Kein Richtungswechsel

Helaba Volkswirtschaft/Research
WOCHENAUSBLICK
20. Januar 2017
Kein Richtungswechsel
REDAKTION
Dr. Stefan Mitropoulos
Tel.: 0 69/91 32-46 19
[email protected]
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1
1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1
1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2
1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen .......................................................................... 3
2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4
2.1 Devisen: Brexit-Volatilitäten ................................................................................................... 4
2.2 Deutschland: Trump und Brexit – was sagen die Unternehmen? .......................................... 5
3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6
4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7
1
Die Woche im Überblick
1.1 Chart der Woche
Patrick Franke
Tel.: 0 69/91 32-47 28
China: Wachstum mittelfristig Richtung 5 %
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP), Veränderung in %
13
13
12
12
Istwerte (Quartale)
11
11
10
10
9
Korridor für
2016
8
7
5
6
5
4
4
2008
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
8
7
Wachstumsziele der
Regierung für die
Gesamtjahre
6
9
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research.
Chinas Wirtschaft beendete das Jahr 2016 nach offiziellen Zahlen mit einem Wachstum im vierten
Quartal von 6,8 % gegenüber Vorjahr. Im Gesamtjahr expandierte das reale BIP um 6,7 %. Damit
hat es – Überraschung! – das Wachstumsziel der Regierung von 6,5 % bis 7 % erfüllt. Angesichts
der massiven Stimulusanstrengungen durch fiskal- und geldpolitische Maßnahmen und die hochgefahrene Kreditvergabe wäre es auch verwunderlich gewesen, wenn das nicht geklappt hätte. Wir
sind allerdings skeptisch, ob diese Impulse 2017 für eine nachhaltig gute Konjunktur sorgen können. Vor allem die drohenden Handelsstreitigkeiten mit der neuen US-Regierung haben das Potenzial, die Unternehmensstimmung und Investitionstätigkeit in China merklich zu belasten. Dies
dürfte ausreichen, um das Wachstum wieder einen Gang herunterzuschalten. Je nachdem, wie
sich die politische Großwetterlage für die chinesischen Ausfuhren entwickelt, dürfte die Vorjahresrate des realen BIP im Jahresverlauf sogar unter 6 % fallen.
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W OCHENAUSBLICK
Claudia Windt
Tel.: 0 69/91 32-25 00
1.2 Wochen-Quartals-Tangente
Wenig Neues brachte die ablaufende Handelswoche an den Kapitalmärkten. An den globalen
Aktienmärkten ging es nicht so recht voran, während Renten von Inflation und Geldpolitik beeinflusst wurden. Am Devisenmarkt setzt sich allmählich die Erkenntnis durch, dass weder USPräsident Trump und noch Fed-Chefin Yellen Interesse an einem starken Greenback haben. Von
einer zurückhaltenden Geldpolitik profitiert Gold. Seit Jahresbeginn erweist sich das Edelmetall als
Gewinner. Immerhin hat die britische Premierministerin May etwas Bewegung in die BrexitDiskussion sowie beim britischen Pfund gebracht (S. 4).
Nach wie vor ist die politische Unsicherheit um den neuen US-Präsidenten sehr hoch. Die Euphorie an den Aktienmärkten kurz nach der Wahl ist verflogen. Die magischen 20.000 Punkte beim
Dow Jones-Index scheinen derzeit ebenso wenig erreichbar wie 12.000 Punkte beim deutschen
Leitindex DAX. Immerhin konnte dieser im Wochenvergleich ein knappes Prozent zulegen. Hingegen gab es deutliche Kursverluste an den Rentenmärkten. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries
zogen unter dem Eindruck der Inflation, die nun über der Marke von 2 % liegt, sowie Aussagen von
Notenbankchefin Yellen zunächst spürbar an. Mit ihren letzten Äußerungen relativierte sich die
Bewegung dann wieder. Unter dem Strich bleibt, dass die Fed 2017 keine Richtungsänderung
anstreben, sondern die sehr behutsame Geldpolitik fortsetzen wird. Für die nächste FOMC-Sitzung
im März rechnen wir nicht mit einem Zinsschritt. Deshalb dürften die US-Zinsen in den nächsten
Wochen wieder etwas zurückkommen. Gleiches gilt für den europäischen Rentenmarkt, denn die
EZB hat ebenso wenig eine Richtungsänderung vorgenommen. Sie hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest, die Leitzinsen sollen noch lange niedrig bleiben. So teilte der EZB-Rat mit, dass weit über
die Zeit des Anleihekaufprogramms hinaus der Schlüsselsatz auf dem aktuellen Niveau von 0 %
oder noch tiefer liegen werde. Die Anleihekäufe sollen bis mindestens Ende 2017 laufen, wobei ab
April der Umfang von monatlich 80 auf 60 Mrd. Euro reduziert wird. Beide Institutionen stufen die
Inflationsentwicklung derzeit nicht als kritisch ein. Deshalb gibt es auch keine Richtungsänderung
für Gold.
