STANDARD - Börsenbrief Heibel

STANDARD
Finanzinformationen
- Einfach einen Tick besser Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428
10. Jahrgang - Ausgabe 05 (30.01.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Inhalt
01. Info-Kicker: Deutschland feiert während die Welt Sorgenfalten auflegt . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
02. So tickt die Börse: Tsipras könnte ein Segen für Europa sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
3
03. Sentiment: Der DAX konsolidiert auf hohem Niveau, die Anleger bleiben skeptisch . . . . . . . .
Zusätzliche Unterstützung durch den Ölpreis, aber Sorgen um die US-Märkte . . . . . . . . . . . .
DAX sollte nach kleiner Konsolidierung weiter steigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Top Analystenziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Borussia Dortmund: Champions League unerreichbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wacker Chemie: Solarbranche stabilisiert sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gerry Weber: Familienunternehmen mit solider Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
5
6
6
7
7
7
04. Ausblick: Warten auf den Schwarzen Schwan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
05. Wunschanalyse: Himax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Himax: Augmented Reality . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Fazit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
06. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Notbremse: Verkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Teilverkauf zur Anpassung der Positionsgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
iPhone 6 beschert Rekordgewinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gute Q-Zahlen täuschen über fehlende Strategie hinweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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10
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10
10
07. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
09. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
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Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
01. Info-Kicker:
Deutschland feiert während
die Welt Sorgenfalten auflegt
Liebe Börsenfreunde,
die EZB flutet die Märkte, entsprechend ist der
DAX
angesprungen.
Am
vergangenen
Wochenende folgte die Griechenlandwahl und
sorgte erst einmal für einen Dämpfer. Bei
genauem Hinschauen kann ich dem Wahlsieg
Tsipras jedoch auch Positives abgewinnen, wie
ich in Kapitel 02 zeige.
Das Sentiment hält sich erstaunlich moderat
zurück, trotz der heftigen Kursgewinne. Das ist
weiterhin ein bullisches Zeichen für die Börsen,
die Rallye kann weitergehen. Die Details dazu
lesen Sie in Kapitel 03.
Wenn Sie sich die Entwicklung des Dow Jones
anschauen und die Meldungen in den USA ver­
folgen, dann werden Sie den Eindruck nicht
los, dass man dort die Welt wesentlich schwär­
zer sieht als bei uns. Fast meint man, dort
fürchtet man sich vor einem "Schwarzen
Schwan", einem Ereignis, das man nicht für
möglich hielt. Ich habe in Kapitel 04 aus dem
Verhalten der US-Amerikaner abgeleitet, was
denn schlimmes passieren könnte ... und hoffe
(und gehe davon aus, aber genau das ist die
Definition eines Schwarzen Schwans), dass es
nicht passiert.
Die heutige Wunschanalyse beschäftigt sich
mit Himax, einem taiwanesischen Technolo­
gieunternehmen, das wie Dialog Semicon­
ductor oder Qualcomm Produkte entwickelt
und verkauft, die Herstellung jedoch durch
Dritte ausführen lässt. Mit der Vorstellung der
HoloLens von Microsoft steht das Unterneh­
men gegebenenfalls vor einem Umsatz- und
Gewinnschub. Die Aktie könnte deutlich höher
laufen, wie meine Analyse in Kapitel 05 zeigt.
Wie immer gibt es eine Reihe von Updates
sowie diesmal zwei Verkaufsempfehlungen in
Kapitel 05. In Kapitel 06 finden Sie die aktuelle
Übersicht über unser Portfolio.
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse:
Tsipras könnte ein Segen für
Europa sein
Ich kann falsch liegen aber ich halte den neuen
griechischen Präsidenten Tsipras nicht für so
verkehrt, wie er derzeit in der Öffentlichkeit dar­
gestellt wird. Klar, seine Wahlkampfverspre­
chen sind starker Tobak für die EU. Doch ich
traue ihm zu, mit dem Rückenwind seines
Wahlerfolges und mangels eigenem Netzwerk
in der Welt der Reichen das System Griechen­
land tatsächlich grundlegend zu ändern.
Abbildung 1: Italien wirbt für "das andere Europa mit Tsi­
pras"
Der Vorwurf Griechenlands an die EU ist, zu
hohe Auflagen auferlegt bekommen zu haben.
Vielleicht sind es aber nur die falschen Aufla­
gen gewesen. Es wurden Ziele vereinbart, und
dann wurde ein Plan verabschiedet, wie diese
Ziele erreicht werden sollten. Der Plan wurde
gemeinsam mit der griechischen Regierung
erarbeitet.
Tsipras verurteilt den Plan, nicht aber das Ziel,
soweit ich ihn bislang richtig verstanden habe.
