MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert

Die Komplettlösung für die Behandlung einfacher und
anspruchsvoller Wirbelsäulenerkrankungen
MATRIX Wirbelsäulensystem –
Perforiert
Operationstechnik
Bildverstärkerkontrolle
Warnhinweis
Diese Beschreibung allein reicht zur sofortigen Anwendung der Produkte von
DePuy Synthes nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieser Produkte
durch einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen.
Auf bereitung, Wiederauf bereitung, Wartung und Pflege
Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und
Demontage mehrteiliger Instrumente sowie Richtlinien zur Aufbereitung von
Implantaten erhalten Sie bei Ihrer lokalen Vertriebsvertretung oder unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
Allgemeine Informationen zur klinischen Aufbereitung, Wartung und Pflege
wiederverwendbarer Medizinprodukte, Instrumentenschalen und Cases von
Synthes sowie zur Aufbereitung nicht-steriler Synthes-Implantate entnehmen
Sie bitte der Synthes-Broschüre „Wichtige Informationen“ (SE_023827), als
Download erhältlich unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
Inhaltsverzeichnis
Einführung
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert
2
Augmentationsoptionen – Überblick
6
AO-Prinzipien7
Operationstechnik
Indikationen und Kontraindikationen
8
Präoperative Planung
9
Handhabung des Kirschnerdrahts
10
Offener Zugang
11
Zementvorbereitung und Injektion
15
Platzierung der Schraubenköpfe
25
Anbringen des Aufbaus
27
MIS-Zugang28
Hinweise und Warnungen
Produktinformationen
35
Implantate36
Instrumente37
Bibliographie
39
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 1
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert
Das MATRIX Wirbelsäulensystem von Synthes ist ein
universales Set aus Instrumenten und Implantaten für die
Behandlung von degenerativen Erkrankungen,
Deformitäten sowie MIS- und Trauma-Indikationen.
Einzigartiges Schraubendesign mit dualem Kern
und doppelgängigem Gewinde
• Schnelle und kontrollierte Insertion
• Verbesserte Auszugsfestigkeit dank optimalem Halt im
Knochen
• Verbesserte Handhabung dank atraumatischer Spitze
und selbstschneidendem Gewinde
PrimeLock – Schraubenzieher –
Schraubenverriegelung
• Wackelfreie Schraubeninsertion
• Präzise und kontrollierte Schraubenplatzierung
• Kontrolliert geführte Schraubeninsertion
2 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Modularität – Aufklicken der Schraubenköpfe vor
oder nach Schraubeninsertion
• Individuell anpassbares Inventar
• Verbesserte Visualisierung der anatomischen Strukturen
• Schraubenkopf kann mehrfach ohne Herausdrehen der
Pedikelschraube demontiert und wieder aufgebracht
werden
Augmentation – Behandlung der älter werdenden
Wirbelsäule
• Verbesserte Schraubenverankerung und Abstützung
des Wirbelkörpers durch Zementaugmentation1
• Sechs radiale Schraubenöffnungen für RundumZementverteilung
• Augmentation nach abgeschlossener
Schraubenpositionierung
Aufklickbarer schwenkbarer Querverbinder
• Schnelle und einfache Montage in situ
• Problemlose Anpassung an die anatomischen
Gegebenheiten
1 Becker et al (2008)
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 3
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert
Implantate
Perforierte Pedikelschraube
• Sechs radiale Schraubenöffnungen für RundumZementverteilung
• Verbesserte Visualisierung der anatomischen Strukturen
• Optimierter Zugang zum Operationssitus
• Schraubendesign mit dualem Kern und
doppelgängigem Gewinde für eine sichere
Verankerung in Kortikalis und Spongiosa
• Stardrive T25 Gewindeantrieb für Verriegelung mit
optimalem Drehmoment
Sechs radiale Schraubenöffnungen für RundumZementverteilung
• Speziell für die Stabreposition entwickelter polyaxialer
Schraubenkopf
• Für die leichtere intraoperative Planung können die
Polyaxialköpfe ohne Herausschrauben der
Pedikelschraube entfernt und erneut aufgesteckt
werden.
• Der Repositionskopf ermöglicht eine Stabreposition von
15 mm.
Stäbe
• Erhältlich in Reintitan und härterer Kobalt-ChromLegierung, Durchmesser 5.5 mm
• Eine Auswahl an geraden und gebogenen Optionen
erleichtert die intraoperative Montage und
Manipulation des Aufbaus
• Erhältlich in Längen von 30 mm bis 500 mm
4 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
15 mm
Verschlusskappe
• Trapezgewinde minimiert die Gefahr des Verkantens
unter Einwirkung starker Repositionskräfte
• Stardrive T25 Antrieb reduziert das Risiko von
Beschädigungen unter starker Krafteinwirkung
• Einstufige Verschlusskappe für Verriegelung von
Polyaxialität und Stabmobilität in einem Schritt
• Erhältlich plan oder mit Führung
Querverbinder
• Der vormontierte aufklickbare Querverbinder lässt sich
einfach platzieren und wird anschließend lediglich
festgezogen.
• Schwenkbare, mit einem Schnappmechanismus
ausgestattete Backen
• Gebogener Teleskopkorpus für die Anpassung an
Knochentransplantate und anatomische Strukturen,
erhältlich in unterschiedlichen Längen
• Der T15 Stardrive-Antrieb reduziert die Gefahr von
Beschädigungen des Innenprofils beim abschließenden
Festziehen der Schrauben.
