Die Schweizer Schokoladeindustrie im Jahre 2014

Medienmitteilung
Schweizer Schokoladeindustrie im Jahr 2014
Rückläufiger Schokoladekonsum in der Schweiz
2014 wurde in der Schweiz weniger Schokolade verkauft als im Vorjahr. Zudem griffen die Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt nach Importprodukten. In den beiden wichtigsten Exportmärkten ging der Absatz von Schweizer Schokolade spürbar zurück. Mit dem guten Exportgeschäft
in anderen Ländern konnte insgesamt dennoch eine Mengen- und Umsatzsteigerung erzielt werden.
Im laufenden Jahr erhöht die Frankenstärke den Importdruck weiter. Das mit der Währungsproblematik erschwerte Exportgeschäft wird durch den ungenügenden Rohstoffpreisausgleich zusätzlich
belastet.
Die 18 Schweizer Schokoladehersteller erzielten im Jahr 2014 ein insgesamt zufriedenstellendes Resultat.
Mit einer um knapp 4'900 Tonnen auf 183‘738 Tonnen gesteigerten Verkaufsmenge konnte der Branchenumsatz um 2,7 % auf 1'728 Millionen Franken erhöht werden. Im Inlandmarkt und in den wichtigsten Exportmärkten Deutschland und Grossbritannien sind aber deutliche Rückschläge zu verzeichnen. Absatzsteigerungen in anderen Exportmärkten sorgten insgesamt dennoch für ein Mengen- und Umsatzwachstum. Der
Anteil des Auslandabsatzes an der Gesamtproduktion ist mit 62,8 % (Vorjahr: 61,2 %) weiter angestiegen.
Zunehmender Importdruck bei abnehmendem Pro-Kopf-Konsum
"Die Gesamt-Inlandverkäufe der Schweizer Herstellerfirmen gingen gegenüber dem Vorjahr um 1,4% zurück" erklärt Urs Furrer, Direktor von Chocosuisse, dem Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten.
Deutlich ist der Rückgang der verkauften Mengen insbesondere bei Halbfabrikaten wie Schokolade- und
Füllmassen (-8,7%) und bei Schokolade-Kleinformaten (Napolitains, Schokoladeherzen etc.; -7,2%). Während der Absatz von massiven Tafelschokoladen insgesamt leicht zunahm (+0,8%), ging die verkaufte
Menge an gefüllten Tafeln zurück (-4,2%); gleich verhält es sich mit den weissen Schokoladetafeln (-7,3%).
Eine erfreuliche Entwicklung gab es hingegen bei der Kategorie Branches / Prügeli / Stengel (+5,8%). Der
Inlandumsatz verzeichnete insgesamt ein Plus von 1,8%.
Der aufgrund des Inlandverbrauchs (ohne Pulver) berechnete Pro-Kopf-Schokoladekonsum in der Schweiz
ging im Jahr 2014 von 12,0 kg auf 11,7 kg zurück. Der Anteil der Importschokoladen am Inlandkonsum stieg
weiter an und erreichte 2014 den Wert von 37,2%. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Anteil der Importschokolade beinahe verdoppelt.
Erfreuliches Exportgeschäft trotz Rückschlägen in den zwei wichtigsten Auslandmärkten
In den beiden wichtigsten Exportmärkten Deutschland (Menge -14%, Umsatz -7%) und Grossbritannien
(Menge -9%, Umsatz -3%) mussten 2014 erhebliche Rückschläge verzeichnet werden. Trotzdem konnte das
Exportgeschäft der Schweizer Schokoladeindustrie im Jahr 2014 unter dem Strich ausgebaut werden. Die
Verkäufe ins Ausland erreichten insgesamt 115'474 Tonnen (+5,3%). Gleichzeitig stieg der wertmässige
Ausland-Umsatz auf 821 Mio. Franken (+3,7 %).
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Die asiatischen und amerikanischen Exportmärkte verzeichneten ein erfreuliches Wachstum. So sind insbesondere in Kanada, auf den Philippinen, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in China, Brasilien, Russland und in Singapur zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Unter den europäischen Märkten legten vor
allem Italien und Belgien zu. Auch in Frankreich und in Österreich sind nach den Rückschlägen vom Vorjahr
wieder Zuwächse zu verzeichnen.
Anliegen an die Politik
Die Aufhebung der Euro-Wechselkursuntergrenze verstärkt den Importdruck im Inlandmarkt und belastet das
Exportgeschäft. Zudem führt der agrarpolitische Rohstoffpreisnachteil im Auslandgeschäft zu erheblichen
Wettbewerbsnachteilen. Die Politik hat es in der Hand, hier die notwendigen Korrekturen vorzunehmen. Zur
Verbesserung resp. zur Verhinderung einer weiteren Verschlechterung der Rahmenbedingungen zählen sodann der Abschluss zusätzlicher Freihandelsabkommen und der Verzicht auf neue bürokratische Hindernisse bei der Swissness-Regulierung.
Bern, 24. Februar 2015
Rückfragen: Urs Furrer
E-Mail: [email protected]
Telefon: 031 310 09 90
Beilage:
Tabelle "Eckdaten der Schweizer Schokoladeindustrie 2014"
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Eckdaten der Schweizer Schokoladeindustrie 2014
Anzahl Unternehmungen:
18
Anzahl Mitarbeitende:
4'558
- davon Frauen
- davon Männer
2'146
2'412
Verkäufe in Tonnen:
183'738
- davon Inland
- davon Ausland
68'264
115'474
Verkäufe in Mio. Franken:
- davon Inland
- davon Export
24.2.2015
1'728
907
821
Wichtigste Exportmärkte:
(Anteil am Exportumsatz)
Deutschland
Vereinigtes Königreich
Frankreich
Kanada
21,4
11,7
8,8
7,1
%
%
%
%
50,8
20,4
18,0
6,2
4,6
%
%
%
%
%
Bedeutung Produktkategorien:
(Anteil an den Verkaufsmengen)
- Tafeln
- Schokoladekonfiserie
- Halbfabrikate (inkl. Pulver)
- Kleinformate
- Übriges (Festartikel usw.)