NDR Radiotipps Woche 4

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Montag,
23. Januar
1
Zeitzeichen
23. Januar 1862: Der Geburtstag des amerikanischen Erfinders Frank Shuman
Von Wolfgang Burgmer
Aufnahme des WDR
Ein echter Pionier, dieser Frank Shuman, ein Pionier der Solarenergie. Er wollte die Welt allein mit
Energie aus Solarkraftwerken versorgen. Er hat nicht als erster die Energie der Sonne angezapft, es
gab schon viele Vorläufer bis in die Antike zurück, aber er hat als erster eine echte Prototypanlage
gebaut. 1913 ging sie in Ägypten erfolgreich in Betrieb.
Er war eben nicht nur Erfinder, sondern auch Geschäftsmann; außerdem war er von seiner Idee
überzeugt und konnte sie exzellent verkaufen. Vielleicht hätte er die Solarenergie schon damals
etablieren können, hätten nicht der 1. Weltkrieg alle Planungen gestoppt und große neue
Erdölvorkommen die Energieversorgung der Welt auf das Öl festgelegt. Sein Anlagentyp jedenfalls,
das Parabolrinnenkraftwerk, wurde in den 1980er-Jahren in Sonnenkraftwerken wieder
aufgegriffen.
(Montag, 23. Januar, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Montag,
23. Januar
2
Am Abend vorgelesen
Lausbubengeschichten
Gelesen von Wolfgang Lukschy, Karl Hellmer u. a. (1/10)
Ludwig Thoma, geboren 1867 in Oberammergau, gestorben 1921 in Rottach, war ein Urbayer, eine
jener Gestalten in einer prominenten Reihe, die von Oskar Maria Graf bis zu Franz Xaver Kroetz und
Herbert Achternbusch reicht: so urwüchsig wie geistig beweglich, so volksverbunden wie kritisch,
mit einer anarchischen Ader, die politische Herrschaft genauso in Frage stellend wie alle Formen
intellektueller Bevormundung. Thoma schrieb Satiren, Komödien und Romane. Die
„Lausbubengeschichten“, erschienen in zwei Bänden 1905 und 1907, gehen auf seine Kindheit
zurück und sind sein populärstes Buch.
(Montag, 23. Januar, 22.05 - 22.35 Uhr, NDR Kultur)
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Dienstag,
24. Januar
3
Kulturforum
Hauptsache Ich
Von Selfies und anderen Selbstbildnissen
Von Regina Kusch und Andreas Beckmann
DLF 2016
An jeder Ecke macht heutzutage irgendwer ein Selfie. Damit verallgemeinert sich eine
Darstellungsform, die früher selbstbewussten Malern vorbehalten war. Vor der Renaissance gab es
überhaupt keine Selbstbildnisse, später verbreiteten sie sich, auch in Film und Fotografie. Was
Künstler mit Bedacht arrangierten, schütteln Normalbürger heute aus dem Handgelenk und stellen
es im Netz zur Schau.
Das Selfie soll der Selbstinszenierung dienen, gerät aber oft zur Peinlichkeit. Einmal verbreitet, ist
es kaum mehr aus dem Internet zu löschen. Ironischerweise wird es in einer Zeit hip, in der
Philosophen den Menschen erklären, das Ich sei eine Illusion. Vielleicht möchten sich einige gerade
deshalb ständig vergewissern, dass ihres doch existiert.
(Dienstag, 24. Januar, 20.05 - 21.00 Uhr, NDR Kultur)
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Dienstag,
24. Januar
4
Zeitzeichen
24. Januar 1902: Der Geburtstag des Wirtschaftswissenschaftlers Oskar Morgenstern
Von Martina Meißner
Aufnahme des WDR
Alle Menschen entwickeln Strategien, um sich Vorteile zu sichern. Eine Erkenntnis, auf der eine der
grundlegenden Wirtschaftstheorien basiert: die Spieltheorie. 1944 veröffentlichten der ungarische
Mathematiker John von Neumann und der österreichische Ökonom Oskar Morgenstern ihr Buch
„Spieltheorie und ökonomisches Verhalten“. Darin wird wirtschaftliches Verhalten konsequent mit
mathematischen Modellen beschrieben und so ganz nebenbei eine Forschungsrichtung begründet.
