S SWR-Fernsehen Service Programm Kaffee oder Tee 76522 Baden-Baden Servicezeit: Essen & Trinken: Kochen mit Käse von Martina Meuth und Moritz Neuner-Duttenhofer Sendung vom 21.11.2016 (ESD beim WDR am 02.12.2011) Kochen mit Käse Mit einem Stück Käse im Kühlschrank kann man sehr wohlschmeckende Gerichte auf den Tisch bringen. Das Gute daran: Sie kosten nicht viel und machen vor allem auch wenig Mühe. Zudem eignen sie sich hervorragend, wenn man Gäste eingeladen hat. Überbackene Käsekartoffeln mit Speck Immer dann, wenn man den Hunger seiner Gäste nicht gut einschätzen kann oder nicht weiß, wie viele tatsächlich kommen, ist ein Blech voller duftender Kartoffeln, die mit Käse und Speck belegt und überbacken sind, äußerst praktisch. Wenn sich dann zeigt, dass es sich viel zu schnell leert, einfach ein zweites Blech belegen und nachschieben. Das geht so fix, dass die Gäste glauben, man habe für sie alles längst entsprechend vorbereitet. Zutaten für vier bis sechs Personen: 1 kg frisch gekochte Kartoffeln (festkochend) 300 g Munsterkäse (Rotschimmelkäse aus dem Elsass) 200 g Speck in dünnen Scheiben 3 EL Olivenöl grobes Salz Pfeffer getrockneter Majoran Kümmel Petersilie Die Kartoffeln pellen, längs halbieren und mit der Schnittfläche nach oben auf einem Backblech verteilen, das vorher mit Olivenöl eingepinselt und mit grobem Salz sowie großzügig mit Pfeffer bestreut wurde. Die Oberseite der Kartoffeln ebenfalls salzen, pfeffern und mit Majoran bestreuen. Dann den Käse in Scheiben schneiden und auf Kartoffelgröße zuschneiden. Auf jede Kartoffelhälfte betten und mit Kümmel sowie gehackter Petersilie bestreuen. Darauf die Speckscheiben drapieren. So wird der Käse vor zu viel Hitze geschützt und verbrennt nicht so leicht. Das Blech für 10 bis 15 Minuten in den auf 200 Grad Celsius Heißluft vorgeheizten Ofen schieben (220 Grad Celsius Ober- und Unterhitze), bis der Käse schmilzt und sich der Speck appetitlich kräuselt. Beilage: ein grüner Salat mit frischen Kräutern und einer Senf-Essig-Öl-Soße. Getränk: ein nicht zu süßer Gewürztraminer, zum Beispiel aus dem Elsass – woher ja auch der Käse stammt – oder aus Südtirol. Cordon bleu aus Auberginen Auf den ersten Blick sieht das Auberginenschnitzel tatsächlich aus wie ein Cordon bleu, also wie der Klassiker: das mit Käse gefüllte und dann panierte Kalbsschnitzel. Es ist aber viel pfiffiger und einmal etwas anderes, wenn man statt Fleisch in dünne Scheiben gehobelte Auberginen nimmt. Damit trotzdem Fleisch eine Rolle spielt, klemmen wir zwischen zwei Scheiben nicht nur die Käse-, sondern auch eine Schinkenscheibe. Dann wird ganz klassisch paniert – in Mehl wenden, durch Ei ziehen und in Semmelbröseln wenden – und schließlich, in Öl oder Schmalz schwimmend, golden ausgebacken. Einfach unwiderstehlich ist dazu eine selbst hergestellte Remoulade. Zutaten für vier bis sechs Personen: 1 große oder 2 mittelgroße Auberginen 3 EL Olivenöl Salz Pfeffer 2 EL Weißwein 1 EL Zitronensaft Außerdem: 6-8 Scheiben Bergkäse 6-8 Scheiben gekochter Schinken 50 g Mehl 2 Eier Muskat ½ TL milder Paprika Semmelbrösel oder Panko (erhältlich im asiatischen Lebensmittelhandel) Öl oder Schmalz zum Ausbacken Kräuterremoulade: 1 Ei oder 2 Eigelbe 1 TL Senf Zitronensaft Salz ½ TL Chilisoße oder 1 frische Chilischote 1 Prise Zucker Pfeffer 1 kleine Zwiebel oder Schalotte 1-2 Knoblauchzehen 100 ml Olivenöl 1 Spritzer Worcestershiresoße je 2 EL fein gewürfelte Kapern und Cornichons Schnittlauch Petersilie eventuell 100 g Joghurt Die Aubergine längs auf der Aufschnittmaschine oder dem Gurkenhobel in circa drei Millimeter dünne Scheiben schneiden. Die Auberginenscheiben nebeneinander auf einem Blech verteilen, das mit Öl eingepinselt und mit Salz und Pfeffer bestreut wurde, und auch auf der anderen Seite salzen sowie pfeffern und mit etwas Öl einpinseln. Im auf 200 Grad Celsius Heißluft vorgeheizten Ofen (220 Grad Celsius Ober- und Unterhitze) circa zehn Minuten