Alter DOSSIER AUS DER OSTFRIESEN-ZEITUNG (LEER) VOM 7. FEBRUAR 2011 Was alle wissen sollten FOKUS Früher oder später gehen alle Menschen in Rente. Eine Serie widmete sich den zahlreichen Facetten des Themas. DREHBUCH Zeitung Ostfriesen-Zeitung Auflage 36.000 Kontakt Uwe Heitmann Telefon 0491 – 979 01 70 E-Mail [email protected] Idee In regelmäßigen Konferenzen suchen die Redakteure der Ostfriesen-Zeitung nach interessanten Themen, die sich für eine umfassende Serie eignen. „Das Thema Rente hat sich quasi aufgedrängt. Dafür interessiert sich zwangsläufig jeder“, meint Uwe Heitmann, Chefredakteur des Blattes. Vorbereitung „In einem dreiköpfigen Kernteam legten wir acht Wochen vor Serienstart etwa 15 Themen fest“, erklärt Heitmann weiter. „Wir wollten sowohl alle wichtigen Fragen beantworten als auch Wissenswertes drumherum erzählen“, sagt Heitmann. So wurde etwa der Unterschied zwischen Rente und Pension erklärt, die Frage aufgeworfen, wie man im Alter mit seinem Einkommen auskommen kann, und Nummer 14, 01. Dezember 2013 skizziert, wie das gesetzliche Vorsorgesystem funktioniert. Auch Themen wie Eigenheim, Patientenverfügung und Pflege wurden behandelt. „Wie hoch die Renten in Deutschlands Nachbarländern sind, haben wir ebenfalls recherchiert“, sagt Heitmann. Alle Themen wurden schließlich auf die Redakteure der Zentral- und Lokalredaktionen verteilt. Regelmäßig hielten sie mit dem Koordinationsteam Rücksprache, ob es Probleme bei der Umsetzung gibt. Recherche „Wir legten auch die Ansprechpartner fest, damit es keine Doppelungen gibt“, erklärt Heitmann. Dabei habe man Wert darauf gelegt, nicht nur Finanz- oder Rentenberater zu befragen, sondern auch Senioren und junge Menschen zu Wort kommen zu lassen: „Drittklässler haben wir gefragt, was Rente bedeutet. Mit Berufsschülern debattierten wir über die Problematik des demografischen Wandels.“ Umsetzung Jede Woche erschien einer der insgesamt elf Serienteile. Neben dem Haupttext gab es immer einen Infokasten. „Darin erklärten wir etwa das Alterseinkünftegesetz, wer wie viel von seiner Rente versteuern muss und wie man die Höhe seiner Rente berechnen kann“, erläutert der Chefredakteur. Wo es thematisch passte, wurden zudem kleine Um- fragen und Interviews platziert. Auch das Thema der folgenden Woche wurde angekündigt Reaktionen Die Serie sei durchweg auf positive Zustimmung gestoßen. „Dass wir das Thema von so vielen Seiten beleuchtet haben, kam besonders gut an.“ Uwe Heitmann ist Chefredakteur der Ostfriesen-Zeitung. drehscheibeTIPP Wenn die Rente nicht reicht: Ein Redakteur begleitet einen Tag lang ein Rentnerehepaar, das auf Grundsicherung angewiesen ist. Wie halten sie ihr Geld beisammen? Worauf müssen sie beim Einkauf verzichten? Mit Video. 9 T HE M A MONTAG, DEN 7. FEBRUAR 2011 OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 8 AUFTAKT ZUR NEUEN GROßEN OZ-SERIE Von wegen 67: Unter Bismarck gab’s Rente erst ab 70 OZ-SERIE (1) Gewinner und Verlierer: Die Ostfriesen-Zeitung befasst sich bis Mitte April montags mit dem Thema Ruhestand VON MARION LUPPEN OSTFRIESLAND - Ob jung oder alt, das Thema Rente betrifft jeden: Rentner von heute ärgern sich über Nullrunden und steigende Krankenkassenbeiträge, die reale Einkommensverluste bedeuten. Wer jung und Arbeitnehmer ist, macht sich vielleicht noch keine Gedanken über die eigene Altersvorsorge, sieht aber jeden Monat auf der Lohnabrechnung die Abzüge für die Rentenversicherung. Ob er das Eingezahlte je zurückbekommt, steht in den Sternen. Die Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung sinken von Jahr zu Jahr. Grund ist der demografische Wandel. Die Menschen leben immer länger, bekommen also auch länger Rente. Vor 50 Jahren bezog ein Rentner im Durchschnitt zehn Jahre lang Rente, heute sind es im Schnitt 18 Jahre. Gleichzeitig rücken immer weniger junge Menschen nach. Laut Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie ist heute jeder fünfte Niedersachse älter als 65 Jahre. Schon in 20 Jahren wird es fast jeder dritte sein (29 Prozent). Das bedeutet: Immer weniger Beitragszahler kommen für immer mehr Rentner auf. Die Politik versucht gegenzusteuern. Während hierzulande noch über die Rente mit 67 gestritten wird, hat die dänische Regierung eine radikale Reform auf den Weg gebracht, die ein Renteneintrittsalter von 74 vorsieht. Auch die deutsche Wirtschaft kann es sich nicht mehr leisten, gut ausgebildete Fachkräfte mit 60 oder 65 in den Ruhestand zu entlassen. „Ich glaube, die