Der Plan wurde von der alten Regierung in
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
einer Form ausgearbeitet, die eben kein funkti­
onstüchtiges System zur Folge hat. Und hier
möchte Tsipras ansetzen: Zuerst die Maschi­
nen wieder anwerfen und dann notwendige
finanzielle Mittel vermutlich von den Reichen
holen. Griechenland hat eine ganze Reihe
schwerreicher Unternehmer.
Seite 3 von 14
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
29.1.15
Woche Δ
Dow Jones
17.417
-2,2%
Ich stelle mir also vor, dass nach harten und
nervenaufreibenden Verhandlungen mit der EU
am Ende eine erneute Streckung der Zah­
lungsziele erfolgt, vielleicht eine weitere Zins­
senkung, wenn das noch geht. Aber die EU
wird nichts anderes tun können als Tsipras sei­
nen Strukturwandel zuzugestehen und abzu­
warten, ob's funktioniert.
DAX
10.738
2,9%
Nikkei
17.606
0,5%
Veränderungen an den Kreditvereinbarungen
werden erneut nicht dazu führen, dass der
Begriff Schuldenschnitt Anwendung findet.
Europaweit wird man sehen, wie flexibel im
Rahmen der Rettungsprogramme mit den
Rückzahlungen umgegangen wird, und ent­
sprechend werden auch Italien und Spanien
wieder mehr Geld für Investitionen locker
machen und sehenden Auges auf Neuver­
handlungen zulaufen.
Doch unter'm Strich wird das die Konjunktur in
Europa ankurbeln. Gemeinsam mit dem nied­
rigen Euro, dem niedrigen Ölpreis und dem
QE der EZB könnten wir einen historischen
Aufschwung in Europa erleben. Und im Zen­
trum der Nutznießer stehen wir hier in Deutsch­
land, die Exportnation (niedriger Euro) und der
sichere Hort für die Kapitalanlage (Staatsan­
leihen).
Tsipras könnte also tatsächlich die festgefah­
renen Positionen der EU aufweichen und
Bewegung in die Verhandlungen für die Gestal­
tung der künftigen europäischen Strukturen
bringen. Die Änderungen sind leider nicht im
Sinne meiner Ideologie oder der Ideologie der
Deutschen Bundesbank, aber Veränderung ist
derzeit besser als Stillstand. Und ich habe ja in
der vergangenen Woche schon geschrieben,
dass ich meinen Frieden mit dem lockeren
Umgang mit dem Geld geschlossen habe.
Deswegen ist der DAX diese Woche um 2,9%
angesprungen während alle anderen Indizes
unter dem Druck der vermeintlich negativen
Meldungen ins Minus rutschten. Schauen Sie
selbst:
INDIZES
Euro/US-Dollar
1,13
-0,2%
Euro/Yen
133,95
-0,1%
10-Jahres-US-Anleihe
1,75%
-0,15
Umlaufrendite Dt
0,29%
-0,15
Feinunze Gold
$1.257
-3,1%
Fass Brent Öl
$49,06
-1,1%
5.428
-3,7%
666
-11,3%
Kupfer
Baltic Dry Shipping
In den USA haben wir die Woche mit den mei­
sten Quartalsberichten dieser Saison hinter
uns gebracht. Die Q-Zahlen waren durch­
wachsen. Internationale Unternehmen klagten
über den starken US-Dollar, der in den Gewinn
schnitt.
Microsoft erlebt mit der Umstellung auf das
Cloud-Geschäft, worunter SAP bereits seit zwei
Jahren leidet: Der Umsatz verschiebt sich in
die Zukunft. Boeing vermeldet Erfolge auf allen
Ebenen, nicht einmal der feste US-Dollar
konnte dem Unternehmen etwas anhaben.
Eine wichtige Aussage von Boeing: Flugzeuge
werden aus sehr langfristigen Erwägungen
bestellt und nicht aufgrund von kurzfristigen
Ölpreisschwankungen. Zudem sei der Dream­
liner konzipiert worden, als der Ölpreis vor vie­
len Jahren auf dem heutigen Niveau bei 45
USD/Fass lag.
Starbucks erobert China und weist einen steil
ansteigenden Gewinn aus, in dem etwaige
negative Währungseffekte gar nicht weiter auf­
fallen. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von
nationalen Unternehmen, insbesondere Ein­
zelhändler, Baumärkte und Restaurantketten,
die schlecht gemanagt sind. Neue Technolo­
gien finden Einzug in die Läden um die Ecke,
und wer nicht mitforscht, beklagt Kunden- und
Margenschwund.
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
UPS hat eine Gewinnwarnung ausgegeben, als
Grund hat der Markt auch hier schlechtes
Management ausgemacht. FedEx ist wesent­
lich besser durch das Weihnachtsgeschäft mit
Rekordumsatz gekommen.
So trennt sich die Spreu vom Weizen. Einzelne
Aktien springen um 5% in die Höhe, wie heute
McDonalds nach der Bekanntgabe, dass der
CEO seinen Hut nimmt. Andere brechen ein,
wie heute Alibaba nach schwachen Q-Zahlen.
