Weihnachtsshopping ohne Tierleid Mit der Broschüre „Weihnachtsshopping ohne Tierleid“ möchte VIER PFOTEN den Konsumenten in der turbulenten Vorweihnachtszeit helfen, tierschutzrelevante Entscheidungen beim Einkauf bewusst zu treffen. In vielen Situationen ist uns nämlich oft nicht klar, dass hinter dem Produkt das gekauft oder verschenkt wird, Tierleid stecken könnte. Geben Sie tierleidfreien Daunen den Vorzug Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Wahl der richtigen Kleidung ein Thema. Oftmals wurde das warme Innenfutter von Daunenjacken aber unter grausamsten Bedingungen produziert. Gänse und Enten sind häufig Opfer von Lebendrupfund Stopfmast. Die Daunen und Federn dieser Tiere landen dann in Jacken, Schlafsäcken, Decken und Kissen. Die von VIER PFOTEN initiierte „Cruelty Free Down Challenge“ zeigt Outdoor-Marken, die begonnen haben, die Herkunft ihrer Daunen nachzuverfolgen. Damit möchten sie sicherstellen, dass Daunengewinnung nicht mit tierquälerischen Praktiken in Verbindung steht. So können Marken ihren Teil dazu beitragen, dass Lebendrupf und Stopfmast verhindert werden. Besuchen Sie www.daunen.vier-pfoten.org und informieren Sie sich über den Stand Ihrer Lieblingsmarke. Vorsicht ist aber nicht nur bei Daunen geboten. Der Pelzbesatz an der Kapuze einer trendigen Winterjacke Mehr Menschlichkeit für Tiere oder der kleine Pelzbommel an einer schicken Mütze sind genauso problematisch. Initiative gegen Pelz – Fur Free Retailer Echtpelz ist nicht explizit genug gekennzeichnet oder der Verbraucher wird durch falsche Angaben am Etikett in die Irre geführt. Heutiger Kunstpelz ist meist von sehr guter Qualität. Zudem wird Echtpelz für die Verwendung in der Mode oft so geschoren und gefärbt, dass Echtund Kunstpelz kaum noch voneinander zu unterscheiden sind. Gerade bei Pelzbesatz ist nur selten deklariert, worum es sich handelt. Im Zweifel muss der Käufer versuchen, selbst zwischen Echt- oder Kunstpelz zu unterscheiden. Die internationale Initiative „Fur Free Retailer“ kennzeichnet Modeketten und Labels, die sich schriftlich zu einem Ausstieg aus dem Pelzverkauf verpflichtet haben. Zu den Mitgliedern gehören bereits über 300 namhafte Marken, darunter unter anderem H&M, Zara, Vero Moda, Brunotti, American Apparel, GEOX, die Otto-Group, s.Oliver, C&A sowie Ernsting’s family. VIER PFOTEN ist seit 2012 österreichischer Repräsentant des internationalen Programms und unterstützt damit Verbraucher, garantiert pelzfreie Mode zu finden und eine bewusste Entscheidung im Sinne des Tierschutzes treffen zu können. Eine vollständige Liste der Unternehmen, die beim „Fur Free Retailer“ Programm mitmachen, finden Sie unter www.furfreeretailer.com. Tiere sind keine Geschenke Aber nicht nur Schals, Hauben und Handschuhe sind beliebte Geschenke. Jedes Jahr landen auch tausende Heimtiere unter dem Weihnachtsbaum. Zu Anfang ist die Freude über die neuen Mitbewohner sehr groß. Sobald jedoch klar wird, dass die Haltung von Hund, Katze & Co mit viel Arbeit, Verantwortung und Kosten verbunden ist, schwindet die Begeisterung. Der Wunsch nach einem Heimtier geht häufig von Kindern aus. Doch Vorsicht: Viele Heimtiere sind für Kinder nicht geeignet. Kleinkinder haben noch keine Vorstellung davon, dass sie einem Tier weh tun können oder dass es sich wehren könnte. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass ein Tier kein Spielzeug ist. Denken Sie bitte immer daran: Wer ein Tier verschenkt, verschenkt ein Leben. Wenn Sie sich nach reiflicher Überlegung dazu entschließen, sich ein Heimtier anzuschaffen, klären Sie bitte zuvor folgende Punkte ab: Allgemeines • Welches Heimtier soll es werden? • Welche Bedürfnisse hat es? • Wie viel Zeit kann ich dem Tier täglich widmen? • Wie gut kann ich artspezifische Haltungsanforderungen erfüllen? • Bin ich bereit und kann ich es mir auch finanziell leisten, zwei Tiere der gleichen Gattung anzuschaffen, wenn es die Art erfordert? • Welche Einschränkungen und Pflichten ergeben sich für mich und meine Familie durch ein Heimtier, und sind alle Familienmitglieder dazu bereit, diese anzunehmen? • Ist eine im Haushalt lebende Person gegen Tierhaare oder -speichel oder gar Tierfutter (Heu!) allergisch? • Gibt es Personen im Verwandten- oder Freundeskreis, die das Tier in Notfällen oder im Urlaub versorgen können? • Tierhaltung hat auch negative Seiten: Schmutz, Geruch, möglicherweise zerkratzte oder angenagte Möbel, Krankheit. Bin ich mir dessen bewusst? Rechtliches • Ist die Haltung des gewünschten Tieres in meiner Wohnsituation (Mietvertrag, Hausordnung, Nachbarn) möglich? Kosten und Anschaffung • Welche Kosten kommen auf mich zu (z. B. Anschaffung, Futter, Pflege, Unterbringung im Urlaub, Tierarzt)? • Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung? • Wie stabil ist meine Lebenssituation (Beruf, Partnerschaft)? • Wie stabil ist meine finanzielle Situation? Wenn all diese Aspekte in Betracht gezogen worden sind, schauen Sie sich bitte zunächst in Tierheimen um. Dort warten viele kleine und große Vierbeiner sowie gefiederte Freunde auf ein Zuhause. Kaufen Sie keine Tiere aus dem Zoofachhandel, nur weil Sie Mitleid mit ihnen haben. So fördern Sie den Handel; das von Ihnen erworbene Tier wird schnell durch ein neues ersetzt. Illegaler Welpenhandel Der Handel mit Rassewelpen boomt: Sie werden billig im Internet, in Zoohandlungen und auf öffentlichen Plätzen angeboten. In Osteuropa unter schlimmsten Bedingungen produziert, werden Hundebabys viel zu früh von ihren geschundenen Müttern getrennt und meist krank und mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert. Ihre neuen Besitzer sind dann oft mit hohen Tierarztkosten und oder sogar dem frühen Tod der Welpen konfrontiert. Lassen Sie sich auch nicht auf Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten ein. Hinter den „Sonderangeboten“ für z. B. Rassewelpen verbirgt sich nicht selten ein grausames Geschäft. Wenn Sie einen Hund bei sich aufnehmen wollen, beachten Sie folgende Punkte: Wenn nur einer dieser Punkte nicht erfüllt wird, sollten Sie an der Seriosität des Verkäufers zweifeln. 1. Die Übergabe sollte nur beim Anbieter zu Hause stattfinden: Es ist wichtig, dass Sie die genaue Herkunft der Welpen kennen und ihre Geburtsstätte besichtigen dürfen. Wenn sich der Anbieter stattdessen irgendwo mit Ihnen treffen oder Ihnen den Welpen nach Hause bringen möchte, hat er sehr wahrscheinlich etwas zu verheimlichen. In diesem Fall sollten Sie von dem Kauf absehen. Vielleicht sind Sie selbst Opfer unseriöser Welpenhändler geworden? Kennen Sie betroffene Hundebesitzer, die ihre Erfahrungen teilen möchten? Sind Ihnen in letzter Zeit verdächtige Welpenverkäufe aufgefallen? VIER PFOTEN hat die Seite www.stopptwelpendealer.org ins Leben gerufen, auf der betroffene Käufer ihre Erlebnisse schildern können. Mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Recherchen vertiefen und den politischen Forderungen noch mehr Nachdruck verleihen. 