backen, bis sie weich sind. Dann mit einer Mischung aus Weißwein, einem Löffel Öl und Zitronensaft einpinseln, um sie geschmeidig zu machen. Anschließend etwas abkühlen lassen. Zwischen zwei Auberginenscheiben jeweils Käse, Schinken und nochmals eine Scheibe Käse geben. Rundum so zuschneiden, dass nichts über den Auberginenrand hinausschaut. Die Schnitten in Mehl wenden, durch verquirltes Ei, das mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Muskat gut gewürzt wurde, ziehen und in Semmelbröseln wenden, bis sie davon gleichmäßig, aber dünn überzogen sind. Besonders knusprig wird es, wenn man Panko-Paniermehl aus dem asiatischen Lebensmittelhandel verwendet. In heißem Fett schwimmend goldbraun ausbacken. Auf Küchenpapier sorgsam abtropfen lassen. Die Zutaten für die Remoulade sollten alle die gleiche Temperatur haben, also entweder Zimmer- oder Kühlschranktemperatur. Ei beziehungsweise Eigelbe, Senf, Zitronensaft, Salz, Chilisoße oder entkernte Chilischote, Zucker, Pfeffer, klein geschnittene Zwiebel, Knoblauch – alles einfach in den Mixer füllen. Mit dem Mixstab eintauchen und zunächst unter der Oberfläche mixen, bis sich alles innig verbunden hat. Dann den Stab hochziehen und aufschlagen, bis eine dicke Mayonnaise entstanden ist. Mit Worcestershiresoße abschmecken. Am Ende die Kapern, Cornichons und Kräuter – alles von Hand fein gehackt – unterrühren. Wer die Soße noch leichter haben möchte, fügt etwas Joghurt hinzu. Tipp: Die Remoulade wird fest und sehr dick, wenn man sie mit Eigelb ansetzt. Mit einem ganzen Ei gerät sie leichter und etwas dünnflüssiger. Beilage: Kartoffelsalat – uns ist er am liebsten aus frisch gekochten Kartoffeln, mit vielen Kräutern und einer in dünne Scheiben gehobelten Gurke, die den Salat schön saftig macht, sowie mit Essig und Öl. Getränk: entweder ein kühles Pils oder ein nicht zu üppiger Weißwein, ein Fendant aus der Westschweiz etwa, ein Gutedel aus Südbaden (beide Weine stammen ja von derselben Rebsorte – Chasselas) oder ein Grüner Veltliner aus Österreich. Käserisotto mit Stangensellerie Risotto liebt jeder, und wir zeigen, wie er garantiert gelingt, selbst, wenn man nicht ununterbrochen rührt. Man muss den richtigen Reis verwenden – einen guten Vialone Nano oder auch einen Carnaroli. Diesen gründlich mit Zwiebel, Knoblauch und weiteren geschmacksliefernden Gemüsen in Olivenöl (oder Ochsenmark) anschwitzen, Weißwein dazugeben und vollständig verkochen lassen. Dann mit der doppelten Menge Brühe auffüllen, aufkochen und leise, auf ganz kleinem Feuer, wie chinesischen Reis ausquellen lassen. Am Ende dann Butter und Parmesan unterrühren, eventuell noch weitere Geschmacksstoffe wie Pilze, Kräuter oder eben Stangensellerie und Blauschimmelkäse wie in unserem Rezept hier. Zutaten für vier Personen: 200 g Risottoreis (1 Schöpfkelle voll) 1 dicke Zwiebel 3 Knoblauchzehen 4 Stangen Sellerie (mit Grün) 3 EL Olivenöl ¼ l Weißwein Salz Pfeffer 2 Schöpfkellen leichte Brühe 20 g Butter 2 EL geriebener Parmesan 150 g Blauschimmelkäse (Fourme d’Ambert oder Roquefort) Zitronensaft Kräuter Den Reis mit sehr fein gewürfelter Zwiebel, Knoblauch und einem Teil des Stangenselleries (vor allem die gröberen Teile, die mehr Geschmack geben, aber fein geschnitten) in einem breiten Topf in Olivenöl andünsten, bis die Körner glasig und die Zwiebeln golden sind. Wein angießen und rasch vollständig einkochen lassen. Salzen und pfeffern, mit Brühe auffüllen, nochmals aufkochen, Deckel auflegen und die Hitze so regulieren, dass der Risotto auf kleinem Feuer langsam gar zieht. Das dauert etwa 15 bis 18 Minuten – ständiges Rühren ist bei dieser Methode gar nicht nötig. Erst zum Schluss werden Butter und Parmesan eingerührt, zudem der Blauschimmelkäse sowie der restliche Stangensellerie, der knackig bleiben soll, und zwar die zarten Teile der Stangen, ebenfalls klein gewürfelt (etwa Reiskorngröße), und das Grün, fein gehackt. Mit Salz, Pfeffer und