Oskar Morgenstern, geboren in Görlitz, aufgewachsen in Wien, war Direktor des Österreichischen
Instituts für Konjunkturforschung. Er emigrierte 1938 in die USA und arbeitete als Professor in
Princeton. 1963 gründetet er das „Institut für Höhere Studien“ in Wien, das er bis 1970 leitete.
Danach kehrte er in die USA zurück. Oskar Morgenstern beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit
der Spieltheorie und hatte als Berater der US-Regierung großen Einfluss.
(Dienstag, 24. Januar, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Mittwoch,
25. Januar
5
Das Hörspiel
Train of Sound
Von Ursula Scheidle
Komposition: Gunnar Geisse
Regie: Ursula Scheidle
NDR/ORF 2017, Ursendung
Endlich ist sie angekommen am Ende der Welt, in Island, Guest House Aurora in Reykjavik. Für
Berna, leidenschaftliche Soundjägerin für Radio, Online und TV, die letzte Station eines rastlosen
Jahres.
Versetzt auf einen Wechselarbeitsplatz kündigt sie ihr „digitales Sklavendasein“. Ein Jahr lang
bestimmen Fahrplan, Großraumwagen und die Bahncard 100 ihr Leben. Und sie wird berühmt:
„German woman starts living on a train“, titelt der Independent.
Mit Chris Pichler, Michael Dangl, Nicole Heesters
(Mittwoch, 25. Januar, 20.05 - 20.58 Uhr, NDR Kultur)
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25. Januar
6
Zeitzeichen
25. Januar 2007: Der Manager Peter Hartz wird verurteilt
Von Arndt Brunnert
Aufnahme des WDR
Prostituierte, Luxusreisen, geheime Bonuszahlungen und Firmenanteile: Jahrelang haben
Mitglieder des VW-Vorstandes Teile des Betriebsrates geschmiert. Alle wichtigen Entscheidungen
im Konzern können bei VW nicht ohne den Betriebsrat gefällt werden. Am 25. Januar 2007 wurde
der ehemalige VW-Personalvorstand Peter Hartz vom Landgericht in Braunschweig zu einer Strafe
von zwei Jahren auf Bewährung und knapp 580.000 € Geldstrafe verurteilt. Er gibt vor Gericht zu,
Betriebsrat-Chef Klaus Volkert „gekauft“ zu haben. Volkert wurde ein Jahr später zu zwei Jahren und
neun Monaten Haft verurteilt.
Die VW-Affäre war ein Beispiel für die zu enge Nähe von Betriebsrat und Geschäftsleitung in einem
deutschen Unternehmen. Hartz Geständnis führte nicht nur zu einem kurzen Prozess, es entlastete
auch VW-Oberaufseher Ferdinand Piëch. Was wusste der Patriarch wirklich?
Der Sozialdemokrat Hartz galt zuvor als Vorzeigemanager. Er war ein enger Berater von
Bundeskanzler Schröder. Selten hat ein Manager die Politik so stark beeinflusst. Eine von ihm
geleitete Kommission lieferte 2002 die Blaupausen für die Reformen der Sozial- und ArbeitsmarktGesetze des Kabinetts Schröder.
(Mittwoch, 25. Januar, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Donnerstag,
26. Januar
7
Zeitzeichen
26. Januar 1977: Die Zeitschrift „Emma“ erscheint erstmals
Von Daniela Wakonigg
Aufnahme des WDR
Für die einen ist sie ein rotes Tuch, für die anderen die journalistische Speerspitze eines noch
immer andauernden Kulturkampfes: die feministische Zeitschrift „Emma“. Gegründet wurde sie von
der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, die bis heute ihre Herausgeberin und Chefredakteurin ist.