Instrumente
• Ergonomische Handgriffe
• Intuitive, anwenderfreundliche Handhabung
• Geeignet für offenen und minimalinvasiven Zugang
• Praktische, untereinander auswechselbare Optionen
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 5
Augmentationsoptionen – Überblick
Optionen
a
Einfacher Adapter
b
Kanülenadapter-Kit
c
Führungshülse und
Verriegelungskanülenadapter
Offener Zugang
c
c
c
Offener Zugang mit
Kirschnerdraht
c
c
c
Minimalinvasiver
Zugang mit
MATRIX MIS
–
–
c
• Taktiles Feedback
der Verbindung mit
dem
Schraubenantrieb
• Direkte
Zementapplikation
• Injiziertes Volumen
an der Spritze
ablesbar
• Einfache
Handhabung und
Bewegung durch
das Weichgewebe
• Kann vor dem
Anschrauben der
Spritze angebracht
werden, unabhängig von der Zementvorbereitung
• Gleiche Verbindung
mit dem
Schraubenantrieb
wie beim einfachen
Adapter
• Die Führungshülse wird mit dem
Aufsatz des Distraktors verbunden
• Der Aufsatz für den Distraktor bildet
eine feste Verbindung (Primelock)
zwischen dem Instrument und der
Knochenschraube und minimiert
damit die Gefahr einer Zementleckage.
• Die Führungshülse für MATRIXAugmentation und
Verriegelungskanülenadapter kann
unabhängig von der
Zementvorbereitung angebracht
werden.
Eigenschaften
6 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
AO-Prinzipien für die Wirbelsäule
Die bei der korrekten Versorgung von
Wirbelsäulenpatienten zu beachtenden vier
Grundprinzipien begründen und untermauern Aufbau
und Methodik des Curriculums: Stabilität – Ausrichtung –
Biologie – Funktion.2, 3
Stabilität
Stabilisierung zur
Erreichung eines
spezifischen
therapeutischen
Ergebnisses
Biologie
Ätiologie, Pathogenese,
Schutz der Nerven und
Gewebeheilung
sagital
axial
koronal
Ausrichtung
Herstellung und Erhalt des
dreidimensionalen
Wirbelsäulengleichgewichts
Funktion
Erhalt und
Wiederherstellung der
Funktion zur Verhinderung
von Invalidität
Copyright © 2012 AOSpine
2 Aebi et al (1998)
3 Aebi et al (2007)
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 7
Indikationen und Kontraindikationen
Die perforierten MATRIX Schrauben ergänzen das
MATRIX System, ein posteriores Fixationssystem mit
Pedikelschrauben und Haken (T1 – S2) für die präzise
und segmentale Stabilisation der Wirbelsäule bei
Patienten mit ausgewachsenem Skelett. Die perforierten
MATRIX-Pedikelschrauben können auf herkömmliche
Weise wie die massiven MATRIX-Schrauben oder als
durchbohrte MATRIX-Schrauben über einen
Kirschnerdraht sowie über einen minimalinvasiven
Zugang mit MATRIX MIS eingebracht werden. Durch die
lateralen Öffnungen der perforierten MATRIX-Schraube
wird Vertecem V+ Knochenzement in den Wirbelkörper
geleitet, um die Pedikelschraube zu augmentieren. Die
Zementaugmentation der Pedikelschrauben sorgt für
besseren Halt im Wirbelkörper, insbesondere bei
minderer Knochenqualität.
Indikationen
• Degenerative Bandscheibenerkrankung
• Spondylolisthese
• Trauma (d. h. Fraktur oder Dislokation)
• Tumor
• Stenose
• Pseudoarthrose
• Erfolglose Fusion in der Vorgeschichte
• Deformität (d. h. Skoliose, Kyphose und/oder Lordose)
• Osteoporose bei Verwendung mit Vertecem V+
Kontraindikationen
• Bei Frakturen und Tumoren mit schwerer anteriorer
Wirbelkörperzerreißung ist eine zusätzliche anteriore
Abstützung oder die Rekonstruktion der anterioren
Säule erforderlich.
• Osteoporose bei Verwendung ohne Augmentation
• Schwere Osteoporose
Kontraindikationen für Vertecem V+
Informationen finden Sie in der Operationstechnik für
das Vertecem V+-System.
8 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Präoperative Planung
Zur präoperativen Planung gehören die Befundung und
Beurteilung des Patienten hinsichtlich der Spezifikationen
des für die Augmentation der perforierten MATRIXSchrauben verwendeten Knochenzements (siehe
Operationstechnik für das Vertecem V+-System).
Um die für die anatomischen Gegebenheiten geeigneten
Implantatdimensionen zu bestimmen, muss ein
geeignetes Bildgebungsgerät zur Verfügung stehen.
Die Entscheidung darüber, ob perforierte MATRIXSchrauben augmentiert werden oder nicht, kann
intraoperativ abhängig vom taktilen Feedback bei der
Pedikelvorbereitung und Schraubeneinbringung
getroffen werden. Wenn Schrauben augmentiert
werden, ist die bilaterale Schraubenaugmentation zu
empfehlen.
Ebenfalls ist zu erwägen, auch die benachbarten Wirbel
mit einer Vertebroplastie zu verstärken. Bei
fortgeschrittener Osteoporose der Brustwirbelsäule kann
eine Zementverstärkung als Verlängerung einer
Osteosynthese appliziert werden, um junktionale
Kyphose zu vermeiden.
Hinweis: Im Rahmen eines Eingriffs nicht mehr als
sechs Wirbel mit Knochenzement verstärken. Der
injizierte Zement verdrängt Knochenmark in den
Blutkreislauf und kann eine Fettembolie
verursachen. Das bei einer Behandlung injizierte
Zementvolumen sollte daher circa 25 ml nicht
überschreiten und bei Patienten mit stark
eingeschränkter Herz-Lungen-Funktion deutlich
geringer sein.
Hinweis: Die Handhabung von Vertecem V+ muss
dem Chirurgen vertraut sein. Es wird dringend
empfohlen, die Zementinjektion mit dem
Bildverstärker zu kontrollieren.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 9
Handhabung des Kirschnerdrahts
• Sicherstellen, dass die eingebrachten Kirschnerdrähte
während des gesamten Eingriffs sicher an Ort und
Stelle verbleiben. Die Position der Kirschnerdrahtspitze
sollte unter Bildverstärkerkontrolle überwacht werden,
um eine Perforation der anterioren Wirbelkörperwand
und Verletzungen der davor liegenden Gefäße
auszuschließen.
