Wachsamer bei der Kontrolle

Dienstag, 20. Dezember 2016
4,00 N$ (inkl. mwst.)
seit 1916
Wieder zurück
Der in den Schmuggel von
18 Rhino-Hörnern verwickelte Polizist ist zurück im
Dienst, wurde jedoch versetzt. Seite 2
100. Jahrgang, nummer 244
Neuer Flieger
Die deutsche Fluggesellschaft Eurowings steuert
nächstes Jahr Namibia an.
Dafür macht Condor erstmal eine Pause. Seite 4
issn 1560-9421
Junge Köche
Ein Team von sechs Jungköchen hat Namibia vor
kurzem beim internationalen Kochwettbewerb in Abu
Dhabi vertreten. Seite 10
Das Wetter
Windhoek................. 14o| 35o
Walvis Bay..................15o| 24o
Tsumeb......................20o| 35o
Weitere Werte und Vorhersage Seite 2
Wachsamer bei der Kontrolle
• Neue Testgeräte für Polizei – Durch Alkoholverzicht 40 Verkehrstote weniger
Mit Hilfe neuer Ausrüstung will die Stadtpolizei Windhoek durch
genauere Tests und abschreckende Wirkung das Fahren unter
Alkoholeinfluss massiv eindämmen. In der Hauptstadt und an den
Straßensperren an der Peripherie wird nun streng kontrolliert. Ziel
ist die Senkung der Verkehrsopfer-Zahlen.
Von Stefan Fischer
Windhoek
F
ür das Fahren unter Alkoholeinfluss gebe es „keine Toleranz“,
erklärte Horst Heimstädt, Koordinator des Forums zur Selbstregulierung des Alkoholsektors (SAIF), am
vergangenen Freitag an der PolizeiStraßensperre südlich von Windhoek.
Dort wurden zehn neue Atemalkohol-Testgeräte erstmals eingesetzt,
die SAIF der Stadtpolizei Windhoek
am gleichen Tag geschenkt hat. Deren
Zwei Männer, ein
Anliegen: Namibias Straßen
sollen durch den
Verzicht auf Alkohol sicherer werden. Adam Eiseb,
Leiter der Abteilung Verkehrsmanagement bei der
Stadtpolizei, und
Horst Heimstädt,
Koordinator
des Forums zur
Selbstregulierung
des Alkoholsektors, waren beim
Ersteinsatz neuer
Testgeräte an der
Straßensperre
südlich von Windhoek vor Ort.
Wert wurde mit 87 250 N$ beziffert.
Vergangenes Jahr hätten SAIFSchätzungen zufolge ein Drittel der
Verkehrsunfälle mit Alkohol zu tun,
was „zu 100% vermeidbar“ gewesen
sei. So gerechnet hätten es 231 der insgesamt 681 Verkehrstoten weniger
sein können. Das Forum macht folgende Rechnung auf: Ohne Alkohol
könnten in der aktuellen Feriensaison
schätzungsweise „40 Menschen weniger auf unseren Straßen sterben“.
Die modernen Geräte sind so sensibel, dass sie nur wenige Zentimeter
• Fotos: Stefan Fischer
Antony und Marispa Wemmert aus Rehoboth bekamen für ihr acht Monate
altes Baby Khiarunesha, das auf dem Schoß der Mutter mitgefahren ist, einen
Kindersitz. MVA-Mitarbeiter Eliphas Rukambe (l.) übergab den Sitz, der Teil
einer Spende von M+Z war. Mangels Platz in der Fahrerkabine sollte die Mutter nach hinten zu den Bierkästen umziehen.
vor den Mund der Testperson gehalten werden brauchen, um nach einem
kurzen Pusten festzustellen, ob diese
Alkohol getrunken hat (passive Selektion). Schlägt das Gerät an, folgt ein
genauerer Test mit demselben Gerät,
wobei in ein Röhrchen gepustet werden muss. Wird dann der geeichte
Grenzwert von 0,37 - der laut Heimstädt etwa drei konsumierten Standardgetränken (zum Beispiel drei
Biere von jeweils 330 ml) entspricht
– überschritten, muss binnen zwei
Stunden ein weiterer Test erfolgen,
der vor Gericht als Beweis gültig sei.