Als im Januar 1977 das erste Heft der „Emma“ erschien, war die Welt eine andere - vor allem für
Frauen. Erwerbstätig durften sie in Deutschland beispielsweise nur dann sein, wenn dies mit ihren
Pflichten in Ehe und Familie vereinbar war. Erst wenige Monate später trat ein Gesetz in Kraft, das
Frauen die Erwerbstätigkeit ohne Einschränkung erlaubte.
Viel hat sich seitdem getan in Hinblick auf die Gleichberechtigung der Frau in der Gesellschaft.
Nicht ohne Widerstand. Und vor allem nicht ohne Diskussionen, an denen sich die „Emma“ im
Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte intensiv beteiligt hat - von der Wehrpflicht für Frauen über
Frauenfußball und Pornografie bis zur aktuellen Burkadebatte und die Stellung der Frau im Islam.
(Donnerstag, 26. Januar, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Freitag,
27. Januar
8
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27. Januar 1527: Der Todestag des päpstlichen Inquisitors Jakob von Hoogstraten
Von Maren Gottschalk
Aufnahme des WDR
Hätte es das Wort „Mobbing“ im 16. Jahrhundert schon gegeben, der Theologe Jakob von
Hoogstraten hätte sich mit Sicherheit als ein Opfer bezeichnet. Denn er wurde zur beliebtesten
Zielscheibe akademischen Spotts, immer wieder verachtet und verhöhnt.
Seine Gegner verfassten sogar eine ganze Serie satirischer Texte, die sogenannten
„Dunkelmännerbriefe“, um von Hoogstraten lächerlich zu machen. Allerdings war der streitbare
Dominikaner selbst nicht gerade zimperlich, wenn es um die Verunglimpfung von
Andersdenkenden ging.
Unerbittlich kämpfte er für die „rechte“ christliche Lehre und bezeichnete alle, die eine andere
Meinung vertraten als er selbst, als Ketzer. Dass er als päpstlicher Inquisitor viel Einfluss besaß,
machte von Hoogstraten zu einem gefährlichen und verhassten Mann, dessen Zorn nicht zuletzt
auch Martin Luther fürchten musste.
(Freitag, 27. Januar, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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27. Januar
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Niederdeutsches Hörspiel
To'n Afscheed 'n Säuten
Niederdeutsches Hörspiel von Rudolf Kollhoff / Produktion Radio Bremen/NDR 2016
Karl Hansen ist ein fröhlicher und zuversichtlicher Mensch, der Western-Romane schreibt und
gewohnt ist, das Leben in die Hand zu nehmen. Und als er eines Nachts plötzlich merkt, dass sein
Körper nicht mehr so funktioniert, wie er soll, reagiert er wie ein richtiger Kerl: Er duckt sich weg.
Zum Glück lässt seine Frau das nicht durchgehen und begleitet ihn sofort zum Arzt. Und da beginnt
eine lange, schwierige Odyssee, die sein Leben völlig auf den Kopf stellt.
Mit Erkki Hopf, Meike Meiners, Birte Kretschmer, Robert Eder, Leonie Landa, Horst Arenthold u. a.
Rudolf Kollhoff wurde 1957 in Wolgast (Vorpommern) geboren. Ursprünglich arbeitete er in der
Gastronomie, später auch als Ausbilder. Ein Fernkurs „kreatives Schreiben“ brachte ihn auf einen
neuen Weg: Seit 1992 schreibt er, unter anderem auch Horror- und Western-Heftromane, die er
unter Pseudonym verfasst. Er wohnt mit Frau und zwei Töchtern in Kirchdorf bei Greifswald.