• Sicherstellen, dass die Kirschnerdrähte nicht
herausrutschen, bevor die Schrauben gesetzt sind. Die
Kirschnerdrähte sind lang genug, um während der
Pedikelpräparation und Weichgewebedehnung von
Hand an Ort und Stelle gehalten zu werden.
• Die Schraube einbringen, bis sich die Schraubenspitze
jenseits der posterioren Wirbelkörperwand befindet,
und den Kirschnerdraht entfernen, um unkontrolliertes
weiteres Vordringen zu vermeiden.
Techniktipp: Eine biplanare Durchleuchtung mit
zwei C-Bögen ermöglicht während der Operation
eine sicherere, einfachere und schnellere
röntgenologische Beurteilung.
Hinweis: Bei Verwendung kanülierter Instrumente
in Kombination mit Kirschnerdrähten (z. B.
Schraubenzieher, Ahlen etc.) vorsichtig vorgehen.
Darauf achten, dass die KirschnerdrahtAustrittsöffnung des Instruments nicht abgedeckt
ist, um eine Beschädigung des OP-Handschuhs zu
vermeiden.
11 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Offener Zugang
Diese Operationstechnik beschreibt die zusätzlichen
Anleitungen für die Handhabung der perforierten
MATRIX-Pedikelschrauben.
Informationen zur Handhabung der Standard MATRIXPedikelschrauben finden sich in der Operationstechnik
für das MATRIX Wirbelsäulensystem für degenerative
Erkrankungen und für kanülierte Schrauben in der
Operationstechnik für das MATRIX Wirbelsäulensystem –
MIS.
Die Schrauben können ohne Schraubenkopf oder
vormontiert platziert werden. Wenn Schrauben
vormontiert platziert werden müssen, muss vor der
Platzierung die auf Seite 29 beschriebene Anleitung zum
Zusammenbau befolgt werden.
1. Vorbereitung von Pedikeln und
Einbringen der Schrauben
Optionen a und b (vergleiche „Optionen“ auf Seite 6)
Die Pedikel eröffnen und vorbereiten und die Schrauben
wie im Kapitel „Schraubeneinbringung der
Operationstechnik zum MATRIX Wirbelsäulensystem für
degenerative Erkrankungen“ erläutert einbringen.
Alternativ dazu kann die Einbringung der Schrauben so
erfolgen, wie in der Operationstechnik für das MATRIX
Wirbelsäulensystem – MIS beschrieben wird.
1

Richtig

Falsch
Instrumente
01.632.220
Set für Grundinstrumente, für
MATRIX 5.5
01.616.106
Set, perforiert zu Nr. 01.637.003, für
Matrix MIS, steril
Hinweis: Zum Entfernen von Knochenrückständen
ist eine ausreichende Vorbereitung des
Schraubenkanals erforderlich.
Schrauben der geeigneten Länge auswählen. Um maximale
Stabilität zu erzielen, Schrauben des größtmöglichen
Durchmessers und der größtmöglichen Länge auswählen.
Die perforierte MATRIX-Schraube muss circa 80 % des
Wirbelkörpers durchdringen (1).
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 11
Offener Zugang
Option c (vergleiche „Optionen“ auf Seite 6)
1
Instrumente
03.632.085
Haltehülse, abnehmbar, für Matrix 5.5
03.632.073
Schraubenzieherschaft, T25,
durchbohrt, lang
03.632.083
Aufsatz für Distraktor, für
Knochenschrauben, für Matrix 5.5
03.620.061
T-Griff mit Ratsche und mit
Drehmomentbegrenzer, 10 Nm
03.637.001
Führungshülse für Matrix perforierte
Pedikelschraube
2
Die abnehmbare Haltehülse auf den langen kanülierten
T25-Schraubenzieherschaft schieben. Den Aufsatz
für Distraktor auf die Spitze des Schraubenzieherschaftes
schieben und fest in die abnehmbare Haltehülse
drücken (1).
Die Spitze des Schraubenzieherschaftes in den Kopf der
Knochenschraube setzen. Sicherstellen, dass die Spitze
des Schraubenzieherschaftes vollständig in der
Aussparung des Knochenschraubenkopfes sitzt. Den
grünen Knauf im Uhrzeigersinn drehen.
Die Pedikelschraube einbringen.
Um die abnehmbare Haltehülse vom Aufsatz für
Distraktor zu lösen, den grünen Knauf zum Handstück
ziehen. Schraubenzieher und Haltehülse vom Aufsatz
entfernen. Der Aufsatz des Distraktors verbleibt auf der
Schraube (2).
Hinweis: Beim Einbringen der Schraube die
Haltehülse nicht am grünen Knauf fassen, um ein
Lösen der Haltehülse von der Schraube zu
vermeiden.
11 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Zum Entfernen von Knochenrückständen ist eine
ausreichende Vorbereitung des Schraubenkanals
erforderlich.
3
Schrauben der geeigneten Länge auswählen. Um
maximale Stabilität zu erzielen, Schrauben des
größtmöglichen Durchmessers und der größtmöglichen
Länge auswählen.
Die perforierte MATRIX-Schraube muss circa 80 % des
Wirbelkörpers durchdringen (3).
Die Haltehülse über den Aufsatz des Distraktors schieben
und fest nach unten drücken, bis sie fühlbar eingerastet
ist (4).

Richtig

Falsch
4
Wichtig: Die lateralen Arme der Führungshülse
gründlich im Uhrzeigersinn drehen, um
sicherzustellen, dass der Aufsatz des Distraktors
vollständig in der Schraube eingerastet ist. Bei einer
späteren Augmentation darf nur das
Kanülenadapter-Kit für perforierte
Pedikelschrauben mit Luer-Lock für perforierte
MATRIX-Schrauben verwendet werden.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 11
Offener Zugang
2. Überprüfung der
ordnungsgemäßen
Schraubenplatzierung
1
Instrument
02.648.001
Reinigungsdraht für perforierte
Pedikelschrauben
Die Kortikalis auf Perforationen im Wirbelkörper
untersuchen.
