Arbeitskreis Innenstadt AKI kritisiert MZ-Vorgehen bei

Arbeitskreis Innenstadt AKI kritisiert
MZ-Vorgehen bei Genscher-Ehrung
Seit Wochen schon macht die Mitteldeutsche Zeitung Druck zu einer Ehrung von
Hans-Dietrich Genscher. In Artikelserien wird das zögerhafte Agieren des
Stadtrats angekreidet und Druck zu einer schnellen Ehrung aufgebaut.
Henryk Löhr vom Arbeitskreis Innenstadt (AKI) kritisiert das. Genscher habe
zweifellos eine sichtbare Ehrung verdient. „Was er nicht verdient, ist das
Forcieren einer Kampagne, in der Argumente gar keine Rolle mehr spielen.
Leider versteht sich die MZ als Stimme derjenigen, die meinen, mit möglichst
schnellen und möglichst vielen Umbenennungen etwas nachholen zu müssen“,
schreibt Löhr. Einen entsprechenden Leserbrief von ihm habe die Zeitung
dagegen nicht abgedruckt. Von einer ausgewogenen Berichterstattung könne
keine Rede sein.
Anbei die Stellungnahme von Henryk Löhr:
Zweifellos verdient Hans-Dietrich Genscher eine sichtbare Ehrung in seiner
Heimatstadt – im Ergebnis einer sachlichen Abwägung und eines
Diskussionsprozesses. Was er nicht verdient, ist das Forcieren einer
Kampagne, in der Argumente gar keine Rolle mehr spielen. Leider versteht sich
die MZ als Stimme derjenigen, die meinen, mit möglichst schnellen und
möglichst vielen Umbenennungen etwas nachholen zu müssen. Differenzierende
Sichtweisen, wie die des Stadtrats Christian Feigl, werden dagegen in einer
Weise verkürzt wiedergegeben, dass von einer ausgewogenen Berichterstattung
keine Rede sein kann. In Kauf genommen wird dabei der völlig falsche
Eindruck, die Leistungen Hans-Dietrich Genschers wären bislang in Halle nicht
gewürdigt worden. So entsteht ein gänzlich unnötiger Imageschaden für unsere
Stadt. Das Bild geradezurücken, bleibt den verschiedenen OnlineNachrichtenportalen in Halle vorbehalten. Dort findet sich die bemerkenswerte
Liste der bisherigen Ehrungen für den Politiker in unserer Stadt, die
Christian Feigl zusammengestellt hat. Und dort findet sich auch der Hinweis
auf die von Hans-Dietrich Genscher deutlich artikulierte Freude, dass seine
frühere Schule nun den Namen Johann Gottfried Herders trägt. Ehrung entsteht
nicht aus Aktionismus.