In der Berichtswoche dürften die deutschen (S. 5) und europäischen Einkaufsmanagerindizes
belegen, dass die Stimmung weiter gut bleibt. Ebenso sollte das US-BIP im Q4 mit annualisiert
2,5 % zufriedenstellend ausfallen. Aber auch das reicht nicht für einen Richtungswechsel.
Finanzmarktrückblick und -prognosen
Veränderung seit...
31.12.2016 12.01.2017
aktueller
Stand*
jeweils gg. Euro, %
jeweils gg. Euro
Q1/2017
Q2/2017
Q3/2017
US-Dollar
-0,8
0,2
1,06
1,15
1,15
1,15
Japanischer Yen
0,3
-1,0
123
115
115
121
Britisches Pfund
-1,1
1,1
0,86
0,90
0,90
0,90
Schweizer Franken
-0,1
0,0
1,07
1,08
1,08
1,10
in Bp
3M Euribor
%
-1
0
-0,33
-0,30
-0,30
-0,30
3M USD Libor
3
1
1,03
0,90
0,90
0,90
10 jähr. Bundesanleihen
17
6
0,38
0,25
0,35
0,35
10 jähr. Swapsatz
9
8
0,75
0,70
0,80
0,80
10 jähr. US-Treasuries
3
11
2,47
2,10
2,30
2,30
11.300
11.600
11.800
%
DAX
1,0
Index
0,7
11.597
%
Brentöl $/B
-4,7
-3,3
54
Gold $/U
4,6
0,8
1.205
*Schlusskurse vom 19.01.2017
50
52
50
1.400
1.450
1.500
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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W OCHENAUSBLICK
1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen
Zeit
Land
Periode
Indikator
HelabaBloom berg
Vorperiode
Prognose Consensus
Montag, 23.01.2016
16:00
EZ
Jan
EU-Kommission; Saldo:
Konsumentenvertrauen
-5,3
-5,0
-5,1
Dienstag, 24.01.2016
09:30
DE
Jan
Einkaufsmanagerindex (Verarb.
Gew erbe, Vorabschätzung)
55,3
55,4
55,6
09:30
DE
Jan
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen, Vorabschätzung)
54,0
54,5
54,3
10:00
EZ
Jan
Einkaufsmanagerindex Verarb.
Gew erbe
54,6
54,8
54,9
10:00
EZ
Jan
Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen
53,5
53,7
53,7
16:00
US
Dez
Verkauf bestehender Häuser, Mio.
(JR)
5,5
5,6
5,6
Jan
ifo-Geschäftsklima
110,5
111,3
111,0
Mittw och, 25.01.2016
10:00
DE
Donnerstag, 26.01.2016
08:00
DE
Feb
GfK-Konsumklima, Index
9,9
10,0
9,9
10:30
UK
Q4
BIP 1. Schätzung, % q/q
0,4
0,5
0,6
Erstanträge auf
Arbeitslosenunterstützung, Tsd
240
k.A.
234
14:30
US
21. Jan
16:00
US
Dez
Neubauverkäufe, Tsd. (JR)
585
586
592
16:00
US
Dez
Frühindikatoren, % m/m
0,5
0,5
0,0
Freitag, 27.01.2016
10:00
EZ
Dez
Geldmenge M3
% 3 mma
% y/y
4,7
5,0
k.A.
4,9
k.A.
4,8
14:30
US
Q4
BIP (1. Schätzung), % q/q (JR)
2,5
2,1
3,5
14:30
US
Dez
Auftragseingang langlebige Güter,
% m/m
2,5
2,9
-4,5
im Laufe der Woche
08:00
DE
Dez
Importpreise
% m/m
% y/y
0,8
2,3
1,1
2,6
0,7
0,3
08:00
DE
Dez
Einzelhandelsumsatz
% m/m, real s.a.
% y/y, real s.a.
1,0
0,8
k.A.
k.A.