Das werde meist ein Bluttest sein, sagte Heimstädt.
„Wir sind vorbereitet und werden
die Kollegen von NamPol an den
Straßensperren nach Bedarf unterstützen“, erklärte Adam Eiseb, Leiter
der Abteilung Verkehrsmanagement
der Stadtpolizei Windhoek, auf AZNachfrage. Alkoholkonsum sei ein
Problem und „die Mutter allen Übels,
wie Raserei und gefährliche Überholmanöver“, räumte er ein. Und: „Manche Fahrer sind mutig genug, um unter Alkoholeinfluss selbst durch eine
Straßensperre der Polizei zu fahren.“
Die neuen Geräte „kommen zur richtigen Zeit“, freute sich der Polizist und
lobte vor allem die passive Selektion,
die für mehr Effizienz sorge. „So etwas
hatten wir vorher nicht“, so Eiseb. Zur
Verkehrsüberwachung werde auch
eine Drohne eingesetzt, führte er aus.
Und: Die Fahrer würden auf Fahrtüchtigkeit und die Autos auf Fahrtauglichkeit kontrolliert.
Superintendent Charl Morkel von
der Stadtpolizei ergänzte, dass man
bei den Kontrollen einen Fokus auf
Lkws und Minibusse lege. Überdies
werde auf die Gurtpflicht aller Insassen sowie darauf geachtet, dass die
Autos außerhalb von Ortschaften
mit Abblendlicht fahren. „Reisende
aus Südafrika und andere Touristen
kennen diese Regel nicht“, erläutert
Morkel.
Postfach 86695 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-22 58 22 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na
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Dienstag, 20. Dezember 2016
INLAND
Der Kommentar
Heiter und heiß im Westen mit
vereinzelten Gewittern im Norden. Ansonsten teils bewölkt
und heiß. An der Küste ist es
teils bewölkt und heiß.
frank
steffen
Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/
redakteur
Chef
redakteur
Allgemeine
zeitung
[email protected]
Standpunkt der
Nama berechtigt
Die Entlassung des Vizeministers des
Landreformministeriums kann sicherlich laut Regierungsstandpunkt
gerechtfertigt werden. Dass seine
ehrliche Meinung zur fraglichen
Bodenumverteilung des Weiteren
zum Unmut der Nama geführt hat,
ist allerdings zum Teil verständlich.
Die im Süden Namibias aufgekauften Farmen sollten doch wohl den
Menschen zukommen, die sich traditionell dort aufgehalten haben.
Das hat nichts mit einem eventuellen Anspruch auf gestohlenes Landoder einem unrechtmäßig vertriebenen Volk zu tun. Es gibt in Namibia
grundsätzlich Bevölkerungsgruppen, die nie von ihren traditionellen
Wohngegenden vertrieben wurden
und derer Grundbesitz auch nie von
habgierigen Stammesfürsten an
irgendwelche Zuwanderer veräußert wurden. Die Ovahimba sowie
die Angehörigen der verschiedenen
Ovambo- und Kavangostämme, und
selbst die Bevölkerung der ZambeziRegion, wurden zwar von fremden
Regierungen verwaltet, aber sie lebten weiterhin in ihren Stammesgebieten. Sogar die Rehoboth-Baster
verließen nie ihr traditionelles „Gebied“. Dagegen wurde die Urbevölkerung – die San-Buschleute – von
einwandernden Bantu-Stämmen
vertrieben. Später räumten die Herero, Nama und teilweise die Damara
ihre Gebiete im Rahmen von politischen- und handelsbezogenen Abmachungen oder Zwang. Logischerweise sollten bei einem staatlichen
Einkauf von Farmen im Süden, die
Menschen, die traditionell mit dieser Gegend verbunden sind – also
hauptsächlich die Nama – den ersten
Anspruch auf solches Land haben.
