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Die Mass ist voll: Bierpreis-Bremse auf dem Oktoberfest
München
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HF1
(SZ) Das Erste, was dem aus der Metropole
des Genusses entsandten Michelin-Tester
auffiel, muss die unverkrampfte Herzlichkeit des Patrons gewesen sein. Auf die Frage, woher die Täubchenbrust stamme, erwiderte dieser, die schieße er auf dem
Bahnhofsvorplatz. Der Tester notierte, wie
erfrischend doch die neuen, frechen Starköche seien, ohne die steife Herablassung
eines Monsieur Bocuse. Der gute Eindruck
setzte sich beim Essen fort. Schon die potage au vermicelle à la maison (Nudelsuppe
auf Art des Hauses) vermied in ihrer puristischen Konsequenz alles Verkünstelte und
Überdrehte. Überzeugend in Präsentation
und Geschmack geriet auch notre boulette
à une sauce très, très crémeuse, eine kraftvolle Variation des deutschen falschen Hasen, glaciert mit sorgsam über den Klops
gegossenen Schleiern von Sahne. Erfreut
vernahm der Tester auch, dass les viandes,
die Fleischgerichte wie das kompromisslose, mit dem Salz nicht modisch geizende boeuf bourguignon, ausschließlich aus regionaler Herkunft stammen, vom örtlichen,
an der Straße zum Autofriedhof gelegenen
Schlachtbetrieb.
Das Mittagsmenü lag mit zwölf Euro
weit unter dem vergleichbarer Etablissements wie „Le Train Bleu“ in Paris. Nur der
weiße Haustropfen, der im Abgang eine
leichte Note von Altmetall entfaltete, brachte den Michelin-Mann davon ab, einen
zweiten Stern zu vergeben. Michelin wies
später Gerüchte zurück, schon der erste
Stern sei auf eine kurzzeitige, durch eine
Anzahl pichets „Le Patron Rosé VDP“ ausgelöste und in Amnesie mündende Persönlichkeitsstörung des Testers zu erklären.
Ach, so ist es leider nicht gewesen; aber
mancher hat wohl Ähnliches vermutet bei
der Nachricht, der Imbiss „Bouche à Oreille“ in Bourges sei mit einem MichelinStern ausgezeichnet worden, der Mutter aller Gastropreise. Es gibt ja das eine oder andere Vorurteil seitens der großen Köche gegen Tester, die sich bei Kerzenlicht den
Wanst mit Kobesteaks und Hummerparfait vollschlagen und nachher schreiben,
der Crouton habe aber leider ein wenig
schief an der Mousse gelegen. Paul Bocuse
hat mal einen Kritiker namens Eiermann
öffentlich als Arschloch bezeichnet, und angesichts des Temperaments des Meisters
war der Adressat noch gut bedient. Damit
verglichen ließ sich der vorliegende Fall
nach nur einer Woche aufs Harmonischste
klären. Michelin gestand, es handele sich
um einen Fehler auf der Homepage. Der
wahre Träger der Auszeichnung, ein gleichnamiger Gourmettempel nahe Paris, bekommt seinen Stern doch noch. Sein Inhaber will bald auf ein Bierchen beim Namensvetter in Bourges vorbeischauen, wo
sie den Gourmets und Neugierigen aus
dem ganzen Land eine Woche lang Fritten
und Erbseneintopf verabreicht und das Geschäft ihres Lebens gemacht haben. Wer
weiß, wie es weitergeht: „Bouche à Oreille“
heißt so viel wie Mundpropaganda.
