Keine Schulharmonisierung mit Lehrplan 21? az vom 20.12.16

Keine Schulharmonisierung mit Lehrplan 21?
az vom 20.12.16 Leserbrief
Zwar hat das Stimmvolk im Bildungsrahmenartikel BV Art. 62 eine Harmonisierung der
Bildungsinhalte verlangt, aber warum hat man dies mit dem Lehrplan 21 (LP21) nicht
angestrebt?
Statt der bisherigen Etappierung durch Jahrgangsziele wurde eine Öffnung in vier- und dreijährigen Zyklen festgelegt. So ist durch den LP21 nicht einmal sichergestellt, dass im selben
Schulhaus innert einem Schuljahr das gleiche unterrichtet wird. Das Argument der
notwendigen Harmonisierung wurde dagegen als Vorwand missbraucht, um die bewährten
Lehrpläne bezüglich stofflicher Inhalte, Methodik etc. umzukrempeln, was nicht Auftrag des
Bildungsrahmenartikels ist.
Entstanden ist statt eines altersgerechten, schrittweisen Stoffaufbaus ein Wirrwarr von
Themenabfolgen. Zum Beispiel werden Inhalte vorweggenommen, für die das notwendige
Vorwissen fehlt. Oder es finden sich Kompetenzansprüche, die aus
entwicklungspsychologischer Sicht nicht altersgerecht sind. So ist es eben nicht egal, ob eine
bestimmte Kompetenz innerhalb eines Zyklus von einem 3.-Klässler oder einer 6.-Klässlerin
entdeckend erlernt werden muss.
Eine Harmonisierung im Fremdsprachenerwerb wurde mit dem LP21 schon gar nicht versucht.
Fazit: Die De-Harmonisierung durch den LP21 widerspricht dem Volkswillen im
Bildungsrahmenartikel!
Andreas Pestalozzi, Würenlos
LBrief_02/22.12.2016 23:00/V4/p 1of1/