Samstag, 28. Januar 2017 Stichwort Wegmarken in der Natur Gesucht sind gute Ideen für Wegmarken. Mit ihnen sind Zeichen oder Skulpturen in der Landschaft gemeint, die auf Landschaftsperlen des Rheintals hinweisen (siehe Beitrag auf Seite 47). Eingereicht werden können Ideen, Skizzen, Pläne oder Modelle. Der Verein St.Galler Rheintal lockt mit einem Preisgeld von insgesamt 5000 Franken. Die schönste Rheintaler Wegmarke besteht bereits seit vielen Jahren, ist 13 Meter hoch und ermöglicht die Aussicht aufs herrliche Riet. Es ist der Altstätter Beobachtungsturm. Wegmarken der Zukunft, die keinen vergleichbaren Zweck wie der Beobachtungsturm haben, können zwar auch schön und kunstvoll sein. Es ist jedoch nicht unbedingt viel Kreativität und Fantasie vorausgesetzt. Denn was der Wanderer und der Flaneur auf ihrem Weg womöglich mehr vermissen als ein Zeichen oder Kunst, ist schlicht und hat auch einen schlichten, aber hübschen Namen: Bänkli. Gert Bruderer [email protected] Verhaftungen bei Grossaktion Vorarlberg Die Polizei in Vorarl- berg hat bei einer Grossaktion zahlreiche Wohnungen durchsucht und sechs Personen festgenommen, die wegen Mordversuchs, Raubversuchs und anderer Verbrechen gesucht wurden. Fünf von ihnen wurden in die Justizanstalt Feldkirch gebracht. «Mehrere Personen sind oder waren der rockerähnlichen Gruppierung Osmanen Germania zuzuordnen», schreibt die Polizei. Unter den Festgenommenen sind drei türkische Männer im Alter zwischen 33 und 38 Jahren, die im Oktober 2016 in ein Haus in Feldkirch einbrachen, um den Bewohner zu überfallen. (red) Museum sucht Zeitzeugen Denkgrenzen überwinden Widnau Veränderung kann als Bedrohung wahrgenommen werden oder als Chance. Am Rheintaler Wirtschaftsforum diskutierte man gestern darüber, wie das Rheintal den digitalen Wandel meistern kann. Max Tinner Vom «Wind of Change» sangen die «Scorpions» Ende der 1980er Jahre in einer zum Hit gewordenen Ballade. Damals ging es um den politischen Wandel angesichts von Glasnost und Perestroika. Am Rheintaler Wirtschaftsforum gestern in der Aegetenhalle ging es mehr um den Wind der Veränderung, der wegen der fortschreitenden Digitalisierung durch Wirtschaft und Gesellschaft weht. Veränderung sei das, wovor sich die Menschen am meisten fürchteten, stellte Regierungspräsident Martin Klöti fest. Und doch sei auf verlorenem Posten, wer sich ihr nicht stelle und am Alten festhalte. Die Wirtschaft sei einem permanenten Wandel unterworfen; sie meistere Herausforderungen mit Innovation. Dies fiele leicht, wüsste man, was auf einen zukommt. Weil dies aber meist nicht so ist, «isch mä hingerhär gäng gschider», wie Bundesrat Johann SchneiderAmmann sich in Emmentaler Mundart ausdrückte. Sowohl als auch, statt entweder oder Mit einer offeneren Denkweise an den Unternehmensspitzen wäre die Wirtschaft auch ohne Wahrsagerei besser für Veränderungen gewappnet, meint Reinhard K. Sprenger, Philosoph und Autor vielbeachteter Managementbücher. Gerade in unruhigen Zeiten brauchten Unternehmen keine Manager an ihrer Spitze, sondern Führer: Management sei Handwerk, Führung aber eine Haltung, erklärte er. Und in schwierigen Zeiten, in Situationen, in denen keine Entscheidung möglich scheine, brauchten spielt im Metropol Neurosige Zeiten 3. bis 11. März 2017 www.dorftheater.ch Unternehmen Leute, die die Entscheidbarkeit sicherstellten. Es brauche Führungskräfte, die frei denken und auch Widersprüchliches