MÜNCHEN, MITTWOCH, 22. FEBRUAR 2017
73. JAHRGANG / 8. WOCHE / NR. 44 / 2,70 EURO
Garantien für
Opel-Standorte
Peugeot-Chef sichert Merkel
Erhalt von Arbeitsplätzen zu
Berlin – Peugeot-Chef Carlos Tavares hat
Kanzlerin Angela Merkel weitreichende Garantien für den Autobauer Opel bei einer
Übernahme gegeben. „Er bekräftigte gegenüber der Bundeskanzlerin, dass PSA
die Eigenständigkeit von Opel im Konzernverbund erhalten und die Standort-, Investitions- und Beschäftigungsgarantien
übernehmen werde“, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einem Telefonat von Merkel mit Tavares mit. Der Peugeot-Chef habe dabei betont, dass beide
Unternehmen einander gut ergänzten. Der
französische Konzern will Opel vom US-Autobauer General Motors kaufen. Opel beschäftigt in Deutschland 19 000 Menschen
und hat neben dem Stammwerk in Rüsselsheim auch Fabriken in Kaiserslautern und
Eisenach sowie ein Ersatzteilzentrum in
Bochum. sz
Wirtschaft
Grün-Schwarz plant
Fahrverbot in Stuttgart
Narrenfreiheit
Für die Karnevalisten in Deutschland steht der Höhepunkt des Jahres an. Wie immer werden die Feiernden auf ihren RosenmontagsUmzügen Politiker zu Witzfiguren machen. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan ist als Karikatur auf einem der 165 Wagen in Mainz dabei, genau wie der amerikanische Präsident im Elefanten-Outfit. Allein in Mainz nehmen 9500 Menschen an dem
Zug teil, bis zu 500 000 Zuschauer werden erwartet.
FOTO: AP / MICHAEL PROBST
Schwerer Schlag für Bausparer
Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Deutschlands Bausparkassen dürfen Hunderttausende
hochverzinste, aber nicht ausgezahlte Verträge kündigen – auch gegen den Willen der Kunden
von wolfgang janisch
Karlsruhe – Die Hoffnung Hunderttausender Sparer, in Zeiten niedriger Zinsen wenigstens von den günstigen Konditionen älterer Bausparverträge profitieren zu können, hat sich zerschlagen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Kündigungen für
rechtens erklärt, die von den Bausparkassen seit zwei Jahren ausgesprochen werden; nach Schätzungen handelt es sich dabei um mindestens 250 000 Verträge. Die
Sparer haben danach keinen Anspruch, an
ihren vergleichsweise gut verzinsten Verträgen aus früheren Zeiten festzuhalten.
Der Bankensenat des BGH schließt sich
damit der Meinung der unteren Instanzen
an. Bausparverträge, die seit mindestens
zehn Jahren „zuteilungsreif“ sind – so
nennt man die Phase, in der das Darlehen
abgerufen werden kann –, können von den
Bausparkassen auch gegen den Willen der
Kunden beendet werden. Dabei stützt sich
der BGH auf eine Vorschrift im Bürgerlichen Gesetzbuch, die dem „Darlehensnehmer“ nach zehn Jahren ein Kündigungsrecht gewährt – also demjenigen, der eine
Kreditsumme ausbezahlt bekommen hat.
Aus Sicht des BGH ist während der Ansparphase die Bausparkasse „Darlehensnehmer“ – weil sie vom Kunden Geld bekomme, das sie später zurückzahlen müsse. „Jeder Darlehensnehmer soll die Möglichkeit
haben, nach zehn Jahren zu kündigen“, sagte der BGH-Senatsvorsitzende Jürgen Ellenberger bei der Urteilsverkündung. Die
Vorschrift gelte nicht nur für Verbraucher.
Der Klägeranwalt Peter Wassermann
hatte argumentiert, letztlich gehe es um
die Frage, wer die Folgen der Niedrigzins-
phase zu tragen habe. „Man versucht, das
Risiko veränderter Marktverhältnisse auf
die Kunden abzuwälzen“, sagte er. An einem zuteilungsreifen Vertrag festzuhalten, sei legitim. Wüstenrot-Anwalt Reiner
Hall hielt dem entgegen, dass es sich um eine außergewöhnliche und nicht vorhersehbare Situation handle. „Die Nullzins-Phase, das ist kein Marktgeschehen. Das ist eine Entwicklung, die von der EZB vorangetrieben wird, um den Staaten billiges Geld
zu verschaffen.“
Verhandelt hat der BGH über die Klagen
zweier Sparer, insgesamt sind mehr als
hundert Verfahren anhängig. In einem Fall
ging es um einen Vertrag mit der Bausparkasse Wüstenrot von 1978 mit rund 20 000
Euro Bausparsumme und drei Prozent Guthabenzins, Konditionen, die für Sparguthaben heute kaum zu bekommen sind. Der
Vertrag ist seit gut 23 Jahren zuteilungsreif. Die Kunden haben ihr Darlehen gleichwohl nicht abgerufen, sondern weiter bespart. Mitte 2015 kündigte Wüstenrot.
