GESCHICHTE Die Deutschen & der Holocaust • • • Antisemitismus in der Frühen Neuzeit Christlicher Antijudaismus (im Mittelalter) • • Antike Judenfeindschaft Biblische Überlieferungen als -‐ unbestätig-‐ te -‐ Mythen Zerstörung des Tempels in Jerusalem (70 u.Z.) & Diaspora (Zerstreuung): Verbreitung der ‚Ritualmordlegende’ Umstrittene These: Aus Perspektive des heidnischen Polytheismus ist Monotheis-‐ mus eine Provokation • • • • • • • Titus-‐Bogen in Rom: Plünderung des Jerusalemer Tempels www.geschichte.digitale-‐schule-‐bayern.de Q 11.2.2 Theologische Differenz: Jesus als Messias?-‐ Spannungen zwischen Juden & Christen (1. & 2. Jhdt.) Christentum als Staatsreligion (4./5. Jhdt.): Antijüdische Edikte = Juden als geduldete, aber diskriminierte Minderheit 1. Kreuzzug (1096): Gewalttätige Übergrif-‐ fe gegen Juden & Zerstörung von Zentren jüd. Gelehrsamkeit (Speyer, Worms & Mainz) Judenghettos in Städten: Stigmatisierung der Juden durch Judenhut & gelben Fleck Ausschluss von Landwirtschaft & Handwerk Nische des Geldverleihs: Entstehung des Stereotyps des „jüdischen Wucherers“ Ergänzung der religiösen Feindseligkeiten durch ‚Volksaberglauben’: Juden als „Brun-‐ nenvergifter“ Möglichkeit der Juden: christliche Taufe & Konversion zum Christentum • • • • 1492 Abschluss der Reconquista in Spanien (Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch Christen): Zwangstaufen, brutale Übergriffe & Vertreibung der nicht Bekehr-‐ ten Schmähbild der „Judensau“(seit dem 13. Jhdt.): ‚Herkunft’ wichtiger als religiöse Feindseligkeit -‐ Herausbildung rassistischer Begründungen Martin Luther (1483-‐1546): Glühender Ju-‐ denhass besonders in den Spätschriften Duldung durch die Obrigkeit: ‚Hofjuden’ , die Finanzakteure des Aufstiegs der Terri-‐ torialstaaten als Zielscheibe antimoderner Proteste (Bsp. „Jud Süß“ im Kgr. Württem-‐ berg) Seit Mitte des 18. Jhdts: Status der Juden als Gegenstand intensiver Auseinanderset-‐ zungen -‐ Forderung nach ‚Emanzipation’, d.h. staatsbürgerlicher Gleichstellung der Juden Schedelsche Weltchronik 1493: Judenpogrom „Judensau“ als antisemitisches Schmähbild Fritz Multrus GESCHICHTE Die Deutschen & der Holocaust Moderner Antisemitismus (= Rassenantisemitismus) • • • • • 19. Jhdt.: A. gegen rechtliche & soziale Gleichstellung der Juden Pogrome (russ. ‚Verwüstung’) in Russland, aber auch in Mitteleuropa gewalttätige Verfolgung Pseudowissenschaftliche Begründung: Juden als Rasse, nicht als Reli-‐ gionsgemeinschaft ( Ab 1933: A. als Kernelement nationalsozialistischer Politik: o 1935: „Nürnberger Rassengesetze“ = Entrechtung der Juden o Radikalisierung der NS-‐Judenpolitik bis zur „Endlösung der Ju-‐ denfrage“, d.h. Ermordung der Juden (ab 1941/42) o Todesfabrik Auschwitz & andere Vernichtungslager: Insgesamt etwa 6 Millionen ermordete Juden Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee (27. Januar 1945) „Rassenschande“ 1933 Q 11.2.2 Judenfeindschaft „nach Auschwitz“ • • • • „Nach Auschwitz“: A. als Tabu in der Öffentlichkeit, aber latenter A. Neue Form der Judenfeindschaft als israelbezogener A.(„Antizionismus“): ‚doppelte Standards’, wenn an Israels Politik an-‐ dere Maßstäbe angelegt werden als an andere Staaten „Sekundärer Antisemitismus“ als Entlastungsantisemitismus oder Er-‐ innerungsabwehr: o Einfordern eines „Schlussstrichs“ unter die Vergangenheit o Verharmlosung oder Leugnung des Holocaust o Bagatellisierende Vergleiche des Holocaust bzw. Aufrechnen mit anderen Menschheitsverbrechen o Aggressive Vorwürfe gegen „die“ Juden oder „den“ Staat Isra-‐ el Sachliche Kritik an Juden & dem Staat Israel möglich -‐ auch in der Öf-‐ fentlichkeit „Antizionismus“ -‐ Davidstern als Symbol der Juden Quellen: Gideon Botsch: Von der Judenfeindschaft zum Antisemitismus. Ein historischer Überblick, aus: APuZ 28-‐30/2014, S. 10-‐17. www.geschichte.digitale-‐schule-‐bayern.de Fritz Multrus
© Copyright 2025 ExpyDoc