zulassen, forderte Sprenger, denn selbst, was immer richtig gewesen sei, müsse nicht ewig gültig sein: «Raus aus dem Entweder-Oder und rein ins Sowohlals-Auch!» Der Mensch setzt sich seine Grenzen selbst Reinhard K. Sprenger riet den Rheintaler Wirtschaftsvertretern, – mit dem Kunden im Fokus – zu denken, was andere nicht denken, und zu tun, was andere nicht tun. Dafür plädierte auch André Borschberg, der (sich mit Bertrand Piccard abwechselnd) das Solarflugzeug Solar-Impulse2 um die Welt geflogen hat: «Nicht die Technologie setzt Grenzen, sondern die Menschen, die sich scheuen, diese zu überschreiten.» Dass die Rheintaler Wirtschaft es selbst in widrigsten Situationen schafft, sich zu behaupten, habe sich schon nach dem Zusammenbruch der Textilindustrie gezeigt, erinnerte Bundesrat Schneider-Ammann. Das habe zwar viele Arbeitsplätze gekostet, dafür seien neue entstanden. Wichtig sei, Herausforde- rungen als Chance zu verstehen. Ein Unternehmen, das die Währungskrise nutzte, um sich fit zu trimmen, ist die SFS: Man sei heute massiv produktiver als zuvor, erklärte Jens Breu, CEO der SFS-Gruppe. Dennoch sei die Wettbewerbsfähigkeit täglich neu zu beweisen. An der Politik liege es, der Wirtschaft günstige Rahmenbedingungen zu verschaffen. In diesem Zusammenhang hofft Johann Schneider-Ammann auf ein Ja des Stimmvolks am 12. Februar zur Unternehmenssteuerreform III. Und auch wenn es aus den USA momentan «America first» Bild: Max Tinner heisse, so wolle er sich nach Kräften für weiterhin offene Märkte einsetzen, versprach der Wirtschaftsminister weiter. Die exportstarke Wirtschaftsregion Rheintal nahm dies mit Wohlwollen zur Kenntnis. Mit Blick auf den digitalen Wandel müsse sich die Industrie aber neu erfinden, stellte Schneider-Ammann fest, dies sei auch die Devise des Präsidenten des Verbands der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie Swissmem und früheren Leica-Chefs, Hans Hess. «Nach vorne schauen – dieser Geist verspricht Erfolg», meinte Schneider-Ammann. 42, 43 Namen & Notizen Worüber das Wirtschaftsforum lachte Susanne Wille moderierte das Wifo. In der Diskussionsrunde, an der SBB Präsidentin Monika Ribar beteiligt war, erzählte sie Altstätten Das Museum in der Prestegg sucht Erinnerungsstücke und Anekdoten zur Stickereizeit im Rheintal und zur Geschichte des Rebsteiner Unternehmens Jacob Rohner. 49 Gerüstet für die digitale Revolution: Über 700 Teilnehmende liessen sich von den Referenten des Wirtschaftsforums inspirieren. von ihrer Zugfahrt ins Rheintal. Sie habe ihr Billett mit der SBBApp gekauft, sagte sie. Der Zugbegleiter sei mit der App wohl noch nicht so vertraut gewesen. «Ich habe ihm mein Handy hingehalten, und er hat auf mein Geburtsdatum geschaut». «Er hat es für das Verkaufsdatum des Billetts gehalten», meinte Wille. Dass Veränderungen in einem Unternehmen unerlässlich sind, daran liess der Führungsexperte Reinhard K. Sprenger keinen Zweifel. «Das Individuum in einem Unternehmen widersetzt sich nicht dem Wandel. Aber es selbst möchte nicht verwandelt werden. «Wenn Sie das nicht akzeptieren wollen, haben Sie einen dornenreichen Weg vor sich», wandte sich Sprenger an die Wirtschaftsführer. «Beruflich wie privat», schob er noch hinterher. Jemand, der Menschen nicht mag, tauge nicht zur Führungskraft, meinte Reinhard K. Sprenger, der bei so manchem Chef eine «ausgeprägte Sozialal- lergie» feststellt. «Wem es nur darum geht, zu