Mit dem Urteil sind die zwölf privaten Institute und die acht öffentlich-rechtlichen
Landesbausparkassen von den Lasten der
anhaltend niedrigen Zinsen befreit, die das
Geschäftsmodell Bausparvertrag in eine
Schieflage gebracht haben. Es basierte ursprünglich auf der Idee, den Kunden zwar
auf ihr Guthaben geringere Zinsen zu zahlen als am Markt erzielbar, ihnen dafür
aber nach der Zuteilung günstige Darlehen
zu gewähren. Die Rechnung ging allerdings in der Niedrigzinsphase nicht mehr
auf, weil die Sparer am inzwischen lukrativen Guthabenzins festhalten, jedoch die
teuer gewordenen Darlehen nicht mehr in
Anspruch nehmen. Seite 4, Wirtschaft
HEUTE
Die Seite Drei
Warum Sahra Wagenknecht, die
Spitzenkandidatin der Linken,
oft stramm rechts klingt
3
Meinung
Wenn Roboter die Jobs machen,
sollten die Bürger Miteigentümer
der Unternehmen werden
4
Politik
Vor der Wahl debattieren die
Niederländer über den Islam. Das
nützt den Rechtspopulisten
8
Feuilleton
Stephan Braunfels ist der
Michael Kohlhaas
der deutschen Architektur
11
Medien
US-Präsident Trump schaut fern
und verwechselt das Gesehene
gern mit der Realität
TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
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Traueranzeigen
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Im Winter für Kreuzfahrten zu werben,
ist ein gewinnversprechendes Unterfangen. Zumeist ist es hier kalt und grau, dort
aber, wo die Reise hingeht, ist der Himmel blau und nicht nur das Meer warm.
Dass der Winter eine gute Zeit für das Versprechen ist, sich für eine Weile aus der
Zeit zu heben, wusste schon Albert Ballin.
Der Reeder lud am 22. Januar 1891 nach
Cuxhaven, wo die Augusta Victoria zur ersten Kreuzfahrt der Welt aufbrach. Es ging
nach Genua, Palermo, und, via Alexandria, zu den Pyramiden. Schon vor der portugiesischen Küste bemerkt ein Chronist,
dass das Klima nun „mollig warm“ sei
und manche Passagiere „Kaviarbrötchen
essen, als ob sie dafür bezahlt würden.“
Kaviar findet sich heute nur selten an
den All-inclusive-Buffets. Kreuzfahrerei
ist längst was für die Massen. Für 2017
rechnet die Branche mit einer Rekordzahl
von zwei Millionen Buchungen allein aus
dem deutschen Markt. Wer hätte 1891 ge-
MS Schwefelarm
Neue Kreuzfahrtschiffe werden umweltfreundlicher
dacht, dass einmal eine Armada über die
Meere fahren – und sie mit Feinstaub und
Schwefeloxiden verschmutzen würde?
Das Image als „Dreckschleuder der
Meere“ will die Kreuzfahrtindustrie seit
geraumen Zeit hinter sich zu lassen, mit,
glaubt man Umweltschutzverbänden, mäßigem Erfolg. Da klingt es wie ein warmer
Wintertraum, was die Reederei Aida nun
in der Meyer Werft in Papenburg angekündigt hat: den Bau des weltweit ersten
einer neuen Generation von umweltschonenderen Kreuzfahrtschiffen, die mit
schwefelarmem Treibstoff fahren werden: Liquefied Natural Gas (LNG). Das verflüssigte Erdgas soll das auf hoher See verwendete Schweröl ersetzen. Bislang hatten sich die Reedereien angesichts gestie-
gener Umwelt-Auflagen bestenfalls damit beholfen, neue Schiffe mit Abgasreinigungssystemen und Rußpartikelfiltern
auszustatten. Das ändert aber nichts daran, dass bei einer 14-tägigen Schiffsreise
jeder Gast nach Berechnung der Organisation Atmosfair so viel Kohlendioxid verursacht wie bei einem Flug von München
nach New York und zurück.
