DieNstag, 7. März 2017 5,00 N$ seit 1916 101. Jahrgang, nummer 46 issn 1560-9421 Pflegeleistung Verteidigt Schlaflos Das Wetter Ein Ehepaar beschwert sich über mangelnde Plege und Betreuung im Windhoeker Seniorenzentrum Auas Hills. Seite 3 Gideon Shilongo, von der O&L-Gruppe, hat auf die Kritik der DTA reagiert und zum Sponsoring Stellung bezogen. Seite 9 Forscher haben festgestellt, dass Elefantenkühe im Chobe-Nationalpark täglich nur zwei Stunden Schlaf benötigen. Seite 12 Windhoek ................ 17o| 30o Walvis Bay................ 15o| 26o Tsumeb ..................... 18o| 30o Notfallflüge per Militärhubschrauber Weitere Werte und Vorhersage Seite 2 SWAKOP-WASSEr FLiESST BiS ZuM GOLFPLATZ • Gesundheitsministerium will in Zukunft kostengünstigere Ausrüstung des Staates einspannen Namibias Gesundheitsminister Bernard Hauiku zeigte sich am Wochenende erfreut über die erhaltene Kabinettsgenehmigung, laut welcher sein Ministerium in Zukunft Militärmaschinen und andere staatseigene Flugzeuge für Notfalllüge benutzen darf. Einer der Chefberater der PSEMAS, Dr. Andreas Obholtzer, erkennt eine Menge Sparpotenzial. Von Frank Stefen Windhoek D ie namibische Regierung will erneut den Einsatz von Militärmaschinen für Friedenszwecke erlauben. Laut Nampa sollen in Zukunft Patienten des Katima-Mulilo-Staatskrankenhauses und aus abgelegenen Gebieten – beispielsweise Tsumkwe und Gam – per Militärhubschrauber in die zentralen Krankenhäuser gelogen werden, wenn ein Transfer erforderlich ist. Als Teil des sogenannten OutreachProgrammes sieht die Regierung vor, dass das klinische Beratungsprogramm allen Einwohnern den Zugang zu medizinischer Versorgung erlaubt. Bei einem Besuch im Staatshospital von Rundu meinte Gesundheitsminister Dr. Bernard Hauiku am Samstag: „Wir haben nun die Erlaubnis die Militärhubschrauber einzuspannen, weswegen wir die Patienten nicht mehr bei hohem Risiko über die Landwege transportieren werden; ab jetzt werden akut kranke Patienten gelogen.“ Auf Nachfrage der AZ erklärte der Alt-Chefarzt des Windhoeker Staatskrankenhauses und jetzige Berater der StaatsKrankenkasse PSEMAS, Dr. Andreas Obholtzer, dass er einer der Befürworter dieser Entwicklung gewesen sei. „Diese Flüge sind wichtig, denn bei einem Transfer geht es oft um schnelles Handeln und es muss mit der Behandlung klappen. Ein Krankenwagen ist nicht nur ein schnelles Auto mit rotem Licht, sondern ein mobiles und hochmodern eingerichtetes Krankenzimmer, welches in erster Linie Patienten am Leben halten soll“, meinte Obholtzer und wies darauf hin, dass ein mitlerer Notfalllug der Privat-Fluggesellschaften innerhalb Namibias bis zu 90 000 N$ kosten kann. „Die meisten Leute wissen nicht, dass in Namibia gerademal 20% der Einwohner Mitglieder einer Krankenkasse sind – 10% vom Staat und 10% vom Privatsektor. Die restlichen Einwohner sind Staatspatienten, die nun mit den Regierungsmaschinen günstiger in die Krankenhäuser gebracht werden können“, erklärte der Arzt. Minister Hauiku ist überzeugt, dass logistische Herausforderungen hiermit verbunden sind, doch übertrefen die Vorteile sämtliche Nachteile. „Wir müssen diesen Vorgang planen und die Kosten streng verwalten, damit kein Missbrauch entsteht“, erklärte der Minister und hoft, dass sich dieser Plan bereits ab Mai in die Tat umsetzen lässt. Nicht nur Hubschrauber der Streitkräfte sollen genutzt, sondern auch der zweite Lear-Düsenlieger der Regierung. „Der Staat besitzt zwei Lear-Jets und die Falcon-Maschine, gebraucht aber hauptsächlich die letztere und nur eine Lear. Wir können die zweite Maschine weit besser nutzen“, erklärte der Minister und schließt weitere Notfalllüge nach Lüderitzbucht und abgelegene Orte keinesfalls aus. Obholtzer bestätigt indes, dass diese Flüge eher die Ausnahme als die Regel seien: „Vielleicht ein Flug in zehn Tagen.