US-Wähler entscheiden sich für Trump

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09. November 2016
HouseView
Special Edition
US-Wähler entscheiden sich für Trump
• Auf Trump’s Wahlsieg wird nach Auffassung von NN Investment
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Partners eine Phase der Unsicherheit folgen
Riskante Vermögenswerte dürften zumindest so lange in
Mitleidenschaft gezogen werden, bis mehr Klarheit herrscht
Schwellenländervermögenswerte besonders anfällig
Fed könnte in punkto Zinsanhebungen vorsichtiger vorgehen;
Dollar könnte in Mitleidenschaft gezogen werden
Höhere Haushaltsdefizite könnten Anleiherenditen nach oben
treiben
Märkte reagieren negativ aufgrund fallender Aktien; US-Dollar
und mexikanischer Peso schwächer, Gold steigt
Phase der Unsicherheit zu erwarten; riskante
Vermögenswerte dürften in Mitleidenschaft gezogen werden
Es scheint, dass die Meinungsforscher erneut falsch lagen, denn
Donald Trump hat einen Überraschungssieg errungen. Es zeigen sich
bereits erste negative Reaktionen bei risikoreichen Anlageklassen,
wie auch dem mexikanischen Peso und dem US-Dollar.
„Entscheidend ist nun, ob sich Trump als populistischer oder
pragmatischer Präsident der USA erweisen wird“, erläutert Valentijn
van Nieuwenhuijzen, Chefstratege und Head of Multi-Asset bei NN
Investment Partners. „Selbst eine eher pragmatische Vorgehensweise
wird erst über einen gewissen Zeitraum sichtbar sein. Von daher ist
der kurzfristige Ausblick eingetrübt mit (geo-) politischer
Unsicherheit.“
Für die Finanzmärkte beginnt damit eine Phase der Unsicherheit,
denn Trump’s Präsidentschaftssieg könnte einen klaren Bruch mit
dem Status quo einleiten. Vor allem im Hinblick auf den fiskal- und
geldpolitischen Kurs, die internationale Handelspolitik, die
Einwanderungs- und die Außenpolitik, wie das Abkommen mit dem
Iran. Riskante Vermögenswerte dürften in Mitleidenschaft gezogen
werden, solange die Unsicherheit anhält – das dürfte für geraume
Zeit der Fall sein, denn die Amtseinführung findet erst am 20. Januar
2017 statt. Auch selbst dann wird sich der Nebel möglicherweise nur
langsam lichten, bis sich Trump entweder als Pragmatiker erweist,
der seine Wahlkampfdrohungen und -versprechen merklich
verwässert, oder aber bis er seine populistischen Vorhaben umsetzt.
Schwellenländer anfällig; Risiken vor allem für Mexiko und
China
Besonders
anfällig
sind
die
Schwellenländer
und
Schwellenländervermögenswerte, da die Anleger protektionistische
Maßnahmen fürchten, die beträchtliche Auswirkungen auf die
Importe der USA aus Schwellenländern hätten. Vor allem Länder, die
sehr viel in die USA exportieren, könnten in hohem Maße betroffen
sein. Dies gilt insbesondere für Mexiko, das 82% seiner gesamten
Exporte in das nördliche Nachbarland liefert. Der Exportsektor ist von
großer Bedeutung für die Beschäftigung, und das Exportwachstum
muss mit dem Importwachstum Schritt halten, um eine übermäßige
Ausweitung des Handelsbilanzdefizits zu verhindern. Auch China
könnte von einer möglichen Kursänderung in der US-Handelspolitik
betroffen sein. Rund 18% der chinesischen Exporte gehen in die USA.
Da die Aussichten für Chinas Inlandsnachfrage nicht allzu günstig
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HouseView – Special US election edition
sind, ist das Land auf ein kräftiges Exportwachstum angewiesen,
wenn eine merkliche Konjunkturverlangsamung verhindert werden
soll.
Bei einer vorsichtigeren Zinspolitik der Fed könnte der Dollar
in Mitleidenschaft gezogen werden
Für die Geldpolitik und die Anleiherenditen dürften die Auswirkungen
zweischneidig sein. Zunächst könnte die Risikobereitschaft
zunehmen, was zu sinkenden Renditen von Staatsanleihen führen
würde. Aufgrund der durch Trump‘s Wahlsieg ausgelösten
Unsicherheit dürfte die Fed in punkto Zinsanhebungen vorsichtiger
vorgehen. Dies könnte für diejenigen Schwellenländer, die stärker
von ausländischem Kapital als von Exporten in die USA abhängen ein
positiver Faktor sein; der Nettoeffekt ist allerdings angesichts von
Trumps protektionistischer Haltung wohl immer noch negativ zu
sehen. Der US-Dollar dürfte kurzfristig durch das vorsichtigere
Vorgehen der Fed und die Furcht vor einem protektionistischen Kurs
in Mitleidenschaft gezogen werden.
Höhere Haushaltsdefizite und stärkere Inflation könnten
Anleiherenditen nach oben treiben
Mittelfristig würde eine vollständige Umsetzung von Trumps
Vorhaben zu einem kräftigen Anstieg des Haushaltsdefizits führen, da
er „mindestens doppelt so hohe“ Infrastrukturausgaben wie Clinton
plant und zugleich die Steuern senken will. Aufgrund der
fiskalpolitischen Fundamentaldaten und durch Trump‘s Politik
ausgelösten Inflationsdruck könnte es zu einer Trendumkehr bei den
Anleiherenditen kommen, so dass diese wieder ansteigen. Dies wäre
vor allem dann der Fall, wenn die Fed zur Eindämmung der
Inflationserwartungen
eine
aggressivere Politik
verfolgte.
Umfassendere Handelshemmnisse und eine Begrenzung der
Einwanderung könnten zu einem stärkeren Preis- und Lohnauftrieb
führen. Die Finanzmärkte – und zwar sowohl die Renten- als auch die
Aktienmärkte – dürften wohl kaum positiv auf eine solche
Entwicklung reagieren. Das Zinsumfeld wäre für SchwellenländerLokalwährungsanleihen und Schwellenländerwährungen ungünstig
und könnte auch die zinssensiblen Edelmetallpreise belasten.
Abwärtsrisiken bei einer weniger aggressiven Politik geringer
Natürlich wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Wenn Trump eine etwas weniger aggressive Agenda umsetzte, wären
die Auswirkungen auch weniger einschneidend. Höhere
Infrastrukturausgaben, niedrigere Unternehmenssteuern und mehr
Deregulierung sind nicht per se schlecht für die Aktienmärkte. Falls
Trump unter anderem seine Haltung beim Thema Protektionismus
mäßigte, könnte die Reflation weiter fortgesetzt werden, wovon
Aktien gegenüber Anleihen profitieren sollten. So könnten die USUnternehmen bei vorübergehenden Steuererleichterungen für
Kapital, welches in die USA zurückfließt (Steuersatz von 10%), wie es
Trump im Wahlkampf vorgeschlagen hat, beträchtliche Gewinne
einstreichen, was sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte
stützen sollte. Und die Kehrtwenden in den internationalen
Beziehungen und in der Handelspolitik, für die sich der gewählte
Präsident im Wahlkampf einsetzte, sind nicht so ohne weiteres
umzusetzen.
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09. November 2016
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