Hinweis: Im Falle einer Perforation ist bei der
Zementapplikation besondere Vorsicht geboten.
Zementleckagen und die damit verbundenen
Risiken können die Gesundheit des Patienten
gefährden.


Richtig
Falsch
2
3
2
Die perforierte MATRIX-Schraube muss circa 80 % des
Wirbelkörpers durchdringen (1).
Anmerkungen:
• Sind die Schrauben zu kurz, wird der
Knochenzement gegebenenfalls zu nah am Pedikel
injiziert. Die Perforationen der Schraube müssen
sich innerhalb des Wirbelkörpers befinden, nahe
der anterioren Kortikaliswand. Kurze 35-mmSchrauben sollten daher ausschließlich im
Sakrum platziert werden.
• Zu lange oder bikortikal platzierte Schrauben
können die anteriore Kortikaliswand
durchdringen und Zementleckagen verursachen.
Für die sachgerechte Zementinjektion die Durchbohrung
mit dem Reinigungsdraht freimachen (2, 3). Die Position
des Reinigungsdrahts mittels Bildverstärkerkontrolle
überprüfen (4).
Optionen a, b
4
11 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Option c
Zementvorbereitung und Injektion
1. Vorbereitung des Zements
Implantat
07.702.016S
Vertecem V+ Zement Kit, steril
Das Vertecem V+ Zement Kit aufrecht halten und mit der
Fingerspitze leicht gegen den Mischer klopfen, um das
Zementpulver oben in der Kartusche und am
Transportdeckel zu lösen.
Hinweis: Beim Vorbereiten, Mischen und Injizieren
den Mischer ausschließlich am blauen Teil direkt
unterhalb der durchsichtigen Kartusche halten.
Wird das Kit am durchsichtigen Teil gehalten, kann
sich die vorgesehene Bearbeitungszeit aufgrund der
zusätzlichen Erwärmung durch die körperwarme
Hand des Benutzers verkürzen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 11
Zementvorbereitung und Injektion
Den Hals mit Kunststoffkappe abbrechen, um die
Glasampulle zu öffnen 1 . Anschließend den
Transportdeckel des Mischers (siehe Abbildung oben)
entfernen und entsorgen. Den gesamten Inhalt der
Glasampulle 2 in den Mischer geben und ihn fest mit
dem separaten Misch- und Transferverschluss
verschließen 3 . Sicherstellen, dass der Verschluss des
Mischers und der kleine Dichtungsstöpsel oben fest
verschlossen sind.
3
2
1
Anmerkungen:
• Stets den gesamten Inhalt des Kits anmischen.
• Die Verwendung nur eines Anteils der
Komponenten ist nicht zulässig.
• Siehe auch die Kurzbeschreibung der
Vorbereitungstechnik auf der Innenverpackung
des Vertecem V+ Zement Kits.
Den Mischer am blauen Teil festhalten 1 . Den Vertecem
V+ Zement durch Hin- und Her-Bewegen des Handgriffs
2 von Anschlag zu Anschlag 3 20 Sekunden lang
mischen (1–2 Mischstöße pro Sekunde). Die ersten
Mischstöße langsam unter wechselnd drehenden
Bewegungen ( 3 und 4 ) durchführen. Nach adäquatem
Mischen den Handgriff 2 am äußersten Anschlag
belassen.
1
3
4
2
11 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
2. Füllen der Inektionsspritzen
Instrument
03.702.215S
Vertecem V+ Spritzen-Kit
Nach dem Anmischen des Zements im Vertecem V+
Zement-Kit den Stöpsel des Verschlusses entfernen und
den Absperrhahn anschließen. Der Absperrhahn wird mit
der Seite ohne Trichter an den Mischer angeschlossen.
In der Ausgangsposition weist der Griff des
Absperrhahns im 90°-Winkel vom Mischer fort, die
Kennzeichnung „off“ (aus) befindet sich auf der
gegenüberliegenden Seite des Trichters. Sicherstellen,
dass der Absperrhahn fest an den Mischer
angeschlossen ist, einen übermäßigen Kraftaufwand
beim Drehen jedoch vermeiden, da dies zum Bruch des
Absperrhahns führen kann.
offen
geschlossen
Zunächst die Luft aus dem System entweichen lassen.
Den Zementmischer in vertikaler Position halten und den
Handgriff vorsichtig im Uhrzeigersinn drehen.
Hinweis: Zum Herauspressen des Zements aus dem
Mischer den Griff im Uhrzeigersinn drehen, dabei
nicht drücken.
Man kann beobachten, wie sich der Kolben des Mischers
im durchsichtigen Zylinder vorwärtsschiebt und Zement
stetig in den Absperrhahn fließt. Sobald der Zement im
Trichterende des Absperrhahns sichtbar wird, den
Absperrhahn schließen. Dazu den Ventilgriff mit der
Kennzeichnung „off“ Richtung Mischer drehen
(90°-Drehung).
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 11
Zementvorbereitung und Injektion
Eine Spritze an den Absperrhahn anschließen
(Trichterseite). Wir empfehlen dringend, zuerst die 2-mlSpritzen zu verwenden.
Den Ventilgriff des Absperrhahns zurück in die
Ausgangsposition drehen (90°-Drehung), um den Hahn
zu öffnen.
Den Handgriff des Mischers langsam und kontrolliert
drehen, um die Spritze zu füllen. Sobald die Spritze
gefüllt ist, den Ventilgriff des Absperrhahns erneut zum
Mischer drehen (90°-Drehung). Die Kennzeichnung
„off“ zeigt jetzt Richtung Mischer, der Zementfluss ist
unterbrochen.
Hinweis: Zum Umfüllen des Zements den Handgriff
lediglich drehen. Keinen Druck ausüben.
11 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Die gefüllte Spritze abmontieren und die nächste zu
befüllende Spritze anschließen, bis alle Spritzen befüllt
sind. Füllen Sie stets alle Spritzen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 11
Zementvorbereitung und Injektion
3. Vorbereitung der Injektion
Option a:
Einfacher Adapter
Option b:
Kanülenadapter-Kit
Den C-Bogen in eine laterale Position bringen, um das
Austreten des Zements in den Wirbelkörper zu
überwachen.