“ Langsam aber kontinuierlich hat sich das Wasser des Swakop-riviers in den vergangenen Tagen durch die Wüste geschoben. Nachdem am Wochenende Goanikontes passiert wurde, haben sich etliche Schaulustige das Spektakel aus der Nähe angeschaut. Gestern Mittag war das Wasser auf der Höhe des rossmund-Golfplatzes angekommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus Goanikontes gemeldet, dass der Pegelstand und die Fließgeschwindigkeit deutlich abgenommen haben. Das Bild zeigt den Bereich, wo Bauirmen Bausand aus dem rivier holen. • Foto: DawiD Visser N$ 360 MILLION+ invested in training and skills development programmes to date Postfach 3436 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-22 58 22 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na 2 DIeNstAg, 7. März 2017 INLAND Der Kommentar Das Wetter Teilweise bewölkt und warm bis heiß mit vereinzelten Gewitterschauern. An der Küste teils bewölkt und kühl bis warm und etwas Niederschlag. FrANK sTeFFeN Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/ REDAKTEUR CHEF REDAKTEUR ALLGEMEINE ZEITUNG [email protected] Ein geschenkter Gaul? Die Einwohner Namibias sowie die Regierung haben sich mit dem Naturschutz und unserer Umwelt auseinandergesetzt, denn der Tourismus ist nach dem Bergbau, Namibias zweitgrößte Einkommensquelle. Unsere Besucher danken uns für eine schöne und oft unberührte Natur, indem sie Devisen hinterlassen. Diese hat unser Land so nötig, weil wir nur eine schwach entwickelte Herstellungsindustrie besitzen. Die Regierung scheint allerdings einen Eiertanz auszuführen. Namibia versucht das Richtige zu tun indem es Umwelthemen wie den Phosphatabbau, die ordentliche Verwaltung der Fischereireserven, und ähnliche Belange im nationalen Interesse und nachhaltig schützt und nutzt. Mit der anvisierten strengeren Gesetzgebung für den Artenschutz und den Naturschutz insgesamt, werden neue Maßstäbe gesetzt. Andererseits macht die Regierung sofort einen Bückling, als Chinas Botschafter sich über den ofenen Brief der namibischen Umweltkammer (NCE) beschwerte, worin China für seine fehlende Stellungnahme zu dem Wilderei-Treiben in Namibia verurteilt wurde, denn darin sind meist Chinesen verwickelt. Jetzt lässt sich China feiern, weil das chinesische Volk 200 000 N$ für den Artenschutz spendet und wetert gegen die Stigmatisierung! Wer sind denn die Käufer, die teuer für verbotene Tierprodukte zahlen? Was soll man zu den 200 000 N$ sagen? Das ist blanker Hohn gemessen an den riesigen Spenden, welche jährlich aus dem Privatsektor Namibias ließen, ganz zu schweigen von den unzähligen Millionen aus der EU (Deutschland vorne dran) sowie der Unterstützung aus Amerika und der Welt? Eine einzige Privatirma spendete dem Wilderei-Bekämpfer ISAP sogar ein Flugzeug! IMPRESSuM Herausgegeben von Namibia Media Holdings / NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg. No: 77/03366/07; 100. Jahrgang; erscheint Montag bis Freitag mit einer Tagesaulage von ca. 4 000 Exemplaren; Druck: Newsprint Namibia, Windhoek. Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN) Der Spruch Aus................................ 20o / 35o Gobabis .........................18o / 31o Grootfontein................18o / 30o Henties Bay...................17o / 21o Katima Mulilo .............20o / 30o Keetmanshoop............ 21o / 35o Khorixas ........................ 21o / 35o Lüderitzbucht .............. 16o / 27o Mariental ......................22o / 36o Okaukuejo...................20o / 30o Omaruru....................... 19o / 32o Oranjemund ................ 14o / 23o Oshakati ......................20o / 30o Otjiwarongo.................18o / 30o Outjo .............................18o / 29o Rehoboth ......................17o / 31o Rundu ............................18o / 31o Swakopmund ................. 17o / 24o Tsumeb .........................18o / 30o Walvis Bay ....................15o / 26o Windhoek .....................17o / 30o SADC-Region Gaborone ....................20o / 30o Harare ........................... 17o / 26o Luanda .......................... 23o / 31o Lusaka ...........................20o / 27o Kapstadt .......................14o / 29o Johannesburg..............15o / 26o Europa Berlin .................................2o / 4o Frankfurt/M ..................... 3o / 8o München .......................... 2o / 6o Wien .................................5o / 11o Zürich ................................ 2o / 6o Streit um Auftrag dauert an • Stornierter Ausbau von Flughafen beschäftigt Oberstes Gericht Das Oberste Gericht hat sich ein Urteil in der Frage vorbehalten, ob der Transportminister befugt war, auf Geheiß von Präsident Hage Geingob die Auftragsvergabe für den Aus- und Umbau des Hosea-Kutako-Flughafens zu annullieren und eine Neuausschreibung anzuordnen. Von Marc Springer WINDHOEK H intergrund ist eine Berufung des Präsidenten, sowie der Minister für Finanzen und Transport, die sich gegen ein Urteil des Obergerichts vom 9. September vergangenen Jahres richtet. Damals hate Richter Shaimana Ueitele die Annullierung des Auftrags für unwirksam erklärt und damit einem Eilantrag der chinesischen Firma Anhui Foreign Economic