KW 47/2016

Noroviren & Rotaviren
Aktuelle Situation
NoRo-Info 47/2016 30.11.2016
Nachfolgender Wochenbericht gibt die aktuelle Situation zu den in Niedersachsen gemeldeten bzw. im NLGA
nachgewiesenen Norovirus- und Rotavirus-Infektionen wieder. Beide Erreger verursachen Magen-Darm-Beschwerden mit
z.T. heftigem Erbrechen und starken Durchfällen bei meist ausgeprägtem Krankheitsgefühl. Auf Grund der hohen
Ansteckungsfähigkeit (Schmierinfektion) treten Erkrankungen meist gehäuft auf. Gemeinschaftseinrichtungen wie
Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser sind besonders betroffen.
Die dargestellten, an das NLGA übermittelten Meldefälle beziehen sich nur auf solche Erkrankungen, die die jeweilige
Referenzdefinition des Robert Koch-Instituts (RKI) erfüllen (d. h. bei Norovirus-Infektionen nur klinisch-labordiagnostisch
bestätigte Erkrankungen, bei Rotavirus-Infektionen zusätzlich auch klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkrankungen).
Aufgrund dieser Gegebenheiten ist bei den Norovirus-Infektionen von einer Untererfassung der tatsächlichen
Krankheitslast in der Bevölkerung auszugehen.
Die Entwicklung der wöchentlichen Fallzahlen (auch im Vergleich zu den Vorjahren) wird in den entsprechenden
Verlaufsgraphiken sichtbar. Die Tabellen zeigen den 4-Wochen Rückblick bzw. die Altersverteilung. In den Karten ist die
4-Wocheninzidenz für die Landkreise und kreisfreien Städte sowie die Region Hannover dargestellt.
Besondere epidemiologische Entwicklungen oder Ereignisse werden unter „Anmerkungen“ (Seite 2 unten)
kommentiert.
Übermittelte Norovirus-Fallzahlen (gem. IfSG)
350
2013/2014
2014/2015
300
2015/2016
2016/2017
250
200
150
100
50
0
28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 1
KW
44
45
46
47
Gesamt
Übermittelte Fälle
100
143
144
219
606
3
5
7
9 11 13 15 17 19 21 23 25 27
Altersgruppe
0- 5
6 - 19
20 - 49
50 - 69
70 oder älter
Fälle
194
60
151
92
109
Anteil (%)
32,0
9,9
24,9
15,2
18,0
4-Wochen Inzidenz (44.-47. KW)
0 bis unter 2
2 bis unter 5
5 bis unter 10
10 bis unter 25
25 bis unter 50
50 und mehr
Übermittelte Rotavirus-Fallzahlen (gem. IfSG)
200
2013/2014
180
2014/2015
160
2015/2016
2016/2017
140
120
100
80
60
40
20
0
28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 1
KW
44
45
46
47
Gesamt
Übermittelte Fälle
10
20
15
10
55
3
5
7
9 11 13 15 17 19 21 23 25 27
Altersgruppe
0- 5
6 - 19
20 - 49
50 - 69
70 oder älter
Fälle
11
4
7
8
25
Anteil (%)
20,0
7,3
12,7
14,5
45,5
4-Wochen Inzidenz (44.-47. KW)
0 bis unter 2
2 bis unter 5
5 bis unter 10
10 bis unter 25
25 bis unter 50
50 und mehr
Labordiagnostisch bestätigte Ausbrüche am NLGA
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) führt bei Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen im Auftrag der Gesundheitsämter eine Stufendiagnostik (Virologie, ggf. Bakteriologie und Parasitologie) zur
Klärung des ursächlichen Erregers durch.
(Hinweis an die einsendenden Gesundheitsämter: Je Ausbruch sollen mindestens 5 bis höchstens 10 Stuhlproben von
verschiedenen frisch Erkrankten an das NLGA eingesendet werden. Auf dem Einsendeschein ist ein Stichwort als
eindeutige Bezeichnung der Einrichtung sowie die Anmerkung "Gruppenerkrankung" anzugeben.)
13
12
Anzahl Gastroenteritis-Ausbrüche
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52
1
3
5
7
9
11 13 15 17 19 21 23
Kalenderwoche
Noroviren
Rotaviren
Andere
Kein Erregernachweis
Anmerkung zu den Labordaten: Werden mehrere Erreger in einem Ausbruch nachgewiesen, werden diese einzeln gezählt.
Anmerkungen
Auch wenn die Zahl der am NLGA untersuchten Gastroenteritis-Ausbrüche etwas zurückgegangen ist (bei fünf der zehn
untersuchten Ausbrüche konnten Noroviren als ursächliche Erreger nachgewiesen werden), ist die Zahl der übermittelten
Norovirus-Infektionen im Vergleich zur Vorwoche weiter deutlich angestiegen. Der weitere Verlauf lässt sich zwar nicht mit
Bestimmtheit vorhersagen, bislang zeigen sich aber ähnlich hohe Fallzahlen wie im Jahr 2007 und 2011. Sowohl die
Saison 2007/2008 als auch die Saison 2011/2012 können als hochepidemisch klassifiziert werden.
Hinweis: Aufgrund von Problemen mit der Übermittlungssoftware konnten einige der Norovirus-Infektionen, die aus den
Landkreisen Hildesheim und Northeim übermittelt wurden, nicht korrekt verarbeitet werden und wurden deshalb in diesem
Bericht nicht berücksichtigt.
Ansprechpartner am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, Roesebeckstr. 4 - 6, 30449 Hannover
Arbeitsbereich Virologie
Tel.: 0511 / 4505 201
Dr. A. Baillot
Dr. M. Monazahian
Infektionsepidemiologie
Tel.: 0511 / 4505 Dr. K. Beyrer (-304)
Internet
www.nlga.niedersachsen.de > Infektionen & Hygiene
> Krankheitserreger / Krankheiten > Noroviren