 2014 liegt die laufende Verzinsung von Einmalbeitragsversicherungen mit zwei Jahren Aufschubzeit bei 2,55 % (Vorjahr: 2,63 %) und
mit zehn Jahren Aufschubzeit bei 2,67 % (Vorjahr: 2,79 %).
Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur ist die erste unabhängige
deutsche Rating-Agentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Erstversicherungsunternehmen spezialisiert hat. Mit den von Assekurata durchgeführten Ratings wurde ein Qualitätsmaßstab für Versicherungsunternehmen im
deutschen Markt etabliert. Er dient dem Verbraucher als Orientierungshilfe bei
der Wahl seines Versicherungsunternehmens.
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 8
Kundenbefragung
bei über 800 Versicherungskunden
Das interne, interaktive Unternehmensrating von Assekurata bewertet Versicherungsunternehmen aus Kundensicht. Hierzu nutzt Assekurata unter anderem eine Kundenbefragung, in der über 800 Versicherungskunden befragt
werden. Das Rating ist jeweils ein Jahr gültig und bedarf dann einer Aktualisierung. Die gültigen Ratings und ausführlichen Berichte werden auf
www.assekurata.de veröffentlicht.
Kontakt
Russel Kemwa
Pressesprecher
Tel.: 02 21 2 72 21-38
Fax: 02 21 2 72 21-76
E-Mail: [email protected]
Internet: www.assekurata.de
Dr. Reiner Will
Geschäftsführer
Tel.: 02 21 2 72 21-10
Fax: 02 21 2 72 21-77
E-Mail: [email protected]
Internet: www.assekurata.de
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH • Venloer Straße 301-303 • 50823 Köln
Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will
Tel.: 0221 27221-0 Fax: 0221 27221-77
E-Mail: [email protected] Internet: www.assekurata.de
Seite 9