WEIDMANN JAGDPRAXIS Im Fuchsrevier Eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg eines Fuchsjägers ist die, sich in den Fuchs hineinversetzen zu können. Erst, wenn man Eigenschaften und Lebensweise dieses schlauen Jägers kennt und auch seine Streifzüge nachzuvollziehen imstande ist, lassen sich Strategien entwickeln, um dem Fuchs an seinen weißen Balg zu rücken. – 2. Teil: Jagdmethoden & Fehler bei der Fuchsjagd. Fritz Wolf Foto WEIDWERK-Archiv/Kolarik Um dem Fuchs erfolgreich – „in Augenhöhe“ – begegnen zu können, bedarf es einiger Eigenschaften, die sich ein Fuchsjäger aneignen muss, will er Meister Reineke erfolgreich bejagen. Zum einen braucht es ein „Hineindenken in den Fuchs“, die genauen Kenntnisse über die Lebens- und Verhaltensweisen von Reineke, zum anderen muss der Fuchsjäger sein Revier genau beobachten und hier das füchsische Nahrungsangebot kennen. Ab November ist der Balg weiß und somit reif für die weitere Verarbeitung zu einem edlen Pelzteil, wie Jacke, Mantel, Stirnband, Haube oder Muff. Ansitz, Birsch . . . Die Jagd auf den Fuchs beinhaltet beinahe die gesamte Palette an möglichen Jagdarten, vom Ansitz, der Birsch, der Lockjagd, der Fallenjagd über die Treibjagd bis hin zur Baujagd. Nahezu 70.000 Füchse kommen jährlich in Österreich zur Strecke, rund 24.000 in Niederösterreich. Die besondere Herausforderung und der Reiz bei der Jagd auf den Winterfuchs sind die Überlistung eines mit hervorragenden Sinnen ausgestatteten Wildtieres. Wobei Geruchs-, Gehör- und Sehsinn des Fuchses besonders gut aus gebildet sind und somit auch der kleinste Fehler des Fuchsjägers gnadenlos bestraft wird. Wissen, jagdliches Geschick, Erfahrung und Können helfen jedenfalls, einen reifen Balg zu erbeuten, und jeder Fuchsjäger weiß, wie deprimierend manche Anfängerbegegnungen mit Meister Reineke sein können. Jagd rund um den Bau Für die Verarbeitung zu einem edlen Pelzteil muss der Balg reif sein! Und: Mit einem erlegten Fuchs ist es wohl nicht getan . . . 38 ww0215_s3842.indd 38 Besonders während der Ranz werden zumeist verwaiste Dachsburgen und Fuchsbaue gerne von kontrollierenden Rüden besucht. Zugewanderte Fuchsrüden benutzen solche Baue auch gerne als Tagesquartier, vor allem bei windigem oder nassem Wetter. Wer den Fuchs am Naturbau bejagen will, hat vor allem zwei Möglichkeiten: sich in der Nähe des Baues anzusetzen und zu warten, bis der Fuchs aus dem Bau schlieft, oder den Fuchs mit einem Bauhund zu sprengen. Beide Möglichkeiten verlangen vor allem Ruhe und Disziplin beim Warten. Auch das noch so kleine Geräusch wird von den aufmerksamen Gehören des Rotfuchses wahrgenommen und versagt einen Jagderfolg. Gerade bei gefrorenem Boden überträgt sich der von Hunden und Jägern erzeugte Lärm viel eher in den Kessel und die Röhren. Bereits beim Auskundschaften der Baue, um zu sehen, ob sie auch befahren sind, empfiehlt es sich, den Bau mit dem Fernglas von der Gegenseite aus „aus zukundschaften“ und nicht an die Röhren heranzutreten. Die Füchse könnten misstrauisch werden und eventuell den Bau nicht mehr annehmen. Ansitz am Bau Wenn ein Ansitzplatz beim Bau gewählt wird und die Spuren, Markierplätze und Näss-Stellen einen regen Verkehr rund um die Röhren verraten, muss der Fuchsjäger vorerst einmal die Windgepflogenheiten rund um WEIDWERK 2/2015 21.01.2015 14:19:02 WEIDWERK 2/2015 ww0215_s3842.indd 39 Äste, Zweige oder Buschwerk werden so entfernt, dass ein an- und wegschnürender Fuchs schnell erkannt werden kann und man genügend Zeit hat, langsam und geräuschlos in Anschlag zu gehen. Ein oftmalig