(Freitag, 27. Januar, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR 1 Welle Nord)
(Mittwoch, 18. Januar, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR 90,3)
(Montag, 30. Januar, 19.05 - 20.00 Uhr, NDR 1 Niersachsen)
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Freitag,
27. Januar
Jazz Special
Mit den Geschwistern Julian und Roman Wasserfuhr beim Bierbrauen. „Mein Ding!“ - der etwas
andere Jazz-Talk auf NDR Info
Am Mikrofon: Jessica Schlage
Alles handgemacht und selbstgemacht - dieses Credo gilt bei den Wasserfuhr-Brüdern nicht nur in
musikalischer Hinsicht. Trompeter Julian und Pianist Roman Wasserfuhr trinken auch ihr Bier gern
aus eigener Craft-Brauerei. Auch hier kommt´s auf die richtige Qualität der Zutaten, gutes
Handwerk in der Produktion und das richtige Timing im Reifeprozess an. Moderatorin Jessica
Schlage lässt sich von den Herren Wasserfuhr in die Geheimnisse des geschwisterlichen
Bierbrauens einweihen und stellt das neue Album „Landed in Brooklyn“ vor, das die Brüder
zusammen mit Donny McCaslin, Tim Lefebvre und Nate Wood aufgenommen haben und das im
Februar erscheinen wird.
Online nachhörbar als Podcast auf ndr.de/jazz
(Freitag, 27. Januar, 22.05 - 23.00 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
28. Januar
Die Story
Bilals Weg in den Terror
Von Philip Meinhold (1/5)
NDR/RBB 2017
Im März 2016 veröffentlicht der Verfassungsschutz eine Audionachricht des 17-jährigen Bilal, ein
Jahr zuvor hat sich der Hamburger in Syrien dem IS angeschlossen. „Die schicken einfach die
Brüder zum Tod.“ Zwei Monate später ist Bilal nicht mehr am Leben.
Der Autor Philip Meinhold macht sich auf die Suche nach Ursachen der Radikalisierung, spricht mit
Verwandten und Freunden von Bilal, mit Sicherheitsexperten und Vertretern der islamistischen
Szene.
(Sonnabend, 28. Januar, 8.30 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonnabend,
28. Januar
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28. Januar 1867: Preußen erhält die Postrechte von Thurn und Taxis
Von Ariane Hoffmann
Aufnahme des WDR
Früher - lange bevor es Telefon und Internet gab - war das Austauschen von Briefen und
Nachrichten eine schwierige Sache. Boten waren oft wochenlang unterwegs, kosteten viel Geld und
waren nicht immer vertrauenswürdig. Die Post war noch völlig unbekannt - bis eine Familie ins
Spiel kam, die ein revolutionäres Botennetz aufbaute: die von Thurn und Taxis.
Im Jahr 1451 errichteten sie für Kaiser Maximilian I. eine regelmäßig verkehrende Postlinie quer
durch Deutschland. Knapp 100 Jahre später schickten sie die erste Postkutsche auf den Weg von
Leipzig nach Hamburg. Sie transportierte auch Passagiere. Aber das Postwesen wurde immer
komplizierter: wegen der Vielzahl der deutschen Länder, die ein Brief oder Paket auf seinem Weg
durchqueren musste. In jedem Land - ob Baden, Preußen oder Sachsen - mussten unterschiedliche
Entgelte entrichtet werden. Der Wunsch nach einem einheitlichen Postsystem wurde immer
stärker. Und so kaufte Preußen am 28.01.1867 der Familie von Thurn und Taxis die Postrechte ab für die ungeheure Summe von 3 Millionen Talern.