Vereinzelt gibt es schon mit Flüssiggas
betriebene Fähren und Frachter. Nach
Einschätzung des Verbandes der Kreuzfahrtindustrie wird der Treibstoff auch in
der Urlaubswelt bald eine Rolle spielen.
Elf Schiffe seien bestellt; sechs davon
baut die Meyer-Werft. Das erste moderne
Aida-Schiff soll Ende 2018 vom Stapel laufen, andere folgen bis 2024.
Der Naturschutzbund Deutschland äußert sich zur LNG-Technologie verhalten
positiv. Der Treibstoff sei „kein Allheilmittel“, sagt Dietmar Oeliger vom Naturschutzbund, die neue Technologie „aber
einer der wenigen Wege, die wir uns mittelfristig überhaupt vorstellen können“.
Langfristig müsse die Kreuzfahrtindustrie nach regenerativen Energien suchen;
auch Erdgas ist ein fossiler Brennstoff. Da
LNG hauptsächlich aus Methan bestehe,
müsse gewährleistet sein, dass beim Betanken der Schiffe und beim Verbrennungsprozess möglichst wenig Treibstoff
entweicht. Vor einer abschließenden Bewertung des als „Green Cruising“ beworbenen Aida-Konzepts will Oeliger deshalb „das Schiff auch erst mal sehen.“
Sehen kann man derzeit nur Stahl, buchen geht aber trotzdem schon. Für Dezember 2018. Die erste Fahrt führt zu den
Kanaren. Da ist es ja auch im Winter „mollig warm“.
monika maier-albang
„Griechenland kann 2018 auf eigenen Beinen stehen“
Der Chef des Euro-Rettungsfonds ist überzeugt, dass Athen kein weiteres Kreditprogramm mehr braucht
Berlin/Brüssel – Der Chef des Euro-Rettungsfonds (ESM), Klaus Regling, ist überzeugt, dass Griechenland kein weiteres
Kreditprogramm benötigt. „Wenn die
nächsten 18 Monate gut genutzt werden,
bin ich zuversichtlich, dass dies das letzte
Programm ist, das Griechenland machen
muss“, sagte Regling der Süddeutschen Zeitung. Er gehe davon aus, dass Griechenland von Mitte 2018 an „auf eigenen Beinen steht und sich selbst Geld am Markt besorgen kann“, sagte der ESM-Chef. Das
hoch verschuldete Land habe Fortschritte
gemacht. Zu Beginn der Krise habe das
Haushaltsdefizit 15,6 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Nun liege es bei
einem Prozent.
Die Griechenland-Krise belastet die Euro-Zone nun schon seit sieben Jahren. Bis-
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her hat der Rettungsfonds im Auftrag der
Euro-Staaten 173,5 Milliarden Euro an Krediten nach Athen vergeben. Beim laufenden dritten Programm konnten die Europäer den Internationalen Währungsfonds
(IWF) jedoch bislang nicht davon überzeugen, sich daran zu beteiligen. Der Fonds
schätzt die Wirtschaftslage in Griechenland weitaus negativer ein als die europäischen Kreditgeber. „Es stimmt, dass wir
unterschiedliche Prognosen haben. Etwa
in der Analyse, wie tragfähig die griechischen Schulden sind“, sagte Regling. Aber
es gebe mit dem IWF keine Differenzen darüber, was Griechenland bis zum Abschluss
des laufenden Programms tun müsse.
Im Jahr 2018 soll Athen 3,5 Prozent Primärüberschuss erwirtschaften – also einen Überschuss vor Abzug des Schulden-
dienstes. Wie dieses Ziel erreicht werden
soll, darüber sind sich IWF und Europäer
nach wie vor uneins. „Hier gibt es die Unterschiede zwischen europäischen Institutionen, die sagen, Griechenland hat bei den
Haushaltskonsolidierungen fast alles erfüllt, während der IWF sagt, es muss noch
mehr getan werden“, erklärte Regling.