Hinweis: Zusätzliche Bildverstärkerkontrolle in der
AP Projektion wird empfohlen.
22 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Option c:
Führungshülse und Verriegelungskanülenadapter
3a Einfacher Adapter
07.702.216.02S Einfacher Adapter für perforierte
Pedikelschrauben, mit Luer-Lock, 2
Stück, steril
Den einfachen Adapter auf die gefüllte Spritze setzen.
Die Spritze mit dem Adapter an die Schraube
anschließen und fest nach unten drücken. Sicherstellen,
dass die Adapter fest in den Antrieben der Schrauben
sitzen.
Hinweis: Sicherstellen, dass der Adapter fest im
Schraubenantrieb sitzt.
Hinweis: Wird eine geleerte Spritze mit Adapter
entfernt, um durch eine gefüllte Spritze ersetzt zu
werden, sorgfältig vorgehen, da im Stardrive
Antrieb der Schraube Zementrückstände verbleiben
können. Bei Verwendung des einfachen Adapters
sollten nur Vertecem V+-2 ml-Spritzen für die
Zementinjektion verwendet werden, um ein
Abtrennen und erneutes Anschließen der Spritze zu
vermeiden.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 22
Zementvorbereitung und Injektion
3b Kanülenadapter-Kit
03.702.224.02S Kanülenadapter-Kit für perforierte
Pedikelschrauben, mit Luer-Lock, steril
Die Spritze mit dem Kanülendapter an die Schraube
anschließen und fest nach unten drücken.
Die vorgefüllte Spritze im Uhrzeigersinn in den LuerLock-Anschluss schrauben.
Hinweis: Sicherstellen, dass der Kanülenadapter
fest im Schraubenantrieb sitzt.
3c. Führungshülse und
Verriegelungskanülenadapter
07.702.217.02S Verriegelungskanülenadapter-Kit für
perforierte Pedikelschrauben, mit LuerLock, steril
1
Verriegelungskanülenadapter in die Führungshülse
einbringen und mit einem leichten Druck 1 und einer
darauf folgenden Drehung im Uhrzeigersinn 2
befestigen (1).
Die vorgefüllte Spritze im Uhrzeigersinn in den LuerLock-Anschluss schrauben (2).
Hinweis: Sicherstellen, dass der
Verriegelungskanülenadapter richtig eingerastet ist.
2
(1)
(2)
22 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
4. Injektionsverfahren
1.Vor der Zementapplikation sicherstellen, dass alle
Spritzen mit den betreffenden Adaptern fest an die zu
augmentierenden Pedikelschrauben angeschlossen
sind (siehe Optionen a, b und c).
2.So viel Zement wie erforderlich injizieren, bis der Zement
langsam aus den Öffnungen der Schraube austritt.
Hinweis: Sicherstellen, dass keine Zementleckagen
außerhalb des Zielbereichs auftreten. Im Falle einer
Leckage die Injektion sofort abbrechen.
3.Unter kontinuierlicher Bildverstärkerkontrolle Zement in
alle weiteren Schrauben injizieren. Der Zement sollte in
Form einer größer werdenden Wolke austreten. Ähnelt
der austretende Zement eher einem Spinnennetz, circa
30 bis 45 Sekunden abwarten. Alternativ mit einer
anderen Schraube fortfahren und die Zementinjektion
an der betreffenden Schraube später abschließen.
4.Wird mehr Zement benötigt oder ist der
Injektionsdruck zu hoch, auf die 1 ml-Spritzen
umsteigen. Erneut mit der ersten Schraube beginnen.
Die Augmentation ist abgeschlossen, wenn jede
Schraube jeweils mit einem Zementvolumen von circa
2 bis 3 ml augmentiert wurde.
Hinweis: Wird eine geleerte Spritze mit Adapter
entfernt, um durch eine gefüllte Spritze ersetzt zu
werden, sorgfältig vorgehen, da im Stardrive Antrieb
der Schraube Zementrückstände verbleiben können.
5.Nach Injektion mit dem Verriegelungskanülenadapter
oder dem Kanülenadapter kann der Zement im
Adapter mithilfe des entsprechenden Kolbens
verwendet werden.
Anmerkungen:
• Die Spritze vom Verriegelungskanülenadapter
abmontieren bzw. den Stößel aus dem Adapter
ziehen und den Reinigungsdraht einbringen, um
eine Öffnung für den Zementrückfluss zu schaffen.
Sicherstellen, dass die Spitze des Reinigungsdrahts
aus der Adapterspitze herausragt.
• Bei Verwendung des einfachen Adapters Spritzen
nicht unmittelbar nach der Injektion entfernen oder
austauschen. Je länger die Spritze an der Schraube
angebracht bleibt, desto geringer ist die
Wahrscheinlichkeit unerwünschten Zementflusses.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 22
Zementvorbereitung und Injektion
Vorsichtsmaßnahme: Der Zementfluss folgt dem Weg
des geringsten Widerstands. Es ist daher unbedingt
erforderlich, die gesamte Injektionsprozedur unter
Echtzeit-Bildverstärkerkontrolle in der lateralen
Projektion zu überwachen. Sollten sich unerwartete
Zementwolkenformen bilden oder ist der Zement
nicht deutlich sichtbar, die Injektion sofort
abbrechen.
Warnung: Sämtlicher im Schraubenantrieb
verbliebene Zement muss mit dem Reinigungsdraht
entfernt werden, solange er noch weich ist (oder
noch nicht ausgehärtet ist). Damit wird
sichergestellt, dass künftig Revisionsoperationen
durchgeführt werden können.
Hinweis: Vor dem Entfernen der Adapter und dem
Fortfahren mit der Instrumentation das Aushärten
des Zements abwarten (circa 15 Minuten ab der
letzten Injektion).
