Vom Erbe

NDR INFO
Aber nicht jeder Nachlass ist für die Erben ein Gewinn.
Machen wir uns das bewusst, wenn wir etwa die Lösung
globaler Umweltprobleme oder gesellschaftlicher Heraus­
forderungen in die ferne Zukunft schieben?
NDR Info und die Körber-Stiftung haben Experten einge­
laden, um über das Erben und Vererben zu diskutieren.
Eine Zusammenfassung der Diskussion können Sie jeweils
um 20.30 Uhr am darauffolgenden Tag in der Sendereihe
»Das Forum« auf NDR Info hören.
Claudia Spiewak
Chefredakteurin
NDR Hörfunk
Anja Paehlke
Mitglied des Vorstandes
der Körber-Stiftung
NDR Info ist das Informationsradio des Norddeutschen
Rundfunks. Ob Politik oder Kultur, das Neueste aus
Norddeutschland, Wirtschaft oder Sport – der Hörer
erfährt hier alles Wissenswerte. Darüber hinaus be­
leuchtet NDR Info auch gesellschaftliche Entwicklungen
sowie historische Hintergründe aktueller Ereignisse.
Thematisiert werden sie unter anderem in der abend­
lichen Sendereihe »Das Forum«, in der Diskussions-­
Sendung »Redezeit« sowie am Wochenende im »Forum
am Sonntag«. Details zum Programm finden Sie unter
www.ndr.de/info
Vom Erbe
KÖRBER-STIFTUNG
Gesellschaftliche Entwicklung fordert kritische Reflexion.
Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen
Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperations­
partnern aktuellen Herausforderungen in den Hand­
lungsfeldern Demografischer Wandel, Innovation und
Internationale Verständigung. Die drei Themen »Neue
Lebensarbeitszeit«, »Digitale Mündigkeit« und »Russland
in Europa« stehen derzeit im Fokus ihrer Arbeit. 1959
vom Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist
die Stiftung heute von ihren Standorten Hamburg und
Berlin aus national und international aktiv.
www.koerber-stiftung.de
Alle Diskussionsveranstaltungen finden statt im
KörberForum – Kehrwieder 12 in Hamburg.
Der Eintritt ist frei.
Die Anmeldung ist jeweils 14 Tage vor Veranstaltungsdatum
möglich – online auf www.koerberforum.de oder
telefonisch unter 040 · 80 81 92 - 0.
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Was wir annehmen, wa
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was wir anderen aufbür
Fotos: Ghazii/Fotolia; Salwas/Shutterstock; Claudio Divizia/Shutterstock
Fette Jahre für die Erben? Nie wurde in Deutschland so
viel vererbt wie derzeit – eine viertel Billion Euro pro
Jahr. Das neue Erbschaftssteuerrecht ändert nichts daran,
dass nur eine Minderheit davon profitiert. Im Grund­
gesetz heißt es, »Eigentum verpflichtet«. Gilt das auch
fürs Erben? Diese Frage stellt sich nicht nur beim Thema
Geld, sondern auch beim kulturellen Nachlass ganzer
Generationen: Wie gehen wir damit um? Was ist uns
noch wichtig, was wollen wir erhalten?
EINE DISKUSSIONS- UND SENDEREIHE
VON NDR INFO UND DER KÖRBER-STIFTUNG
Vom Erbe
anderen aufbürden
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Was wir annehmen, w
MO 13.02.2017 I 19 UHR
Vom Erbe: wie viel erben ist
gerecht?
MO 20.02.2017 I 19 UHR
Vom Erbe: Was ist uns unser
kulturelles Erbe wert?
Mo 27.02.2017 I 19 UHR
Vom Erbe: Warum ist uns die
Zukunft so egal?
Deutschland ist auf dem Weg zu einer Erbengesellschaft.
Rund 250 Milliarden Euro werden pro Jahr vererbt. Was
macht das mit unserer Gesellschaft? Das Erbe ist so un­
gleich verteilt wie das Vermögen: Mehr als die Hälfte von
uns erbt nichts, allenfalls Schulden – nur jeder Dritte über
40 profitiert. Deutschlands Millionäre hingegen mehren
ihr Vermögen sogar überdurchschnittlich häufig durch
Erbschaften und Schenkungen, das zeigt eine aktuelle
Studie des DIW. Spalten die Milliarden die Gesellschaft?
Kulturelles Erbe – für die einen sind das Sprache und
Literatur, Kunst und Musik, für andere Brauchtum oder
Traditionen. Wieder andere denken an Bauwerke wie
die Speicherstadt in Hamburg oder die Altstadt von
Lübeck – beide von der UNESCO zum Welterbe geadelt.
Was bewahren wir – und warum? Werden die »Budden­
brooks« nachfolgenden Generationen noch etwas sagen,
wird Plattdeutsch noch zu hören sein? Zählt das Ideelle
oder nur das, was sich vermarkten lässt?
Wir kennen die Herausforderungen, zum Teil seit Jahr­
zehnten: globale Umweltprobleme wie den Klimawandel
und die Endlichkeit der Ressourcen, die Armut in der
Welt, die soziale Schere und den demografischen Wandel.
Wir ahnen auch seit langem, wie stark die Digitalisierung
die Welt verändert. Warum tun wir uns so schwer, lang­
fristig zu denken, vererben große Probleme stattdessen
an nachfolgende Generationen und bürden ihnen die
Lösung auf?
Pia Ratzesberger, Journalistin, Schwerpunkt Armuts­
bekämpfung und soziale Ungleichheit
Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Literaturwissenschaftler,
Direktor der Lübecker Museen, Präsident der
Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft
Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt, Energie. Mitglied Club of Rome und Wissenschaft­
licher Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Dr. Petra Bahr, neue hannoversche Regionalbischöfin.
Ehemalige Kulturbeauftragte der EKD
Dr. Kerstin Cuhls, Japanologin und Zukunftsforscherin
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung
ISI
Dr. Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschafts­
forschung (DIW). Forscht zu Einkommens- und
Vermögensungleichheit
Gerd Maas, Betriebswirt, Familienunternehmer
und Publizist. 2015 erschien sein Buch »Warum erben
gerecht ist«
Bernd Paulowitz, Historiker und Politikwissenschaftler,
Welterbe-Koordinator in Hamburg
PD Dr. Ralf Tils, Politikwissenschaftler, Zentrum für
Demokratieforschung der Leuphana Universität Lüneburg,
Agentur für Politische Strategie (APOS) in Hamburg
Moderation der Abende
Verena Gonsch, Redakteurin NDR Info
Sendetermine
Eine 30-minütige Zusammenfassung der Gespräche hören Sie
jeweils am nächsten Abend um 20.30 Uhr auf NDR Info in der
Sendereihe »Das Forum«.