2. Sehen Sie sich die Elterntiere an, insbesondere das Muttertier: Für die Welpen ist der Kontakt zur Mutter und den Geschwistern überaus wichtig. Werden sie zu früh aus der Prägephase herausgerissen, leiden sie oft ein Leben lang darunter. Darum sollten Sie unbedingt darauf bestehen, das Muttertier zu sehen, denn oftmals werden Hündinnen als reine „Gebärmaschinen“ missbraucht und vegetieren in armseligen Verschlägen vor sich hin. Für den Anbieter kein gutes Aushängeschild, deswegen wird er um Ausreden nicht verlegen sein. 3. Der Verkäufer bietet eine überschaubare Anzahl von Tieren und Rassen an: Aufgrund des großen Zeitaufwands einer verantwortungsvollen und individuellen Betreuung der Mutter und Welpen, ziehen seriöse Züchter maximal 3 Würfe pro Jahr auf. Bei einer großen Auswahl an Welpen verschiedenen Alters und verschiedener Rassen ist Vorsicht geboten – es ist davon auszugehen, dass der Verkäufer als Zwischenhändler fungiert. 4. Die Welpen sollten bei der Abgabe mindestens acht Wochen oder älter sein: Auch wenn sie noch so süß sind: Welpen sollten bei der Abgabe ein Alter von mindestens 8 Wochen – besser 10 Wochen – erreicht haben. Erst dann sind sie in ihrer Entwicklung soweit, dass sie von ihren Wurfgeschwistern und von der Mutter getrennt werden können. 5. Der Anbieter zeigt kein besonderes Interesse am weiteren Wohlergehen des Welpen: Ein verantwortungsvoller Züchter will sich sicher sein, dass es seinen Welpen im neuen Zuhause gut geht. Die zukünftigen Hundehalter können ihren Welpen bei seiner Mutter und den Geschwistern vorab schon einige Male besuchen und werden über die Bedürfnisse des Tieres informiert. Ein Anbieter, der dem Erstbesten, der an seine Tür klopft, einen der Welpen in die Hand drückt, hat kein großes Interesse an seinen Tieren. VIER PFOTEN empfiehlt grundsätzlich, sich zuerst im Tierheim umzusehen und generell von Online-Inseraten Abstand zu nehmen, da es sich hier oft um illegalen Welpenhandel handeln kann. Geschenkidee für Tierfreunde: Tierpatenschaften von VIER PFOTEN Wer noch ein sinnvolles und nachhaltiges Geschenk sucht, ist mit einer Tierpatenschaft von VIER PFOTEN gut beraten. Mit einem monatlichen Beitrag von 20 EUR kann man Freunden und Verwandten die Betreuung von Tieren schenken: Streunerhunde, geschundene Bären, aber auch Großkatzen und Orang-Utans sind auf Unterstützung angewiesen. VIER PFOTEN Tierpaten erhalten neben der Patenschaftsurkunde auch ein besonderes Geschenk zu ihrer Patenschaft und regelmäßige Informationen über ihre Schützlinge und die Projekte. Informationen zu den Tierpatenschaften unter www.vier-pfoten.at/geschenkpatenschaft bzw. unter 0800 0800 0400 (VIER PFOTEN Gratis-Hotline). Mehr Informationen und Kontakt: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, Linke Wienzeile 236, 1150 Wien T: +43-1-895 02 02-0, F:+43-1-895 02 02-99, offi[email protected] vier-pfoten.at facebook.com/4pfoten twitter.com/VIERPFOTEN youtube.com/4pfoten
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