Steidl Frühjahr 2015 »Ich fände es […] wünschenswert, rührend und schön, wenn sich jeder Mensch ein Meisterwerk zu eigen machte, gern auch im stillen Kämmerlein, denn häufig sind diese Dinge so zerbrechlich, dass sie im Licht der Öffentlichkeit nicht bestehen. Selbst wenn wir die Einzigen sind, die das Werk lieben, dürfte unser Grund jedem einleuchten: Es hat uns für etwas Wesentliches die Augen geöffnet. Keinem anderen großen Werk ist dies gelungen. Wenn ein Buch auch nur einem einzigen Menschen einen Teil seiner selbst offenbart, dann hat dieses Buch den Titel ›Meisterwerk‹ verdient. Ja, ›Jedem sein Meisterwerk‹ ist eine wirklich schöne Devise. Und dabei gebe ich meine absolutistische Haltung selten auf wegen einer Sehnsucht nach Perfektion, die ich umso energischer bekämpfe, als sie ein Teil von mir ist.« — Aus: Das Meisterwerk von Charles Dantzig Inhaltsverzeichnis — Literatur Véronique Bizot Die Heimsucher 5 Molly McCloskey Starke Sonne, schwacher Mond 7 Halldór Laxness Ein Angelausflug ins Gebirge 9 Die Litanei von den Gottesgaben 11 Günter Grass Trilogie der Erinnerung 13 Charles Dantzig Das Meisterwerk 17 Virginia Woolf Brief an einen jungen Dichter 19 Andreas Zielcke Der letzte Playboy 21 Sachbuch Alwin Meyer Vergiss Deinen Namen nicht 23 Bereits angekündigt Oskar Negt Werkausgabe in 19 Bänden 25 George Tabori Theater, Band 2 26 Gustave Flaubert Bouvard und Pécuchet 27 Günther Schwarberg Der SS-Arzt und die Kinder vom Bullenhuser Damm 28 Tom Kehrbaum, Oskar Negt, Adam Ostolski und Christine Zeuner: Stimmen für Europa 29 ifa / EUNIC (Hg.): Kulturreport / EUNIC-Jahrbuch 2014/15. Europa: Festung oder Sehnsuchtsort. Kultur und Migration 30 Peter Limbourg und Ronald Grätz (Hg.): Geschlossene Gesellschaften? Beteiligungsprozesse, Medien und Öffentlichkeiten in Europa 31 Robert Frank Books and Films, 1947–2014 33 Juergen Teller Siegerflieger 35 Romney Müller-Westernhagen Porträts 37 Museum Folkwang (Hg.) „Du kommst auch noch in Mode“. Plakate von Martin Kippenberger 39 Molly McCloskey Starke Sonne, schwacher Mond. Eine wahre Geschichte 41 Véronique Bizot »Die Gärtner« aus Die Heimsucher 44 L.S.D. ifa Visuelle Bücher Leseproben Adressen Verlag und Vertreter 47 »In der Nacht ruft Alice an, von einem Bahnhof oder Flughafen aus, das Leben, schreit sie, das Leben, dann werden wir unterbrochen.« — Einwandfrei ungeordnete, irrsinnig logische Erzählungen, verfasst von einer Schriftstellerin, deren Einsamkeitsforschung tröstliches Lachen hervorruft. In diesen merkwürdigen Geschichten von Véronique Bizot liegt einerseits etwas beruhigend Vertrautes und andererseits eine Qualität des Entrückten, die im hexenhaften Sinne des Wortes bezaubert. Auf ruhige und unverdächtige Weise täuschen sie Normalität vor, nur um die Oberfläche zu durchstoßen und sich in einem Frontalangriff den dunkelsten Schrecken, den schlimmsten Herausforderungen zu widersetzen. Sie verwandelt eine Romanfigur in eine neue Liebe, einen Gewaltverbrecher in einen Clown und Engel in Spießer. Dabei kultiviert diese scheinbar schlichte Prosa den Widersinn: Je schwärzer sie ist, desto mehr lacht der Leser, je merkwürdiger es wird, desto eher erkennt er sich wieder. — Foto: Vincent Capman Bereits seit Meine Krönung (2011) erscheinen die Werke von Véronique Bizot im Steidl Verlag auf Deutsch. Für dieses international erfolgreiche Romandebüt erhielt sie den Grand Prix du Roman der französischen Schriftstellervereinigung und den Autorinnenpreis Prix Lilas. Mit ihrem kürzlich erschienenen Roman Âme qui vive (dt. voraussichtlich 2016) stand Véronique Bizot auf der Shortlist für den Prix Medicis 2014. — Als E-Book verschenken wir die Geschichte »Die Gärtner« aus diesem Band. Weitere Informationen zu unserer Geschenkaktion unter steidl.de Beachten Sie die Leseprobe ab Seite 44. Gern schicken wir Ihnen auch Ihr persönliches Leseexemplar als gebundenes Buch bei Erscheinen oder vorab als E-Book. 6 Véronique Bizot Die Heimsucher — Erzählungen Aus dem Französischen von Tobias Scheffel und Claudia Steinitz 288 Seiten 11 × 20,8 cm Leineneinband mit Schutzumschlag März 2015 — € 22,00 / SFr 31,90 ISBN 978-3-86930-942-2 — eBook € 15,99 / SFr 23,50 ISBN 978-3-86930-955-2 7 Foto: Marc McCall »Wir alle tun es, die ganze Familie, wir mustern ihn mit unbeholfenen verstohlenen Blicken. Jeder Moment, da wir ihn sehen, ist durchdrungen von dem Bewusstsein, was mit seinem Leben passiert ist – wer er war, was er alles hätte werden können.« — »Die Liebe zwischen Kindern und Eltern leuchtet uns irgendwie ein; was Molly McCloskey zu verstehen versucht, ist die flüchtige, überraschende und sich stets neu gestaltende Liebe zwischen Geschwistern.« Anne Enright, The Guardian — Mit achtzehn hat Michael McCloskey eine glänzende Zukunft vor sich: Er ist begabt, fleißig, beliebt, ein Top-Sportler, frisch verliebt. Er hat ein Stipendium für die renommierte Duke-University in der Tasche, wird Basketball spielen und Psychologie studieren. Doch binnen weniger Jahre bricht Michaels Welt zusammen. Bei dem vielversprechenden jungen Mann wird paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Viele Jahre später, nach einigen Turbulenzen in ihrem eigenen Leben, begibt sich Molly McCloskey auf Spurensuche. Aus Briefen, Fotografien, Gesprächen mit Freunden und Familienmitgliedern rekonstruiert sie Michaels Geschichte. Sie will verstehen, wer er war und wer er jetzt ist. Und sie will verstehen, was seine Erkrankung für ihre scheinbar so perfekte Familie bedeutet hat. Der Schwester und hochgelobten Schriftstellerin ist eine nüchterne und doch bewegende, zärtliche, zuweilen auch komische Annäherung gelungen: an den verlorenen Bruder und an eine noch immer rätselhafte Krankheit, von der jede hundertste Familie betroffen ist. Eine präzise Erinnerung auf höchstem literarischen Niveau. — Molly McCloskey, 1964 in Philadelphia geboren, lebt in Washington und Dublin. Von 2006 bis 2008 arbeitete sie für die Vereinten Nationen in Kenia. Im Steidl Verlag sind von ihr der Roman Wie wir leben (2006), die Novelle Schöne Veränderungen (2008) und der Erzählband Liebe (2011) erschienen. — Die Autorin steht Ende Mai / Anfang Juni 2015 gemeinsam mit ihrem Übersetzer für Veranstaltungen zur Verfügung. Kontakt: Steidl Verlag, Claudia Glenewinkel; [email protected]; (0551) 4960650 — Als E-Book verschenken wir aus Molly McCloskeys Erzählband Liebe die Geschichte »Familienfotos«. Weitere Informationen zu unserer Geschenkaktion unter steidl.de Eine Leseprobe aus »Starke Sonne, schwacher Mond« finden Sie ab Seite 41. Gern schicken wir Ihnen auch Ihr persönliches Leseexemplar als gebundenes Buch bei Erscheinen oder vorab als E-Book. 8 Molly McCloskey Starke Sonne, schwacher Mond Eine wahre Geschichte — Aus dem amerikanischen Englisch von Hans-Christian Oeser 336 Seiten 12,5 × 20,8 cm Leineneinband mit Schutzumschlag März 2015 — € 24,00 / SFr 34,90 ISBN 978-3-86930-943-9 — eBook € 16,99 / SFr 24,90 ISBN 978-3-86930-956-9 9 Erstmals in deutscher Übersetzung — »Ich bin der isländische Polizeidirektor, der in New York seinen Pass verloren hatte und nicht mehr wusste, wie er hieß. Da sagte der Richter in New York: Die Polizeikapelle soll ihm alle Nationalhymnen vorspielen und sehen, ob er auf eine reagiert.