sagen, er habe 17 Leute unter sich, der sollte besser Friedhofsgärtner werden.» Die Tagung der Rheintaler Wirtschaftsvertreter eröffnete Regierungspräsident Martin Klöti. Es sei gut, als Politiker ganz am Anfang zu sprechen. «Alle nachfolgenden Redner können die Erwartungen an die Vorträge dann sehr gut erfüllen – denn es kann nur noch besser werden.» Bundesrat Johann SchneiderAmmann begrüsste das Rhein- taler Publikum nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch auf Französisch – eine Anspielung auf sein nicht ganz so gelungenes Video zum Tag der Kranken, in dem er mit todernster Miene über Lachen als Medizin sprach. Wie er den Zuhörern erzählte, hatte sich sogar das Weisse Haus darüber amüsiert. Als Schneider-Ammann den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama traf, habe sich dieser gleich an das Video erinnert und gesagt: «I know you!» Er, Schneider-Ammann, habe darauf geantwortet: «Ich kenne Sie auch, Mister President.» Der Wirtschaftsminister fühlt sich aber nicht nur auf dem internationalen Parkett wohl, sondern auch am Wirtschaftsforum. Verständlich, war er doch selbst Unternehmer. Hier im Rheintal gefalle es ihm sogar besonders, meinte Johann Schneider-Am- mann: «Hier gibt’s ja Weltmarktführer ‹noch und nöcher›.» Bekanntlich hat Johann Schneider-Ammann ja kürzlich mit dem neuen US-Präsidenten Do- nald Trump telefoniert. Dabei habe er diesen ermahnt, sich gut zu überlegen, wie viel Protektionismus es leiden möge. Trump sei beeindruckt gewesen, meinte Schneider-Ammann. Eine Erklärung, wie er durchs Telefon gesehen haben will, Trump beeindruckt zu haben, blieb der Magistrat dem Publikum aber schuldig. (vdl, seh, mt) 42 23. Rheintaler Wirtschaftsforum Samstag, 28. Januar 2017 Mehr als 700 Teilnehmende kamen ans 23. Rheintaler Wirtschaftsforum. Bilder: Max Tinner/Monika von der Linden Als kurzweilig, interessant und sichtlich amüsant empfinden die Vertreterinnen und Vertreter der Rheintaler Wirtschaft das Wifo. Die Organisatoren Reinhard und Alexandra Frei nutzen die seltene Chance, ein Selfie mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann (rechts) zu machen. Ehrung vor grossem Publikum Widnau In neun Jahren vom Start-up zum weltweit tätigen Unternehmen: Für diese Leistung wurde die swissQprint AG mit dem Preis der Rheintaler Wirtschaft ausgezeichnet. Ein Tennisball kommt aus dem Tablet heraus. Christoph Wilke verblüfft das Wifo-Publikum, weil er die digitale mit der realen Welt verknüpft. Zum ersten Mal tritt Brigitte Lüchinger als Präsidentin des Arbeitgeberverbandes Rheintal am Wifo auf. Obwohl die Gründer der swissQprint AG aus Kriessern ihre Auszeichnung schon im November entgegennehmen durften, wurden sie am Wifo nochmals geehrt, diesmal öffentlich. Jurypräsident Karl Stadler überreichte CEO Reto Eicher und den Mitgliedern der Geschäftsleitung, Roland Fetting und Hansjörg Untersander, den Preis in Form einer Skulptur des Rheintaler Künstlers Jürg Jenny. Stadler lobte das Rezept des Unternehmens: Dazu gehöre der Glaube an sich selbst und die sich bietenden Chancen, das Ingenieurwissen, die Kenntnis der Kunden- und Marktbedürfnisse, das Streben nach Qualität, Mut, Beharrlichkeit sowie Bodenhaftung. Und nicht zuletzt, passend zum Tagungsthema: die aussergewöhnliche Veränderungsbereitschaft. Der Preis der Rheintaler Wirtschaft wird seit 1995 Persönlichkeiten oder Unternehmen verliehen, die eine aussergewöhnliche