NDR 2 Moment mal

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Klaus Böllert vom Erzbistum Hamburg
Samstag, 10. Dezember 2016
Wo genau soll Abraham seinen Sohn Isaak opfern? Auf dem Highway 61. So
jedenfalls singt es Bob Dylan.
Lied Highway 61 Revisited
Die Geschichte von Abraham und Isaak ist nur eines von ungezählten Motiven aus
der Bibel, aus der Tora, die sich in Dylans Songs finden. Als Jude geboren bekannte
er sich phasenweise zum christlichen Glauben, wandte sich dann wieder dem
Judentum zu und sang 1997 vor Papst Johannes Paul II. Was ist er denn nun? "Na
ja, ich bin ein wahrer Gläubiger" sagte er in einem Interview zu seiner CD mit
Weihnachtsliedern, die 2009 erschien.
Lied Winter Wonderland
Wichtiger als die Frage, zu welcher Religion sich Dylan denn heute bekennt ist
ohnehin, was mir seine Lieder sagen. Und die kann man auch dann religiös deuten,
wenn es nicht so offensichtlich um den Glauben geht.
Lied Blowing in the Wind
"Die Antwort ist in den Wind geschrieben?" Ja, sagte Papst Johannes Paul II. in
seiner Predigt nach dem Auftritt Dylans. "Aber es ist nicht der Wind, der Dinge
wegbläst, sondern der Atem des Heiligen Geistes.“ Wo immer er auch heute ist,
weshalb auch immer er den Nobelpreis nicht persönlich entgegennehmen kann:
Herzlichen Glückwunsch zum Literaturnobelpreis, Bob Dylan!
Katholisches Rundfunkreferat – www.ndr.de/kirche