John Skoog. Slow Return - Museum für Moderne Kunst

Pressemitteilung, 27. März 2015
MMK 1
John Skoog. Slow Return
28. März – 31. Mai 2015
Das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main erhält von der Baloise Group eine
Schenkung über drei Werke des schwedischen Künstlers John Skoog für seine Sammlung. Skoog
ist der Preisträger des renommierten Baloise Kunst-Preises, der seit 1999 jedes Jahr jungen
Künstlerinnen und Künstlern verliehen wird. In diesem Rahmen werden die Arbeiten des
Preisträgers in einer Ausstellung in zwei bedeutenden europäischen Museen – in diesem Jahr dem
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien und dem MMK Museum für Moderne
Kunst – präsentiert und ein Ankauf für die Museumssammlungen finanziert. „In mehrfacher
Hinsicht ist dieses Modell der Kooperation eine fruchtbare Win-Win-Situation. Der Künstler erhält
eine Einzelausstellung in einem renommierten Museum, und das Museum kann seine Sammlung
um eine bedeutende zeitgenössische Position erweitern“, sagt MMK Direktorin Dr. Susanne
Gaensheimer.
Der Absolvent der Städelschule John Skoog (*1985 in Malmö, Schweden) wurde für seine
Videoinstallation „Reduit (Redoubt)“ aus dem Jahr 2014 ausgezeichnet, die im MMK 1 in einer
raumgreifenden Installation zu sehen ist. John Skoogs filmische Arbeiten verbinden
dokumentarische Recherche und präzise Realitätsbeobachtung mit subtiler Poesie. Sie machen
Hintergründe und Abgründe des Alltags erfahrbar und beziehen sich auf gesellschaftliche wie
historische Umfelder. Der im MMK 1 präsentierte Film „Reduit (Redoubt)“ kreist um ein Relikt aus
der Zeit des Kalten Krieges in Schweden: Zu sehen ist ein verfallenes Gebäude, das Skoog mit
seiner Kamera in Nahsicht abtastet und erkundet. Der im Zentrum des Films stehende Bunker nahe
einer schwedischen Kleinstadt wurde von einer Privatperson zum Schutz der Bevölkerung
errichtet. Alarmiert durch staatliche Broschüren zur drohenden Kriegsgefahr begann Karl-Göran
Persson sein kleines Bauernhaus im Süden Schwedens mit Zement und gefundenen Materialien zu
einem Schutzbunker für sich und seine Nachbarn auszubauen. Skoog kombiniert das filmische
Material mit einer Collage von Stimmen, indem er die Bilder um die kollektive Erinnerung der
Nachbarn erweitert.
In der Ausstellung bildet dieses Werk mit zwei weiteren Filmen „Sent på Jorden“ (Spät auf Erden)
von 2011 und „Förår" von 2012 eine Trilogie. Neben der Geschichte der bäuerlichen Festung spielt
der Wechsel der Jahreszeiten als Rahmenthema einer ländlichen Gesellschaft und ihrer
jugendlichen Protagonisten im Aufbruch eine zentrale Rolle.
Auf Wunsch des Künstlers wird eine Arbeit der amerikanischen Künstlerin Laurie Parsons aus der
Sammlung des MMK in die Ausstellung integriert. „Pieces" aus dem Jahr 1989 besteht aus einer
Vielzahl gefundener Materialien, die unmittelbar auf dem Boden verteilt werden. In der Geste,
gesammelte Überreste zu einem Werk zu verbinden, finden sich Parallelen im Werk von John
Skoog, insbesondere in „Reduit (Redoubt)".
Des weiteren ist in der Ausstellung eine Fotografie zu sehen, die als Künstlerschenkung in die
Sammlung des MMK übergeht.
Die Ausstellung wird vom 26. Juni bis zum 20. September 2015 im mumok – Museum moderner
Kunst Stiftung Ludwig Wien zu sehen sein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher Sprache:
136 Seiten, zahlreiche Abb.
Mit einem Vorwort von Susanne Gaensheimer und Karola Kraus (Direktorin mumok)
Autoren: Klaus Görner (Kurator MMK), Rainer Fuchs (Kurator mumok)
Hg. MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main und mumok – Museum moderner Kunst
Stiftung Ludwig Wien, 2015
ISBN 978-3-902947-18-5 mumok
Verkaufspreis: € 19,95 inkl UsSt.
Die Ausstellung wird gefördert von der Baloise Group.
Pressefotos:
Pressefotos finden Sie zum Download auf unserer Internetseite unter www.mmkfrankfurt.de/de/presse/pressedownload
Pressekontakt:
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Telefon +49 69 21237761
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