Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin Sektion für Virologie Univ.Prof. Dr. Dorothee Holm-von Laer [email protected] Tel. +43 512 9003 – 71700, -72711 Fax +43 512 9003 - 73702 01.04.2015 Newsletter zu epidemiologischen Trends Sehr geehrte Einsenderin, sehr geehrter Einsender, anbei die aktuellen epidemiologischen Trends. Mit freundlichen Grüßen Univ.Prof.Dr. Dorothee Holm-von Laer (Direktorin der Sektion für Virologie) Epidemiologische Trends 02 und 03/2015: Gastroenteritis: Noroviren Infektionen sind weiterhin in hohem Niveau nachweisbar. Im Vergleich zum letzten Monat wurden zunehmende Infektionen mit Noroviren der Genogruppe I beobachtet. Adeno- und RotavirenGastroenteritis sind weiterhin detektierbar, jedoch auf niedrigerem Niveau. Da im Gegensatz zum Antigennachweis die PCR höhere Sensitivität und Spezifität aufweist, wird in unserem Labor ab sofort ein neuer Test - multiplex PCR-Panel - durchgeführt, der fünf virale Gastroenteritis-Erreger (Noro-, Adeno-, Rota-, Astro- und Sapoviren) in einem Lauf detektiert. Somit werden nicht nur mögliche Koinfektionen, sondern auch Erreger, die nicht unter klinischem Verdacht stehen, detektiert. Respirationstraktinfektionen: Nach einem weiteren hohen Peak im Februar ist im März die Anzahl der RSV-Infektionen allmählich gesunken. Generell sind aber im Vergleich zum letzten Jahr die RSV-Infektionen heuer sehr hoch. (vgl. Diagramm unten). 1/2 Peter-Mayr-Straße 4b, 6020 Innsbruck, Austria, www3.i-med.ac.at/virologie 100 90 80 70 Fallzahl 60 Einsendungen 2013/14 RSV positiv 2013/14 50 Einsendungen 2014/15 40 RSV positiv 2014/15 30 20 10 0 OKT NOV DEZ JAN FEB MÄR Abb.1. Vergleich der RSV-Labordiagnostik zwischen den Jahren 2013/14 und 2014/15 Da heuer unser respiratorisches PCR-Panel im Einsatz ist, konnte bei den Proben, bei denen ausschließlich RSV-Testung angefordert wurde, auch weitere Koinfektionen bzw. wichtige nicht RSVZufallsbefunde (unter anderem auch Influenzaviren) detektiert werden. Die höhere Sensitivität der Multiplex-PCR hat uns auch erlaubt, RSV-Infektionen nachzuweisen, die bei den RoutineAntigennachweis-Tests nicht detektiert werden konnten. Die am häufigsten mit RSV detektierten Koinfektionen sind Corona-, Boca- und Adenoviren. Nach Rhinoviren waren Influenza A die häufigsten „Zufalls-Befunde“. Influenzaviren-Infektionen sind generell in den Monaten Februar und März stark angestiegen. 2/2
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