« — Eine alte Frau, die ihre Liebe zu Tieren nur in allerlei Kraftausdrücken zu formulieren weiß. Ein rauschendes Fest würdiger Damen und Herren aus rätselhaftem Anlass. Ein alter Kassierer, der statt Fischen lieber die Dienstmädchen seines Nachbarn angelt, während sein Wohnzimmer von einem merkwürdigen Ungeziefer befallen wird. Seine Ehefrau, die unterdessen mit dem Omnibus auf dem Weg nach Reykjavík ist, oder allenfalls mit dem Omnibusfahrer … In sieben Erzählungen – die noch nie in deutscher Sprache erschienen sind – entführt der Literaturnobelpreisträger Halldór Laxness seine Leser in die große Welt einer kleinen Insel, wo das Tragische über das Komische, das Reale über das Surreale stolpert. Seine höchst skurrilen und doch zutiefst liebenswerten Figuren sind unterwegs auf den denkbar schönsten Reisen, solchen, die selbst dann noch bildhaft in Erinnerung sind, wenn man alt und blind in einem Sessel am Fenster sitzt. — Foto: Hans Malmberg Halldór Laxness, geboren in Reykjavík, lebte von 1902 bis 1998. Er hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das tief in der reichen Tradition der isländischen Literatur wurzelt und gleichzeitig der europäischen Avantgarde angehört. Sechzig Bücher – Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Essays und Erinnerungen – hat Laxness veröffentlicht, in über vierzig Sprachen wurde er übersetzt. 1955 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. — Als E-Book verschenken wir die Titel-Geschichte »Ein Angelausflug ins Gebirge«. Weitere Informationen zu unserer Geschenkaktion unter steidl.de Gern schicken wir Ihnen auch Ihr persönliches Leseexemplar als gebundenes Buch bei Erscheinen oder vorab als E-Book. 10 Halldór Laxness Ein Angelausflug ins Gebirge — Erzählungen Aus dem Isländischen und mit einem Nachwort von Hubert Seelow 96 Seiten 11,5 × 17 cm Leineneinband März 2015 — € 16,00 / SFr 23,50 ISBN 978-3-86930-944-6 — eBook € 11,99 / SFr 17,90 ISBN 978-3-86930-957-6 11 Das liebe Geld, der Hering und die Banken: Mit bösem Witz zeigt Laxness wie man eine ganze Volkswirtschaft ruiniert — »Natürlich braucht man immer Geld«, sagte ich. »Möchtest du, dass ich für dich einen Wechsel indossiere für ein Haus?« »Kein sehr großes«, sagte ich. »Vielleicht für ein kleines Haus.« »Da wird die Sache schon schwieriger«, sagte Islandsbersi. »Hier gibt es keine kleinen Summen. Niemals um wenig bitten, da wird nur gelacht. Besser um ein Heringsboot ersuchen als um ein Haus. Am besten eine Fabrik errichten. Fabriken sind zu Zeiten der Krise beliebt. (...) Es steht in den Zeitungen, daß ich in Djupvik eine Hosenträgerfabrik besitze – Knopflochfabrik, meine ich, die gut geht, wenn sie nicht bankrott ist. Alles Gute, auf Wiedersehen, ich muß mich beeilen.« Schon war er in der Bank verschwunden. — Foto: Jörgen Fosslund Der Hering ist eine Gabe Gottes. Und Gottes Wege sind unerforschlich. In manchen Jahren kommt der Hering in riesigen Schwärmen vor die Küsten; dann kann man innerhalb kürzester Zeit reich werden und in den Fischerdörfern herrscht Goldgräberstimmung. Dann wieder bleibt der Hering plötzlich aus, und die »Boomtowns« in den Nordwestfjorden werden zu Geisterstädten. Der Heringsexporteur Bersi Hjalmarsson lässt sich von dieser Unzuverlässigkeit der göttlichen Vorsehung nicht beeindrucken. Er lebt auf großem Fuß und verpulvert das Geld seiner Landsleute mit dilettantischen Geschäften und waghalsigen Spekulationen. Die riesigen Summen, die eigentlich dem ganzen Volk gehören, kann Bersi nur deshalb verspielen, weil die Mächtigen im Land fast alle genauso dilettantisch sind wie er. Halldór Laxness erzählt die Geschichte der isländischen Heringsfischerei als Schildbürgerstreich. Der kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Laxness’ ironischer Roman ist reinstes Lesevergnügen und noch immer von geradezu atemberaubender Aktualität. — Halldór Laxness Die Litanei von den Gottesgaben — Roman Aus dem Isländischen und mit einem Nachwort von Hubert Seelow 176 Seiten 12 × 20 cm Leineneinband mit Schutzumschlag Januar 2015 — € 18,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-945-3 — eBook € 15,99 / SFr 23,50 ISBN 978-3-86930-958-3 12 13 Selbstbilder, märchenhafte Dunkelkammergeschichten, Liebeserklärungen – das vielstimmige Echo auf ein bewegtes Leben — »Mit der Veröffentlichung von ›Grimms Wörter‹ endete ein siebeneinhalb Jahre andauernder Prozeß, der aus dreimal wechselnder Sicht mich zum Gegenstand hatte: als Jugendlicher, als Vater und als politisch engagierter Bürger. Während einer vergleichbar langen Schreibperiode war vor fünfzig Jahren die ›Danziger Trilogie‹ entstanden, und wie ›Die Blechtrommel‹, ›Katz und Maus‹ und ›Hundejahre‹ den Beginn meiner Existenz als Schriftsteller markierten, so fügten sich ›Beim Häuten der Zwiebel‹, ›Die Box‹ und ›Grimms Wörter‹ zur abschließenden Trilogie, die, wäre es nicht vermessen, unter dem traditionsreichen Titel ›Aus meinem Leben‹ stehen könnte.« Günter Grass, Sechs Jahrzehnte — Günter Grass, geboren 1927 in Danzig, ist Schriftsteller, Bildhauer und Graphiker. 1999 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm u. a. Grimms Wörter, der Gedichtband Eintagsfliegen und jüngst die illustrierte Jubiläums-Ausgabe seines 1963 erstmals publizierten Romans Hundejahre. — Foto: Gerhard Steidl Per Øhrgaard, geboren 1944, war Professor für deutsche Literatur an der Universität Kopenhagen und bis 2013 Professor für deutsche und europäische Studien an der Copenhagen Business School. Er übersetzt seit 1978 unter anderem die Werke von Günter Grass ins Dänische. Ausgezeichnet wurde er 2001 mit dem Henrik-Steffens-Preis und 2003 mit dem Friedrich-Gundolf-Preis. — Günter Grass Trilogie der Erinnerung Beim Häuten der Zwiebel, Die Box, Grimms Wörter — Mit einem Nachwort von Per Øhrgaard ca. 1.056 Seiten 15,4 × 23,5 cm Leineneinband mit Lesebändchen und Schutzumschlag Februar 2015 — € 39,80 / SFr 53,90 ISBN 978-3-86930-946-0 14 15 L.S.D. Das neue Programm Ausgewählt von Karl Lagerfeld Charles Dantzig: Das Meisterwerk Virginia Woolf: Brief an einen jungen Dichter Andreas Zielcke: Der letzte Playboy. Das Leben des Porfirio Rubirosa Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag 16 17 »Ein Meisterwerk ist mehr als die Verwandlung einer missratenen klassischen Form in einen großen Wurf. Andernfalls würde es reichen, der Mona Lisa einen Schnurrbart zu verpassen.« — Seit wann bezeichnet dieser mittelalterliche Begriff des Handwerks ein Stück gelungener Literatur? Gibt es Kriterien, die ein literarisches Meisterwerk zu erfüllen hätte? Oder besser noch, gibt es gar ein Rezept? Wie sicher und wie dauerhaft ist das literaturkritische Urteil? Und wer ist der bessere Richter, der Zeitgenosse oder der Nachgeborene? Charles Dantzig geht dem Begriff des Meisterwerks auf den Grund. Er datiert sein erstes Erscheinen und beschreibt, wie die Vorstellung zum chef d’œuvre über Jahrhunderte hinweg merkwürdig unverändert auf zwei Grundpfeilern verharrte: der Mühsal und der Magie. Banal, könnte man meinen, dieses Erfolgsrezept zum Meisterwerk: Man nehme eine Prise Pein, eine Prise Pythia …, doch Dantzig ist Gourmet und schmeckt noch die feinste Zutat heraus. Dieses Buch geht Werken von Boccaccio bis Beckett von Homer bis Heine von Petrarca bis Pasolini auf den Grund. Es liefert eine völlig unerwartete Betrachtung zum Joyce’schen Werk und sagt ein für alle mal, was von Walt Disneys Aristocats zu halten ist. — Foto: Zazzo Charles Dantzig, geboren 1961, publiziert seit den 1990er Jahren Lyrik, Romane und Essays. Er ist Lektor im Verlag Grasset und lebt in Paris. Bereits 2011 beantwortete er ebenso klug wie unterhaltsam die Frage Wozu lesen? (Steidl) — Charles Dantzig Das Meisterwerk — Aus dem Französischen von Sabine Schwenk 208 Seiten 13,5 × 21 cm Leineneinband mit eingeklebter Vignette, Lesebändchen und Schutzumschlag März 2015 — € 18,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-954-5 18 19 Über das Schreiben: Virginia Woolf erteilt der jungen Generation klug-ironischen Rat Jetzt als Neuübersetzung — »Ich halte Ihre Idee eines Briefes für höchst brillant – An einen jungen Dichter? Denn in mir kochen unreife und schlecht durchdachte und wilde und ärgerliche Gedanken über Prosa und Lyrik hoch. Also leihen Sie mir Ihren Namen…, und ich werde alles von mir geben, was mir über euch Junge und uns Alte einfällt.