MEDIENSPIEGEL VOM 17. BIS 23. DEZEMBER 2016 Terrormiliz IS greift Zivilisten in Ost-Mosul an Gestiegene Armut in Irak Weiterer Weltbank-Kredit für Irak Außenminister der Benelux-Staaten in Bagdad und Erbil Impfkampagne der Vereinten Nationen Terrormiliz IS greift verstärkt Zivilisten in Ost-Mosul an In der abgelaufenen Woche berichteten irakische Medien über die weiter andauernden Kämpfe im Ostteil der Stadt Mosul und die Verlangsamung der Vorwärtsbewegung der irakischen Regierungstruppen. Die Terrormiliz IS griff derweil weiterhin Stellungen in Ost-Mosul an. Irakische Medien griffen Augenzeugenberichte auf, denen zufolge IS dabei gezielt auch Zivilisten unter Beschuss nahm. Am Mittwoch seien so vier Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die sich gerade bei der Ausgabe von Hilfsgütern befanden, und sieben Zivilisten getötet worden, 40 weitere Zivilisten seien verletzt worden. Am Donnerstag soll ein Angriff mit drei fahrenden Autobomben über 23 zivile Todesopfer gefordert haben. Flugzeuge der irakischen Luftwaffe haben in den vergangenen Tagen vier Millionen Flugblätter über den von der Terrormiliz besetzten Teil von Mosul abgeworfen. Damit wolle man die Zivilbevölkerung informieren, dass – entgegen der IS-Propaganda – die irakischen Streitkräfte und die Anti-IS-Koalition nicht ruhen würden, bis IS gänzlich aus der Stadt vertrieben sei, und dass der Rest Iraks die befreite Bevölkerung mit offenen Armen aufnehmen würde, so wurde gegenüber den Medien verlautet. Gestiegene Armut in Irak Angaben des irakischen Planungsministers Ali Al-Jumaili zufolge ist der Anteil der irakischen Bevölkerung, der unter der Armutsgrenze lebt, im Laufe des letzten Jahres um 6,5% auf 30% gestiegen. U.a. sollen der Kampf gegen die Terrormiliz IS und die Auswirkungen der IS-Schreckensherrschaft in Teilen des Landes für diesen Anstieg verantwortlich sein. Weiterer Weltbank-Kredit für Irak Die Weltbank hat ein weiteres Kreditpaket für Irak in Höhe von fast 1,5 Mrd. USD beschlossen. Die Mittel sollen Irak bei der Umsetzung von Reformen und der Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen unterstützen und helfen, die Wirtschaft zu stabilisieren und den Privatsektor zu beleben. Weiterhin beschloss die Weltbank, mit 41,5 Mio. USD ein Programm zur Modernisierung der irakischen Finanzverwaltung zu finanzieren. Das Gesamtengagement der Weltbank in Irak beläuft sich damit auf Kredite in Höhe von fast 3,4 Mrd. USD, die u.a. den Wiederaufbau der von der Terrormiliz IS befreiten Gebiete finanzieren sollen. Außenminister der Benelux-Staaten in Irak Die Außenminister von Belgien, Luxemburg und den Niederlanden hielten sich im Laufe der Woche zu politischen Gesprächen in Bagdad und Erbil auf. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn betonte gegenüber irakischen Medien, die europäischen Staaten messen der Unterstützung für Irak große Bedeutung bei. Die Stabilität Iraks sei überdies auch ein wichtiger Faktor für die Stabilität der gesamten Region. Asselborn und der niederländische Außenminister Bert Koenders unterzeichneten für ihre jeweiligen Länder zusammen mit dem irakischen Außenminister Ibrahim Al-Dscha’afari Absichtserklärungen über eine Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit. Impfkampagne der Vereinten Nationen Vergangene Woche haben UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation zusammen mit nationalen und regionalen irakischen Behörden eine Impfkampagne in Irak gestartet. In einem zwölf Tage dauernden Programm sollen 800.000 Kinder unter fünf Jahren gegen Kinderlähmung, Masern und Röteln geimpft werden. Im Fokus stehen die Provinzen, Anbar, Salahaddin, Kirkuk und ebenfalls bereits aus den Händen der Terrormiliz IS befreite Gebiete in der Provinz Ninive. Zu der Zielgruppe zählen auch Kinder, die in Aufnahmelagern für Binnenvertriebene untergebracht sind, insbesondere ca. 45.000 Kinder, die aufgrund der Militäroperationen zur Befreiung der Stadt Mosul aus ihren Heimatorten fliehen mussten. Irak gilt seit Mai 2015 zwar offiziell als ein von Kinderlähmung freies Land. Allerdings, so ein Sprecher der Vereinten Nationen, gäbe es aufgrund des Kampfes gegen die Terrormiliz IS für einige Gebiete Iraks keine zuverlässigen Angaben und Lücken in der medizinischen Betreuung. ==================================== Hinweis: Die Artikel und deren Auswahl spiegeln in keiner Weise die Meinung der Deutschen Botschaft in Bagdad wider, sondern bieten einen Einblick in die irakische Medienlandschaft und weisen auf dort aktuell behandelte Themen hin. ________________________________________
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