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Personalisierte Medizin
im Kindes- und Jugendalter
Pospiech A
*1,
Zilker M
*1,
Scheiber
2
J,
Holzgrabe U
1,
Högger P
1
*zu gleichen Teilen beigetragen
1 Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Universität Würzburg
2 BioVariance GmbH, Waldsassen
gefördert durch: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
in Zusammenarbeit mit: Gesundheitswirtschaft Bayern & Medical Valley EMN
Einführung
Viele Arzneistoffe, die für die Pharmakotherapie im Kindes- und Jugendalter dringend benötigt werden, besitzen für diese Altersklasse keine
Zulassung. Sie werden deshalb sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich häufig „Off-Label“ eingesetzt, wobei genaue
Dosisangaben fehlen. Ziel unseres Projektes ist es deshalb, eine Datenbank für Fachkreise zu erstellen, in der wir das spärlich vorhandene
und verstreute Wissen sammeln und in komprimierter und benutzerfreundlicher Form aufbereiten.
Methoden
Ergebnisse
Im ersten Schritt wurden Arzneistoffklassen ausgewählt, die nach
kürzlich publizierten Studien [1-4] von Pädiatern als „schwer
handhabbar in der Anwendung“ beschrieben wurden, wie z.B.
Antibiotika, Antiepileptika, Antiallergika und Psychopharmaka.
Die gesammelten Daten wurden mittels Eingabemaske in eine
Datenbank eingepflegt und so für den Endnutzer aufbereitet.
Die Eingabemaske beinhaltet folgende Kategorien:
Off-Label-Dosis, Pharmakokinetik, Wirksamkeit, Nebenwirkungen,
Interaktionen, Metabolismus.
Abb. 1: Modellarzneistoffe
Die
Literaturrecherche
erfolgte
in
sämtlichen
gängigen
medizinischen Datenbanken, um Primär- und Sekundärliteratur
systematisch zu sichten. Weiterhin wurden Leitlinien und
Fallbeispiele
berücksichtigt.
Es
wurden
therapierelevante
Informationen zur Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
gesammelt.
Abb. 4: Eingabemaske
Die Datenbank kann über eine App abgerufen werden. Eine erste
Version ist hier zu sehen.
Abb. 2: Literaturquellen
Die Qualitätsbewertung der Quellen erfolgte nach einem fünfstufigen
Scoring-System.
Abb. 5: Testversion App
Abb. 3: Scoring-System
Gerne zeigen wir Ihnen die Testversion der Datenbank auf dem
Tablet und diskutieren Verbesserungsvorschläge.
Ausblick
Nach umfassender Bearbeitung der Modellarzneistoffe sollen weitere Arzneistoffe aus informationsbedürftigen Arzneistoffklassen in die
Datenerfassung aufgenommen werden. Eine ständige Weiterentwicklung der Eingabemaske hinsichtlich des Aufbaus und der
Eingabemöglichkeiten ist geplant. Den Endnutzern soll die Datenbank in Form einer Online-Version und einer App zur Verfügung stehen.
Quellen
1. Rodriguez, W., et al., Improving pediatric dosing through pediatric initiatives: What we have learned. Pediatrics, 2008. 121(3): p. 530-539.
2. Morais-Almeida, M. and A.J. Cabral, Off-label prescribing for allergic diseases in pre-school children. Allergologia Et Immunopathologia, 2014. 42(4): p. 342-347.
3. Barrett, J.S., et al., Prescribing habits and caregiver satisfaction with resources for dosing children: rationale for more informative dosing guidance. BMC Pediatr, 2011. 11: p. 25.
4. Knopf, H., et al., Off-label medicine use in children and adolescents: results of a population-based study in Germany. Bmc Public Health, 2013. 13.