Construction (AFECC) statgegeben, die den Zuschlag für das Projekt erhalten hat. Geingob hate die Ausschreibung im Dezember 2015 unter anderem mit der Begründung storniert, dass die Namibischen Flughafen-Betreiber (NAC) das mit über sechs Milliarden N$ beziferte Projekt inanziell nicht stemmen könne und dies deshalb auf Regierungsebene verwirklich werden sollte. Seine daraus abgeleitete Anordnung, das Vorhaben zu stornieren und neu auszuschreiben, war nach Einschätzung von Anhui rechtswidrig, weil die Firma zuvor (am 3. Dezember 2015) den Zuschlag für das Vorhaben erhalten habe und damit ein Vertragsverhältnis geschafen worden sei, das sich nicht einfach auf Befehl und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH), Köln. Es gilt die Preisliste von November 2016. • Redaktion Chefredakteur: Stefan Fischer (is), Tel.: 081-1290174. Stellvertr. Chefredakteur: Frank Stefen (ste), Tel.: 081-1240882. Reporter & Fotografen: Bianca Ahrens (ba), Annika Brohm (ab), Nina Cerezo (nic), Olaf Mueller (omu), Wiebke Schmidt (ws), Marc Springer (ms), Clemens von Alten (cev), Der umstrittene und vorerst stornierte Ausbau des Hosea-Kutako-Flughafens beschäftigt die Justiz nun in höchster Instanz. • Foto: Marc Springer des Staatsoberhaupts wieder aulösen ließe. Dass Ueitele den Klägern in dieser Aufassung Recht gegeben hat, ist nach Darstellung von Anwalt Sisa Namandje unzulässig, der den Präsidenten und die Minister für Finanzen, sowie Transport in dem Berufungsverfahren vertrit. Wie er am Freitag während der Verhandlung der Revision vor den Richtern Peter Shivute, Sylvester Mainga und Dave Smuts argumentierte, könne Anhui selbst dann nicht Anspruch auf den Auftrag erheben, wenn dessen Annullierung tatsächlich ungültig gewesen sein sollte. Schließlich sei die Auftragsvergabe auch deshalb unwirksam, weil die damit verbundenen Ausgaben nicht vom Fiskus genehmigt worden seien. Ab- Katja von Blottnitz (kb); Freelancer: Wolfgang Drechsler (wd), Robby Echelmeyer (re), Eberhard Hofmann (hf). Arne Putensen (ap), Sven-Eric Stender (ses), Konny von Schmettau (kvs) • Hauptbüro Windhoek General-Murtala-Muhammed-Avenue 11, Postfach 3436, Tel.: +264-61-225822, Fax: +26461-220225, E-Mail: [email protected] • Anzeigen & Marketing gesehen davon, sei der Auftrag nicht von der Vergabekommission, sondern vom Staatssekretär im Transportministerium zuerkannt worden. Das widerspreche geltendem Gesetz, weshalb Anhui den Auftrag selbst dann nicht beanspruchen könnte, wenn dessen Annullierung rechtswidrig gewesen sein sollte. Dabei gab ihm Anhuis Anwalt Nazeer Cassim mit dem Zugeständnis teilweise Recht, seine Mandanten könnten sich nicht allein deshalb als erfolgreicher Projektbewerber fühlen, weil der Staatssekretär des Transportministeriums ihnen den Zuschlag erteilt habe. Dafür sei ein verbindlicher Vertrag erforderlich, der bislang nicht vorhanden sei. Ungeachtet dessen habe es jedoch nachweislich eine Zu- Agnes Hofmann, Tel. 061-2972310 (Büro); Fax: +264-61-245200, E-Mail: [email protected]/ [email protected], Hennie Geldenhuys, Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973 • Küstenbüro Swakopmund Libertina-Amathila-Avenue 11, Postfach 2336; Tel. 064-404452. • Vertrieb & Abonnement Ettienne Kotze, Tel. 061-297 2171, [email protected] Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages und Quellenangabe. Für unaufgefordert eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen. Leserbriefe können sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch auf der AZ-Webseite erscheinen. Internet: www.az.com.na Facebook: www.facebook.com/aznamibia WhatsApp: 081-1700030 Bertolt Brecht sage an Anhui gegeben und häten sowohl der Staatspräsident als auch der Transportminister ihre Befugnisse überschriten, als sie die vorangegangene Ausschreibung annulliert und dabei in internen Angelegenheiten der NAC interveniert häten. Sollte Anhui mit der Berufung Erfolg haben, wäre damit lediglich die Stornierung der Auftragsvergabe wieder rückgängig gemacht und eine mögliche Neuausschreibung des Vorhabens abgewendet. Um sich das umstritene Projekt endgültig zu sichern, müsste das chinesische Unternehmen in einem getrennten Verfahren juristisch feststellen lassen, dass der ihr erteilte Zuschlag für das Flughafenprojekt rechtens war und Bestand haben müsste. Digitaler Service Scannen Sie den QR-Code www.az.com.na/digital #AZnamibia Für unbegrenzten WebseiteZugang nutzen Sie bitte diesen Code. 6099
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