22 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Platzierung der
Schraubenköpfe
Instrumente
03.632.046
Fräser für Pedikelschrauben, für Matrix
5.5
03.632.073
Schraubenzieherschaft, T25,
durchbohrt, lang
03.632.037
Positionierungsinstrument für Polyaxial
Schraubenköpfe, für Matrix 5.5
68.632.125
Ladestation für Matrix 5.5
Den Fräser über den Schraubenzieherschaft schieben.
Die Spitze des Schraubenzieherschaftes in eine nicht
vormontierte Pedikelschraube einführen. Fräsen, bis die
schwarze Markierungslinie am Schaft sichtbar wird.
Damit wird angezeigt, dass ausreichend Platz für den
Implantatkopf vorhanden ist.
Hinweis: Beim Fräsen der kranialsten (sowie
kaudalsten) Ebene genau darauf achten, dass
die Zwischenwirbelgelenke vor Verletzungen
geschützt sind.
Um einen Schraubenkopf aufzunehmen, das
Positionierungsinstrument für Polyaxial-Schraubenköpfe
auf die Stabschlitze am polyaxialen Schraubenkopf
ausrichten und herunterdrücken.
Das Positionierungsinstrument mit dem polyaxialen
Schraubenkopf auf die kanülierte Pedikelschraube setzen
und herunterdrücken. Zur Kontrolle, ob der polyaxiale
Schraubenkopf sicher mit der nun montierten
Pedikelschraube verbunden ist, das
Positionierungsinstrument vorsichtig anheben und den
polyaxialen Schraubenkopf abwinkeln.
Den Freigabeknopf am distalen Ende des Instruments
drücken, um das Positionierungsinstrument zu lösen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 22
Platzierung der Schraubenköpfe
Vorsichtsmaßnahmen:
• Vor Platzierung eines polyaxialen
Schraubenkopfes auf der kanülierten Schraube
sicherstellen, dass der Zement vollständig
ausgehärtet ist.
• Bei der Platzierung polyaxialer Schraubenköpfe
immer mit Bildverstärkerkontrolle arbeiten, um
sicherzustellen, dass die Schrauben nicht vorwärts
getrieben werden. Wenn die Schraube sich weiter
nach vone bewegt, abwarten, bis der Zement
ausgehärtet ist.
Anmerkungen:
• Wenn der Polyaxial-Schraubenkopf nicht
vollständig auf dem unmontierten Kopf der
Pedikelschraube sitzt, kann zusätzliches Fräsen
oder eine Anpassung der Schraubenhöhe
erforderlich sein, damit genügend Raum für die
volle Bewegungsfreiheit des Kopfes vorhanden ist.
• Eine Schraube kann bis zu dreimal jeweils mit
einem neuen Kopf montiert werden.
22 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Aufbau anbringen
Mit den Schritten „Einführen des Stabes“, „Einführen
der Verschlusskappe“ und „Abschließendes Festziehen“
in der Operationstechnik des MATRIX
Wirbelsäulensystems für degenerative Erkrankungen
fortfahren.
Hinweis: Vor der Durchführung von
Korrekturmaßnahmen sicherstellen, dass der
Zement vollständig ausgehärtet ist.
Warnung: Distraktion/Kompression kann zur
Lockerung der augmentierten Schrauben und damit
letztlich zum Versagen des Aufbaus führen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 22
MIS-Zugang
Diese Option der Operationstechnik enthält
Anweisungen zur Handhabung der perforierten MATRIXPedikelschrauben über einen minimalinvasiven Ansatz
mit dem MATRIX MIS-Instrumentationssystem.
Informationen zur Handhabung kanülierter Schrauben
finden sich in der Operationstechnik zum
MATRIX Wirbelsäulensystem – MIS.
Instrumente
01.616.106
Set, perforiert zu Nr. 01.637.003, für
Matrix MIS, steril
03.632.085
Haltehülse, abnehmbar, für Matrix 5.5
03.637.001
Führungshülse für Matrix perforierte
Pedikelschraube
07.702.217.02S Verriegelungskanülenadapter-Kit für
perforierte Pedikelschrauben, mit LuerLock, steril
68.632.125
Ladestation für Matrix 5.5
03.632.037
Positionierungsinstrument für Polyaxial
Schraubenköpfe, für Matrix 5.5
02.648.001
Reinigungsdraht für perforierte
Pedikelschrauben
Zum Entfernen von Knochenrückständen ist eine
ausreichende Vorbereitung des Schraubenkanals
erforderlich.
Die Schraubenplatzierung über Kirschnerdraht
durchführen, wie es in der Operationstechnik für das
MATRIX Wirbelsäulensystem – MIS (036.001.190)
beschrieben wird.
22 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Die Schrauben wie folgt vormontieren:
1.Schrauben der geeigneten Länge auswählen. Um
maximale Stabilität zu erzielen, Schrauben des
größtmöglichen Durchmessers und der
größtmöglichen Länge auswählen.
1
Die perforierte MATRIX-Schraube muss etwa 80 % des
Wirbelkörpers durchdringen (1).

Richtig

Falsch
2.Die Schraube und einen polyaxialen Schraubenkopf in
die Ladestation aufnehmen. Das
Positionierungsinstrument für die polyaxialen
Schraubenköpfe auf die Stabschlitze am polyaxialen
Schraubenkopf ausrichten und herunterdrücken.
Das Positionierungsinstrument mit dem polyaxialen
Schraubenkopf auf die Pedikelschraube setzen und
herunterdrücken. Zur Kontrolle, ob der polyaxiale
Schraubenkopf sicher mit der nun montierten
Pedikelschraube verbunden ist, das
Positionierungsinstrument vorsichtig anheben und den
polyaxialen Schraubenkopf abwinkeln.
Den Freigabeknopf am distalen Ende des Instruments
drücken, um das Positionierungsinstrument zu lösen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 22
MIS-Zugang
3.Die schmalen Retraktionsblätter für mini-offene Technik
auf die Pedikeschraube setzen, bis sie einrasten (1).
1
Um die schmalen Retraktionsblätter für die perkutane
Technik an die Schraube zu montieren, das erste
Retraktionsblatt an einer Seite der Pedikelschraube
aufstecken und einrasten lassen (2).
