Infoseite, Vollmilchschokolade im Test

Zart im Schmelz, knackig im Biss: Vollmilchschokolade im Test
Schokolade zu genießen war lange ein Privileg der Reichen. Im 17. und
18. Jahrhundert kannte man das edle Kakaobohnenpulver allerdings nur
aufgebrüht als Getränk mit Zucker und Wasser. Doch dann kamen
findige Kakaokenner auf die Idee die Bohnen zu einer flüssigen Masse
zu verarbeiten und in Formen zu gießen. Die Tafelschockolade war
geboren. Die helle Milchschokolade war der letzte Schritt in der
Verfeinerung und ist bis heute die Lieblingssorte der Deutschen.
Inzwischen gibt es sie als Billigprodukt in jedem Supermarkt. Doch ist
diese Schokolade auch wirklich lecker?
Die Kostprobe
In der Kostprobe gab es zwölf Vollmilchschokoladen, vier Produkte
waren in Bio-Qualität, auch fair gehandelte Schokolade war dabei. In der
Testrunde saß ein Experte vom Kölner Schokoladenmuseum, eine
Konditorin, die in Köln eine Schokoladenmanufaktur betreibt und ein
Schokoladenfan der Gourmetvereinigung Slow food.
Zufriedene Tester
Zwei Vollmilchschokoladen schmeckten den Testern richtig gut
(Rapunzel/Rewe), hier fanden die Tester den Schmelz und das
Kakaoaroma überzeugend lecker. Beide Schokoladen hatten BioQualität und waren fair gehandelt. Ein breites Mittelfeld bekam die Note
befriedigend. Mit drei Schokoladen waren die Tester nicht zufrieden, sie
schafften im Geschmack nur ein Ausreichend. In der Probierrunde wurde
bei diesen Produkten das zu schwache Kakaoaroma bemängelt, es
fehlte der zarte Schmelz, die Konsistenz wurde als sandig empfunden.
Generell fanden die Tester viele Vollmilchschokoladen etwas zu süß.
Kakao und Milch
Eine Vollmilchschokolade muss laut Gesetzgeber einen
Gesamtkakaoanteil von mindestens 30 Prozent haben. Die meisten
Schokoladen in unserer Kostprobe lagen darüber. Der
Geschmackssieger hatte mit 38 Prozent fast den höchsten Kakaoanteil
im Test. Der andere Hauptbestandteil ist Milch. Sie kommt als Pulver in
die Kakaomasse, weil das Ganze nur so technologisch zu verarbeiten
ist. Steht „Alpenmilch“ auf der Schokolade, muss die Milch auch wirklich
aus dieser Bergregion stammen.
Der Preis
Der Preis war in unserem Test keine Orientierung. Teurere Schokoladen
schmeckten nicht unbedingt besser. Zwar lag der Testsieger mit 1,99 €
pro 100 Gramm im oberen Preissegment, aber auch preiswertere
Schokoladen schnitten recht gut ab. Wer etwas fürs gute Gewissen tun
möchte, sollte fair gehandelte Schokolade kaufen, sie gibt es inzwischen
auch beim Discounter. Das Fairtrade-Siegel hatten drei Produkte in
unserem Test, auch die beiden Siegerschokoladen waren dabei. Das
Siegel garantiert faire Preise für die Kleinbauern, die Kakao und Zucker
anbauen. Auch höhere ökologische Standards sind mit dem Siegel
verbunden. Meist ist fair gehandelte Schokolade auch Bio-Schokolade,
aber nicht immer.