PM Baloise Preis_Abonnenc

Pressemitteilung, 14. November 2016
MMK 1
Mathieu Kleyebe Abonnenc
Mefloquine Dreams
19. November 2016 — 8. Januar 2017
Der französische Künstler Mathieu Kleyebe Abonnenc (*1977, lebt und arbeitet in Rom) ist
Preisträger des 17. Baloise Kunst-Preises, der seit 1999 jedes Jahr an junge Künstlerinnen und
Künstler verliehen wird. In diesem Rahmen wird die Arbeit des Preisträgers „Sector IX B” (2015) in
einer Ausstellung im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main präsentiert und als
Schenkung der Baloise Group in die Museumssammlung eingehen.
Mit dem Baloise Kunst-Preis ermöglicht die Baloise Group den jungen Preisträgern ihr Schaffen mit
Hilfe des Preisgeldes weiterzuführen und bietet gleichzeitig mit den Ankäufen und entsprechenden
Schenkungen eine Präsentations-Plattform.
Abonnenc erhielt den Preis für seine Werkgruppe, die im Kontext einer breit angelegten Forschung
über eine Sammlung ethnografischer Objekte steht. Die Schenkung – der Film „Sector IX B“ (2015)
– ist Teil dieser noch nicht abgeschlossenen Werkgruppe. Der Künstler entwickelt sein
vielschichtiges Werk aus Film, Fotografie, Zeichnungen und Skulptur ausgehend von
umfangreichen Recherchen zu Artefakten kolonialer und postkolonialer Geschichte. Diese dienen
ihm als Repräsentanten für die komplexen globalen Verflechtungen und deren Auswirkungen auf
die Konstruktion kultureller Identität.
Der im Zentrum seiner Präsentation im MMK 1 stehende Film wurde erstmals auf der 56. Venedig
Biennale 2015 präsentiert. Er erzählt die fiktive Geschichte einer Ethnologin, die im Laufe ihrer
Forschungen beginnt, die Grundbedingungen ihrer Disziplin in Frage zu stellen.
Abonnencs Interesse an diesem Thema geht zurück auf eine biografische Forschung über eine
Sammlung ethnologischer Objekte seines Großvaters Émile Abonnenc , der 1931 in Gabon und
Französisch-Guyana als Gesundheitsbeauftragter tätig war und dort ethnologische Objekte
sammelte. Um die ethnografischen Sammlungen in der europäischen Heimat auszubauen,
forderten die Verwaltungen der Kolonialmächte ihre in Übersee lebenden oder arbeitenden
Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Objekte für diese zu sammeln. Diese auf sehr unterschiedliche
und häufig nicht mehr zu rekonstruierende Weise gesammelten Objekte befinden sich heute in
vielen europäischen Museen. Ihr Weg in die Museumsbestände der Kolonialmächte provoziert
somit unweigerlich die Frage, wie sehr der moderne, wissenschaftliche Erkenntnisgewinn mit der
jeweiligen Kolonialherrschaft und ihren eigenen Interessen verknüpft war und durch diese
gefördert wurde. Anhand visueller Analysen verschiedener kolonialer und postkolonialer Artefakte
zeigt Abonnenc in seinem Werk die vielfältigen Beziehungen zwischen Vergangenheit und
Gegenwart sowie zwischen persönlicher und kollektiver Geschichte auf.
Die Ausstellung wird gefördert von:
Pressefotos:
Pressefotos finden Sie zum Download auf unserer Internetseite unter
www.mmk-frankfurt.de/de/presse/pressedownload
Pressevorbesichtigung
Gerne vermitteln wir individuelle Termine mit der Kuratorin. Terminwünsche bitte unter folgendem
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