(Sonnabend, 28. Januar, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
28. Januar
Das Kriminalhörspiel
Ganz die Deine
Nach dem gleichnamigen Roman von Claudia Piñeiro
Übersetzung aus dem Spanischen: Peter Kultzen
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
DKultur 2009
Irgendwann wird jede Frau von ihrem Mann betrogen. Deshalb ist Ines nicht überrascht, als sie in
der Aktentasche ihres Mannes Ernesto das Zettelchen findet: ein Herz aus Lippenstift,
unterschrieben mit „Ganz die Deine“. Ab jetzt untersteht Ernesto ihrer ständigen Kontrolle. An
einem regnerischen Winterabend beobachtet sie einen heftigen Streit zwischen ihm und einer
Frau. Die Frau stürzt unglücklich, Ernesto versenkt die Leiche im See. Ines hilft ihm, alle Spuren zu
verwischen. So ist die Geliebte aus dem Weg geräumt und Ines glaubt ihre Ehe gerettet.
Mit Astrid Meyerfeldt, Axel Milberg, Laura Maire, Martin Seifert, Nadja Schulz-Berlinghoff, Inga
Busch, Ingeborg Medschinski
u.a.
(Sonnabend, 28. Januar, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
29. Januar
FORUM AM SONNTAG
Wenn das Nest leer ist
Der Elternblues oder das „Empty-Nest Syndrom“
Von Nicole Ahles
Fast 20 Jahre lang dreht sich bei Eltern alles um die lieben Kleinen. Vom nächtlichen
Windelwechseln, über erste Schulprobleme, das Ablösen in der Pubertät bis hin zum ersten großen
Liebeskummer. Aber spätestens dann dämmert es den meisten Eltern: Die gemeinsame Zeit mit
dem Nachwuchs ist endlich.
Wenn dann der Moment da ist, an dem Mutter und Vater plötzlich allein auf dem Bahnsteig oder an
der Tür des Elternhauses zurückbleiben, macht sich oft eine ungeahnte Leere breit. Häufig sind
Depressionen die Folge. Fachleute nennen es das Empty Nest Syndrom. Eine Phase in der sich
Eltern neu sortieren müssen. Der Partner ist fremd geworden und Hobbies wurden oft
vernachlässigt.
Betroffene und Fachleute erzählen, wie der Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben gefunden
werden kann.
(Sonntag, 29. Januar, 6.05 - 6.30 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 29. Januar, 17.05 - 17.30 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
29. Januar
DIE REPORTAGE
Außer Dienst: Nie!
Der Inselsheriff von Hiddensee
Von Alexa Hennings
Als er vor elf Jahren auf der Insel ankam, stellte er sich vor: Ich bin der neue Besen! Das die
bekanntlich besonders gut kehren, erfuhren die Hiddenseer sobald: Er monierte fehlende
Fahrradbeleuchtung, wackelige Fahrradanhänger, mehr als ein, zwei Bier am Lenker, mehr als eine
Person auf dem Rad und vieles andere, was für die Insulaner gang und gäbe war.
Als er ein paar Fahrräder uneinsichtiger Bürger konfiszierte, kam es zur ersten und einzigen
Protest-Demonstration in der Geschichte der Insel - die er auch noch selbst bewachen musste.
Seitdem hat man sich langsam, aber sicher aneinander gewöhnt. In einem Keller ist eine
Nähmaschine weg, ein Boot wurde angeschwemmt, eine Stromsäule im Seglerhafen ist
abgebrochen, ein verirrter Urlauber ist heim zu bringen. Ein Dorfpolizist wie dieser ist quasi nie
außer Dienst: Ein Tag auf den Fersen des Hiddenseer Inselsheriffs.
(Sonntag, 29. Januar, 6.30 - 7.00 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 29. Januar, 17.30 - 18.00 Uhr, NDR Info)
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16
Sonntag,
29. Januar
Glaubenssachen
Teufelskerle
Wie das Böse in der Literatur leibhaftig wird
Von Bruno Preisendörfer
Er springt als Pudel in Gelehrtenstuben, stampft in Hexennächten mit dem Bocksfuß auf oder
schleicht sich als falscher Freund ins Vertrauen ein. Manchmal verführt er auch nur zum Abschluss
von Lebensversicherungen wie in einem Roman des katholischen amerikanischen Schriftstellers
Walker Percy. Doch welche Gestalt auch immer er annimmt: Wenn das Böse in der Literatur
leibhaftig wird, steigt die Spannung, und das menschliche Herz schlägt schneller. Das Stück erzählt
davon, wie vom Teufel erzählt wird.