« Virginia Woolf am 17. September 1931 an John Lehmann — Schreibe nicht nur über dich selbst, sondern erschaffe Charaktere und hole ihre Stimmen hervor! Vermeide Selbstmitleid! Lies die großen Dichter vergangener Zeiten! Verwandle menschliches Leben in Poesie! Schreibe Tragödien und Komödien in verdichteter Form! Vor allem aber: Strebe nicht nach Ruhm und veröffentliche nichts vor dem dreißigsten Lebensjahr! Virginia Woolfs Brief an den jungen Dichter John Lehmann ist eine Gebrauchsanweisung für moderne Poesie. Als erfahrene Prosaschriftstellerin, die sich vorgeblich über die Dichtkunst kein wirkliches Urteil erlauben mag, gibt sie dem scheinbar verzweifelten John feinfühligen, ironischen und sehr präzisen Rat. Dieser erschien erstmals 1932 als achter Band der »Hogarth Letters« in Woolfs eigenem Verlag. Der vorgebliche Adressat des Briefs, John Lehmann, war dort Geschäftsführer und hatte Virginia Woolf um einen Beitrag über moderne Lyrik gebeten. Aus der vermeintlichen Unterweisung des Dichterfreunds entwickelt Virginia Woolf eine beeindruckende Poetik. — Foto: Estate of Gisèle Freund / IMEC Images Virginia Woolf lebte von 1882 bis 1941. Sie gehört neben Gertrude Stein zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Moderne und gilt als Ikone der Frauenbewegung. 1915 wurde ihr erster Roman Die Fahrt hinaus veröffentlicht. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin arbeitete sie als Essayistin und Literaturkritikerin. Nachdem sie 1941 die Arbeit an ihrem letzten Roman Zwischen den Akten abgeschlossen hatte, wählte sie am 28. März desselben Jahres den Freitod. Bei Steidl erschienen zuletzt ihr Essay Beau Brummell, sowie Alexandra Harris’ Biografie über Virginia Woolf. — Virginia Woolf Brief an einen jungen Dichter — Aus dem Englischen von Tanja Handels 32 Seiten 12,5 × 18,5 cm Broschur mit Fadenknotenheftung Februar 2015 — € 8,00 / SFr 11,90 ISBN 978-3-86930-947-7 20 21 »Ich habe Rubirosa mehrere Male getroffen. Er hatte einen unglaublichen Charme und etwas ging von ihm aus, das wenige Leute haben. Er war nicht mal sehr hübsch.« Karl Lagerfeld — Porfirio Rubirosa (1909–1965) kann eine Eroberungsliste vorweisen, die ihresgleichen sucht. Verheiratet war er unter anderem mit der Filmschauspielerin Danielle Darrieux, der damals »schönsten Frau der Welt« – und nachher den beiden reichsten Frauen Amerikas. Selbst dem dominikanischen Diktator Trujillo schlug er ein Schnippchen, indem er dessen Tochter verführte. Vor allem aber seine außerehelichen Liebesabenteuer führten ihn in die Betten der attraktivsten und begehrtesten Frauen seiner Zeit: Zsa Zsa Gabor, Dolores del Rio, Ava Gardner, Joan Crawford, Jayne Mansfield, Evita Perón und viele andere Schönheiten. Für jeden einzelnen dieser Stars wären Millionen von Männern bereit gewesen, alles herzugeben: ihr Vermögen, ihren Verstand. Doch obwohl Rubirosa mit keinen besonderen irdischen oder intellektuellen Gütern gesegnet war, flogen gerade ihm die Herzen zu wie keinem. Bis weit in die Fünfzigerjahre hinein verkörperte er den Prototypen des »Playboys«, der schamlos und lustvoll sein Leben in Abenteuern, Affären und Seitensprüngen vergeudete. Für ein bürgerliches Leben war er nicht geschaffen. Auf die Frage eines Reporters, wann er arbeite, entgegnete er: »Arbeit? Für Arbeit habe ich keine Zeit!« Ein charmanter Schmarotzer, ein Held des Hedonismus aus leider längst vergangener Zeit. — Foto: privat Andreas Zielcke, geboren 1943 in Königsberg, arbeitete als Anwalt und war von 2000 bis 2007 Feuilletonchef der Süddeutschen Zeitung, für die er immer noch als Autor tätig ist. Er lebt in München. — Andreas Zielcke Der letzte Playboy Das Leben des Porfirio Rubirosa — 112 Seiten 13,5 × 21 cm Leineneinband mit einer Vignette von Karl Lagerfeld und Lesebändchen Februar 2015 — € 16,00 / SFr 23,50 ISBN 978-3-86930-948-4 22 23 Sachbuch »Egal wie weit du wegläufst. Auschwitz lässt dich und deine Familie nie mehr los.« — »Fernab jeglicher Sensationslust und Effekthascherei ist Alwin Meyer den Menschen begegnet, hat sie begleitet und so ihr Vertrauen gewonnen … Manche von ihnen haben noch nie zuvor mit jemandem über ihre Erlebnisse gesprochen.« Schwäbische Zeitung — Kinder in Auschwitz: Das ist der dunkelste Fleck einer dunklen Geschichte. Sie wurden mit ihren Familien nach Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Nur wenige haben überlebt. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Am Unterarm oder Schenkel eintätowiert, wächst sie mit, die Häftlingsnummer. Auschwitz ist immer da. Am Tag, am Abend, in der Nacht: die Trennung von den Eltern und Geschwistern, die sogenannten »Kinderblocks« im Lager, die an ihnen vollzogenen Experimente, der ständige Hunger, die Sehnsucht nach der Familie, einem warmen Federbett, nach Geborgenheit. Nach ihrer Befreiung kannten manche weder ihren Namen, ihr Alter noch ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Sie trauten lange Zeit keinem Menschen mehr, mussten mit ihren Kräften haushalten, waren voller Angst. Wie leben nach Auschwitz? Geduldig hat Alwin Meyer über Jahrzehnte hinweg die Kinder von Auschwitz gesucht, einfühlsam mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählen zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war. — Alwin Meyer 1950 in Cloppenburg geboren, ist seit 1972 in mehreren Ländern auf Spurensuche nach den Kindern von Auschwitz. Er hat mehrere Bücher, u. a. zum Thema Rechtsextremismus veröffentlicht. Er wurde 1982 mit dem Preis »Das politische Buch des Jahres« der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet. — Die gleichnamige Ausstellung wird in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin am 22. Januar 2015 eröffnet. 24 Alwin Meyer Vergiss Deinen Namen nicht Die Kinder von Auschwitz — ca. 592 Seiten 18,5 × 24 cm vierfarbig mit zahlreichen Fotografien Leineneinband mit Schutzumschlag Januar 2015 — € 38,80 / SFr 52,50 ISBN 978-3-86930-949-1 25 Bereits angekündigt »Ich kenne keinen zeitgenössischen Philosophen, der ›Bildung‹, den Grundbegriff jener Epoche von Kant und Herder bis Hegel und Marx, emphatischer, ja inbrünstiger nach- und ausbuchstabiert hätte als Oskar Negt.« Jürgen Habermas — Foto: Gerhard Steidl Die Werkausgabe umfasst Oskar Negts Schriften in der Reihenfolge ihres Erscheinens. Sie beginnt mit der zweiten verbesserten und ergänzten Auflage von Oskar Negts Dissertationsschrift Konstituierung der Soziologie zur Ordnungswissenschaft und erstreckt sich über sein umfangreiches Schaffen von den späten 60er Jahren bis zur jüngst publizierten Streitschrift Philosophie des aufrechten Gangs. Die Edition enthält außerdem die Titel, die in gemeinsamer Autorenschaft mit dem Filmemacher, Produzenten und Schriftsteller Alexander Kluge zwischen 1972 und 1992 entstanden sind, sowie den Titel Königsberg – Kaliningrad, eine Reise zusammen mit dem Theologen Hans Werner Dannowski auf den Spuren der eigenen Kindheit und gleichzeitig der großen deutschen Philosophen Immanuel Kant und Johann Georg Hamann. Mit dieser Edition sind alle bedeutenden Schriften des großen Sozialwissenschaftlers und Philosophen Oskar Negt endlich wieder erhältlich. — Auch als Einzelbände und eBooks erhältlich: 1. Konstituierung der Soziologie zur Ordnungswissenschaft 176 Seiten — € 20,00 / SFr 28,90 — ISBN 978-3-86930-876-0 eBook € 9,99 / SFr 14,00 — ISBN 978-3-86930-856-2 11. 