Leistung vollbracht haben. Karl Stadler verwies auf die lange Liste der Preisträger – sogenannte «Vorzeigeobjekte» für das Rheintal, die nicht nur zum Zeitpunkt der Ehrung, sondern langfristig Erfolg hätten. Was die swissQprint AG auszeichne, sei die mit neun Jahren noch kurze Unternehmensgeschichte. Gestartet waren Eicher, Fetting und Untersander mit fünf Mitarbeitern, jetzt sind es 75. swissQprint ist international tätig und zählt zu den Top-5-Herstellern von Grossformatdruckern. CEO Reto Eicher zeigte sich auf der Bühne gerührt: «Vor sie- ben Jahren war ich auf Einladung meiner Bank zum ersten Mal am Wifo. Jahr für Jahr habe ich erlebt, wie namhafte Firmen ausgezeichnet wurden. Selbst einmal hier zu stehen, habe ich mir nie vorgestellt.» (seh) Enthüllung des Preises: Reto Eicher, CEO, nimmt die Auszeichnung von Jury-Präsident Karl Stadler entgegen. 23. Rheintaler Wirtschaftsforum 43 Samstag, 28. Januar 2017 Mehr Mut zur Veränderung Podium Erfolgsstrategien für Unternehmen – darüber diskutierten drei Wirtschaftsgrössen auf der Wifo-Bühne. Sie waren sich einig: Frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren, ist in jeder Branche nötig. würden sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln, weshalb das Angebot über das Fahren mit der Bahn hinausgehen müsse. «Auch Bikes oder Mobility gehören dazu. Die Kunden wollen nicht mehr nur von Bahnhof zu Bahnhof gelangen», sagte Ribar Und doch – Angst vor einem Angriff auf ihr Businessmodell müssen die SBB nicht haben. Ganz anders ein Unternehmen wie SFS, das mit Bedrohungen rechnet: «Natürlich denken wir so radikal. Eine Herausforderung wird es, wenn etwas rascher kommt, als gedacht, und sich die Prioritäten im Tagesgeschäft verschieben», sagte Breu. Seraina Hess Mobilität, Industrie, Finanztechnologie: Mit Monika Ribar (Verwaltungsratspräsidentin SBB), Jens Breu (CEO SFS Group) und Urs Haeusler (CEO DealMarket) galt es für Moderatorin Susanne Wille Fischlin, drei völlig unterschiedliche Branchen unter einen Hut zu bringen. Doch schon der Einstieg zeigte, dass die Diskussionsteilnehmer in vielen Aspekten ähnlich funktionieren. In Anbetracht von Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds neu zu denken, gehöre dazu, sagte etwa Urs Hausler, der mehrere Startups gegründet hat und sich für diese einsetzt: «Ich habe mich immer wieder radikal verändert, jedes Mal in einem völlig anderen Umfeld. Und das, obschon ich zu Beginn keine Ahnung hatte, was auf mich zukommt.» «An höchstens zwei Tagen zufrieden» Selbst Bundesbetrieb muss sich anpassen Veränderungen ausgesetzt war auch SFS-CEO Jens Breu, zuletzt bei der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Wichtig sei gewesen, sofort zu handeln und den Mitarbeitern klar zu machen, dass es sich bei den mittelfristigen Konsequenzen wie längere Arbeitszeiten, Einstellungsstopp oder Gehaltskürzungen nicht um irgendeine Management-Idee handelte, sondern aufgrund der Jens Breu, Susanne Wille Fischlin, Monika Ribar und Urs Haeusler (von links) in der Wifo-Diskussionsrunde. neuen Begebenheiten um dringende Massnahmen. Erstaunt hat , dass sich selbst die SBB als staatliches Unternehmen dem Markt anpassen müs- André Borschberg: «Sagt jemand, etwas sei unmöglich, nimmt er mir den Spirit.» sen. «Die Mobilität wird sich in den nächsten zwanzig, dreissig Jahren gewaltig verändern – fast wie einst von der Pferdekutsche zum Auto», sagte Verwaltungs- ratspräsidentin