(Sonntag, 29. Januar, 8.40 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
29. Januar
Das Feature
das ARD radiofeature
Bombensicher? Über mangelhafte Kontrollen an deutschen Flughäfen
Von Achim Nuhr
HR 2017
Die Arbeitsbedingungen des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen sind mitunter
haarsträubend. Viele Bedienstete sind schlecht ausgebildet und haben Angst vor der Kündigung.
Insider berichten von daraus resultierenden massiven Sicherheitslücken. Tatsächlich gelingt es
Testern immer wieder erfolgreich „Waffen und Bombenbauteile“ an der Security vorbei in den
Sicherheitsbereich deutscher Flughäfen zu schmuggeln. Sicherheit im Luftverkehr ist eigentlich
eine hoheitliche Aufgabe von Bundespolizei und Luftsicherheitsbehörden. Zusammen mit dem
Flughafen-Betreiber sind sie für die Unversehrtheit von Passagieren, Personal und Fracht
verantwortlich. Um Kosten zu sparen, haben sie die Passagierkontrollen an vielen Flughäfen an
private Sicherheitsdienste weitergereicht - mit nicht kalkulierbaren Folgen.
(Sonntag, 29. Januar, 11.05 - 12.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
29. Januar
Zeitzeichen
29. Januar 1602: Der Geburtstag der Landgräfin Amalie Elisabeth
Von Heiner Wember
Aufnahme des WDR
Als Amalie von Hessen-Kassel 1637 Landgräfin wird, weil ihr Mann gestorben ist, steht ihr Land am
Abgrund. Mitten im „Dreißigjährigen Krieg“ besetzt und ausgeplündert von kaiserlichen Truppen;
sie mit ihrer Armee im fernen Ostfriesland. Ihre eigenen Adeligen nehmen sie als Frau sowieso
nicht ganz ernst. Doch dann zeigt Amalie, was in ihr steckt.
Sie führt ihren Hof straff, nutzt ihr einziges Pfand, die Armee, geschickt. Aus ihrem bankrotten
Hessen-Kassel macht sie eine protestantische Führungsmacht im „Dreißigjährigen Krieg“. Sie setzt
sich dafür ein, dass in Deutschland der Calvinismus als Glaubensrichtung neben Katholizismus und
Luthertum anerkannt wird. Und sie bekommt durch den Westfälischen Frieden Land und reiche
Abfindungen. Amalie, eine kluge und durchsetzungsstarke, aber auch rücksichtslose Politikerin.
(Sonntag, 29. Januar, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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19
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29. Januar
Gedanken zur Zeit
Politische Einheit im Dissens
Was pluralistische Gesellschaften zusammenhält
Von Horst Meier
Wenn sich Konflikte verschärfen und das politische Klima rauer wird, schlägt die Stunde der
Rechtspopulisten. Das stellt unsere „Schönwetterdemokratie“ vor eine harte Bewährungsprobe.
Was hält eine Gesellschaft, die in verschiedene Interessen und Lebenswelten auseinanderdriftet,
eigentlich zusammen: eine Art Verfassungspatriotismus, ein aufgeklärtes Weltbürgertum? Oder
etwa der Nationalstaat, eine deutsche Leitkultur? Im Glaubenskampf um „Werte“ wird eine
Alternative meist übersehen: das Konfliktmodell der robusten Diskussion. Streit und Dissens setzen
nämlich ungeahnte Integrationskräfte frei.