2. Soziologische Phantasie und exemplarisches Lernen 128 Seiten — € 18,00 / SFr 25,90 — ISBN 978-3-86930-877-7 eBook € 9,99 / SFr 14,00 — ISBN 978-3-86930-857-9 12. Oskar Negt und Hans Werner Dannowski: Königsberg – Kaliningrad 176 Seiten — € 20,00 / SFr 28,90 — ISBN 978-3-86930-887-6 eBook € 9,99 / SFr 14,00 — ISBN 978-3-86930-867-8 3. Politik als Protest 240 Seiten — € 24,00 / SFr 34,90 — ISBN 978-3-86930-878-4 eBook € 11,99 / SFr 17,00 — ISBN 978-3-86930-858-6 4. 5. 6. 7. 8. 9. Oskar Negt und Alexander Kluge: Öffentlichkeit und Erfahrung 496 Seiten — € 48,00 / SFr 63,90 — ISBN 978-3-86930-879-1 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-859-3 Keine Demokratie ohne Sozialismus 496 Seiten — € 48,00 / SFr 63,90 — ISBN 978-3-86930-880-7 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-860-9 Oskar Negt und Alexander Kluge: Geschichte und Eigensinn 1.232 Seiten — € 78,00 / SFr 105,00 — ISBN 978-3-86930-881-4 eBook € 34,99 / SFr 47,00 — ISBN 978-3-86930-861-6 Modernisierung im Zeichen des Drachen 640 Seiten — € 48,00 / SFr 63,90 — ISBN 978-3-86930-882-1 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-862-3 Oskar Negt und Alexander Kluge: Maßverhältnisse des Politischen 336 Seiten — € 38,00 / SFr 51,50 — ISBN 978-3-86930-883-8 eBook € 16,99 / SFr 24,00 — ISBN 978-3-86930-863-0 Unbotmäßige Zeitgenossen 288 Seiten — € 34,00 / SFr 46,50 — ISBN 978-3-86930-884-5 eBook € 14,99 / SFr 21,00 — ISBN 978-3-86930-864-7 10. Achtundsechzig 416 Seiten — € 44,00 / SFr 58,90 — ISBN 978-3-86930-885-2 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-865-4 Kindheit und Schule in einer Welt der Umbrüche 448 Seiten — € 44,00 / SFr 58,90 — ISBN 978-3-86930-886-9 eBook € 9,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-866-1 13. Arbeit und menschliche Würde 752 Seiten — € 48,00 / SFr 63,90 — ISBN 978-3-86930-888-3 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-868-5 14. Die Faust-Karriere 304 Seiten — € 38,00 / SFr 51,50 — ISBN 978-3-86930-889-0 eBook € 16,99 / SFr 24,00 — ISBN 978-3-86930-869-2 15. Oskar Negt und Alexander Kluge: Suchbegriffe. 26 TV-Dialoge 272 Seiten — € 18,00 / SFr 25,90 — ISBN 978-3-86930-890-6 eBook € 9,99 / SFr 14,00 — ISBN 978-3-86930-870-8 16. Der politische Mensch 592 Seiten — € 48,00 / SFr 63,90 — ISBN 978-3-86930-891-3 eBook € 19,99 / SFr 28,00 — ISBN 978-3-86930-871-5 17. Nur noch Utopien sind realistisch 320 Seiten — € 38,00 / SFr 51,50 — ISBN 978-3-86930-892-0 eBook € 16,99 / SFr 24,00 — ISBN 978-3-86930-872-2 18. Kältestrom — Kant und Marx — Wozu noch Gewerkschaften? — Gesellschaftsentwurf Europa 352 Seiten — € 38,00 / SFr 51,50 — ISBN 978-3-86930-893-7 eBook € 16,99 / SFr 24,00 — ISBN 978-3-86930-873-9 19. Philosophie des aufrechten Gangs 128 Seiten — € 18,00 / SFr 25,90 — ISBN 978-3-86930-894-4 eBook € 9,99 / SFr 14,00 — ISBN 978-3-86930-874-6 Oskar Negt Werkausgabe — 14 × 21,3 cm 19 Bände in Leinen mit Prägung, Lesebändchen, in einer Schmuckkassette März 2015 — € 380,00 / SFr 495,00 ISBN 978-3-86930-768-8 26 27 Bereits angekündigt »Glory, Glory George Tabori.« Volker Ludwig — Diese Edition versammelt in zwei Bänden erstmals alle Dramentexte von George Tabori, entstanden in den Jahren 1952 bis 2007. Viele der rund vierzig Texte erscheinen hier erstmals in Buchform, einige wurden zuvor noch nie publiziert. Taboris Theaterwerk ist nun in seiner ganzen Fülle wieder erhältlich. Sämtliche Texte wurden auf der Basis oft zahlreicher Fassungen gründlich durchgesehen. Ein Kommentarteil erschließt Hintergründe und Kontexte. Band 1 ist bereits zu George Taboris 100. Geburtstag am 24. Mai 2014 erschienen und umfasst die zwischen 1952 und 1985 entstandenen rund 20 Stücke. Band 2 umfasst die seit 1985 entstandenen Stücke: von der berühmten Hitler-Farce »Mein Kampf« über »Die Ballade vom Wiener Schnitzel« bis zu den späten, noch nie in Buchform publizierten Arbeiten für das Berliner Ensemble wie »Das Erdbeben-Concerto«. — George Tabori, geboren 1914 in Budapest, emigrierte 1935 nach London, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg als Romanautor und Dramatiker in den USA und kam 1969 in die Bundesrepublik, um sein Theaterstück »Die Kannibalen« zu inszenieren. Viele Jahre lang erprobte er einzigartige Formen von Ensemble-Theater, in den achtziger Jahren feierte er am Wiener Burgtheater seine größten Erfolge als Stückeschreiber und Regisseur. Tabori, der u. a. den Mülheimer Dramatikerpreis, den Berliner Theaterpreis und den Georg-Büchner-Preis erhielt, starb 2007 in Berlin. — Maria Sommer leitet den Kiepenheuer Bühnenvertrieb, einen der wichtigsten deutschen Theaterverlage. Sie hat Taboris Arbeit jahrzehntelang intensiv begleitet. Der Lektor und Autor Jan Strümpel hat Taboris Werk als einer der ersten zum Gegenstand der Literaturwissenschaft gemacht. — George Tabori Theater Band 2 — Herausgegeben von Maria Sommer und Jan Strümpel Aus dem Englischen von Ursula Grützmacher-Tabori ca. 800 Seiten 13 × 20,3 cm Dünndruck, Leineneinband, Lesebändchen Mai 2015 — € 49,80 / SFr 58,90 ISBN 978-3-86930-834-0 — eBook € 19,99 / SFr 28,00 ISBN 978-3-86930-850-0 28 Bereits angekündigt »Diese verdammte Schwarte wird nur als Ganzes Bedeutung haben.« Gustave Flaubert — Bouvard und Pécuchet zum ersten Mal so, wie der Autor es immer wollte: 2.180 Seiten in vier schönen Bänden. — Band 1: Bouvard und Pécuchet. Das Romanfragment. Revidierte Übersetzung Zwei kleine Büroangestellte, durch eine Erbschaft unerwartet zu Geld gekommen, verlassen Paris und ziehen aufs Land. Keineswegs jedoch, um sich auf ihrem großzügigen Anwesen zur Ruhe zu setzen! Vielmehr kultivieren sie dort nicht nur versessen ihre Beete, Bäume und Felder, sondern vor allem ihren Wissensfuror. Nichts ist vor ihrem Forschungsdrang sicher! Über Bouvard und Pécuchet lacht man viel und lacht man leise – froh, dass einem selbst kein Flaubert über die Schulter sieht. — Band 2: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Ein Sottisier. Band 3: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Transkribierte Handschriften und Kommentare Wenn ein Schriftsteller mehr als dreißig Jahre lang Texte für ein literarisches Vorhaben sammelt, um sich als Autor dahinter zu verstecken, markiert das den Beginn der literarischen Moderne in Europa. Auf 3.500 Manuskriptblättern hat Flaubert festgehalten, was ihm das zeitgenössische Schriftgut an Plattitüden bot. Band 3 enthält die Handschriften und Kommentare Flauberts zum Sottisier – in Transkription und in Übersetzung. — Band 4: Wörterbuch der gemeinen Phrasen Dieses Vademekum für den alltäglichen Schwachsinn, diese Gebrauchsanweisung für das hohle Gespräch ist auf erschreckende Weise aktuell geblieben. Flaubert liefert sämtliche Stichwörter samt Redensarten, um beim Small Talk zu brillieren. »Ausmerzen: Ein Verb, das ausschließlich für Hühneraugen und Irrlehren bestimmt ist …« »Zeitung: Ständig dagegen vom Leder ziehen, aber dennoch alles glauben, was sie schreibt …« — Gustave Flaubert Bouvard und Pécuchet. Der Werkkomplex — Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt, annotiert und mit einem Nachwort versehen von Hans-Horst Henschen Band 1: 464 Seiten, Band 2: 1.040 Seiten, Band 3: 304 Seiten, Band 4: 208 Seiten 13,5 × 21 cm Vier Leinenbände im Schuber, Lesebändchen, mit eingeklebten Vignetten April 2015 — € 128,00 / SFr 166,00 ISBN 978-3-86930-668-1 29 Bereits angekündigt Ein erschütterndes, erschreckendes, auch heute noch wichtiges Buch – ein Denkmal — »Es gibt Leute, die sagen, man muss vergessen können. Wie kann man seine Kinder und seinen Mann vergessen? Könnten Sie das?