Oder soll Namibia in Zukunft demografisch an die Bevölkerung verteilt
werden? Dann muss sich der gesamte Norden aber langsam beeilen, damit es mit der Umverteilung klappt.
Impressum
Herausgegeben von Namibia Media Holdings /
NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg.
No: 77/03366/07. 99. Jahrgang; erscheint Mo.
bis Fr. mit einer Tagesauflage von ca. 5 000
Exemplaren sowie einmal monatlich mit Journal
,,Tourismus Namibia” (ca. 50 000 Stück);
Druck: Newsprint Namibia, Windhoek.
Der Spruch
Das Wetter
Aus.................................20o / 37o
Gobabis.........................16o / 36o
Grootfontein................. 16o / 33o
Henties Bay...................16o / 19o
Katima Mulilo...............19o / 28o
Keetmanshoop............. 21o / 39o
Khorixas.........................20o / 37o
Lüderitzbucht...............15o / 29o
Mariental......................24o / 40o
Okaukuejo.....................19o / 34o
Omaruru....................... 20o / 35o
Oranjemund.................17o / 20o
Oshakati........................20o / 33o
Otjiwarongo.................. 18o / 33o
Outjo.............................. 18o / 33o
Rehoboth......................22o / 35o
Rundu............................ 18o / 33o
Swakopmund..................15o / 20o
Tsumeb......................... 20o / 35o
Walvis Bay.....................15o / 24o
Windhoek......................14o / 35o
SADC-Region
Gaborone......................18o / 30o
Harare............................16o / 26o
Luanda...........................21o / 30o
Lusaka............................18o / 28o
Kapstadt........................16o / 26o
Johannesburg............... 17o / 29o
Europa
Berlin...................................1o / 3o
Frankfurt/M......................-1o / 3o
München..........................-4o / 2o
Wien..................................-2o / 2o
Zürich.................................0o / 3o
Namibia steht Kopf – Lapsus bei der Sportkommission
Wenn es nach der namibischen Fahne geht, welche beim Büro der Sportskommission gehisst wurde, scheint die namibische Sonne unterzugehen. Gernot Ahrens fuhr an dem Bürokomplex der Sportskommission in der General-Murtala-Muhammed-Avenue vorbei, als er Namibias Fahne mal andersherum erlebte.
„Das ist doch ein Foto wert. Nach der Fahne zu urteilen, versteht man, warum es um den Sport in Namibia nicht gut steht“, meinte er zur AZ. • Foto: Frank Steffen
Verdächtiger ist wieder im Dienst
Rhino-Horn-Schmuggel: Polizist wird versetzt, bleibt aber am Flughafen
Windhoek/Johannesburg (fis) •
Der namibische Polizeibeamte Abraham Itula, dem vorgeworfen wird, in
den Schmuggel von Rhino-Hörnern
involviert gewesen zu sein, ist noch
nicht suspendiert worden, sondern
hat gestern nach beendetem Urlaub
wieder seinen normalen Dienst angetreten. Das teilte NamPol-Kommissar
Edwin Kanguatjivi auf AZ-Nachfrage
mit.
Itula wird beschuldigt, seine Arbeit am Gepäckscanner des HoseaKutako-Flughafens vernachlässigt
oder gar als Komplize bewusst weggeschaut und damit die Ausfuhr von
Rhino-Hörnern aus Namibia ermöglicht zu haben. Die Fracht befand sich
im Gepäck des chinesischen Staats-
Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN)
und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH),
Köln. Es gilt die Preisliste von November 2016.
• Redaktion
Chefredakteur: Stefan Fischer (fis), Tel.:
081-1290174. Stellvertr. Chefredakteur: Frank
Steffen (ste), Tel.: 081-1240882. Reporter &
Fotografen: Bianca Ahrens (ba), Nina Cerezo
(nic), Olaf Mueller (omu), Wiebke Schmidt (ws),
Marc Springer (ms), Clemens von Alten (cev);
bürgers Ye Zhiwei (28), der Ende November auf dem O.R.-Tambo-Flughafen in Johannesburg verhaftet wurde,
nachdem man 18 Rhino-Hörner mit
einem Wert von 6,6 Millionen N$ in
seinem Gepäck sichergestellt hatte.