2
Anschließend das zweite Blatt auf die
gegenüberliegende Seite der Pedikelschraube drücken
und einrasten lassen.
Hinweis: Zum Schutz der OP-Handschuhe die
Retraktionsblätter nicht unten an der Einrastlasche
festhalten.
Hinweis: Durch Drücken und Ziehen kontrollieren,
ob das Konstrukt aus Retraktionsblatt und
Schraube sicher verriegelt ist.
Die abnehmbare Haltehülse auf den langen kanülierten
T25-Schraubenzieherschaft schieben. Den Aufsatz für
den Distraktor auf die Spitze des
Schraubenzieherschaftes schieben und fest in die
abnehmbare Haltehülse drücken.
Die Spitze des Schraubenzieherschaftes in den Kopf der
Knochenschraube setzen. Sicherstellen, dass die Spitze
des Schraubenzieherschaftes vollständig in der
Aussparung des Knochenschraubenkopfes sitzt. Den
grünen Knauf im Uhrzeigersinn drehen.
33 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Die Pedikelschrauben, wie definiert im Kapitel
„Einbringung der Schrauben“ der Operationstechnik
zum MATRIX Wirbelsäulensystem für degenerative
Erkrankungen (036.001.190) einbringen (1).
Die perforierte MATRIX-Schraube muss etwa 80 % des
Wirbelkörpers durchdringen.
1
2
Platzierung der Schraube gemäß Erläuterung in Kapitel
„Offener Zugang“ in Schritt 2 auf Seite 14 beurteilen (2).

Richtig

Falsch
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 33
MIS-Zugang
Die abnehmbare Haltehülse vom Aufsatz für Distraktor
lösen, indem der grüne Knauf zum Handstück gezogen
wird. Den kanülierten Schraubenzieher und die Haltehülse
entfernen (3).
3
33 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Die Führungshülse über den Aufsatz des Distraktors
schieben und fest nach unten drücken, bis sie fühlbar
eingerastet ist (1).
1
2
3
4
Wichtig: Die lateralen Arme der Führungshülse
gründlich im Uhrzeigersinn drehen, um
sicherzustellen, dass der Aufsatz des Distraktors
vollständig in der Schraube eingerastet ist.
Für die sachgerechte Zementinjektion die Führungshülse
mit dem Reinigungsdraht freimachen. Die Position des
Reinigungsdrahts unter Bildverstärkerkontrolle darstellen.
Hinweis: Mit der Führungshülse für perforierte
MATRIX-Schrauben sollte nur das
Verriegelungskanülenadapter-Kit mit Luer-Lock
verwendet werden.
Verriegelungskanülenadapter in die Führungshülse
einbringen und mit einem leichten Druck und einer
darauf folgenden Drehung im Uhrzeigersinn befestigen
(2). Den Zement vorbereiten und die Injektionsspritzen
füllen, wie im Kapitel „Zementvorbereitung und
Injektion“ beschrieben.
Die vorgefüllte Spritze im Uhrzeigersinn in den
Luer-Lock-Anschluss schrauben.
Hinweis: Sicherstellen, dass der
Verriegelungskanülenadapter richtig eingerastet ist.
Den Zement unter Bildverstärkerkontrolle injizieren, wie
im Schritt 4 im Kapitel „Zementvorbereitung und
Handhabung“ beschrieben wird (3).
Die Spritze vom Verriegelungskanülenadapter
abmontieren bzw. den Stößel aus dem Adapter ziehen
und den Reinigungsdraht einbringen, um eine Öffnung
für den Zementrückfluss zu schaffen (4).
Hinweis: Vor dem Entfernen der Adapter und dem
Fortfahren mit der Instrumentation das Aushärten
des Zements abwarten (circa 15 Minuten ab der
letzten Injektion).
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 33
MIS-Zugang
Die Führungshülse vom Aufsatz für den Distraktor
abheben, indem zwei Finger unter den Seitenarmen
platziert werden und der Daumen auf der rotierenden
Spitze sitzt. Die Finger nach oben ziehen und die
Führungshülse ohne Kraftanstrengung freigeben.
Es kann der gezahnte Rack-Retraktor für MATRIX
verwendet werden, wobei die Distraktoraufsätze an Ort
und Stelle verbleiben.
Hinweis: Vor der Durchführung von
Korrekturmaßnahmen sicherstellen, dass der
Zement vollständig ausgehärtet ist.
Warnung: Distraktion/Kompression kann zur
Lockerung der augmentierten Schrauben und damit
letztlich zum Versagen des Aufbaus führen.
Mit der Konstruktion aus Schraubenzieher und abnehmbarer
Haltehülse die Aufsätze für den Distraktor entfernen.
Hinweis: Die Führungshülse nicht zum Entfernen
des Aufsatzes für den Distraktor verwenden.
Fortfahren mit den Kapiteln „Einbringen der Stäbe“,
„Stabreposition und Einbringen der Verschlusskappe“ und
„Entfernen des Retraktionsblattes“ in der Operationstechnik
für MATRIX MIS.
33 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Hinweise und Warnungen
Zementleckage
Ein Hauptrisiko bei der Schraubenaugmentation ist
Zementleckage. Die Durchführung des Eingriffs gemäß
den in der Operationstechnik beschriebenen Anleitungen
reduziert die Komplikationsrate auf ein Minimum.
Leckage in den Spinalkanal
Die Injektion abbrechen. Bei sehr geringem
Zementvolumen darf die Behandlung gemäß
Beschreibung im Kapitel „Zementvorbereitung und
Injektion“ fortgesetzt werden.
Die Injektion von Zement kann durch Verdrängung des
Knochenmarks in den Blutkreislauf Fettembolien
auslösen. Die Zementmenge, die im Verlauf einer
Operation injiziert wird, sollte sich deshalb auf circa
25 ml beschränken, bei Patienten mit stark
eingeschränkter Herz-Lungen-Funktion auf eine noch
geringere Menge. Darüber hinaus können bei der
Zementinjektion als Folge von freigesetzten
Zementmonomeren systemische Reaktionen auftreten.