eventuell etwas Zitronensaft abschmecken. Einige Minuten durchziehen lassen, dann ist der Risotto fertig – sieht toll aus und schmeckt köstlich. Er wird in vorgewärmten Suppentellern angerichtet und mit Suppenlöffeln gegessen. Beilage: Wer mag, bekommt noch ein paar pfannengerührte Garnelen obenauf, damit es ein ganzes Essen wird – je nach Größe pro Person zwei oder drei, längs halbiert, mit etwas Stärke eingerieben und in einer Pfanne in heißem Olivenöl rasch unter Rühren gebraten. Dabei mit Salz, Pfeffer und Zitronenschale würzen. Am Ende fein geschnittene Kräuter unterrühren. Getränk: Dazu gehört ein Wein, der sowohl verhaltene Kraft und Fülle als auch eine kräftige Würze aufweist, um gegenüber dem Gericht bestehen zu können – etwa ein vollreifer Sauvignon Blanc aus dem Friaul, Slowenien oder der Südsteiermark. Gebackene Käsehappen Witzig und schnell gemacht: einfach Käse in Würfel geschnitten, paniert wie ein Schnitzel und schwimmend ausgebacken. Zutaten für vier bis sechs Personen: 300 g Bergkäse oder anderer Schnittkäse (zum Beispiel mittelalter Gouda) Mehl zum Wenden 1 Ei Salz Pfeffer gemahlener Bockshornklee Cayennepfeffer Semmelbrösel oder Panko (Paniermehl aus dem asiatischen Lebensmittelhandel) Fett (zum Beispiel Butterschmalz) zum Ausbacken Den Käse in nicht zu große Würfel schneiden – etwa zwei Zentimeter Kantenlänge. Zuerst in Mehl wenden, dann durch das verquirlte Ei ziehen. Das Ei zuvor mit Salz, Pfeffer und etwas Bockshornklee sowie einer Prise Cayennepfeffer würzen. Die Würfel schließlich in Semmelbröseln drehen. Dann in Fett (Öl oder Butterschmalz) schwimmend golden ausbacken. Auf Küchenpapier gut abtropfen lassen. Achtung: Nicht auf einmal in den Mund nehmen – direkt aus der Pfanne ist der Käse innen flüssig und kochend heiß. Also vorsichtig hineinbeißen. Getränk: Rot-, Rosé- oder Weißwein jeglicher Art, ganz besonders aber Weißburgunder oder Chardonnay, nicht frisch und säurebetont, sondern üppig und rund, vielleicht sogar im kleinen Holzfass (Barrique) gereift. Eine gute Alternative ist Rosmarintee: Rosmarinzweig in ein Teeglas geben, kochendes Wasser darüber gießen und einen kleinen Löffel Honig hineinrühren. Schafskäse mit Honig Eine erstaunliche Idee, die wir aus Kroatien mitgebracht haben: Schafskäse in Würfel schneiden, auf einem Teller verteilen und feine Linien von flüssigem Honig darüber ziehen. Darauf achten, dass es echter Schafskäse ist. Der berühmte Feta aus Griechenland oder aus Bulgarien sollte tatsächlich aus Schafsmilch oder Ziegenmilch hergestellt sein. Feta aus Kuhmilch dagegen sollte man meiden, weil dieser nach nichts schmeckt. Käsegebäck Dieses Gebäck kann man prima auf Vorrat herstellen, und es ist erfreulich schnell gemacht. Man muss nur daran denken, die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen. Zutaten für 60 bis 70 Stück: 125 g Mehl 50 g Butter 125 g geriebener Käse Salz Pfeffer 2 EL Wasser 1 Ei etwas Sahne Zum Bestreuen und Verzieren: Mohn Kümmel Sesam Paprikapulver edelsüß halbierte Mandeln Mehl, zimmerwarme Butter und Käse mit den Händen zu einem festen Teig kneten. Dabei auch Salz und Pfeffer einarbeiten und so viel Wasser wie nötig. Den Teig in einen Gefrierbeutel packen und eine halbe Stunde kalt stellen. Dann halbzentimeterdick ausrollen. Mit einem Teigrädchen Dreiecke, Rauten oder Quadrate oder mit einem Ausstecher hübsche Formen ausschneiden. Die Käseplätzchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Ei, das mit Sahne verquirlt wurde, einpinseln. Mit Mohn, Kümmel, Sesam oder auch Paprikapulver bestreuen oder mit einer halbierten Mandel verzieren. Bei 160 Grad Celsius Heißluft (180 Grad Celsius Ober- und Unterhitze) etwa zwölf Minuten backen, bis die Kekse eine hübsche helle Farbe aufweisen. Tipp zum Verschenken: In schöne Blechdosen, Gläser oder Zellophantüten verpacken. Das Rezept und eventuell einen pfiffigen Ausstecher dazulegen.
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