-1,7
0,8
Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research
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W OCHENAUSBLICK
2
Christian Apelt, CFA
Tel.: 0 69/91 32-47 26
Im Fokus
2.1 Devisen: Brexit-Volatilitäten
Premierministerin May wurde etwas konkreter zum Brexit, äußerte aber weitgehend ihre eigenen
Wunschvorstellungen. Wie der EU-Austritt erfolgt, bleibt völlig offen. Das Pfund Sterling wird darauf weiterhin sehr volatil reagieren.
May legt ihr
Wunschszenario vor
Howgh, Theresa May hat gesprochen! Ist nun alles klar, kommt der sogenannte „harte“ Brexit?
Ihre mit Spannung erwartete Rede brachte wenigstens etwas Klarheit. Großbritannien wird den
EU-Binnenmarkt verlassen, da das Land ansonsten die Arbeitnehmerfreizügigkeit – eine der vier
Grundprinzipien – nicht einschränken kann und noch unter die Zuständigkeit des Europäischen
Gerichtshofs fallen würde. Um eigene Handelsabkommen abschließen zu können („Global Britain“), dürfen die Briten nicht vollständig Mitglied der Zollunion bleiben. Allerdings möchte May ein
möglichst weitgehendes Freihandelsabkommen, mit nur projektspezifischen Zahlungen an die EU.
Letztlich möchte die Premierministerin für ihr Land die „Rosinen herauspicken“. Diese Rede ist
zum einen innenpolitisch – zur Beruhigung der Brexit-Befürworter – zu verstehen, zum anderen
geht May – völlig legitim – mit hohen Forderungen in die EU-Verhandlungen. Der Austrittsantrag
soll bis Ende März erfolgen. Falls ihr der Supreme Court Steine in den Weg legt, also eine parlamentarische Abstimmung darüber verlangt, würde dies den Antrag maximal etwas verzögern.
Pfund Sterling macht vorherige Verluste wett
USD
Günstige Bewertung schützt das Pfund gegen Absturz
%-Punkte
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Rauf und runter
beim Euro-Pfund
Index
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Das Britische Pfund wertete nach der Rede gegenüber dem Euro rund 2 % auf. Jedoch machte die
Währung damit nur die Kursverluste im Vorfeld wieder wett. Derweil zeigt sich die britische Konjunktur erstaunlich widerstandsfähig und wird wohl im Schlussquartal 2016 ein leicht niedrigeres,
aber noch solides Wachstum aufweisen. Im Laufe dieses Jahres dürften sich jedoch die Bremsspuren der Brexit-Unsicherheit in der Konjunktur bemerkbar machen. Dies wird das Pfund belasten, zumal dann die Bank of England expansive Maßnahmen nachlegen wird. Der Euro-PfundKurs wird vermutlich noch auf 0,90 klettern. Die niedrige Bewertung schützt die britische Währung
vor noch deutlicheren Rückschlägen.
Für Kursschwankungen wird in diesem Jahr das Auf und Ab bei den Brexit-Verhandlungen sorgen.
Angesichts der auf zwei Jahre nach dem Antrag angesetzten Gespräche werden die maßgeblichen Entscheidungen kaum vor Mitte 2018 fallen. Bis dahin werden sich Maximalforderungen und
Teileinigungen abwechseln. Die Chancen für eine Kompromisslösung stehen nicht schlecht. So
könnte aus beiderseitigem Interesse für Waren weitgehend Freihandel vereinbart werden. Bei
Dienstleistungen, insbesondere aus dem Finanzsektor, wird es hingegen Restriktionen geben, als
Preis für die Einschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit. Die Briten müssten ferner Zahlungen
an die EU leisten. Auch ohne offiziellen Zugang zum Binnenmarkt wäre ein solches Szenario kaum
ein „harter“ Brexit. Bei jedem Deal gibt es zudem Risiken im Ratifikationsprozess, und zwar wohl
weniger auf Seiten des britischen Parlaments, sondern mehr auf Seiten der EU.
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4
W OCHENAUSBLICK
Dr. Stefan Mütze
Tel.: 0 69/91 32-38 50
2.2 Deutschland: Trump und Brexit – was sagen die Unternehmen?
Die aktuelle Unklarheit über die Wirtschaftspolitik der Regierung Trump sowie der Brexit verunsichern die deutschen Unternehmen. Auch 2017 könnte dies die Investitionstätigkeit bremsen,
werden nicht rasch stabile und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen.