China wächst nicht so schnell wie gewünscht
und entsprechend wächst auch Alibaba nicht
so schnell wie von Anlegern erwartet.
So hat der Dow Jones unter starken Schwan­
kungen die Woche mit -2,2% beendet. Der
Euro setzte seine durch das QE der EZB initi­
ierte Talfahrt fort. Die Umlaufrendite in
Deutschland sinkt in Folge der Griechenland­
wahlen weiter. Doch das Gold, oh Überra­
schung, geht zurück (-3,1%).
Ich werte das als ersten Indikator, dass die
Liquiditätsflutung durch die EZB nicht nur die
Preise verwässert, sondern auch Zuversicht
schafft. Zuversicht, dass Europa doch noch vor
einer Deflation oder gar Depression bewahrt
werden kann. Und diese Zuversicht könnte sich
meiner Erwartung nach bald schon in einen
"überraschenderweise" steigenden Euro über­
tragen.
Niemand rechnet mit einem festen Euro. Es
scheint ausgemachte Sache zu sein, dass der
Euro auf 1:1 gegenüber dem US-Dollar fallen
muss. Wie kann es auch anders sein, jetzt wo
so viele Euros gedruckt werden, oder?
Oder aber die Liquiditätsflutung sorgt für Zuver­
sicht, wie wir bereits am Ende der Goldhausse
sehen können. Wenn nun noch der griechische
Regierungspräsident Tsipras konstruktive Ver­
handlungen mit der EU führt, dann könnte der
Euro durchaus auch eine kräftige Gegenbe­
wegung erfahren. Shortseller würden über­
rascht und es käme zu einem Shortsqueeze,
der meiner Einschätzung nach ziemlich schnell
bis 1,22 USD/EUR laufen könnte.
Aber das gehört ins Land der Fantastereien,
denn Tsipras ist ja böse und die Liquiditäts­
flutung muss den Euro schwächen, oder? Da
widerspricht niemand. Und das macht mich
skeptisch.
Seite 4 von 14
Das Nordseeöl hat sich unter 50 USD/Fass
stabilisiert, das US-Öl (WTI) kämpft jeden Tag
mit der 45 USD/Fass-Marke.
Insbesondere die USA schauen gebannt auf
die Ölpreisentwicklung, und der Dow Jones
bewegt sich ziemlich gegensätzlich zum
Ölpreis. Dabei profitiert nur ein kleiner Teil,
weniger als 15% der US-Wirtschaft, von einem
hohen Ölpreis. Der Rest profitiert nicht oder es
ist ihm egal. Dennoch fürchten die US-Ameri­
kaner bei einem Ölpreis unter 45 USD/Fass,
dass viele Bohrprojekte, die erst kürzlich gest­
artet wurden, defizitär werden. Und defizitär
heißt, die Finanzierungen gehen über die Wup­
per, oder belly up, wie die Amis sagen.
Die Ziffer wird alle paar Wochen überarbeitet
aber derzeit sind es eben die 45 USD/Fass.
Jedes Projekt hat eine eigene Kalkulation aber
Analysten haben sich derzeit darauf einge­
schossen, dass genau bei 45 USD/Fass die
meisten Bohr-Projekte defizitär werden. Und
wenn dann Finanzierungen aus den Fugen
geraten, wird die gesamte Branche durchge­
schüttelt. Und ob das Auswirkungen auf die
gesamte US-Wirtschaft haben könnte, darüber
ist man sich noch nicht einig.
So wird der Dow Jones ausverkauft, wenn der
Ölpreis (WTI) unter 45 USD/Fass rutscht. Und
der Dow Jones springt wieder an, wenn der
Ölpreis darüber hüpft. Achten Sie mal drauf.
Ich halte die Angst für unbegründet. Der
Finanzsektor ist heute wesentlich stabiler auf­
gestellt, kann also Zahlungsausfälle besser
wegstecken. Zudem ist die Ölbranche nicht
ansatzweise so groß wie die Immobilien­
branche, mit der sie derzeit manchmal vergli­
chen wird. Also wird der niedrige Ölpreis früher
oder später seine konjunkturfördernde Wirkung
auch in den USA ausspielen.
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
Seite 5 von 14
noch etwas fortsetzen, ehe dann der nächste
Rallye-Schub startet.
03. Sentiment:
Der DAX konsolidiert auf
hohem Niveau, die Anleger
bleiben skeptisch
Unser Fazit letzte Woche an dieser Stelle lau­
tete, dass wir uns noch ganz am Anfang einer
Euphoriephase befinden. Denn zwar zeigten
sich sowohl die privaten Kleinanleger als auch
die institutionellen Anleger optimistisch, aller­
dings noch keineswegs euphorisch. Haussen
sterben aber regelmäßig erst in Euphorie.