«, fragte Rose Grumelin den Journalisten Günther Schwarberg im Interview über ihre Kinder Eleonora und Roman. Beide wurden am 20. April 1945 mit 18 anderen jüdischen Jungen und Mädchen im Keller einer Hamburger Schule auf barbarische Weise ermordet. An den Kindern – die jüngsten fünf, die ältesten zwölf Jahre alt – hatte der KZ-Arzt Kurt Heißmeyer monatelang pseudowissenschaftliche Experimente durchgeführt, sie mit Tuberkulose infiziert, ihnen die Lymphdrüsen herausoperiert. Kurz vor Kriegsende bekam SS-Obersturmbannführer Arnold Strippel per Fernschreiben den Befehl, »die Abteilung Heißmeyer aufzulösen«, was nicht weniger hieß, als den Kindsmord einzuleiten und alle Beweise zu vernichten. Günther Schwarberg erzählt die traurige Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm in einem ebenso sachlichen wie sensiblen Ton. In jahrelanger Arbeit ist er den Spuren der Kinder nachgegangen, hat Eltern und Geschwister ausfindig gemacht, die grausame Tat und ihre Hintergründe bis ins Detail rekonstruiert. Zu seiner Recherche gehören auch die juristischen Nachspiele der Taten im Nachkriegsdeutschland, die bis heute Fragen aufwerfen. — Günther Schwarberg, geboren 1926 in Vegesack, war ein deutscher Journalist und Autor. Er arbeitete mehr als 20 Jahre für den stern. Die Recherche und Aufarbeitung des Kindermords am Bullenhuser Damm wurde zu Schwarbergs Lebensaufgabe. Dafür erhielt er, zusammen mit der Rechtsanwältin Barbara Hüsing, 1988 den AnneFrank-Preis. Günther Schwarberg starb 2008 in Hamburg. — Bereits angekündigt »Es ist wichtig, dass wir die Europäische Union und die nationalen Staaten nicht als fertige Existenzen betrachten und nicht als Quelle irgendwelcher Normen oder Werte, sondern als gewisse Niveaus sozialer Kämpfe um für uns wichtige Dinge.« — Europa steht an einem historischen Wendepunkt. Die Krise ist vielschichtig geworden und manch einer läutet dem Gesamtprojekt »Europa« schon die Totenglocke. Was würden Sie vermissen, wenn es Europa nicht mehr gäbe? Europäerinnen und Europäer aus acht Ländern haben sich in einem gemeinsamen Projekt diese Frage gestellt. Frauen und Männer aus der Arbeitswelt, aus Unternehmen und Gewerkschaften, Wissenschaft und Bildung haben wichtige europäische Fragen vor ihrem jeweiligen persönlichen und kulturellen Hintergrund ausführlich diskutiert. All diese Menschen sind Europa, und sie sind sich viel näher und haben viel mehr gemeinsam, als manche Apologeten des Untergangs zu wissen scheinen. Diese zwischenmenschlichen Begegnungen und Gespräche machen Europa auf eine ganz andere Weise erfahrbar als Berichte aus Brüssel. Deshalb umfasst das Buch alle vier Texte der Autoren in insgesamt sieben Sprachen, die man nicht alle verstehen muss, aber vergleichen und einander gegenüberstellen kann. Die Menschen Europas haben mühsam eine gemeinsame Kultur- und Sozialgeschichte erworben – Sie haben Europa längst geschaffen. — Tom Kehrbaum, Jahrgang 1971, arbeitet beim Vorstand der IG Metall in der Abteilung Gewerkschaftliche Bildungsarbeit. — Oskar Negt, Jahrgang 1934, studierte bei Horkheimer und Adorno und war von 1970 bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. — Adam Ostolski, Jahrgang 1978, ist Soziologe und Philosoph und Mitglied der »Politique Critique«. — Christine Zeuner, Jahrgang 1959, ist Professorin für Erziehungswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg. — Günther Schwarberg Der SS-Arzt und die Kinder vom Bullenhuser Damm — 160 Seiten 14 × 21,3 cm Broschur Mit zahlreichen Abbildungen Januar 2015 — € 18,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-837-1 — eBook € 13,99 / SFr 15,99 ISBN 978-3-86930-875-3 30 Tom Kehrbaum, Oskar Negt, Adam Ostolski und Christine Zeuner Stimmen für Europa — Übersetzung: Balta Halil (Türkisch), Cătălin Mihăilescu (Rumänisch), Jūratė Kibirkštytė (Litauisch), Jim Turner (Englisch), Stephan Wirtz (Spanisch), Krzysztof Iwanowski (Polnisch) Buchgestaltung: Sarah Winter / Steidl Design Leineneinband mit Lesebändchen 336 Seiten 15,2 × 21,7 cm März 2015 — € 29,80 / SFr 41,50 ISBN 978-3-86930-759-6 31 »Die Dritte Welt klopft an die Pforten Europas, und sie kommt herein, auch wenn Europa sie nicht hereinlassen will.« Umberto Eco — Europa altert. Experten sagen, eine Million junger Migranten pro Jahr sei nötig, um den steigenden Anteil von Rentnern in Europa zu kompensieren. Während sich der Kontinent am Mittelmeer gegen Bootsflüchtlinge abschottet, leben in vielen Ländern der EU Einwanderer schon seit mehreren Generationen ohne ausreichende Integration. Fest steht, ob in Bezug auf Religion, Sprache, Erziehung, Ausbildung oder Medien: In der Kultur liegt der Schlüssel für erfolgreiche Integration. Und hier könnten die Strategien in Europa kaum unterschiedlicher sein. Während es Anzeichen für eine Harmonisierung der zivilen und sozio-ökonomischen Integrationspolitik in Europa gibt, ist die kulturelle Dimension noch immer von den nationalen Vorstellungen von Integration bestimmt. Welche Strategien haben sich bewährt? Wo liegen die Potenziale der Kultur, und welche Konzepte braucht der Kontinent, um Migranten besser in Mehrheitsgesellschaften zu integrieren? Wie kann Europa den Widerspruch zwischen einer repressiven Flüchtlings- und einer rationalen Migrationspolitik auflösen? Und: Wie kann EUNIC, das europäische Netzwerk nationaler Kulturinstitute, die Integration von Immigranten fördern? — ifa / EUNIC (Hg.) Kulturreport EUNIC-Jahrbuch 2014/15 Europa: Festung oder Sehnsuchtsort Kultur und Migration — Herausgegeben vom ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) gemeinsam mit dem europäischen Netzwerk nationaler Kulturinstitute (EUNIC) und der Europäischen Kulturstiftung (ECF) Amsterdam Konzeption/Redaktion: William Billows, Sebastian Körber 200 Seiten 16,7 × 24 cm Broschur Februar 2015 — € 20,00 / SFr 24,00 ISBN 978-3-86930-953-8 32 »Sich der ganzen Bandbreite der Berichterstattung und der öffentlichen Debatten zu stellen, von den unkritisch proeuropäischen bis hin zu den fanatisch antieuropäischen, ist die unumgängliche Reifeprüfung für die Demokratie auf europäischer Ebene.« Asimina Michailidou — Europa steckt seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise, die Popularität der Europäischen Union und das Vertrauen in sie erreichen Tiefststände. Vielerorts auf dem Kontinent feiern europaskeptische Parteien Erfolge, in den Medien dominieren negative Krisenberichte und nationale Blickwinkel, und die Beteiligung bei Europawahlen stagniert auf bescheidenem Niveau. Warum wird die Europäische Union von vielen Bürgern so gering geschätzt und von den Medien vernachlässigt? Wie hat sich die Medienberichterstattung über die Europäische Union im Laufe der Zeit entwickelt? Wo liegen Hindernisse für europäische Demokratie, Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung? Können sie überwunden werden? Welche Rolle und Verantwortung haben dabei Politik, Medien und Bürger? Der dritte Band der Reihe MedienKulturen geht diesen Fragen in Essays, Analysen, Länderfallstudien und Diskussionen auf den Grund. — Peter Limbourg und Ronald Grätz (Hg.) Geschlossene Gesellschaften? Beteiligungsprozesse, Medien und Öffentlichkeiten in Europa — Band 3 der Reihe MedienKulturen Redaktion: Adelheid Feilcke, Markus Kenk, Odila Triebel Mit Texten von David Charter, Asimina Michailidou, Stephen Coleman, Cristina Marconi, Ulrike Guérot u. a. 200 Seiten 16 × 24 cm 16 Seiten mit Abbildungen in Farbe Broschur März 2015 — € 22,00 / SFr 26,60 ISBN 978-3-86930-952-1 33 »In dieser Zeitung ist mein ganzes Leben.