Der Lehrplan 21, ein Werk, ein Konzept, das die Schule verändert oder ein Arbeitsinstrument, dass unseren Kindern die Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten und Neigungen auch weiterhin bestens zu entfalten. In all den Jahren als Schulpräsident, Berufschullehrer und Ausbildungsverantwortlicher, durfte ich erfahren, dass Lernerfolg in erster Linie vom Kind, seinem Umfeld, den Erziehungsberechtigten und von engagierten Lehrpersonen abhängt. Lehrpersonen, die schon seit Jahren den guten Ruf der Thurgauer Volksschule prägen. In zweiter oder eigentlich erst in dritter Linie wird er durch Lehrmittel, Unterrichtsmaterialien oder Lehrpläne gelenkt. Im Kern geht es bei der Abstimmung zur Initiative über die Volksschule daher nicht um Begrifflichkeiten, Unterrichtsformen oder Jahrgangsziele. Nein, es geht um eine Haltung, um ein zukünftiges Bild unserer Schule. Wollen wir wie die Initianten eine uniforme, gleichmachende und hierarchisch organisierte Schule oder wollen wir eine Schule, welche an die Kraft, die Gestaltungsfähigkeit und die Besonderheit unserer Kinder und Jugendlichen glaubt? Wollen wir mit alten Rezepten die Herausforderungen von morgen meistern oder wollen wir unseren Lehrpersonen mit dem Lehrplan 21 ein Instrument zur Verfügung stellen, das den Lernerfolg unserer Kinder unterstützt und ihnen den nötigen Freiraum gibt, sich in ihrer schulischen Entwicklung zu entfalten. Ich bin überzeugt, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft offene, selbstbewusste junge Menschen benötigt. Der Lehrplan 21 beinhaltet alles, damit diese Eigenschaften in der Schule von Morgen auch weiterhin gestärkt werden. Daher lege ich am 27. November 2016 ein Nein in die Urne und stimme aus Überzeugung gegen die schädliche Initiative über die Volksschule Thurgau. Hans Feuz, CVP- Kantonsrat Altnau
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