Schauen wir uns daher nun an, ob es in den
letzten Tagen zu Euphorie unter den Anlegern
gekommen ist.
Ein Blick auf das Sentiment zeigt, dass die
Anleger jedoch weiterhin sehr skeptisch blei­
ben. So stellte Cognitrend, die das Sentiment
im Auftrag der Deutschen Börse AG messen,
eine nur minimale Zunahme des Optimismus
bei den privaten Kleinanlegern und sogar eine
minimale Verschlechterung der Stimmung
unter den institutionellen Anlegern fest.
Auch die Daten von sharewise unterstreichen
die von Cognitrend gemessenen Ergebnisse,
denn die sharewise-Nutzer zeigen sich genau
zur Hälfte positiv respektive negativ gestimmt.
Das durchschnittliche Kursziel für den heutigen
Freitag sehen sie dabei im Durchschnitt bei
10.639 Punkten und somit leicht unter dem
aktuellen DAX-Stand.
Zu guter Letzt verzeichnen wir auch noch beim
Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart ein ähn­
liches Bild. So hat sich die Stimmung hier
zuletzt stabilisiert, allerdings auf unverändert
sehr niedrigem Niveau (-12 anstatt -14 Punk­
te).
Es spricht also von Seiten des Sentiments
unverändert wenig bis garnichts für fallende
Kurse, außer der Tatsache, dass der DAX die
ersten charttechnischen Kursziele von 10.500
und 10.800 Punkte im Laufe der letzten Tage
bereits abgearbeitet hat. Da der deutsche Leit­
index zudem etwas überkauft ist, könnte sich
die aktuelle Konsolidierung auf hohem Niveau
Wichtig werden dabei dann die Marken von
11.000 Punkten (psychologisch) sowie 11.200
Punkten, ehe die 12.000 Punkte Marke in
Angriff genommen werden kann. Das wäre
aber dann sicherlich von aufkommender
Euphorie bei den Anlegern begleitet.
Zusätzliche Unterstützung durch den Ölpreis,
aber Sorgen um die US-Märkte
Positiv für den DAX ist dabei neben dem ten­
denziell schwachen, aber sich zurzeit lang­
sam stabilisierenden, Euro natürlich auch der
stark gefallene und wohl weiter fallende
Ölpreis. Denn die deutsche Wirtschaft ächzt
bereits seit Jahren unter den im internationalen
Vergleich zu hohen Energiepreisen und wird
nun endlich entlastet.
Somit sehen wir in Deutschland zurzeit tat­
sächlich fast schon die Beste aller Welten,
ohne dass dies die Anleger jedoch in der Breite
bereits honoriert hätten. Das Einzige, was den
DAX daher nun noch bremsen könnte, sind die
US-Börsen. Und tatsächlich droht von Seiten
der Vereinigten Staaten eine gewisse Gefahr,
denn dort gibt es keinen Rückenwind der
schwachen Währung, im Gegenteil, der USDollar ist sehr fest und belastet die Gewinn­
entwicklung internationaler US-Unternehmen.
Zur Erinnerung: Der DAX steht in diesem noch
jungen Jahr bereits mit 9,5% im Plus, der Dow
Jones mit -3,3% im Minus.
Werfen wir damit, zum Schluss für heute, noch
einen genaueren Blick auf die Sentimentdaten
von sharewise.
Sentimentdaten
Privatanleger
2. KW: 59% Bullen (111 Stimmen)
3. KW: 52% Bullen (126 Stimmen)
4. KW: 50% Bullen (103 Stimmen)
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Microsoft, Piraeus Bank, National Bank of
Greece
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Aixtron, Philips Eletronics, Baltic Trading
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
09.01.- 16.01. (380): 52% / 13%
16.01.- 23.01. (367): 50% / 13%
23.01.- 30.01. (306): 46% / 12%
Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein­
zelnen für Aussagen treffen und wo sie die
größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine
Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs­
zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein­
fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy­
sten prozentual am meisten über dem aktuel­
len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen
Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre­
search/Top-Aktien
Kaufempfehlungen der Analysten
Airbus, Ericsson, Peugeot S.A.
Verkaufsempfehlungen der Analysten
GlaxoSmithKline, Beiersdorf, ENI S.P.A.
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen­
arbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
DAX sollte nach kleiner Konsolidierung weiter
steigen
Aktuell befinden wir uns beim DAX in einer
Konsolidierungsphase, die nach den starken
Kursgewinnen zuletzt durchaus normal ist.
Sowohl aus fundamentaler Sicht spricht jedoch
kurzfristig nahezu nichts gegen eine Fortset­
zung der Kursrallye. Auch die Charttechnik
deutet auf eine kurze Konsolidierung mit
anschließender Fortsetzung der Kursrallye
hin. Dazu passt dann auch die weiterhin unver­
ändert große Skepsis der Anleger, sowohl der
privaten Kleinanleger als auch der institutio­
nellen Anleger. Wir befinden uns also beim
DAX tatsächlich in der Besten aller nur denk­
baren Börsenwelten, und die breite Masse hat
dies noch gar nicht bemerkt. Nutzen Sie daher
die aktuelle Konsolidierungsphase unbedingt
für strategische Käufe.
