SAMICHLAUSGESCHICHTE 12 Was wär der Samichlaus ohne seine Maus? Schlitten war, wollte die fröhliche Truppe wieder aufbrechen. Traurig blickte sie Klaus an. Da fragte der Samichlaus: «Klaus, möchtest du uns nicht begleiten? Eine Maus hat uns gerade noch gefehlt.» Unsicher blickte ihn der Mäuserich an: «Aber wenn ich mit euch mitfahre, kommt der Schlitten sicherlich nicht mehr vom Fleck.» Da lachte der Nikolaus und packte Klaus zwischen sich und den Schmutzli auf den Sitz. Klaus die Maus lebte schon seit einiger Zeit zurückgezogen im tiefen Wald. Wegen seines dicken Bauches war er von den anderen Tieren im Dorf immer gehänselt worden. Nicht einmal die Katze wollte ihn jagen, weil sie vor Lachen nach Luft schnappen musste. So zog sich Klaus traurig in die Einsamkeit zurück. Knirschender Schoko-Snack Eines Tages watschelte er deprimiert durch den Schnee, als vor ihm plötzlich eine Nuss zu Boden fiel. Rumms. Erschrocken blickte er zum Himmel, als er bereits den nächsten Schatten auf sich zusausen sah. Hastig versteckte er sich hinter einem grossen Stein. Rumms. Nach und nach flogen Mandarinen, Nüsse und Schokoladentaler zu Boden. Bald schon sah der schneebedeckte Waldboden wie eine lecker geschmückte Torte aus. Als der Leckereien-Hagel vorbei zu sein schien, wagte sich der kleine dicke Mäuserich aus seinem Versteck hervor. Schnell blickte er sich um. Niemand zu sehen. So hastete er zum nächst gelegenen Schokoladentaler und biss hinein. Die leckere Schokolade verging ihm auf der Zunge, die Alufolien-Verpackung jedoch knirschte unangenehm zwischen den Zähnen. Über die Schneeschanze Völlig versunken sass Klaus auf dem Waldboden und ass ein Stück nach dem anderen, als ihn plötzliches Hufgetrappel erschreckte. Rasend schnell kam es näher und der Mäuserich konnte nur noch seine Augen aufreissen. Da hielt bereits ein riesiger Schatten zu sei- Innere Werte Themenbild: z.V.g. nen kleinen Patsche-Pfoten. Staunend blickte er in die Höhe und direkt in die fröhlichen Augen eines Esels. Dieser stellte sich als Stefan vor. Begleitet wurde er von seinem Freund, dem Grautier Ferdinand. «Wir beide ziehen den Schlitten des Samichlaus», erzählten sie dem verdutzten Klaus. Nun sah dieser auch den stattlichen Mann mit weissem Bart, der gemeinsam mit seinem Helfer «Schmutzli» begann, die Leckereien aufzusammeln. Stefan wandte sich an Klaus: «Wir hatten die beiden ja gewarnt, über die Schneeschanze zu fahren. Aber sie wollten es unbedingt ausprobieren. Leider sind uns dabei ein Teil der Chlaussäckli der Kinder aus der Region Wil aus dem Juttesack gefallen. Möchtest du uns helfen, sie einzusammeln?» Und wie Klaus wollte, solch nette Tiere hatte er schon lange nicht mehr angetroffen. Frecher Fuchs Fleissig sammelte die lustige Gruppe die winterlichen Knabbereien auf und verpackte sie wieder geschickt in ihre Säckchen. Klaus hat- De Samichlaus und s'Reh Ich bin e chline Pfüderi Es Rehli gumpet über d'Winterwiese, verusse schneits ganz fin und lis. Dänn springts direkt in Wald, es weiss, de Samichlaus chunt bald. Vo witem gsehts es chliises Liecht und s Glöggli ghörts au lüte. Jetzt weisses, es isch scho a der Zyt, de Chlaus chunnt und sin Wäg isch wit. Es seit: «Ja grüess di wohl Herr Samichlaus, säg, gasch scho zu de Chind?» Er lacht und seit: «Ja mis Reh, die händ mi über es Jahr nümme gseh.» Er git em öpis us em grosse Sack und streichlet fin sis Fäll, dänn seit er: «Jetzt mueni gah, ich chan Chind nümm länger warte loh.» Ich bi e chline Pfüderi das säged alli Lüt. Ich wött so gärn en Grosse ( e Grossi) si doch strecke das nützt nüt! Gäll Samichlaus, das weisch du scho, chunsch glich i üses Huus, und leersch no vor em Witergoh din Sack i üsere Stube us. te ein ganz schlechtes Gewissen wegen der verputzten Schokotaler. Doch der Samichlaus beruhigte ihn lachend: «Ich habe immer ein paar mehr mit dabei – für den Fall, dass uns der Hunger packt.» Dennoch konnten sie nicht mehr alle Esswaren finden, hatten doch der kecke Fuchs und der schlaue Hase bereits einige von ihnen weggeklaut. Um die Kinder nicht zu enttäuschen, dekorierten die fünf die Chlaussäckli dafür liebevoll mit Tannenzweigen und bunten Geschenkbändeli. Als alles wieder sicher auf dem Klaus genoss die erfrischende Fahrt auf dem Schlitten. Doch als sie sich dem Dorf näherten, wurde er etwas unruhig. Wie würden die anderen Tiere reagieren? Dem Samichlaus fiel seine Unsicherheit auf. Schnell zauberte er aus seinem Umhang eine winzige Chlausmütze hervor, die er dem kleinen Mäuserich über die Ohren streifte. «So, nun bist du mein persönlicher Gehilfe.» Zu dritt besuchten sie ein Haus nach dem anderen und Klaus durfte allen Kindern stolz die Geschenke überreichen – mit Hilfe des Schmutzlis. Kaum hatten sie das letzte Haus im Dorf besucht, stürmten alle Tiere auf die Strasse. «Klaus, möchtest du bei uns einziehen?» «Klaus, du bis ja so toll!» Doch da räusperte sich der Samichlaus. «Tut mir leid, meine lieben Tiere, doch Klaus hat sich von nun an einer wichtigen Aufgabe zu widmen.» Und so zog der pummelige Mäuserich stolz mit seinen neuen Freunden von dannen, die ihn wegen seiner inneren Werte schätzten und nicht wegen seines Äusseren verurteilten. Aus die Maus – Samichlaus! Am Waldrand stoht es Hüüsli Am Waldrand stoht es Hüüsli, de schnee ligt uf em Dach. Es Liechtli brennt am Fenschter, sind ächt die Chind no wach? Wär chunnt det uus de Tanne, im Mantel wiit und warm?Grossi Händsche a de Füschte und e Fitze underem Arm? Oh lueget die Kapuze, dä Sack an Rugge ghänkt! Es isch dä Chlaus ihr Chinde, ich has no halbe dänkt. Wänn jetzt do nur jedes e ordligs Värsli weiss, gäll Büebli, hesch net gfolget, dir werdet Bäggli heiss. I ha de Chlaus grad gseh! De Wald isch wiis und voller Schnee, ich glaub, ich han de Samichlaus grad gseh. Mis Herzli chlopfed ganz fescht und gschwind, gaht er no zu andere Chind? Chum ine, liebe Samichlaus, und lär Din Sack grad us, chumm, blieb doch no es paar Minütli i üsem warme Huus!
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