(Sonntag, 29. Januar, 19.05 - 19.15 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
29. Januar
Sonntagsstudio
Der Norden liest
Nachrichten aus dem Exil. Die Briefe der Familie Mann
Mit Andrea Sawatzki und Tilmann Lahme
Moderation: Julia Westlake
Aufzeichnung einer öffentlichen Veranstaltung vom 19. Oktober 2016 im Dom in Lübeck
Sie gehören zu den schillerndsten und literarisch produktivsten Künstlerfamilien des 20.
Jahrhunderts: die Manns. Mit ihren zärtlichen, frechen, poetischen, mitunter auch sehr prosaischen
Briefen an- und übereinander zeichnen sie ein vielstimmiges, bewegendes Bild ihrer Zeit im Exil.
Andrea Sawatzki las im Rahmen des NDR Lesefests „Der Norden liest“ im Lübecker Dom aus
Briefen, die Familienbiograf Tilmann Lahme speziell für diesen Abend zusammengestellt hat. In
diesen Briefen wird gestritten und geliebt, gemahnt und gelästert, geschmollt und gelobt, und
immer wieder geht es um das liebe Geld.
(Sonntag, 29. Januar, 20.05 - 22.00 Uhr, NDR Kultur)
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21
Sonntag,
29. Januar
Das Hörspiel
Abschiedsgeschenk
Von Gert Roland Stiepel
Regie: Christoph Dietrich
NDR 2013
Deutschland im Jahr 2040: Es herrscht demographischer Notstand. Der alte Mensch ist zum
unzumutbaren Kostenfaktor
geworden.Dem Gesundheitssystem droht der Kollaps. Der Staat erlässt ein Abschiedsgesetz, die
Kassen versprechen all jenen eine Prämie, die freiwillig aus dem Leben scheiden. Das Geschäft mit
dem Tod blüht. Kommerziell geführte Sterbekliniken, die sich als innovative Startups verstehen,
versprechen ein sorgenfreies, glückliches, in jedem Fall würdiges Ableben. Nur so mancher
Abschiedskandidat
entdeckt plötzlich die Lust am Dasein. Nominierung Hörspielpreis der Kriegsblinden 2014
Mit Klaus Manchen, Monika Lennartz, Reiner Schöne, Dieter Mann, Friedhelm Ptok, Alexandra
Sydow, Nadine de Zanet u.a.
(Sonntag, 29. Januar, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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22
Sonntag,
29. Januar
Soirée
Sommerliche Musiktage Hitzacker
Kammerkonzert. Avi Avital trifft... - World Music
Béla Bartók: Rumänische Volkstänze
Johann Sebastian Bach:
1. Satz aus der Violinsonate G-Dur BWV 1019
Johann Sebastian Bach:
Sarabande aus der Französischen Ouvertüre h-Moll BWV 831
Sulchan Zinzadse: Drei Miniaturen
Ernest Bloch: Nigun aus Baal Shem
Fritz Kreisler:
Praeludium und Allegro im Stile von Gaetano Pugnani
Manuel de Falla: Sechs spanische Volkslieder
Heitor Villa-Lobos: Aria aus „Bachianas Brasileiras“ Nr. 5
Nikolai Budaschkin: Mandolinenkonzert
Volkslieder und Improvisationen aus der Türkei, Israel und Bulgarien
Das „Between Worlds Trio“ rund um Mandolinenstar Avi Avital führt in verschiedene Welten - von
Bach über Bartók bis Budaschkin. Schillernd, quirlig, mitreißend präsentierte es sich bei den
Sommerlichen Musiktagen Hitzacker.
Avi Avital kam mit seinem „Between Worlds Trio“ in der schillernden Besetzung Mandoline Akkordeon - Schlagzeug mit Ksenija Sidorova und Itamar Doari und führte das Publikum in ein bunt
gemischtes Programm von Bach über Volkslieder bis Nikolai Budaschkin und bekannten Hits in
eigenen Arrangements, darunter der Aria Nr. 5 aus den Bachianas Brasileiras von Heitor Villa-Lobos.
(Sonntag, 29. Januar, 22.00 - 24.00 Uhr, NDR Kultur)