Aktuell 8. Mai 2013 Die Geschichte des Josef Moser erzählt von Fredi Köbeli Natürlich sind auch die Fasnachtspartys im Café Graber legendär. Noch heute erzählt man sich im Städtchen, dass dagegen die heutigen Fasnachtsanlässe bloss müde Nummern sind. Nur maskierte Gäste hatten Zutritt, wenn das Trio Elite für Stimmung sorgte. Lasst mich von dieser Fasnachtsparty Ende der 60erJahre erzählen. Eine Party, bei der die Post abging. Leider nicht für Josef Moser. Aber der Reihe nach. Platzhirsch Toni Leuenberger erschien als Pirat mit Kopftuch, Augenklappe und Ohrring. Hinreissend Susi «Matratze» Kamber, die als Robin Hood verkleidet war. Mit grüner Mütze, einem kurzen Rock und den Strumpfhosen war sie eine Augenweide. Josef Moser hatte an diesem Samstagabend ein bisschen danebengegriffen: Er war als Ritter Sigurd verkleidet. Mit einem Beinkleid aus Ketten, einem Ringpanzerhemd und einem Helm mit Visier. Das Trio Elite spielte sich in Ekstase, das Café Graber war übervoll, die Meute tanzte. Die Fasnachtshits der 60er-Jahre erklangen: «Heute blau und morgen blau», «Wir kommen alle in den Himmel». Josef Moser tanzte oft, ein wenig zu schaffen machte ihm die schwere, unbequeme Ritterrüstung. Ärgerlich das Visier, das ständig beim Tanzen runterklappte. Zwischen ihm und Gretli Mäder aus dem Nachbarsdorf schien sich etwas anzubahnen. Sie war keine Schönheit, beileibe nicht, Blickpunkt war ihre riesige Nase. Aber Josef Moser war nicht wählerisch, hatte auch nicht die nötigen Argumente dazu. Das Trio Elite spielte eine langsame Tanzrunde, Josef Moser und Gretli Mäder setzten zu einem Kuss an, als Josef Mosers Visier runterklappte und Gretli Mäders Riechorgan einklemmte. Alles, was nun folgte, war Reflex: Gretli Moser verpasste Josef Moser eine Ohrfeige und verstauchte sich dabei die Hand, da sie auf den eisernen Helm schlug. Dann versetzte sie Josef Moser einen Fusstritt an dessen eisenumhangenes Schienbein, was zu einer Fussverstauchung führte. Insgesamt dumm gelaufen für Gretli Moser und besonders für Josef Moser. Noch vor Mitternacht, vor der Demaskierung, lag Josef Moser schon in seinem Bett. Derweilen sich die Stimmung im Café Graber zu einem finalen Höhepunkt entwickelte. Urs Steiner, einer aus Toni Leuenbergers Clique, heiratete in den späten 60er-Jahren an einem sonnigen Maitag. Seine Auserwählte hiess Klara Widmer, deren Eltern eine Bäckerei im Städtchen führten. Kennengelernt hatten sie sich an einem Waldfest. Wenn im Nachbarsdorf Waldfest angesagt war, tummelten sich Hunderte von Menschen im Wald, um zu feiern. Dieser Tag, an dem sich Urs Steiner und Klara Widmer kennenlernten, begann für Josef Moser denkbar schlecht. Mit seinem Töffli überquerte er schon früh am Samstagmorgen einen kleinen Pass, wo er in einer Linkskurve die Herrschaft über sein Fahrgerät verlor und unsanft mit dem harten Boden Bekanntschaft machte. Die Schulter schmerzte höllisch, an den Beinen und Armen hatte Josef Moser mehrere Schürfwunden, die er später mit Jod desinfizieren musste. Das Waldfest wollte er sich trotzdem nicht entgehen lassen, schliesslich war die gesamte Clique versammelt. Es konnte nichts schaden, sich auch mal ruhig zu verhalten. Gemütlich ein Bier zu trinken, eine Bratwurst mit Brot und Senf zu geniessen und den anderen beim Tanzen zuzuschauen. Fortsetzung folgt Seite 3 Was macht eigentlich ... ... Ex-Ständerat Rolf Büttiker? Er ist einer unserer bekanntesten Politiker: der Wolfwiler Rolf Büttiker. Aber seit er nicht mehr aktiver Politiker ist, ist es in letzter Zeit ruhig um ihn geworden. «Ich verfolge die Politik jetzt als normaler Bürger und Steuerzahler», sagt Rolf Büttiker. «Mit der «normalen» Politik habe er endgültig abgeschlossen. «Die eigene politische Meinung bilde ich mir im stillen Kämmerlein.» Was nicht heisst, dass der Wolfwiler auf der faulen Haut liegt. Ganz