Künftig sei es aus seiner Sicht vorstellbar, dass der ESM angeschlagene EuroStaaten alleine rette. Im Fall Athens sei das
jedoch anders vereinbart worden. Ohne
den IWF würde es keine weiteren Auszahlungen geben. „Wenn der Fonds nicht dazukommt, entspricht das nicht den Vereinbarungen der Regierungen mit ihren Parlamenten“, sagte Regling. Laut Beschluss
des Bundestages und mehrerer anderer
Parlamente müsse der IWF dabei sein.
An diesem Mittwoch lässt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel direkt über den
Stand der Verhandlungen informieren. Sie
empfängt IWF-Chefin Christine Lagarde
im Kanzleramt. Für die CDU-Vorsitzende
und Kanzlerkandidatin der Union ist der
andauernde Streit um die Beteiligung des
Fonds am 86-Milliarden-Euro-Programm
heikel. Merkel hatte 2010 bei den ersten Finanzhilfen für Athen darauf bestanden,
dass der IWF sich beteiligt. Auch dem laufenden Programm hat der Bundestag nur
unter dieser Voraussetzung zugestimmt.
Die Union bestätigte ihre Haltung kürzlich.
Damit wächst der Druck auf die Bundeskanzlerin, eine Lösung mit dem IWF in der
Griechenland-Frage zu finden.
c. gammelin, a. mühlauer
Seite 4, Wirtschaft
München – Um die belastete Luft in Städten zu verbessern, setzt Baden-Württemberg als erstes Bundesland auf Fahrverbote. Die grün-schwarze Koalition einigte
sich am Dienstag darauf, vom nächsten
Jahr an bei Feinstaubalarm weite Teile
Stuttgarts für viele Dieselautos zu sperren.
Das könnte tagelange Fahrverbote für
Zehntausende Autos bedeuten. Unterstützung kam aus anderen Ländern. Berlins
Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos) sagte, sie halte ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge auch in Berlin für nötig.
Auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) schließt solche Fahrverbote nicht aus. sz Seite 2
Bayern untersagt Burka
im öffentlichen Dienst
München – Die bayerische Staatsregierung plant, die Verschleierung des Gesichtes mit Burka oder Nikab in bestimmten
Bereichen des öffentlichen Lebens zu verbieten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss das Kabinett am Dienstag.
Demnach soll Gesichtsverhüllung unter anderem an Hochschulen, Kindergärten,
Schulen, im Bereich der allgemeinen Sicherheit und Ordnung sowie bei Wahlen
untersagt werden. sz
Bayern
Schlagabtausch zwischen
EU und Polen
München – Im Streit mit der EU über die
Rechtsstaatlichkeit in Polen hat Außenminister Witold Waszczykowski der EU-Kommission vorgeworfen, sie überschreite ihre
Befugnisse. Die Kommission wies dies zurück und prüft, wie sie weiter vorgeht. Gegen Polen läuft seit 2016 ein Verfahren wegen des Umbaus des Verfassungsgerichts
durch die Regierungspartei Pis. Die Kommission muss entscheiden, ob sie das Verfahren verschärft. sz
Seiten 4 und 9
Bundeswehr stockt
Zahl der Soldaten auf
Berlin – Angesichts wachsender Aufgaben
will das Verteidigungsministerium die
Zahl der Soldaten und zivilen Mitarbeiter
bei der Bundeswehr weiter erhöhen. Bis
zum Jahr 2024 soll die Stärke der deutschen Streitkräfte von derzeit 177 000 auf
198 000 Soldaten anwachsen, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. „Die Bundeswehr ist gefordert wie selten zuvor“, betonte Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU). sz
Seite 6
Dax ▲
Dow ▲
Euro ▼
Xetra 17 Uhr
11970 Punkte
N.Y. 17 Uhr
20740 Punkte
17 Uhr
1,0533 US-$
+ 1,20%
+ 0,56%
- 0,0076
DAS WETTER
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NACHTS
Überwiegend kräftige Regengüsse. Im Süden und Norden lockert es im Tagesverlauf
auf. An der Küste und in höheren Lagen
sind schwere oder orkanartige Sturmböen
möglich. Die Temperaturen erreichen sieben bis 15 Grad.
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