Monika Ribar. Das Unternehmen plane stets sehr langfristig – deshalb gebe es beispielsweise eine kleine Gruppe, die sich schon jetzt mit selbst- Bundesrat Johann Schneider-Ammann erinnert an den Wandel, den das Rheintal beim Niedergang der Stickereiindustrie bestens meisterte. Bilder: Monika von der Linden fahrenden Autos auseinandersetze. Eine kürzlich sichtbar gewordenes Projekt sei die neue App, ein Bedürfnis der Kundschaft. Doch eben diese Bedürfnisse Doch was, wenn eine Veränderung im Unternehmen nicht zufriedenstellt? Jens Breu brachte es auf den Punkt: «Ein Unternehmer ist sowieso höchstens an zwei Tagen in der Woche knapp zufrieden. Das ist eine Grundhaltung.» Urs Haeusler ergänzte und sprach sich zu Gunsten der Kreativität für mehr Mut aus, Fehler zu begehen. «Ich war bei jeder Gründung ein Anfänger. Aber wenn von fünf Entscheidungen zwei richtig sind, ist man auf gutem Weg.» Hinweis Weitere Bilder vom Wirtschaftsforum gibt es auf rheintaler.ch Reinhard K. Sprenger: «Ein Unternehmer muss Menschen mögen, damit er sie führen kann.» Umfrage «Durch negative Erlebnisse kann ich wachsen» Monika Odermatt Heerbrugg Julian Bösch spirig rhv ag, Heerbrugg Urs Stähli Diepoldsau Bettina Fleisch säntis packaging ag, Rüthi Michael Schmid Swisscom AG, St. Gallen Robert Zanga SternGarage.ch, Heerbrugg Mich hat der Zauberer Christoph Wilke fasziniert. Er hat das Thema des Wifos sehr gut aufgegriffen. Früher haben wir darüber gestaunt, wenn jemand ein Kaninchen aus dem Hut zauberte, jetzt hat der Zauberer ein Tablet wie jeder andere auch. Einerseits finde ich es erschreckend, andererseits faszinieren mich die digitalen Illusionen sehr. Reinhard K. Sprenger hat spannende Ansätze in seinem Vortrag genannt. Mir gefällt der Gedanke, dass das Management bei Veränderungen zu oft den Hebel beim Mitarbeiter ansetzt. Es sollte den Fehler zunächst bei der Institution suchen. Dann kann es situativ entscheiden, was nötig ist, und erwägen, ob es bei sich selbst ansetzen könnte. Mir gefällt die Aussage Sprengers, dass jeder sich selbst bleiben soll. Das Zwischenmenschliche muss wieder wichtiger werden. Auf den ersten Blick ist das widersprüchlich zur Digitalisierung. Aber gerade wegen ihr muss es mehr in den Arbeitsalltag einbezogen werden. Fehler zu erkennen und zuzugeben ist wichtig für die Unternehmensentwicklung. Mir ist die Widersprüchlichkeit der Aussagen der Referenten aufgefallen. Jens Breu hat gesagt, dass man die Frustrationstoleranz hoch halten soll. Reinhard K. Sprenger hat von einer Jammermentalität gesprochen, bei der aber nichts verändert wird. Er hat ermutigt, etwas zu verändern und zu wagen. Viele Wege führen also nach Rom. André Borschberg hat spannend und frei von der Leber weg von seinen Erlebnissen mit der Solar Impulse erzählt. Es wirkt auf mich authentisch, wenn er sagt, dass alles möglich ist. Nichts ist unmöglich. André Borschberg hat mir wieder einmal in Erinnerung gerufen, wie wichtig es ist, positiv zu denken und sich den Herausforderungen zu stellen. Ich stehe jeden Tag vor Herausforderungen, bei denen ich Unmögliches möglich machen soll. Dann sollte ich den Mut haben, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Das tun heute nicht mehr viele Menschen gerne. Denn die getroffene Entscheidung könnte ja auch falsch sein. Aber gerade durch negative Erlebnisse kann ich wachsen. (vdl)
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