Gut organisiert und dennoch Zeit gespart!

Labororganisation
Gut organisiert und dennoch Zeit gespart!
dung archivierter Proben – für uns enorm
wichtig, da wir bis zu 10 % Nachforderungen haben und auch eventuell Weiterleitungen in das Facharztlabor nach Ravensburg nun schnell erfolgen können.
Die Laborgemeinschaft Friedrichshafen
hat Anfang dieses Jahres den Automationsgrad ihrer Prä- und Postanalytik
erweitert. „Diagnostik im Dialog“ sprach
mit Frau Ursula Linz, die die meisten
Laborgemeinschaften des MVZ Dr. Gärtner & Kollegen betreut, sowie mit Frau
Manuela Oesterle, LMTA des Labors, über
die Entscheidung für das System cobas p
312 und ihr Fazit nach einigen Monaten
Erfahrung in der Routine.
ner & Kollegen mit Hauptsitz in Ravensburg betreibt in Friedrichshafen eine
Laborgemeinschaft. Von den etwa 90
einsendenden Ärzten kommen pro Tag
ca. 1.200 Proben ins Labor, der weitaus
größte Teil am späten Vormittag. Wir
führen die Parameter aus dem Laborgemeinschaftsspektrum durch und leiten
gegebenenfalls – wenn die Einsender
nicht den direkten Weg selbst wählen –
auch Proben für das Facharztlabor nach
Ravensburg weiter.
Mindestens 60 % unserer Proben sind
Serumröhrchen für die Klinische Chemie,
die Immunologie und die Elektrophorese,
der Rest verteilt sich auf die Gerinnung,
die Hämatologie und HbA1c. Wir arbeiten in der Klinischen Chemie mit zwei
cobas c 501 Analyzern und dem Immunologiesystem cobas e 411.
Für alle anfallenden Arbeiten der Prä- und
Postanalytik, der Analytik, der Befunderfassung, -verifizierung und -übermittlung
sowie der Bearbeitung von Nachforderungen stehen im Zwei-Schicht-Betrieb
4,5 Stellen zur Verfügung.
Ein Aspekt ist uns in der Kooperation mit
unseren Einsendern besonders wichtig:
Die zeitnahe Übermittlung der Ergebnisse. Wir informieren alle Praxen über
pathologische Ergebnisse sofort und individuell, je nachdem, wie es gewünscht
fotolia
„Diagnostik im Dialog“: Frau Linz, die
LG Friedrichshafen setzt seit Januar bei
der Prä- und Postanalytik auf das System
cobas p 312. Bevor wir darauf näher eingehen, stellen Sie uns doch bitte Ihre Einrichtung vor.
Ursula Linz: Das MVZ Labor Dr. Gärt-
„Diagnostik im Dialog“: Frau Oesterle,
für welche Aufgaben setzen Sie cobas p
312 ein? Wie sieht der Ablauf im Labor jetzt
aus?
Manuela Oesterle: Wir haben uns ent-
wird, per Fax, Telefon oder DFÜ. Für
die Hauptroutine bedeutet „zeitnah“
die Ergebnismitteilung bis spätestens
16:30 Uhr. Damit stellen wir sicher, dass
der Arzt, falls notwendig, noch am selben
Tag reagieren kann.
„Diagnostik im Dialog“: Mit dem Umstieg
auf cobas p 312 haben Sie Ihre etablierte
präanalytische Systemlösung aufgegeben.
Wie war Ihre Ausgangssituation und welche zusätzlichen Vorteile bietet Ihnen das
neue Gerät?
Ursula Linz: Ja richtig, es war bereits eine
automatische, probenselektive Verteilung
vorhanden. Aber etliche Arbeitsschritte
blieben manuell: Öffnen der Röhrchen,
Einsetzen in das jeweils erforderliche
Geräterack sowie Umsetzen in einen
anderen Probenträger, wenn methodisch
unterschiedliche Anforderungen (z.B.
Klinische Chemie und Immunologie)
bestanden. Last but not least haben wir
alle Proben per Hand archiviert.
cobas p 312 nutzen wir auch zum Decappen. Darüber hinaus konnten wir die
Probenverteilung des Systems exakt so
programmieren, wie es für unsere individuellen Arbeitsabläufe am besten ist. Das
hat die notwendigen Handgriffe erheblich reduziert. Unser „Highlight“ ist die
überaus komfortable, schnelle Wiederfin-
schieden, den Einsatz von cobas p 312
auf die Serumanalytik zu beschränken.