Aber vergessen Sie dabei nicht, dass es trotz­
dem immer noch Gefahren gibt. Werden Sie
daher auf keinen Fall zu euphorisch. Machen
Sie sich vielmehr unbedingt bewusst, dass
DAX-Stände über 12.000 Punkte des Guten zu
viel sind. Das heißt nicht, dass sie ab 12.000
Punkten sofort all ihre Aktien verkaufen müs­
sen. Aber werden Sie spätestens zu diesem
Zeitpunkt sehr, sehr vorsichtig.
Seite 6 von 14
Top Analystenziele
Unternehmen
Analyse
v.
Kurs
Kurs­
ziel
Upsid
e
Salzgitter AG
27.1
23,45
€
40,00
€
70,58
%
Heidelberger
Druck...
29.1
2,05 €
3,45 €
68,29
%
BORUSSIA DORT­
MUND ...
29.1
3,90 €
6,00 €
53,85
%
KOENIG & BAUER
AG
29.1
11,75
€
17,00
€
44,68
%
RWE AG St
29.1
24,63
€
35,50
€
44,13
%
MLP AG
29.1
3,56 €
5,00 €
40,45
%
Wacker Chemie AG
29.1
91,80
€
125,00
€
36,17
%
Deutsche Bank AG
29.1
25,91
€
35,00
€
35,08
%
Brenntag
29.1
47,10
€
62,00
€
31,63
%
Gerry Weber
Intern...
29.1
34,32
€
45,00
€
31,12
%
Es handelt sich um Analysen aus dieser
Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit
Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein
Eigeninteresse des Analysten für eine rosa
Brille sorgen kann, weshalb Analystenein­
schätzungen tendenziell optimistischer aus­
fallen, als es die Realität anschließend erlau­
ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über­
sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die
Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei­
testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht
haben wird, der Analyst oder die Anleger, die
den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi­
duell zu beurteilen.
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
Borussia Dortmund: Champions League
unerreichbar
Der Analyst Marcus Silber von Oddo Seydler
hat die Aktien des Fußballunternehmens
Borussia Dortmund auf "Buy” und sein Kursziel
in Höhe von 6 Euro bestätigt. Gemäß dem
Analysten benötigt der BVB in der Rückrunde
nur 12 Punkte für den Einzug in die Champions
League, was erreichbar sei. Nur wenn die
Mannschaft von Jürgen Klopp in den nächsten
Spielen nicht einige Siege einfahre, müsse er
seine Einschätzung überdenken. Wie bitte?
Haben Sie mal auf die Tabelle der FußballBundesliga geschaut, lieber Herr Silbe? Der
BVB ist zurzeit mit gerade einmal 15 Punkten
Vorletzter! Holt das Team in der Rückrunde nur
12 Punkte, hätte man insgesamt 27 Punkte
und würde absteigen. Vielmehr müsste der
BVB in der Rückrunde 12 Punkte aufholen, um
sich wenigstens noch für die, allerdings deut­
lich weniger lukrative, Europa League zu qua­
lifizieren. Das Kursziel hingegen erscheint
mir ambitioniert aber erreichbar, denn der BVB
ist finanziell, anders als spielerisch, auch dann
noch gut aufgestellt, wenn einmal die Champi­
ons League verpasst wird. Hauptsache in der
nächsten Saison läuft's dann wieder besser.
Wacker Chemie: Solarbranche stabilisiert sich
Commerzbank-Analyst Georg Remshagen hat
in einer aktuellen Studie die Aktie der Wacker
Chemie AG auf "Buy" mit einem Kursziel von
125 Euro bestätigt. Sowohl das vierte Quartal
als auch das Gesamtjahr 2014 sei leicht besser
ausgefallen als erwartet. Der Grund für seine
Kaufempfehlung seien jedoch stabile Preise für
Solarzellen-Grundstoffe wie Polysilizium sowie
höhere Durchschnittspreise für Wafer. Die Ent­
wicklung der Geschäfte von Wacker Chemie
hängen schon seit Jahren sehr stark von der
Entwicklung der globalen Solarindustrie ab,
und deren Entwicklung wiederum hängt eng
an staatlichen Förderungen. Während die Sub­
ventionen jedoch in Deutschland und Europa
zum Teil drastisch zurückgefahren wurden,
sieht das in China und bald wohl auch in Indien
ganz anders aus. So betonte der neue indische
Seite 7 von 14
Regierungschef erst kürzlich bei einem Treffen
mit US-Präsident Barack Obama, dass er die
Solarindustrie stark fördern wolle. Dies dürfte
sich in der Tat bald positiv auf Wacker Chemie
auswirken, sodass die Kaufempfehlung nach­
vollziehbar erscheint. Allerdings erscheint mir
das Kursziel mit 125 Euro etwas hoch gegrif­
fen.