Laut Flugticket wollte Zhiwei nach
Hongkong weiterreisen.
Wie Polizeisprecher Kanguatjivi erklärte, sei der 42-jährige Itula bereits
versetzt worden und arbeite nicht
mehr in der Abteilung Flugsicherheit,
sondern auf der normalen Polizeiwache des Internationalen Flughafens.
Eine arbeitsrechtliche Anhörung wegen des beschriebenen Falles sei angeordnet worden. Allerdings konnte Kanguatjivi nicht sagen, ob diese
schon stattgefunden hat. Der Polizei-
Freelancer: Wolfgang Drechsler (wd), Robby
Echel­meyer (re), Eberhard Hofmann (hf). ­Arne
Putensen (ap), Sven-Eric Stender (ses), Konny
von Schmettau (kvs)
• Hauptbüro Windhoek
General-Murtala-Muhammed-Avenue 11,
Postfach 866 95, Tel.: +264-61-225822, Fax:
+264-61-220225, E-Mail: [email protected]
• Anzeigen & Marketing
Bahati Traut, Tel. 061-2972309 (Büro) und 081-
sprecher bestätigte aber, dass der Verdächtige nach Erscheinen im Gericht
auf Kaution in Höhe von 2 000 N$ auf
freien Fuß gelassen worden sei. Der
nächste Gerichtstermin soll am 3. Februar stattfinden.
Schon zwei Wochen zuvor, am 17.
Januar, soll auch Zhiwei im südafrikanischen Kempton Park wieder vor
Gericht erscheinen. Er stand zuletzt
am 13. Dezember im Kempton-ParkMagistratsgericht vor dem Richter,
wo ihm Kaution verweigert wurde.
Der Fall wurde zwecks weiterer Untersuchungen vertagt.
Ob die Rhino-Hörner von Tieren in
Namibia stammen, soll durch eine
DNA-Analyse bestimmt werden, die
noch nicht abgeschlossen ist.
1271603; Fax: +264-61-245200, E-Mail: ads@
az.com.na, Agnes Hoffmann, Tel. 061-2972310
(Büro) und 081-2451238; Hennie Geldenhuys,
Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973
• Küstenbüro Swakopmund
Libertina-Amathila-Avenue 11, Postfach 2336;
Tel. 064-404452.
• Vertrieb & Abonnement
Christiane Maluche, Tel. 061-297 2076,
[email protected]
Der Freund ist ein Kerl, der dieselben Feinde hat wie du.
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages
und Quellenangabe. Für unaufgefordert
eingesandtes Material wird keine Haftung
übernommen. Leserbriefe können sowohl
in der gedruckten Ausgabe als auch auf der
AZ-Webseite erscheinen.
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WhatsApp: 081-1700030
Winchell
Kleinkind aus Versehen überfahren
Windhoek/Otjiwarongo (Nampa/ba) • Ein zweijähriges Kind ist
am Samstag in Otjiwarongo von
seinem Vater aus Versehen mit dem
Auto überfahren worden und dabei gestorben. Inspektor Nafthalie
!Aibeb, Sprecher der Polizei in der
Otjozondjupa-Region, erklärte am
Sonntag, dass der 31-jährige Vater seinen Sohn im Rückspiegel nicht gesehen und ihn dann beim Rückwärtsfahren auf dem eigenen Grundstück
überfahren habe. Die Mutter sei zu
diesem Zeitpunkt im Haus gewesen.
!Aibeb erklärte weiter, dass der Vater nicht festgenommen worden sei.
Dennoch werde eine Anklage wegen
Mordes gegen den Mann erhoben.
Außerdem werde der Fall weiter untersucht, heißt es.
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