Geburtsjahrgänge ab 1975 müssen sich auf die Rente mit 70 einstellen“, sagte kürzlich der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (31). Damit wäre die gesetzliche Rentenversicherung wieder dort angelangt, wo sie 1889 unter Reichskanzler Otto von Bismarck begann: Damals gab es erst mit 70 Jahren Rente – und sie reichte keinesfalls zum Leben. In einer großen Serie befasst sich die OstfriesenDie Rente Zeitung bis Mitte April jeden Montag mit dem Thema Rente, mit den Rentnern von heute und morgen. Wir tragen Zahlen und Fakten zusammen: Wie wird die Rente berechnet? Stehen Leihund Zeitarbeiter sowie 400-Euro-Kräfte vor einem Lebensabend in bitterer Armut? Was ist eigentlich mit Hartz-IV-Empfängern? Was macht den Unterschied zwischen Rente und Pension aus? Wir sprechen mit Fachleuten, die Rat wissen: Welche private Altersvorsorge braucht man? Ist das eigene Haus Serie Es geht um Zahlen und Fakten: Wie wird die Rente berechnet? Wie viel Geld braucht man im Alter? Und es geht um Menschen: um solche, die auf der Sonnenseite stehen und ihren Lebensabend genießen, und um diejenigen auf der Schattenseite, die zur Tafel müssen, weil ihnen Geld für Lebensmittel fehlt. Bild OZ Ostfriesen-Zeitung wirklich eine gute Absicherung fürs Alter? Wie viel Rente braucht man, um sorgenfrei leben zu können? Wie kann man es schaffen, früher in Rente zu gehen – und wie kann man den Schritt in den Ruhestand hinauszögern, wenn man auch mit 65 noch keine Lust zum Aufhören hat? Wir begleiten Menschen: Rentner, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen, die zur Tafel gehen, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Aber auch solche, die auf der Sonnenseite stehen und den Lebensabend in südlichen Gefilden genießen – oder in Ostfriesland, nachdem sie ihr Berufsleben in NordrheinWestfalen verbracht haben. Wir betrachten Rente als Lebensabschnitt: Was fangen Menschen mit der plötzlich gewonnenen Freizeit an? Wie entfliehen sie drohender Einsamkeit? Wie gehen sie mit Krankheit und Gebrechlichkeit um? Zum Abschluss der Serie wagen wir einen Blick über die Grenze – nicht in das bereits erwähnte Dänemark, sondern nach Holland. Wie lebt es sich als Rentner in den Niederlanden? ➛Das Thema in Folge 2 kommenden Montag: Wie funktioniert die Rente? Der Anteil älterer Menschen an der Gesellschaft wächst: In 20 Jahren wird fast jeder dritte Niedersachse älter als 65 sein. Was Kindern zum Thema Rente einfällt LEER /LU - Das Thema Rente betrifft vor allem Ältere, denkt man. Doch bei einem Besuch in der Klasse 3 b der Eichenwallschule in LeerHeisfelde hat die OZ festgestellt, dass auch Acht- und Neunjährige bei diesem Thema mitreden können. Was Mädchen und Jungen spontan zum Thema Rente einfällt, dokumentieren wir hier an acht Beispielen. Auf Nachfrage wurde deutlich, dass den Kindern das Problem des demografischen Wandels bewusst ist: Wenn es immer mehr alte Menschen und immer weniger junge gibt, „dann gibt es keine Rente mehr“, sagt Fabian (9), „weil der Staat zu viel Geld an die Leute bezahlen muss“. Das leuchtet ein. Fabians Sitznachbar Justin (9) bleibt dennoch zuversichtlich: „Ich glaube, dass es die Rente auch später noch gibt.“ Lisann (9): Ältere Leute, die nicht mehr so gut arbeiten können, gehen in RenBILDER: LUPPEN te. Niklas (9): Meine Oma ist in Frührente gegangen. Fenja (9): Ich schätze mal, den Leuten, die Rente bekommen, geht’s gut. Justin (9): Alte Leute kriegen vom Staat Rente, wenn sie nicht mehr arbeiten können und aufhören müssen. Früher haben sie selbst für die Älteren bezahlt. Wenn man viel gezahlt hat, kriegt man viel, wenn man wenig gezahlt hat, kriegt man wenig. Sebastian (9): Wenn man in bestimmten Firmen arbeitet, kann man mit 63 schon in Rente gehen, wenn der Chef es will. Dann hat man mehr Zeit für die Kinder und die Enkel und kann viel mehr machen. Wenn man nie gearbeitet hat, kriegt man Hartz IV. Emily (8): Ich glaube, den Menschen geht’s dann immer noch gut, aber die dürfen nicht mehr arbeiten, weil sie zu schwach sind. Und wenn die keine Rente kriegen würden, könnten sie nicht überleben, weil sie sich nichts mehr kaufen könnten. Fabian (9): Mein Opa ist in Rente gegangen. Dann arbeitet man nicht mehr, aber man bekommt noch ein bisschen Geld. Frührente ist, wenn man früher in Rente geht, weil man krank ist, wenn man zum Beispiel irgendwas mit den Knochen hat. Titia (9): Beim Thema Rente denke ich an Oma und Opa. Die sind zufrieden.
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