Fraktur
Nach einer Zementverstärkung scheint das Risiko von
Frakturen benachbarter Segmente zu steigen. Patienten
und Ärzte sollten daher darüber in Kenntnis gesetzt
werden, dass neu auftretende Schmerzen
gegebenenfalls auf eine neue Fraktur hinweisen. In
solchen Fällen sollte eine röntgenologische
Untersuchung durchgeführt und, falls erforderlich, eine
weitere Verstärkung unter Einbeziehung der
benachbarten Wirbelkörper in Betracht gezogen werden.
Patienten mit osteoporotischen Frakturen sollten von
einem Osteologen oder ihrem Hausarzt untersucht und
behandelt werden und sich, falls angezeigt, einer
systemischen Behandlung mit Vitamin D und
Biphosphonaten unterziehen.
Im Falle einer größeren Zementleckage muss die
Behandlung abgebrochen, Den Patienten auf Station
untersuchen, um die neurologische Situation zu klären.
Bei Beeinträchtigung der neurologischen Funktionen
sollte ein Notfall-CT-Scan Menge und Lage der
Extravasation klären. Falls erforderlich als
Notfallbehandlung eine offene chirurgische
Dekompression durchführen und den Zement entfernen.
Extravasation
Zur Minimierung des Extravasations-Risikos wird
dringend empfohlen, gemäß der beschriebenen
Operationstechnik vorzugehen, d. h.:
• Die Pedikelschraube über einen Kirschnerdraht einbringen
• Einen C-Bogen hoher Qualität in der lateralen Ansicht
einsetzen
• Hoch-viskosen und hoch-röntgendichten Zement
verwenden (Vertecem V+ von Synthes)
Zusätzliche Bildverstärkerkontrolle in der AP Projektion
wird empfohlen.
Leckage außerhalb des Wirbelkörpers
Wird eine Leckage außerhalb des Wirbelkörpers
festgestellt, die Injektion umgehend abbrechen.
45 Sekunden abwarten. Die Injektion langsam fortsetzen.
Aufgrund der schnelleren Aushärtung im Wirbelkörper
verschließt der Zement die kleineren Gefäße und das
Auffüllen kann fortgeführt und abgeschlossen werden.
Selbst Zementmengen mit einem Volumen von nur etwa
0.2 ml sind erkennbar. Kann die Zementinjektion nicht
wie beschrieben durchgeführt werden, den Eingriff
abbrechen.
Schwangerschaft
Es ist nicht belegt, dass die Verwendung von Vertecem V+
bei Kindern, während der Schwangerschaft oder Stillzeit
sicher ist. Es liegen keine ausreichenden Informationen
vor, um festzustellen, ob dieses Material Auswirkungen
auf die Fertilität des Patienten hat oder teratogenetische
Risiken birgt oder andere unerwünschte Nebenwirkungen
beim Fötus hervorrufen kann.
Schraubengröße
Die Bestimmung der geeigneten Schraubenlängen und
-durchmesser im Rahmen der präoperativen Planung ist
wichtig. Für die typische Lendenwirbelsäule werden
Schrauben mit Ø 6.0 mm empfohlen, da wissenschaftliche
Publikationen darauf verweisen, dass bei Ø 7.0 mm
Schrauben häufiger Pedikelperforationen auftreten.
Platzierung der Pedikelschraube
Die perforierten MATRIX-Schrauben sollten circa 80 %
des Wirbelkörpers durchdringen.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 33
Implantate
Perforierte MATRIX-Pedikelschrauben
04.637.535S– Pedikelschraube Matrix Ø 5.0 mm,
04.637.555Sperforiert, Länge 35 - 55 mm,
Titanlegierung (TAN), steril
04.637.635S– Pedikelschraube Matrix Ø 6.0 mm,
04.637.665Sperforiert, Länge 35 - 65 mm,
Titanlegierung (TAN), steril
04.637.735S– Pedikelschraube Matrix Ø 7.0 mm,
04.637.765Sperforiert, Länge 35 - 65 mm,
Titanlegierung (TAN), steril
Alle Schraubenlängen erhältlich in Abstufungen von 5 mm. Ausschließlich steril verpackt erhältlich.
33 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Instrumente
07.702.016S
Vertecem V+ Zement Kit, steril
03.702.215S
Vertecem V+ Spritzen-Kit
07.702.216.02S Einfacher Adapter für perforierte
Pedikelschrauben, mit Luer-Lock,
2 Stück, steril
03.702.224.02S Kanülenadapter-Kit für perforierte
Pedikelschrauben, mit Luer-Lock,
2 Stück, steril
07.702.217.02S Verriegelungskanülenadapter-Kit für
perforierte Pedikelschrauben, mit LuerLock, steril
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 33
Instrumente
68.632.125
Ladestation für Matrix 5.5
02.648.001
Reinigungsdraht für perforierte
Pedikelschrauben
03.632.037
Positionierungsinstrument für Polyaxial
Schraubenköpfe, für Matrix 5.5
03.632.083
Aufsatz für Distraktor, für
Knochenschrauben, für Matrix 5.5
03.632.085
Haltehülse, abnehmbar, für Matrix 5.5
03.637.001
Führungshülse für Matrix perforierte
Pedikelschraube
03.632.073
Schraubenzieherschaft, T25,
durchbohrt, lang
33 DePuy Synthes MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik
Bibliographie
1.Becker S, Chavanne A, Spitaler R, Kropik K, Aigner N,
Ogon M, Redl H (2008) Assessment of different screw
augmentation techniques and screw designs in
osteoporotic spines. Eur Spine J. 17(11): 1462–9
2.Aebi M, Thalgott JS, Webb JK (1998): AO ASIF
Principles in Spine Surgery. Berlin: Springer.
3.Aebi M, Arlet V, Webb JK (2007): AOSPINE Manual
(2 vols), Stuttgart, New York: Thieme.
MATRIX Wirbelsäulensystem – Perforiert Operationstechnik DePuy Synthes 33
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