Pressemitteilung

Pressemitteilung
Die nächste Meldung zum GfK-Konsumklima erscheint am
23. Dezember 2016, 8.00 Uhr
Konsumklima stabilisiert sich zum Jahresende
Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für
November 2016
24. November 2016
Rolf Bürkl
T +49 911 395 3056
[email protected]
Ursula Fleischmann
Corporate Communications
T +49 911 395 2745
[email protected]
Nürnberg, 24. November 2016 – Die Stimmung der Verbraucher zeigt
im November im Großen und Ganzen eine stabile Entwicklung. Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung legen leicht zu, während
die Einkommenserwartung minimale Einbußen verzeichnet. Der Gesamtindikator Konsumklima prognostiziert für den letzten Monat dieses Jahres 9,8 Punkte nach 9,7 Zählern im November.
Die Konsumenten zeigen sich in ihren Einschätzungen in diesem Monat
insgesamt gesehen überaus stabil. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten
werden zum zweiten Mal in Folge optimistischer gesehen. Die Einkommenserwartung stabilisiert sich nach zwei deutlicheren Rückgängen in
Folge mit sehr geringen Einbußen. Die Anschaffungsneigung überspringt
wieder die 50-Punkte-Marke. Folglich kann das Konsumklima geringe Zuwächse verzeichnen.
Die Erhebung der Verbraucherstimmung fiel zum überwiegenden Teil in die
Zeit vor den US-Präsidentschaftswahlen, so dass mögliche Auswirkungen
der Wahlen kaum einen Einfluss auf das aktuelle Konsumklima haben.
Konjunkturaussichten: zweiter Anstieg in Folge
Die Konjunkturaussichten hellen sich wieder etwas auf. Der Indikator legt
zum zweiten Mal in Folge moderat zu. Nach einem Plus von 2,3 Punkten
steigt die Konjunkturstimmung auf 15,3 Zähler. Damit liegt der Indikator nun
mehr als zwanzig Zähler über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
GfK SE
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
Deutschland
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Vorstand:
Dr. Gerhard Hausruckinger
(Sprecher des Vorstands)
Christian Diedrich (CFO)
Matthias Hartmann
David Krajicek
Alessandra Cama
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
Ralf Klein-Bölting
Handelsregister:
Nürnberg HRB 25014
Im Gegensatz zum steigenden Optimismus der Konsumenten hat das deutsche Wirtschaftswachstum im dritten Quartal dieses Jahres eine Verschnaufpause eingelegt. Nach kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ergebnissen ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal
um 0,2 Prozent gegenüber dem zweiten Vierteljahr gestiegen. Im ersten und
zweiten Vierteljahr 2016 betrugen die Wachstumsraten noch 0,7 bzw. 0,4
Prozent (Quelle: www.destatis.de). Dabei wurde das Wachstum vor allem
durch leicht rückläufige Exporte gebremst, während der private Konsum
nach Aussage der Statistikbehörde positive Impulse beisteuerte.
Für das vierte Quartal sagen die Experten wieder eine dynamischere Entwicklung für das BIP voraus. So erscheint es nach wie vor realistisch, dass
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das BIP 2016 im Vergleich zu 2015 um insgesamt 1,9 Prozent steigen wird.
Davon geht der Sachverständigenrat in seinem Herbstgutachten aus. Für
2017 erwarten die Experten ein Wachstum von 1,3 Prozent, wobei dieses
schwächere Wachstum vor allem mit Kalendereffekten zusammenhängt.
Einkommenserwartung kaum verändert gegenüber dem Vormonat
Nach zwei Rückgängen in Folge stabilisiert sich die Einkommenserwartung
im November wieder. Nach einem minimalen Minus von 0,3 Zählern weist
der Indikator aktuell 44,5 Punkte auf. Damit er liegt nahezu exakt auf Vorjahresniveau (November 2015: 44,4 Punkte).
Steigende Inflationsraten knabbern offenbar etwas an der Kaufkraft der privaten Haushalte. Der Anstieg der Verbraucherpreise lag im Oktober mit 0,8
Prozent auf einem Zwei-Jahres-Hoch, nachdem für August 0,4 und für September noch 0,7 Prozent gemessen wurden (Quelle: www.destatis.de). Ein
wesentlicher Grund für die höhere Inflation ist, dass die Energiepreise langsam wieder anziehen. Steigende Preise belasten die Kaufkraft – also die
Summe der Haushaltsnettoeinkünfte – und entsprechend werden die Einkommensaussichten etwas weniger optimistisch eingeschätzt.
Dennoch sind die Konsumenten nach wie vor in Hochstimmung, wie das Niveau des Indikators belegt. Und die weiteren Aussichten, dass die Einkommensstimmung ihr gutes Niveau auch künftig behaupten kann, sind nicht
schlecht. Vor allem eine stabile Beschäftigungssituation wird dafür sorgen,
dass auch die Einkommen im nächsten Jahr steigen werden.
