Der Alpha-Kurs oder: Was passiert, wenn viele Glieder der Gemeinde plötzlich den gleichen Gedanken haben So fing alles an: Im Herbst 2012 trafen sich rund zwanzig Leute aus der Ev.-luth. Kirchengemeinde, die motiviert waren, mal wieder eine Gesprächsreihe zu Grundfragen des Glaubens in Jöllenbeck anzubieten. Manche trugen diesen Gedanken schon lange im Herzen, bei anderen war die Idee noch ganz neu. Unterschiedliche Motive standen dahinter; zum einen die Frage: Sind wir selber eigentlich in der Lage, anderen unseren christlichen Glauben in verständlichen Worten darzubringen? Zum anderen gab es in letzter Zeit verschiedene Beobachtungen: Vermehrt zeigen Konfi- und Taufeltern, Freunde und Nachbarn wieder erhöhtes Interesse an Glauben und Kirche. Eine große Offenheit ist spürbar. Im Religionsunterricht, im Kindergottesdienst und in den Jungscharen fällt aber auf, dass die meisten Kinder nur noch wenige Vorkenntnisse mitbringen. Der christliche Glaube spielt demnach keine große Rolle mehr in den Familien. Dagegen bringen andere Religionen ihren Glauben deutlicher ins Gespräch. So waren wir uns schnell einig: Eine Gesprächsreihe über Grundfragen des christlichen Glaubens ist dran für den Bielefelder Norden. Aus vielen verschiedenen Möglichkeiten wählten wir den Alpha-Kurs, denn das Konzept mit gemeinsamem Essen, Referaten und Gesprächen in Kleingruppen überzeugte uns. Es ist sehr gastfreundlich, einladend und gleichzeitig verbindlich ausgerichtet. Nachdem die Entscheidung für den Alpha-Kurs gefallen war, trafen wir uns ein Jahr lang regelmäßig zum Planen und Vorbereiten. Wir holten uns Ideen aus der Kirchengemeinde in Halle, die diesen Kurs schon zwanzig Mal durchgeführt hat. Immer mehr Mitarbeiter stießen hinzu. Wir schulten die Gesprächsgruppenleiter und richteten uns alle gemeinsam auf ein Ziel aus: eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder wohlfühlt und in der sich jeder angenommen weiß. Wir wollten einladend vom Glauben reden und mit Liebe werben für die Ewigkeit. Im Laufe des Jahres wuchsen wir, inzwischen über vierzig Mitarbeiter, zu einer vertrauensvollen Gemeinschaft zusammen. Dann ging es los: Am 18. September 2013 startete der erste Abend bei Familie Upmeier zu Belzen auf der Deele, die vom Organisationsteam gestellt und vom Dekoteam wunderschön und passend zum Thema hergerichtet worden war. Das Team am Büchertisch lud ein zum Lektüreschnuppern, das Begrüßungsteam wartete freundlich am Eingang, das Musikteam spielte schon mal Lieder an und das Küchenteam war bereit, das Essen zu servieren. Zwanzig Leiter- und Coleiter warteten an den Tischen auf ihre Gäste. Knapp einhundert erschienen am ersten Abend. Eine Hand voll blieb im Laufe des Kurses weg, dafür kamen aber an den nächsten Abenden noch etliche hinzu, so dass am Ende über einhundert Personen die neun Abende regelmäßig besuchten und zum Alphafest am letzten Abend sogar noch dreißig weitere Gäste mitbrachten. Ein Großteil der Gäste kam aus den Gemeinden Jöllenbeck, Vilsendorf und Theesen. Einige Besucher gehörten anderen oder auch gar keinen Gemeinden an. Und das Konzept ging auf! Durch das gemeinsame Essen am Anfang und dadurch, dass die Kleingruppen immer in der gleichen Besetzung blieben, entstand Nähe, Vertrauen und Gemeinschaft. Die nach dem Referat folgenden Gespräche wurden von Abend zu Abend persönlicher. Da ergaben sich kritische Fragen, wie z.B.: Gab es die Person Jesus überhaupt und warum starb Jesus am Kreuz? Ist das alles nur von Menschen ausgedacht? Warum soll ich in der Bibel lesen? Woher weiß ich, wo ich anfangen muss? Nutzt Beten überhaupt etwas? Ein sehr persönlicher Austausch ergab sich aber auch zu den Fragen: Wo habe ich Gottes Führung schon mal konkret erlebt? Wo hat er meine Gebete erhört? Wo habe ich Gottes Geist gespürt? Und nach jedem Abend waren wir Mitarbeiter genauso bewegt wie die Gäste und nahmen noch so manche Frage und manch guten Impuls mit in die Woche zu unseren Familien und Freunden. Am Ende konnten wir auf eine gesegnete Zeit zurückblicken, die uns alle in unserem Glauben gestärkt und uns einander nähergebracht hat. Deutlich war zu spüren, was der Apostel Paulus schon damals über Gemeinde gesagt hat: Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 1. Kor. 12, 4 Und so geht es jetzt weiter: Viele Gäste hatten Lust, nach den neun Abenden weiter über den Glauben im Gespräch zu bleiben. Zahlreiche Fragen sind noch offen bzw. stellen sich in konkreten Alltagssituationen immer wieder neu. Etliche Gäste haben schon die verschiedenen Gesprächskreise der Kirchengemeinden und des CVJM besucht, andere sind neu hinzugekommen. Manche Kreise sind neu entstanden und einige Alphagesprächsgruppen treffen sich privat weiter. Einen Überblick über alle alten und neuen Gesprächsgruppen gibt es auf der nächsten Seite. Natürlich sind dort auch alle willkommen, die nicht am Alpha teilgenommen haben. Nach dieser tollen Erfahrung waren sich viele von uns einig: Das machen wir nächstes Jahr wieder! Der nächste Alpha-Kurs startet darum am 3. September 2014 mit acht Abenden und einem Alphatag, jeweils um 19 Uhr bei Familie Upmeier zu Belzen auf der Deele. Anmeldemöglichkeiten gibt es im nächsten Gemeindebrief. Dazu brauchen wir wieder viele Mitarbeiter in unterschiedlichen Teams. Wer Lust bekommen hat, meldet sich bitte bei Barbara Albers (05206/ 7053622; barbara.albers.gmx.de) oder Dr. Andreas Kersting (05206/3993; [email protected]). Das Gesamtteam trifft sich zur Vorbereitung an fünf Abenden: 25. März, 29. April, 27. Mai, 24. Juni und 26. August, jeweils um 20 Uhr im Kuhlohaus. Wir freuen uns wieder auf eine gesegnete gemeinsame Zeit. Barbara Albers 5773 Buchstaben
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