im Gegenteil. «In bin in verschiedenen Gremien tätig, bin Präsident der Schweizer Fleischfach-Verbände und Vizepräsident des Gewerbeverbandes. Somit habe ich automatisch einen strukturierten Tag, der meistens um 6 Uhr morgens beginnt.» Eine tolle Grundlage 20 Jahre lang war Rolf Büttiker Ständerat. Das hat ihn geprägt, wie er zugibt. «Und natürlich das Jahr 2006, als ich zum Ständeratspräsidenten gewählt wurde!» Von 1985 bis 2001 war Rolf Büttiker Gemeindepräsident von Wolfwil. «Ein guter Gemeindepräsi», wie die Wolfwiler heute noch sagen. «Als Gemeindepräsident spürte ich die Sorgen und Nöte der Bevölkerung. Dieses Amt war eine tolle Grundlage für meine spätere politische Karriere», sagt Rolf Büttiker. Kein Comeback Ein Comeback als Politiker wird es nicht geben. «Nein, ich habe national und kantonal mit der Politik abgeschlossen. Ich fühle mich jetzt als ganz normaler Bürger.» Freizeit muss auch sein: Rolf Büttiker geht gerne auf den Fussballplatz und auf die Schwingplätze. «Auch der Bundesliga-Fussball fasziniert mich», sagt Rolf Büttiker. «Ich bin ein Fan von Borussia Mönchengladbach. Das kommt noch von den 70er-Jahren.» Und Rolf Büttiker hält sich fit, geht schwimmen im Rothrister Hallenbad. «Ich geniesse es, dass ich mein Leben einteilen kann, wie ich es will. Ich mache jetzt nur noch das, was mir Spass macht.» Roli Diglas & Fredi Köbeli 10 Fragen an ... ... Georg Lindemann (45), Geschäftsführer der Auto Lindemann AG und bald neuer Gemeindepräsident von Wolfwil. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Einen Stapel weisses Papier und eine Schreibmaschine. Damit ich endlich diesen Science-FictionKrimi, der im Wilden Westen spielt und eine der grössten Liebesgeschichten erzählt gespickt mit komödiantischen Highlights, aber eigentlich eine schaudernde Gruselgeschichte wird, schreiben kann. Und damit ich überlebe: die Nummer des nächsten Pizza-Services. Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Es gibt immer etwas zu lachen. Man muss nur die Augen offen halten. Ich gehöre zu den Menschen, die oft und gerne lachen. Worüber haben Sie sich das letzte Mal geärgert? Ich hasse Leute, die mir Fragen stellen, aber die Antwort nicht anhören. So ein Exemplar ist mir diese Woche wieder über den Weg gelaufen. Welches Kompliment an Sie gefällt Ihnen am besten? Ich brauche keine ausgesprochenen Komplimente. Ein Lächeln reicht. Welches ist ihr Lieblingsplatz in der Region? Hinter unserem Haus haben wir eine Sitzecke mit Blick auf die Jurakette. Für mich der besten Platz zum Abschalten. Bild: Roli Diglas Nach Rolf Büttiker ist sogar ein Weg benannt. Frühlingsausstellung TRIMBACH Frühlingsgefühle waren kürzlich bei Portmann Küchen an der Baslerstrasse 172 in Trimbach angesagt. Die Frühlingsausstellung der KüchenProfis lockte viele Besucher an. Wenn Sie nur noch einen Fünfliber hätten, was würden Sie damit kaufen? Ich frage zuerst meine Frau, ob sie mir ein paar Franken pumpen kann. Und weil das immer klappt, muss ich mir keine Gedanken machen, nur mit 5 Franken auszukommen. Würden Sie für 50'000 Franken ins Dschungelcamp gehen? Definitiv ja. Schliesslich war ich in jungen Jahren in der Pfadi und danach Grenadier im Militär. Mit welchem Promi möchten Sie gerne einmal ausgehen? Und mit wem auf keinen Fall? Eagles, Beatles, Queen, AC/DC und Elvis Presley. Aktuell würde ich es vermeiden mit Irina und Walter Beller essen zu gehen. Die Chancen wären gross, dass mir der feine Herr auch ein Stück Fleisch ins Gesicht werfen würde. In welche berufliche Rolle möchten Sie gerne einmal eine Woche lang schlüpfen? Inselwart in Australien. Für Sie war unterwegs: Daniel Henne Welches ist das beste Buch, das Sie je gelesen haben? Es gibt nicht ein Exemplar, aber einen Schriftsteller, den ich sehr verehre: Stephen King.
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