Gerry Weber: Familienunternehmen mit solider
Strategie
Die Privatbank Berenberg hat ihre Einschät­
zung zur Aktie des Modekonzerns Gerry Weber
International AG auf "Buy” sowie das Kursziel
von 45 Euro bestätigt. Analystin Anna Patrice
lobte dabei die überraschend starken Brutto­
margen, die das Unternehmen ausgewiesen
habe. Dieser Einschätzung schließe ich mich
an. Die Geschäfte bei Gerry Weber laufen seit
vielen Jahren rund und die geplante interna­
tionale Expansion sollte mit der vorgestellten
Strategie ebenfalls gelingen. Damit erschließt
sich die Gesellschaft neue Wachstumsmög­
lichkeiten, was sich mittel- bis langfristig posi­
tiv auf die Kursentwicklung auswirken dürfte.
Man merkt hier regelrecht, dass die beiden Fir­
mengründer und Großaktionäre (gemeinsam
halten sie fast 50% des Aktienkapitals) Ger­
hard Weber und Udo Hardieck noch im Hinter­
grund die Fäden in der Hand halten. Alles in
allem ist die Gerry Weber International AG
sozusagen ein gut geführtes deutsches Famili­
enunternehmen.
04. Ausblick:
Warten auf den Schwarzen
Schwan
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten
des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte
haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine
kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst
nicht aufrecht erhalten.
Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie
überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä­
rungen von mir. Detaillierte Analysen und Ein­
30. Jan. 2015
Heibel-Ticker Standard #5
schätzungen über die künftige Börsenent­wick­
lung gibt es nur im kostenpflichtigen HeibelTicker PLUS. Das Angebot für die zahlenden
Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich
kontinuierlich weiter aus und komme dabei ins­
besondere den Wünschen meiner Kunden
nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker
PLUS Abonnement folgende Zusätze:
INTERNET: Kundenbereich
Seite 8 von 14
Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten
Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor­
zugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in
unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wer­
den. Viele Sonderanalysen stelle ich den Hei­
bel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur
Verfügung.
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dungen, die unsere offenen Positionen betref­
fen
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann
können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch
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mentare zu den offenen Positionen anzeigen
zu lassen.
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ten Neuigkeiten zu sehen.
Weiterhin erhalten meine Kunden eine über­
sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen
mit der jeweiligen Wochenperformance sowie
Performance seit Empfehlung und mit einer
Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw.
kaufen.
Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen
biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt
per E-Mail an Sie zu senden und ich benach­
richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen
(Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr
Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz­
dienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat
berechne. Keine Angst, sämtliche Updates
befinden sich natürlich dann auch nochmals in
der Freitagsausgabe für die normalen PLUSKunden.
Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich,
dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse
von Anlegern gezielt und verständlich sowie
fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie
sich das neue Angebot einmal mit einem
Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es
würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen
Abonnenten gewinnen kann.
05. Wunschanalyse:
Himax
Microsoft erfindet sich neu. CEO Satya Nadella
krempelt den Laden um und setzt auf neue
Trends wie die Cloud, Machine Learning und
Augmented Reality. Software aus dem Hause
Microsoft wird zunehmen kostenfrei zur Verfü­
gung gestellt (seit heute das Office-Paket für
Android), die im wissenschaftlichen Bereich
führende Statistik-Software R wurde gekauft
und diese Woche wurde die "HoloLens" vorge­
stellt.
Liegt es an meinem Alter oder warum beginne
ich nun auch zu schreiben wie die Alten: Der
Wandel geht immer schneller vonstatten. Aber
ich erinnere mich, zur Jahrtausendwende hat­
ten wir schon einmal eine Zeit, als neue
Geschäftsmodelle Industrien umkrempelten
und einige davon gehören heute zu den größ­
ten Unternehmen der Welt.
Ich möchte daher heute einen Blick auf ein jun­
ges Unternehmen werfen, das in diesem
Umfeld kräftig mitmischt: Himax Technologies,
den Hersteller von Displays für Virtual Reality
Brillen.
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mit Kinect). Ähnliches könnte ich mir für die
HoloLens auch vorstellen.
Schauen wir uns Himax einmal näher an:
Abbildung 2: Microsoft HoloLens
Himax
Trend 2015: Augmented Reality
Do, 29. Januar um 14:37 Uhr
Es ist noch nicht einmal eine Woche her, da
beendet Google sein Experiment mit Google
Glasses - zugunsten einer besseren Daten­
brille in ein bis zwei Jahren - da verkündet
Microsoft ein neues Produkt: die HoloLens.