geübtes, laut loses Entsichern, Spannen oder Stechen muss in dieser Situation in meisterlicher Reife und Erfahrung angewandt werden. Generell gilt: Solange der Fuchs sich nicht auch bewegt und einem sehr nah ist, darf man sich nicht bewegen, das Gewehr nicht heben oder in Anschlag gehen. Eine Erlegungsmöglichkeit abseits der Röhren muss auch deshalb möglich sein, damit die Gefahr des Einschliefens bei einem nicht sofort tödlichen Schuss möglichst gering gehalten wird. Wer sich sehr zeitig in der Früh am Bau ansetzt, kann die an laufenden Füchse erfolgreich „abpassen“. Im Winter, während der Ranz, verlässt der Fuchs oft schon früh seinen Bau, sodass ein Ansitz am späten Nachmittag anzuraten ist. Bei der Bejagung am oder in der Nähe des Baues ist die Tarnung mit einem (nicht flatternden) Schneehemd oder einem Tarnanzug anzuraten. Fehler bei der Baujagd Alle bekannten und erkennbaren Bau-Eingänge werden mit stabilen Ästen der Umgebung verpflockt. Damit erkennt der anstellende Jäger später bei der Baujagd mit dem Hund, wo sich die Röhren befinden, und kann die Schützen an Erfolg versprechenden Ständen postieren. Vor allem im Herbst verdeckt das abfallende Laub so manchen Röhreneingang, und der Fuchs entkommt dann genau an diesen Stellen, schiebt sich durch die Blätter und den darauf abgelagerten Schnee und entflieht zumeist mit einem weiten Satz den umstehenden und überraschten Fuchsjägern. Ein Paradefehler bei der Jagd am Bau ist der Schuss auf den Fuchs, wenn er noch zu knapp an der Röhre ist oder gar gerade nur mit dem Kopf aus ihr hervorlugt. Zum einen besteht bei der Jagd mit dem Bauhund die Gefahr, dass der Hund unmittelbar hinter dem Fuchs nachkommt und die Schrotgarbe auch ihn treffen könnte, zum anderen könnte Reineke nach einem nicht sofort tödlichen Schuss nochmals zurück in den Bau einfahren und ist dann nur sehr schwer zu bekommen – manchmal nur mittels langwieriger und schweißtreibender Grab arbeit! Bei der Bejagung am oder in der Nähe des Baues ist eine perfekte Tarnung not wendig Alle bekannten und erkennbaren Bau-Eingänge sollten mit stabilen Ästen der Umgebung verpflockt werden, damit das Erkennen der Röhren auch bei Schneelage ohne Weiteres möglich ist Fotos Fritz Wolf den Bau eruieren, um sich an einem windgeschützten Platz zu postieren. Dabei sollten auch die Pässe zum Bau berücksichtigt werden, damit der Fuchs nicht die Spur des ansitzenden Jägers quert oder zu nah am Ansitzplatz auftaucht. Oftmals sind die alten Dachsburgen in sandige Hänge gegraben und schwer einzusehen. Dennoch ist die Wahl des Ansitz standorts mit einer größtmöglichen Übersicht über alle bekannten Röhren ein wichtiger Mit garant für eine erfolgreiche Jagd. Die Ansitzmöglichkeiten können bereits im Spätherbst überlegt und eventuell – je nach Wind – auch variiert werden. Durch eine stetige, sich jährlich ändernde Annahme der Baue durch die Füchse empfiehlt sich ein erhöhter und mobiler Leitersitz. Auch können gepresste und übereinandergestapelte Strohballen als warme und bequeme Sitzmöglichkeit für den Fuchsansitz heran gezogen werden. Zudem bietet Stroh für den Allerwertesten und die Füße eine angenehme und warme Unterlage. Es empfiehlt sich allerdings, die Strohballen abzudecken, damit man auf einem trockenen und warmen, nicht auf einem feuchtnassen Untergrund sitzen muss. In Feld revieren bieten sich auch gelagerte Stroh tristen als Ansitzplätze auf den Fuchs – aber auch anderes Raubwild – sehr gut an. Das Ausschneiden der Stauden und Äste in unmittelbarer Nähe der Röhren geschieht bereits im Herbst – nach