Industrieaufschwung
lässt hoffen
Die Unsicherheiten für die Unternehmen haben zuletzt nochmals zugenommen. Die jüngsten Äußerungen des neuen US-Präsidenten Trump lassen nur wenig Verständnis für die Bedeutung des
freien Welthandels erkennen. Auch nach der Rede von Premierministerin May ist die künftige Entwicklung des Handels zwischen Großbritannien und der EU kaum klarer geworden. Bislang haben
sich die Unternehmen von den mannigfaltigen Verunsicherungen kaum beeinflussen lassen. Weltweit sind die Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe optimistischer geworden und das
deutsche ifo-Geschäftsklima liegt sowohl bezüglich der Erwartungen als auch gemessen an der
Lage über dem langjährigen Durchschnitt. Mittlerweile spiegelt sich die Stimmungsverbesserung
auch in „harten“ Zahlen wider. So sind die deutschen Industrieaufträge zwischen September und
November um 2,8 % gegenüber den drei Monaten zuvor gestiegen. Der industrielle Aufschwung
immunisiert ein Stück weit gegen politische Verunsicherungen.
Bauunternehmen optimistischer als nach der Einheit
Steigende Beschäftigung in der Eurozone
Deutschland, ifo-Geschäftsklima nach Sparten, Saldo in %
Eurozone, % gg. Vj., Konsumausgaben real
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Damit dürfte es vorerst zu keiner Trendwende beim ifo-Geschäftsklima kommen, zumal die Binnenwirtschaft rund 80 % des Wachstums erbringt. Gleichwohl hat der Münchener Indikator sowohl
bei der Lageeinschätzung als auch bei den Erwartungen bereits ein sehr hohes Niveau erreicht.
Mit einem moderaten Rückgang im Januar auf 110,5 nach 111 sollte deswegen gerechnet werden.
Dies gilt umso mehr, als die Bauunternehmen zuletzt sogar optimistischer waren als nach der
Deutschen Einheit, die zu einem Bauboom geführt hatte. Ein weiterer Anstieg ist in dieser Branche
kaum mehr zu erwarten. Der jüngste „Preisschock“ mit einer Inflationsrate von 1,7 % im Dezember
dürfte zudem den einen oder anderen Einzelhändler zum Grübeln bringen. Sollten die politischen
Irritationen nicht noch weiter zunehmen, wird es nur zu einer temporären und überschaubaren
Verschlechterung der Stimmung im Unternehmenssektor kommen. Die Fortsetzung des von uns
unterstellten Aufschwungs mit einem Wirtschaftswachstum von kalenderbereinigt 1,5 % in diesem
Jahr (2016: 1,8 %) wäre hierdurch nicht gefährdet.
Konsumenten geht
es auch 2017 gut
Das Konsumklima der Eurozone hat auf die Verunsicherungen der vergangenen beiden Jahre
kaum reagiert. Dies dürfte mit der günstigen Situation der privaten Haushalte zusammenhängen.
So nimmt die Beschäftigung in den wichtigen europäischen Ländern zu. Dies lässt – zusammen
mit höheren Realeinkommen – den Konsum ansteigen. Hieran dürfte sich im laufenden Jahr nur
wenig ändern. Auch die unklare US-Politik sowie die in einzelnen Ländern zuletzt höheren Inflationsraten dürften die Stimmung der Verbraucher nur temporär belasten.