Während Google den Bildschirm direkt auf die
Netzhaut projizierte, wird bei der HoloLens ein
Bild auf einen Schirm direkt vor den Augen
gestrahlt. Der Lichtstrahl ist immer gleich, Flüs­
sigkristalle in dem Bildschirm nehmen jedoch
unterschiedliche Farben an, sodass ein Bild
reflektiert wird. LCoS heißt diese Technologie:
Liquid Crystal on Silicon.
Diese Technologie wird nur für sehr kleine und
gleichzeitig extrem hochauflösende Bild­
schirme verwendet. Sonys Virtual Reality Brille
verwendet es, JVC hat ebenfalls ein Produkt.
Aber auch Facebooks Oculus Rift wird nach­
gesagt, diese Technologie zu verwenden.
Himax ist ein Technologiekonzern aus Taiwan.
Für die Kinect von Microsoft hat Himax bereits
die Kamera geliefert, die Bewegungen der Nut­
zer auswertet. Auch für Google Glass hat
Himax Komponenten geliefert. Nicht verifizie­
ren konnte ich das Gerücht, dass Himax auch
der Zulieferer für Facebooks Oculus Rift ist.
Doch schon Microsoft und Google zeigen, dass
Himax bei den ganz Großen auf der Lieferan­
tenliste steht.
Als Microsoft den Bewegungssensor Kinect für
die Xbox mit Himax-Technologie auf den Markt
brachte, gab es einen Nachfrageschub für die
Xbox (Absatz sprang auf 8 Mio. verkaufte Xbox
Das laufende Jahr gilt bei Himax als Über­
gangsjahr, denn der Umsatz wächst den
Erwartungen der Analysten zufolge nur mit 8%
an, der Gewinn sogar nur mit 5,5%. Doch
schon im laufenden Jahr wird es erheblich bes­
ser, der Gewinn soll um 40% anspringen, der
Umsatz um 12,7%. Und auch im Jahr danach
wird ein weiteres Wachstum von 14,8% im
Umsatz erwartet und 20% im Gewinn. Das
KGV 2016e auf Basis der Analystenerwar­
tungen für 2016 beträgt 14, für ein Unterneh­
men mit 20-40% Gewinnwachstum ist das sehr
günstig. Zumal Analysten auch für die Zeit
danach von einem weiteren Gewinnwachstum
von durchschnittlich 30% p.a. auf Sicht der
kommenden fünf Jahre ausgehen.
Wenn ich diese Ziffern mal auf einem Schmier­
zettel notiere und eine faire Bewertung (KGV)
eines Wachstumsunternehmen bei bis zu dem
zweifachen des Gewinnwachstums liegen
kann, könnte sich der Kurs in den kommenden
zwölf Monaten vervierfachen. Aber hier greifen
wir der Entwicklung vielleicht ein wenig vor.
Vielleicht muss sich Himax genau wie Dialog
Semi mit einem KGV von 20 zufrieden geben,
dann beträgt die Kurschance für die kommen­
den zwölf Monate nur noch 45%.
Was steckt dahinter? Nun, Himax ist ein bis­
schen vergleichbar mit unserer Dialog Semi­
conductor oder auch mit Qualcomm. Diese
Unternehmen stecken viel Geld in die Entwick­
lung neuer Lösungen und lassen die Produkte
dann für ihre Kunden bei anderen Unterneh­
men produzieren. Es sind die sogenannten
fabless manufacturer, die fabriklosen Herstel­
ler. Sie sind sehr flexibel, denn sie können sich
stets
verfügbarer
Produktionskapazitäten
bedienen und müssen keine teuren Investitio­
nen tätigen. Auf der anderen Seite haben die
Produkte eine kurze Lebensdauer, und das
Unternehmen muss ständig neue Lösungen
entwickeln.
Im Vergleich zu Qualcomm und Dialog Semi­
conductor wächst der Gewinn von Himax
schneller an. Das liegt unter anderem am zu
erwartenden Erfolg der HoloLens. Die Analy­
stenerwartungen fußen auf dem erwarteten
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Erfolg dieses Microsoft-Produkts, wobei man
da schon recht gut abschätzen kann, wie eine
HoloLens in der Spielerwelt aufgenommen
wird.
um und die Zukunftstechnologie von Himax
würde gut in das Portfolio Microsofts passen,
immerhin möchte Microsoft künftig verstärkt
auch Hardware anbieten.
Himax hat mit Microsoft und Google bereits
zwei Großkunden während Dialog Semi nach
wie vor nur auf Apple bauen muss. Damit ist
Himax sogar besser aufgestellt als Dialog Semi
und verdient meines Erachtens auch ein höhe­
res Bewertungsniveau.
