NDR 2 Moment mal Montag bis Freitag 18:15 Uhr, Samstag und Sonntag 9:15 Uhr Klaus Böllert vom Erzbistum Hamburg Sonntag, 5. Februar 2017 Seit der offiziellen Waffenruhe ist es in den Medien sehr ruhig geworden um Aleppo. Die Stadt in Syrien, deren Schicksal monatelang die Welt bewegt hat. Aber natürlich sind die Menschen dort weiter in Not. Auch kirchliche Hilfswerke wie Misereor versuchen zu helfen. Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon ist gerade aus der Krisenregion zurückgekehrt. Da ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Sie gehen durch meterhohe Trümmerlandschaften und Schuttberge und es ist totenstill, weil niemand da ist. Sie müssen natürlich vermuten, dass in diesen Steinbergen unzählige Menschen umgekommen sind und Sie können davon ausgehen, dass unter diesen Schuttbergen auch noch Leichen liegen. Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon ist auch nach der Rückkehr noch bewegt. Partner des Hilfswerks helfen vor Ort in Aleppo und Damaskus in Krankenhäusern und Sozialcentern. Seit sechs Jahren herrscht Krieg in Syrien. Auch in der Stadt Aleppo. Die ist ein Trümmerfeld. Und ob die Waffenruhe hält? Das ist oft auch eine Frage von wenigen hundert Metern. Jeder hört natürlich, dass drei bis fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt den Gefechtslärm oder dass es eben verschiedene Fronten gibt, die bedrohlich nahe sind - das gilt übrigens auch für Damaskus - und das in einer Situation, in der die Wasserund Stromversorgung komplett zusammengebrochen ist. Das treibt natürlich die Preise dramatisch in die Höhe. Heizöl ist kaum bezahlbar. Und der Winter in Syrien ist hart und bitterkalt. Viele sind verwundet und haben Angehörige und ihre Heimat verloren. Und trotzdem versuchen einige Menschen nach wie vor in ihre Häuser zurückzukommen. Es gibt den ein oder anderen, der in den Trümmern nach Habseligkeiten sucht und fast anrührend ist es, wenn man dann jemanden sieht, der in einem zusammengeschossenen Wohnhaus versucht, Fensterläden wieder herzurichten. Aber das ist wohl die Ausnahme. Viele wollen fliehen. Katholisches Rundfunkreferat – www.ndr.de/kirche
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