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W OCHENAUSBLICK
3
Charttechnik
Bund-Future: Trendlose Marktverfassung
Widerstände:
164,45
164,94
165,26
MACD
Unterstützungen:
162,62
162,47
161,82
Bund-Future (daily)
Seit Jahresbeginn wird der Bund-Future in der Spanne von
162,47 bis 164,94 gehandelt. Hinweise auf einen Ausbruch
nach oben oder unten gibt es derzeit nicht. Positiv hervorzuheben ist, dass die Marke von 162,47 einem Test standgehalten hat. Demgegenüber sind die Indikatoren im Tageschart mehrheitlich kritisch zu beurteilen. MACD und
Stochastic liegen unterhalb ihrer Signallinien und das
Kursmomentum ist negativ. Das außergewöhnlich geringe
und weiter sinkende Niveau des ADX spricht hingegen für
eine trendlose Marktverfassung.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)
Euro: Wichtige Hürden voraus
Widerstände:
Unterstützungen:
MACD
EUR-USD (daily)
1,0720
1,0575
1,0835
1,0452
1,0872
1,0339
Der Euro hat sich im Wochenverlauf gut behauptet. Nun
kommt es darauf an, die Widerstände im Bereich 1,0700/20
zu überwinden. Hier liegen jüngste Kurshochs sowie das
38,2 %-Retracement des Abwärtsimpulses von November
bis Anfang Januar. Kurse darüber würden Potenzial bis
1,0835 (100-Tagelinie) und 1,0872 (Novemberhoch) eröffnen. Die Indikatoren im Tageschart sind konstruktiv, der
schwache ADX und das geringe Kursmomentum mahnen
aber vor zu viel Optimismus. Wichtige Unterstützungen sind
bei 1,0575 und in der 1,0450/1,0520er Zone zu finden.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)
DAX: Konsolidierung setzt sich fort
Widerstände:
11.690
11.802
11.996
Unterstützungen:
11.516
11.420
11.350
DMI / Ichimoku
DAX (daily)
Die große Konsolidierung beim DAX hält weiter an. In der
Folge trübt sich auch das Bild bei verschiedenen Indikatoren ein, beispielsweise beim DMI. Der für die kurzfristige
Richtung relevante 21-Tagedurchschnitt steigt lediglich um
wenige Punkte pro Tag. Insofern ist ein erneuter Test der
11.420er-Strukturmarke durchaus ins Kalkül zu ziehen.
Spätestens dann würden die Karten neu gemischt. Da der
übergeordnete Trend weiter positiv ist, würde ein darüber
hinausgehender Rücksetzer Richtung 11.100 zu einer Verbesserung des Chance- und Risikoprofils führen.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und
langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein.
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W OCHENAUSBLICK
4
Prognosetabelle
Bruttoinlandsprodukt
Verbraucherpreise
reale Veränderung gg. Vorjahr, %
Veränderung gg. Vorjahr, %
2015
2016s
2017p
2018p
2015
2016
2017p
2018p
1,9
1,6
1,4
1,4
0,0
0,2
1,2
1,4
Deutschland
1,5
1,8
1,5
1,4
0,3
0,5
1,4
1,5
Frankreich
1,2
1,2
1,2
1,3
0,1
0,3
1,2
1,4
Italien
0,6
0,8
1,1
1,2
0,1
-0,1
1,1
1,2
Spanien
3,2
3,2
2,5
2,1
-0,6
-0,3
1,1
1,3
Niederlande
2,0
1,7
1,5
1,7
0,2
0,2
0,9
1,2
Euroland
Österreich
1,0
1,5
1,3
1,4
0,9
1,1
1,5
1,7
Griechenland
-0,2
-0,7
1,3
1,7
-1,1
0,0
1,0
1,5
Portugal
1,6
0,9
1,1
1,4
0,5
0,7
1,1
1,4
Irland
26,3
4,5
3,0
3,2
0,0
-0,2
0,7
1,5
Großbritannien
2,2
2,0
0,8
1,0
0,1
0,6
2,5
2,2
Schw eiz
0,8
1,3
1,3
1,3
-1,1
-0,4
0,0
0,5
Schw eden
4,1
3,1
2,4
2,4
0,0
1,0
1,4
1,4
Norw egen
1,6
1,0
1,5
1,7
2,1
3,6
2,1
2,2
Polen
3,9
3,0
2,7
3,2
-0,9
-0,6
1,7
1,8
Ungarn
3,1
2,0
2,5
2,5
-0,1
0,4
1,6
2,4
Tschechien
4,5
2,5
2,4
2,3
0,3
0,7
1,6
2,0
Russland
-3,7
-1,0
0,8
1,3
15,5
7,1
5,5
4,7
USA
2,6
1,6
2,2
2,0
0,1
1,3
2,2
2,5
Japan
1,2
0,9
0,4
0,3
0,8
-0,3
0,1
0,3
Asien ohne Japan
5,4
5,1
4,8
4,5
2,5
2,8
2,8
2,8
China
7,1
6,7
5,8
5,5
1,5
2,1
1,8
2,0
Indien
7,5
7,0
6,9
6,9
4,9
5,5
5,1
5,0
Lateinamerika
Brasilien
Welt
0,1
-0,5
1,6
2,5
12,6
17,0
14,0
12,5
-3,8
-3,0
0,8
1,5
9,0
8,5
5,5
5,0
3,0
2,8
3,0
2,9
3,0
3,4
3,5
3,4
s = Schätzung, p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
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