« Robert Frank — Robert Frank gilt als Erfinder der Street Photography. Viele seiner Bilder wurden aus der Hüfte geschossen, aus dem fahrenden Auto, mitten in einer Bar oder auch versteckt im Park. »Ich musste einfach sehr schnell sein, wenn ich Leute fotografiert habe«, sagt er selbst über die Art, wie Mitte der Fünfzigerjahre die Bilder seiner Rundreise durch Amerika entstanden. Sehr schnell geht es auch bei der Zeitung zu: am Nachmittag wird geschrieben, nachts gedruckt, morgens liegt sie im Briefkasten. Die Pilotausstellung, die mit dieser Publikation einhergeht, wagt ein einzigartiges Experiment: Zum ersten Mal werden Franks Fotografien nicht als millionenschwer versicherte Gelatin Silver Prints, sondern gedruckt auf Zeitungspapier gezeigt – demselben, aus dem die Süddeutsche Zeitung Tag für Tag hergestellt wird. Dafür druckt Gerhard Steidl das Gesamtwerk von Robert Frank per Acryl-Inkjetdruck auf bis zu vier Meter lange Zeitungspapierbahnen und klebt diese direkt an die Wände. Neben den Fotografien spielt die Präsentation von Franks Filmen und Büchern aus seiner nunmehr sieben Jahrzehnte währenden Schaffenszeit eine maßgebliche Rolle. Als Frank selbst in seinem Haus im kanadischen Mabou erstmals von dieser Ausstellungsidee hörte, sagte er: »Cheap, quick, and dirty, that’s how I like it!«. Begleitend erscheint diese Publikation als Sonderausgabe der Süddeutschen Zeitung – in Originalformat und -drucktechnik – mit zahlreichen Abbildungen, Reprints, Posterdoppelseiten, Briefen, Essays über und Interviews mit Robert Frank. — Robert Frank, geboren 1924 in Zürich, ging 1947 in die Vereinigten Staaten. 1958 erschien sein Buch The Americans, ein bahnbrechendes Werk, das aus ganz neuer Perspektive auf die Amerikaner blickte und die Ästhetik des Fotobuchs revolutionierte. Weitere seiner Bücher sind Black White and Things und The Lines of My Hand. Zu seinen wichtigsten Filmen zählen Pull My Daisy und Cocksucker Blues. Franks Arbeiten werden weltweit ausgestellt. Robert Frank lebt in New York und im kanadischen Nova Scotia. — Ausstellungen: 22. November bis 21. Dezember 2014 im Foyer der Akademie der Bildenden Künste München Ab 24. April 2015 im Museum Folkwang, Essen Ab August 2015 in New York Zahlreiche weitere Ausstellungen im In- und Ausland sind in Vorbereitung. Aktuelle Termine finden Sie unter steidl.de. 34 Robert Frank Books and Films, 1947–2014 — Herausgegeben von Alex Rühle Eine Kooperation des Süddeutschen Verlags mit dem Steidl Verlag Texte von Philip Brookman, Robert Frank, Sarah Greenough, Alex Rühle und Gerhard Steidl Gestaltung: Stefan Dimitrov und Christian Tönsmann Konzept: Alex Rühle, Robert Frank und Gerhard Steidl 64 Seiten 40 × 56 cm (offen) Mit zahlreichen Abbildungen in Farbe und schwarzweiss Rotationsdruck auf Zeitungspapier Lieferbar — Einzelpreis € 2,60 VE (10 Exemplare): € 26,00 / SFr 36,90 ISBN 978-3-86930-938-5 35 »Immer und überall irgendwie gut!« Juergen Teller — Für einen Fußballfanatiker wie Juergen Teller hätte der vergangene Sommer nicht besser laufen können: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft – nicht erst seit Nackig auf dem Fußballplatz (Steidl 2004) Ehrengast seiner Arbeit – gewann den Weltmeistertitel in Brasilien. Teller litt und fieberte mit und natürlich feierte er den Titelgewinn gebührend. Tagebuchartig wirft Siegerflieger Schlaglichter auf Tellers teutonischen Sommer: hier einige ruhige Stunden bei Nürnberger Rostbratwürsten und einer Partie Schach mit der Familie in Bubenreuth, dort ein bisschen Exzess mit seinen Studenten von der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Doch vorherrschend ist bei Teller und seinem Sohn Ed, dem heimlichen Star dieser Serie, das absolute Fußballfieber! Ob bei der Finalübertragung beim Portugiesen in London oder beim Empfang der Nationalmannschaft am Brandenburger Tor – Juergen Teller zelebriert den Titel und transportiert sein emotionales Hoch in jedem Bild. Ihm bleibt von diesem deutschen Sommer ein Weltmeistertattoo auf dem Oberarm, allen anderen immerhin dieses ausschweifende, testosterongeschwängerte Buch Siegerflieger. — Juergen Teller, geboren 1964 in Erlangen, studierte an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie in München. Seine Arbeiten erschienen in Magazinen wie W Magazine, i-D und Purple und waren Gegenstand zahlreicher Ausstellungen, etwa in The Photographers’ Gallery in London, der Kunsthalle Wien und der Fondation Cartier in Paris. 2003 erhielt Teller den renommierten Citibank Photography Prize. Bei Steidl erschienen u.a. Marc Jacobs Advertising 1998–2009 (2009), The Master I–III (2011), Bilder und Texte (2012), The Keys to the House (2012), Woo! (2014) und I just arrived in Paris (2014). — Juergen Teller Siegerflieger — Buchgestaltung: Juergen Teller und Peter Miles 336 Seiten 328 farbige Abbildungen 26,5 × 21 cm Vierfarbdruck Broschur Januar 2015 — € 30,00 / SFr 41,90 ISBN 978-3-86930-950-7 36 37 »Ganz nah dran zu sein an einer Person verleiht dem Porträt nach meinem Empfinden erst den Ausdruck, nach dem ich suche.« Romney Müller-Westernhagen — In ihrer Einzelausstellung »Beyond Faces« in der Galerie Camera Work in Berlin 2012 zeigte Romney Müller-Westernhagen erstmals einen Großteil ihrer eindringlichen Porträtaufnahmen von Kollegen, Freunden und Menschen, denen sie auf ihren zahlreichen Reisen begegnete. In den mehrheitlich ungewohnt nahen Aufnahmen blickt die Fotografin in der Tat »hinter das Gesicht« ihres jeweiligen Gegenübers, wobei die Augen stark in den Fokus rücken. Alle geben mehr als gewöhnlich von sich preis, scheinen vor ihrer Kamera die Maske förmlich abzulegen und in einen direkten Kontakt mit dem Betrachter zu treten. Dabei verlässt sich Müller-Westernhagen ganz auf die Beziehung, die sie zu ihren Modellen aufbauen kann, auf natürliches Licht, eine familiäre Atmosphäre (oft das private Umfeld der Künstlerin) und den gänzlichen Verzicht auf Make-up und unnötiges Beiwerk. Mit diesem Band erscheint eine neue Auswahl mit Fotografien aus den Jahren 2010 bis 2013, darunter Persönlichkeiten wie Frank-Walter Steinmeier, Iris Berben, Boris Becker, Wladimir Klitschko, Andrea Sawatzki und Jonathan Meese. — Romney Müller-Westernhagen wurde in New York geboren und begann ihre Karriere als Modeillustratorin und Grafikerin in Mailand. Als eines der ersten afroamerikanischen Models auf den europäischen Laufstegen machte sie sich bald einen Namen und begann, ihre Erfahrungen und Reisen fotografisch festzuhalten. Während der letzten 25 Jahre reiste sie an der Seite ihres Mannes Marius durch die Welt und fotografierte auf und hinter der Bühne sowie unterwegs, wobei sie sich immer intensiver mit der Porträtfotografie beschäftigte. MüllerWesternhagens Bilder erschienen unter anderem in GQ, Der Spiegel und Rolling Stone sowie auf verschiedenen Albumcovern. — Romney Müller-Westernhagen Porträts — Text von Romney MüllerWesternhagen Buchgestaltung: Romney MüllerWesternhagen und Sarah Winter / Steidl Design 146 Seiten 23 × 30 cm 194 Fotografien Tritone und Vierfarbdruck Leineneinband mit eingeklebter Vignette März 2015 — € 38,00 / SFr 51,50 ISBN 978-3-86930-951-4 38 39 »Das Plakat war für Kippenberger nicht nur Werbung für seine Auftritte, bot nicht nur einen Kommentar oder eine veränderte Sicht auf sein eigenes Werk, es war auch der Versuch, ein Publikum anzusprechen, welches der Museums- oder Galeriebetrieb allein nie hätte erreichen können.