Natürlich kann das Gerät auch andere
Proben bearbeiten, allerdings nimmt
dann der Durchsatz ab. Gut möglich,
dass ein Mischbetrieb für andere Labore
Sinn macht, für uns wäre das nicht ideal.
Erstens ist Serum bei uns der deutlich
überwiegende Probentyp und zweitens,
wie Frau Linz bereits ausgeführt hat, ist
eines unserer wichtigsten Kriterien die
Schnelligkeit. Deshalb bearbeiten wir
die Citrat- und EDTA-Proben weiterhin
getrennt manuell.
Während der Zentrifugation der Serumproben werden die Anforderungsscheine
von einem Mitarbeiter erfasst, kontrolliert
und verifiziert. Ist dies geschehen, wird
cobas p 312 bestückt – unter Beachtung
des Füllstands der Röhrchen und mit optischer Beurteilung der Proben. cobas p 312
übernimmt den Eingangsscan und, wie
erwähnt, das Decappen und die Verteilung der Proben. Die Bearbeitungsreihenfolge haben wir folgendermaßen festgelegt
und im cobas p 312 eine entsprechende
Verteilungslogik programmiert: 1. Elektrophorese, 2. Immunologie, 3. Klinische
Chemie. Diese „geräteselektive Verteilung“ ist ein großer Vorteil. Sind die Proben an einem Analyzer fertig, bringen wir
sie zurück in den cobas p 312. Das System
scannt die Röhrchen erneut und sortiert
sie entweder auf einen weiteren Träger zur
Analytik oder ordnet sie in ein eindeutig
gekennzeichnetes Archivierungsrack.
Für die Klinische Chemie haben wir eine
weitere Prozessoptimierung umgesetzt.
Die Massenparameter sind auf beiden
cobas c 501-Modulen appliziert, die seltenen Anforderungen dagegen nur auf
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hätte nicht gedacht, dass wir unser Ziel
einer zeitnahen Ergebnisübermittlung
noch einmal verbessern können. Doch
mit der neuen Präanalytik haben wir
bei großem Probenaufkommen 1 bis 1,5
Stunden für andere Tätigkeiten gewonnen!
Wir nutzen das neue System dort, wo es
uns hilft, und belassen manuelle Prozesse,
deren Automatisierung uns keinen Effizienzvorteil bringt.
einem Gerät. Beim Verteilungsvorgang
wählt cobas p 312 das „passende“ Modul,
d.h., Proben mit seltenen Parametern laufen gleich auf dem entsprechend bestückten Analyzer.
Ergänzend noch ein Sicherheitsvorteil
unserer jetzigen Lösung: cobas p 312
„entlässt“ Röhrchen erst dann in die
Archivierung, wenn alle Anforderungen
bearbeitet und technisch validiert sind.
Das System fungiert quasi als letzte Kontrollinstanz – unsere Resteliste ist dadurch
merklich geschrumpft.
Seit seiner Installation läuft das System reibungslos, die Anbindung an die
Analysensysteme und unser Laborin­
formationssystem waren problemlos.
Das Archivierungssystem lässt aus
meiner Sicht keine Wünsche offen. Im
Übrigen kann ich auch den Platzbedarf bestätigen: Das System benötigt
wirklich nur 1 m2.
Wir sind super zufrieden – deshalb empfehlen wir cobas p 312 gerne weiter.
Frau Linz, Frau Oesterle vielen Dank
für das Gespräch!
„Diagnostik im Dialog“: Wie haben Sie
die Umstellung auf cobas p 312 erlebt?
Gab es auch Widerstände?
Ursula Linz: Nein, es gab keine Wider-
stände, wir sind für Neues immer offen.
Die Bedienung des Systems ist innerhalb von fünf Minuten erlernbar, der
Wartungsaufwand ist minimal. Und wer
steht schon gerne lange im Kühlraum und
sucht umständlich nach Proben? Das System lässt jedem Labor den Freiraum für
die individuelle Gestaltung seines besten
Workflows.
„Diagnostik im Dialog“: Wie sieht Ihr
heutiges Fazit aus? Können Sie cobas p
312 auf Basis Ihrer praktischen Erfahrungen weiterempfehlen?
Manuela Oesterle: Für uns war cobas p
312 eindeutig ein Gewinn! Unsere Arbeitsabläufe waren bereits sehr effizient, ich
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Abb. Frau Linz (links) und Frau Oesterle am cobas p 313
Korrespondenzadresse:
Ursula Linz
Labor Dr. Gärtner
Elisabethenstr. 11
88212 Ravensburg
[email protected]