Ganz abgesehen davon handelt es sich um
eine heiße Technologie, die für Augmented
Reality gut genutzt werden kann. Und das sind
Trends, die meines Erachtens im noch jungen
Jahr 2015 auftrumpfen werden. Das Thema
kam vor zwei Jahren schon mal auf, es gab
aber noch kaum Anwendungen. Nun gibt es
eine Reihe von Anwendungen, und ich kann
mir gut vorstellen, dass das Thema in den
kommenden Monaten häufiger in die Schlag­
zeilen kommt.
Die Bilanz des Unternehmens sieht gut auf:
137 Mio. USD Schulden stehen 147 Mio. USD
Barreserven gegenüber. Der Umsatz von 836
Mio. USD wird mit einer Marktkapitalisierung
von 1,5 Mrd. USD bewertet, ein KUV (Kur­
s/Umsatz-Verhältnis) von 1,8 ist dafür, dass
ein Umsatzsprung erwartet wird, okay.
Am 12. Februar wird Himax die Q4-Zahlen ver­
öffentlichen. Bank of America/Merrill Lynch
hat diese Woche das Kursziel auf 12,50 USD
gesetzt (Kurs aktuell: 8,63 USD).
In Deutschland wird die amerikanische ADR
unter der WKN A0JKBX gehandelt, in Frank­
furt, Stuttgart und auf Tradegate ist ein wenig
Handelsvolumen vorhanden. ADRs sind Ame­
rican Depository Receipts, also Papiere, die
ein Recht auf die taiwanesische Aktie verbrie­
fen. In diesem Fall verbrieft ein ADR sogar das
Recht auf zwei taiwanesische Himax-Aktien,
der Kurs ist also rechnerisch doppelt so hoch
wie in Taiwan. In Deutschland steht der Kurs
bei 7,9 Euro. In den vergangenen Tagen ist die
Aktie bereits kräftig angesprungen. (33% in
einer Woche). Der Grund dafür liegt in Gerüch­
ten, die den Aktienkurs zuvor nach unten
gedrückt hatten: Gerüchte kursierten, dass
Himax in Q4 die eigene Unternehmenspro­
gnose nicht erreichen werde.
Am 14. Januar hat Himax daher vorläufige
Zahlen vorab veröffentlicht und die haben
gezeigt, dass alles im Rahmen liegt. Entspre­
chend wurde der vorangegangene Ausverkauf
(von 7 auf 6 Euro) anschließend wieder wett
gemacht. Doch die Aktie stieg weiter. Nunmehr
liegt der Grund in neuen Gerüchten, diesmal
positiven, denn Microsoft wird nun Kaufinter­
esse an Himax nachgesagt.
Das ist nicht so weit hergeholt, denn CEO
Satya Nadella krempelt sein Microsoft gehörig
Fazit:
Eine heiße Technologie bei einem wachstums­
starken, gesunden Unternehmen. Hier winken
große Spekulationsgewinne, wenn die Holo­
Lens ein Erfolg wird. Ich traue es Satya
Nadella zu, die HoloLens attraktiv genug dafür
zu gestalten. Doch wie immer birgt eine solche
Neueinführung auch das Risiko, dass gerade
etwas anderes "hip" ist, und dann würde die
HoloLens zum Ladenhüter. Entsprechend
würde Himax, die sich derzeit stark auf diesen
Markt fokussiert haben, im Kurs einbrechen.
Keine überproportionalen Kursgewinne ohne
Risiko.
06. Update beobachteter
Werte
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich
auf meiner Internetseite unter www.heibelticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit
meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUSAbonnenten vorbehalten.
In Deutschland gibt es kaum einen anderen,
der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes­
serscharf von dem täglichen Medienrummel
trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers
Stephan Heibel.
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Heibel-Ticker Standard #5
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusam­
menhänge verständlich darzustellen, können
Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard
überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfah­
ren möchten, dann sollten Sie sich einmal um
den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten
Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor­
zugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die
in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht
werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den
Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei
zur Verfügung.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann
können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch
zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr
bestellen. Oder bestellen Sie einfach das
Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.
Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren
Browser ein und bestellen Sie unter
http://www.heibel-ticker.de/customer/new
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Heibel-Ticker Standard #5
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07. Übersicht HT-Portfolio
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort
finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im
Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Auf­
nahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
K
–
bei Gelegenheit Kaufen, NK
–
Nachkaufen H
–
Halten, V
–
bei Gelegenheit Verkaufen, TV
–
Teilverkauf, also nicht die ganze Position VL
–
Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden SL
–
Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden TS
–
Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie
bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt
wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll
investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach
kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die
folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und
ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist
in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht
aufrecht erhalten.
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***************** WERBUNG ***************
In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von
dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit
diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Emp­
fehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf
sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderana­
analysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein
halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6
Wochen.
Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter
http://www.heibel-ticker.de/bestellung.php
************** ENDE WERBUNG ***************
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit
Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas
für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen
Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­
segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­
dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar
keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­
gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­
greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die
eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der
Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von
finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt
ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­
fenden Unternehmen
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