« René Grohnert — Martin Kippenberger, der nach seinem exzessiven Leben mit nur 44 Jahren verstarb, gilt als einer der wichtigsten Künstler seiner Generation. Kippenberger war Maler, Schriftsteller, Musiker und vieles mehr. Ein Enfant terrible in der Kunstwelt der 1980er Jahre. Die von Kippenberger überwiegend für seine eigenen Arbeiten und Ausstellungen geschaffenen Plakate zeigen eine zentrale Seite seines multimedialen Schaffens. In der Schau »Du kommst auch noch in Mode« – Plakate von Martin Kippenberger offenbart sich auf ganz eigenständige Weise der für Kippenberger charakteristische, häufig ins Absurde getriebene Humor und die ihm eigene Ironie. Das Museum Folkwang erwarb 2013 mit Unterstützung der Eugen-und-Agnes-von-Waldthausen-Platzhoff-Museums-Stiftung ein umfangreiches Konvolut von Martin Kippenbergers Plakaten. Die Neuerwerbung umfasst 107 seiner insgesamt 178 geschaffenen Plakate, zusammengefasst in drei Mappenwerken: Gute Rückentwicklung kennt keine Ausreden, Mut zum Druck und O. T. Maniac, zudem zahlreiche Einzelplakate. Durch dieses Konvolut werden die wenigen Kippenberger-Plakate, die sich bereits in der Sammlung des Deutschen Plakat Museums befanden, hervorragend ergänzt. — Ausstellung vom 18. Oktober 2014 bis 18. Januar 2015 im Museum Folkwang, Essen. 40 Museum Folkwang (Hg.) »Du kommst auch noch in Mode« Plakate von Martin Kippenberger — Konzeption: René Grohnert Mit Essays von René Grohnert und Marcel Schumacher Buchgestaltung: Bernard Fischer / Steidl Design 128 Seiten 20,5 × 26,5 cm 108 Abbildungen Vierfarbdruck Broschur Lieferbar — € 20,00 / SFr 28,90 ISBN 978-3-86930-923-1 41 Leseproben Molly McCloskey: Starke Sonne, schwacher Mond. Eine wahre Geschichte Véronique Bizot: »Die Gärtner« aus: Die Heimsucher 42 Starke Sonne, schwacher Mond Die beiden Wochen vor dem Mittagessen bei Shari’s hatte ich im Haus meiner Mutter in Ocean City, New Jersey, verbracht, einem Haus, das sie und Howard soeben verkauft hatten und aus dem sie bald ausziehen würden. Sie hatte mir mehrere Mappen mit Briefen gegeben, die über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten verfasst worden waren, Briefe, von deren Existenz ich seit langem gewusst und in die ich hin und wieder einen Blick geworfen, die ich bis dahin aber noch nie in ihrer Gesamtheit durchgelesen hatte. Da ich an Mike vor seiner Erkrankung keine klaren Erinnerungen hatte – er war das älteste, ich das jüngste von sechs Geschwistern – und da die Person, deren Leben die Briefe bis ins kleinste Detail schilderten, so wenig Ähnlichkeit mit dem Menschen aufwies, den ich kannte, traf mich bei der Lektüre eine Empfindung, die ich lange schon undeutlich verspürt hatte, mit viel größerer Wucht: dass es in der Familie einen anderen Sohn gegeben hatte und dieser mit etwa dreiundzwanzig Jahren gestorben war. Damals war ich erst neun. Nicht lange danach (so meine Version) war jener andere Mann bei uns aufgetaucht wie ein Sohn, den meine Eltern bei seiner Geburt zur Adoption freigegeben hatten und von dem sie schließlich aufgespürt worden waren. Im Lauf der nächsten Jahre enthüllte sich vor meinen Augen etwas Bemerkenswertes: eine Psychose. Und doch – trotz all ihrer Fremdartigkeit und ihrer unbestreitbar emotionalen Bedeutung (also den Faktoren, die Gedächtnisbildung allererst ermöglichen) kann ich die Erinnerungen, die ich aus jenen Jahren an Mike habe, an einer Hand abzählen. Da war der Abend von Tims siebzehntem Geburtstag, als wir von der Pizzeria nach Hause kamen und Mike plötzlich unruhig wurde und im Garten manisch im Kreis herumrannte. Da war das eine Mal, als Mike in seinem dunkel raunenden, guruähnlichen Tonfall zu meiner Freundin Becky sagte: »Du bist das aufgeschossenste Mädchen der Welt.« Wir wiederholten den Satz bis ins Aschgraue und mussten jedes Mal loskichern. Da war der Tag, als ich wimmernd im Badezimmer stand und er mich anbrüllte, stillzuhalten, während er eine Zecke aus meiner Kopfhaut entfernte. Und die Male während unseres ersten Sommers in Oregon, als er mich zu einem im Pseudo-Tudor-Stil erbauten Haus am Seeufer mitnahm, wo er als Gärtner arbeitete. Ich entsinne mich, wie ich im Wohnzimmer saß und ihn in Wollmütze und grobem blauem Pullover aus seinem Zimmer kom- 43 Molly McCloskey men und ins Bad schlurfen sah. Ich entsinne mich, dass die Luft im Haus sich anders anfühlte, wenn er sich darin aufhielt, selbst wenn er sich in seinem Zimmer vergrub. Und ich entsinne mich an einen Besuch in einer psychiatrischen Klinik. Aber das Tableau, auf das diese Erinnerung hinausläuft, ist das seltsame, eher unwahrscheinliche Standbild unserer kleinen Gruppe in einem weißen Korridor, von hinten gesehen, in einem Moment des Zögerns. Wir, die vier Familienangehörigen (Tim, meine Eltern und ich), sind wie Menschen in einem Film, die verfolgt werden und sich entscheiden müssen, ob sie nach rechts oder nach links fliehen sollen. Unsere Körperhaltung ist sonderbar, als hätte jemand außerhalb des Bildes soeben Keine Bewegung! gerufen. An Mike, an das Zimmer, zu dem wir gingen, oder an das, was dann geschah, kann ich mich nicht erinnern. Von seinen zahlreichen Klinikaufenthalten ist mir nur dieses schiefe und gehaltlose Bild geblieben. Das ist auch schon alles. Keine Erinnerung an die Gin Rummy- oder Halma-Partien, die wir miteinander spielten, keine Erinnerung an die Tagesausflüge der Familie an die Küste, an die Abendessen im Haus in der Fourth Street oder an die H-O-R-S-EBasketballspiele in der Auffahrt, von denen ich in seinen Briefe lese, die ich aber nicht vor Augen habe. Lediglich diese wenigen Schnappschüsse und die flüchtige Erinnerung daran, ihn einmal in unserem kleinen Stadtzentrum gesichtet zu haben und um die Ecke gebogen zu sein, um ihm nicht begegnen zu müssen. Dieses Bild aus meinem Gedächtnis könnte jedoch ebenso gut reine Erfindung sein – der übereifrige Versuch, Jahre der Schuld auf einen einzigen Augenblick zu konzentrieren. 1982, als ich siebzehn war, verließ ich Oregon und verbrachte die nächsten vier Jahre dreitausend Meilen weit weg auf dem College in Philadelphia. Als ich 1986 nach Oregon zurückkehrte, wohnte ich nur zwanzig Busminuten von Mike entfernt, der zu diesem Zeitpunkt in einer betreuten Wohngruppe untergebracht war. Inzwischen war meine Mutter selbst nach Philadelphia gezogen. Zwei, drei Mal im Jahr kam sie nach Oregon, und wenn sie mit Mike zu Mittag aß, begleitete ich sie manchmal. Aber nie versuchte ich, mich allein mit ihm zu treffen. Ich glaube nicht, dass es mir auch nur in den Sinn kam. Und dann, 1989, kehrte ich den USA den Rücken und kam lange Zeit nicht wieder zurück. Zwischen meinen Besuchen in Oregon konnten zwei oder drei Jahre vergehen, zwei oder drei Jahre, in denen ich Mike weder sah noch sprach. 44 Starke Sonne, schwacher Mond Manchmal vergaß ich ihn einfach und musste mich darauf besinnen, dass wir eigentlich zu sechst waren. In jener Zeit, in all den Jahren bis zum Sommer 2005, bis zu unserer seltsamen ausgedehnten Umarmung im Eingang von Shari’s, stieg zuweilen ein Bild in mir auf: Ich stellte mir Mike als ein Stück Materie – Erde oder Eis – vor, das von einer größeren Masse abgebrochen war und nun leise, traurig davontrieb. Während er so davontrieb, wurde er immer kleiner, und ich hatte das Gefühl, dass er so lange davontreiben und schrumpfen würde, bis er nicht länger vorhanden wäre. Was dieses Bild hervorrief, war ein gewisser Egotismus meinerseits, denn ich schien anzunehmen, dass er, da er aus meinem Leben verschwand, ganz und gar verschwand. Was mir an jenem Nachmittag bei Shari’s auffiel, war nicht allein der Kontrast zwischen dem Menschen, der mir am Tisch gegenübersaß, und der Person, die in den Briefen beschrieben wird, die ich gerade gelesen hatte, sondern auch der Umstand, dass Mike, fünfundfünfzig Jahre alt, noch immer so überaus präsent war. Ich sah ihn an und fühlte mich beschämt, kam mir klein vor und war fasziniert. Sie möchten mehr lesen? Gern schicken wir Ihnen Ihr Leseexemplar als gebundenes Buch bei Erscheinen oder vorab als E-Book. »McCloskey schreibt auf eine wunderbar unaufdringliche Art, die den Leser so in Bann schlägt, dass er nicht aufhören kann zu lesen.