Anschaffungsneigung: leichte Gewinne
Steigende Konjunkturaussichten sowie eine stabilisierte Einkommenserwartung sorgen dafür, dass die Anschaffungsneigung im November leicht
zulegen kann. Nach einem Plus von 1,3 Zählern steigt der Indikator auf
51,2 Punkte. Im Vorjahresvergleich steht ein kleines Plus von 2,3 Zählern
zu Buche.
Sicherlich hat die Anschaffungsneigung in diesem Monat auch Rückenwind
von der Sparneigung erhalten. Seit ihrem historischen Tiefststand im April
hatte sie sich in den letzten Monaten wieder etwas erholt. Im November ist
sie jedoch wieder deutlich abgesackt. Wann es zu einer nachhaltigen
Trendwende kommen wird, ist derzeit nicht absehbar. Folglich bleibt das
Sparen in den Augen der Konsumenten keine sehr attraktive Alternative
und die Verbraucher sind eher geneigt, das Geld auszugeben. Dies dürfte
sicherlich den Handel angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes sehr erfreuen.
Kleine Freuden des Lebens stehen hoch im Kurs
Die stabile Stimmung der Verbraucher hinsichtlich der Konjunktur- und Einkommenserwartung sorgt zum Jahresende für Kauflaune. Nicht nur die Anschaffungsneigung verzeichnet leichte Gewinne. Deutlich mehr als zwei
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Drittel der Deutschen stimmen laut einer aktuellen GfK-Umfrage der Aussage zu, dass es derzeit ein guter Moment ist, um sich auch einmal die
kleinen Freuden des Lebens zu gönnen (86 Prozent). Dabei spielt die aktuelle Lebenslage der Verbraucher keine Rolle. So zeigt sich eine durchgehend hohe Zustimmung (über 70 Prozent) sowohl bei Konsumenten in gehobener als auch in mittlerer oder einfacher Lebenslage.
Konsumklima auf gutem Niveau stabil
Für Dezember 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 9,8 Punkte nach
9,7 Zählern im November. Damit hat der Indikator nach mehreren Rückgängen in Folge gerade noch rechtzeitig vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft wieder leicht zulegen können.
Ob der für viele überraschende Ausgang der US-Wahlen die Stimmung
nachhaltig beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Mögliche Effekte werden
frühestens in der Dezember-Erhebung zu messen sein.
GfK bestätigt ihre Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben
in diesem Jahr um etwa 2 Prozent steigen werden. Dafür sorgen die nach
wie vor sehr erfreuliche Beschäftigungslage sowie die gute Einkommensentwicklung.
Der private Konsum wird damit sowohl in diesem als auch im kommenden
Jahr eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland bleiben.
Voraussichtliche Veröffentlichungstermine 2016
Freitag, 23. Dezember 2016, 8 Uhr
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der einzelnen Indikatoren im November im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr:
November 2016
Oktober 2016
November 2015
Konjunkturerwartung
15,3
13,0
-5,3
Einkommenserwartung
44,5
44,8
44,4
Anschaffungsneigung
51,2
49,9
48,9
Konsumklima
9,7
10,0
9,4
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Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Konsumklimaindikators im
Verlauf der letzten Jahre:
GfK-Indikator Konsumklima
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“
und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden
die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird
seit 1980 durchgeführt.
Das Konsumklima bezieht explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich
etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte
Wellness-Bereich.
GfK prognostizierte für das Jahr 2015 einen Anstieg des privaten Konsums
von mindestens 1,5 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der private Konsum im Jahr 2015 real um 1,9 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten
Konsumausgaben der Verbraucher.
Die Anschaffungsneigung ist – wie alle anderen Indikatoren auch – ein
Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche grö-
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ßere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.
Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen, die repräsentativ
für die Bevölkerung in Deutschland sind. Dieses Befragungsinstrument unterliegt ständigen Qualitätskontrollen, vor allem auch im Hinblick auf seine
Repräsentativität. Die ausgesprochen hohe Qualität dieser Erhebung zeigt
sich auch daran, dass sie für Umfragen im Bereich der empirischen
Rechtsforschung (z.B. Verwechslungsgefahr von Produkten) verwendet
und anerkannt ist. Das heißt, die Ergebnisse haben Gutachterqualität und
müssen jeweils vor Gericht standhalten.
Weitere Informationen: Rolf Bürkl, Tel. +49 911 395-3056,
[email protected] und unter http://consumer-climate.gfk.com/login/
Über GfK
GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die
richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung
im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen
globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK
aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es
den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben
der Verbraucher zu bereichern.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/de. Folgen Sie uns
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GfK SE, Corporate Communications
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