« Bookmunch — »Großartig, stellenweise herzzerreißend.« The Irish Times — »Ihre Prosa ist zärtlich, mitunter traumgleich und doch von wahrhaftiger Strenge.« Sunday Times — »Niederschmetternd und wunderschön geschrieben.« Dazed & Confused — 45 Véronique Bizot Die Gärtner — Wenn die Gärtner dann weg sind, werde ich allein im Haus bleiben. Oder ich setze mich ganz hinten in den Park, ans Bassin, stumm wie die Karpfen. Karpfen wie Gärtner sind nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sie wurden bestellt, alles hier ist bestellt, wie auch dieses Beet, hinter dem ich die gebeugten Gärtner sehe. Diese Gärtner stören mich. Ich rechne damit, dass sie Blumen pflanzen, die ich verabscheue, dieser Garten war perfekt, wie er immer gewesen ist, früher. Ich hasse dieses Wühlen in der Erde, wie der Garten in Unruhe gerät, diese ganze Unruhe. Die Gärtner tun erbarmungslos ihre Arbeit, sie ließen sich nicht wegschicken, sie würden gewalttätig, wir wissen, was wir zu tun haben, würden sie mir sagen und ihre Spaten, ihre Forken und ihr ganzes Mordwerkzeug schwenken. Ein paar Hiebe mit den Hacken in den Nacken, und sie müssten mich nur noch vergraben, an Stellen fehlte es ihnen nicht, auch nicht an Gartenerde, danach würden sie säen, ein paar Quadratmeter ganz dicht mit ihren Blumen, wer würde vermuten, das ich darunter liege, verscharrt unter dieser wunderbaren Rabatte? Die meisten Gärten sind voll mit Leichen, keine Frage. Es gab eine Zeit, da schritt ich über Beton, da hatten meine Hände nur mit Metall Kontakt, da stammte alles, was mit meinem Körper in Berührung kam, aus Fabriken, gab es immer einen Knopf zu drücken, eine Richtung einzuschlagen, mir scheint, man wusste immer wohin gehen, was mit sich anfangen. Solche Orte existieren immer noch, sie vermehren sich sogar, das weiß ich wohl, besonders in Südamerika, da kennen sie nichts, die Südamerikaner. Aber hier will man Gärten. Mehr als alles andere will man Gärten, Ziergärten nennt man sie, wo Gärten doch nichts anderes sind als Fallen. Wir stürzen uns auf Gärten wie in die Höhle des Löwen, und wenn wir unseren Irrtum bemerken, sind wir den Gärtnern schon ausgeliefert. Früher sah ich riesige Schiffe in Häfen einfahren, Frachter sich langsam ihren Weg durch den Beton der Reede bahnen. Dort sorgte sich auch niemand um einen Garten. Blumen wuchsen unkontrolliert, nach Belieben, niemand kümmerte sich um sie. Es gab Kisten zu entladen, Winden zu bedienen, niemand war glücklich oder unglücklich. Wenn die Gärtner dann ihr Massaker beendet haben, werde ich die Betonierer kommen lassen, mit Betonierern kann man sich verständigen, gießen Sie mir das alles in Beton, werde ich ihnen sagen, 46 Die Heimsucher ich will Beton bis zum Waldrand, eine ordentlich dicke Platte, nicht die kleinste Blume, keinen Grashalm mehr sehen. Morgens ist das Haus angenehm kühl, das muss man ihm lassen, ich fühle die Kühle oben auf der Treppe, die Gärtner, in ihren Lieferwagen gezwängt, sind noch nicht eingetroffen, zu wievielt passen sie da rein? Als ich die Treppe – eine breite Treppe mit Bronzehandlauf – hinuntergehe, ist alles noch intakt und schwebend, auf dem Treppenabsatz halte ich inne, meine Hand streift den Handlauf, ich fasse etwas ins Auge, nichts Genaues, dann legt sich alles, erstarrt alles, und es bleibt nichts anderes übrig als hinunterzugehen, die Fensterläden zu öffnen und das Unheil zu betrachten. Jahrelang weit weg von hier und eines Tages eine Art Ruhe, ganz plötzlich, eine Gleichgültigkeit, und nichts kam, die Leere zu füllen. Also bin ich zurückgekommen, und Alice war da, etwas kräftiger, die mich nicht mehr erwartete. Sie erwartete Landschaftsarchitekten, dieser Garten verkommt immer mehr zum Urwald, hat sie verkündet, man sieht überhaupt nicht mehr durch, höchste Zeit, sich darum zu kümmern, alles ist vorgesehen, die Landschaftsarchitekten werden jeden Tag eintreffen. So weit ich gesehen habe, erscheinen die Landschaftsarchitekten eines schönen Morgens in einem Coupé Cabrio, mit angewiderten Mienen und Zahnpasta in den Mundwinkeln, durchmessen das Gelände im Laufschritt, fuchteln mit den Armen, während ihnen lateinische Wörter aus den Mündern quellen und alle möglichen kleine spitze Etiketten aus den Taschen, die sie hier und da wie zufällig einpflanzen, wonach sie sich wieder in ihr Cabrio setzen, mit dröhnendem Motor verschwinden, und man nur noch auf den Lieferwagen der Gärtner zu warten braucht. Die Gärtner sind inzwischen da, und Alice ist weg. Jetzt bin ich dran mit reisen, hat sie gesagt, erwarte mich nicht so bald, nicht vor Monaten oder Jahren, es kann sogar sein, dass ich gar nicht wiederkomme, vergiss nicht, beim neuen Friedhof vorbeizugehen, und vor allem kümmere dich gut um die Gärtner, achte darauf, dass es ihnen an nichts fehlt, biete ihnen zu trinken an, kümmere dich nur darum, ihnen zu trinken anzubieten, ansonsten wissen sie, was sie zu tun haben, misch dich da nicht ein, bring sie nicht mit deinen Geschichten durcheinander. Ich spreche die Gärtner nicht an. Wenn sie durstig sind, haben sie Pech, ich werde doch wohl nicht mit einem Tablett voll 47 Vertreter Véronique Bizot Erfrischungen zu ihnen gehen, während sie mit ihren Hacken alles zerstören, sollen sie doch am Wasserhahn trinken. Ich mag das Geräusch des Wassers und die Bewegung der Rasensprenger ganz gern; vor dem Nachhausegehen drehen die Gärtner die Sprenger natürlich ab, ich warte, bis ihr Lieferwagen durchs Tor gefahren ist, gehe raus, um die Hähne wieder aufzudrehen, und bleibe einen Gutteil der Nacht dort, auf dem warmen Stein der Vortreppe sitzen, die Sprenger zirpen wie Grillen, ich setze den Garten unter Wasser. Am nächsten Morgen sehe ich die Gärtner, die herumwaten und sich am Kopf kratzen, sich gegenseitig beschuldigen, die Sprenger angelassen zu haben. Es gibt keinerlei Harmonie zwischen ihnen, das sind Rohlinge, bewaffnete Rohlinge, Forken, Spaten und Hacken wie im Mittelalter. Als ich Jacques anrufe, erfahre ich, dass er Witwer ist, zurückgezogen auf dem Lande, endgültig Gefangener des Gartens, den seine Frau Nicole auch wollte, zum Schluss. Dabei erinnere ich mich, dass sie in einem Hochhaus wohnte, ihre Tage in Cafés, Metros, Aufzügen verbrachte und auf die Stadt schwor. Aber dann wurde sie älter, ihre Lider begannen zu flattern, und sie wollte einen Garten. Jacques erzähle ich vom Garten, von Alice, von den Gärtnern. Alter Freund, sagt er. Und wir legen auf. Etwas nimmt Gestalt an, dort, zur Linken. Eine Art Hügel in der Mitte des Wegs, um den sich die Gärtner zu schaffen machen, alle auf Knien in der Erde. In kaum einer Stunde sehe ich, wie sich dort etwas erhebt, was aussieht wie ein Kreisverkehr, einer dieser Kreisel, die neuerdings am Rand jeder Gemeinde aufblühen, wie ich bei meiner Rückkehr feststellen konnte. Die Gärtner treten mit zufriedenen Mienen zurück. Ich höre sie lachen. In der Nacht ruft Alice an, von einem Bahnhof oder Flughafen aus, das Leben, schreit sie, das Leben, dann werden wir unterbrochen (…) Sie möchten mehr lesen? Gern schicken wir Ihnen Ihr Leseexemplar als gebundenes Buch bei Erscheinen oder vorab als E-Book. 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