dem Laubabfall. Jetzt kann man jeden blattfreien, die Sicht oder den Schuss störenden Ast gut erkennen und beseitigen. Damit hat man im Winter perfekte Voraussetzungen und eine freie Schussmöglichkeit. Dabei sollte unbedingt beachtet werden, dass die alleinige Sicht zu den Hauptröhren zu wenig ist. Es muss ein möglichst breites Sichtfeld einer Schussmöglichkeit geschaffen werden – störende Foto WEIDWERK-Archiv/Hopf WEIDMANN 39 21.01.2015 14:19:09 WEIDMANN Hektische Schützen, die bei Ansichtigwerden eines springenden oder schliefenden Fuchses zu früh das Gewehr an die Backe reißen und sich damit für den Fuchs als Gefahr zu erkennen geben, werden ebenfalls ihr Lehrgeld bezahlen müssen und erst nach einigen Anläufen einen weißen Balg in Händen halten. Vollste Konzentration! Fotos Fritz Wolf Reineke könnte nach dem Schuss nochmals zurück in den Bau ein fahren und ist dann nur sehr schwer zu bekommen . . . . . . manchmal nur mittels langwieriger und schweiß treibender Grabarbeit! 40 ww0215_s3842.indd 40 Wer am Bau jagt, muss bereit sein, sich eventuell über Stunden zu konzentrieren, ruhig dazustehen oder anzusitzen. Eine geräusch arme und warme Kleidung gehört hier genauso dazu wie ein warmes Schuhwerk und ein abgeschaltetes Handy – auch die Vibration kann schon verräterisch sein! Allzu schnell werden Zehen und Finger kalt, man beginnt ungeduldig hin und her zu steigen oder steckt die Hände zum Wärmen in Jacken- oder Hosentaschen. Der Fuchs wird meist zum ungünstigsten Zeitpunkt schliefen, seine Chance gnadenlos nützen und den anstellenden oder sitzenden Jäger überrumpeln. Wer viel mit dem Bauhund jagt, weiß auch aus Erfahrung, dass Füchse, wenn sie vom Hund nicht gesprengt werden können, zumeist in der darauffolgenden Stunde schliefen. Voraussetzung ist jedoch, dass rigoros Ruhe vor den Röhren herrscht, der Hund abgetragen wird und am besten im weit abgestellten Auto wartet, damit kein winselnder oder bellender Ton für den Fuchs zu hören ist. Die Schützen verweilen inzwischen weiter lautlos und aufmerksam an ihren Ständen. Gerade zur Ranzzeit können sich auch mehrere Füchse im Bau befinden. Ein erfahrener Hundeführer wird dies den anzustellenden Schützen im Vorfeld jedenfalls mitteilen. Die Bejagung am Kunstbau gestaltet sich für alle Teilnehmer wesentlich einfacher. Vor allem ist das Risiko, den Hund dabei zu verlieren, relativ gering und die Chance, einen Fuchs zu erlegen, sehr hoch. Beinahe jedes längere Drainagerohr wird vom Fuchs gerne angenommen, auch Entwässerungssysteme entlang von Autobahnen, Straßen oder Eisenbahnlinien, an flurbereinigten Flächen oder auch Gewässerverrohrungen bieten den Füchsen Unterschlupf in den Wintermonaten und sollten regelmäßig mit dem Bauhund kontrolliert werden. Treibjagdfüchse Gerade wenn Frost und Schnee auf sich warten lassen, Senf und Rapsbegrünungen noch hoch stehen, nicht gefroren und zusammengefallen sind, der Fuchs somit noch genügend Deckung im Feld hat, empfiehlt es sich, in diesen Begrünungen zu jagen. Die Flächen werden wie bei Niederwildjagden umstellt und mit Jagd gehilfen und/oder Hunden durchgedrückt. Wichtig ist, dass die Treiber im Zickzack durch die Begrünungen gehen und das Feld flächendeckend durchstreifen. Ansonsten drückt sich der Fuchs, lässt die Jagdgehilfen vorbeigehen und stiehlt sich erst aus der Deckung, wenn die Jäger die Fläche verlassen haben. Wird der Fuchs in der Begrünung gesehen und lässt sich nicht austreiben, muss der Trieb gehobelt werden. Ideal wäre es, in Absprache mit dem Grundeigentümer, den Mulch-Termin in Erfahrung zu bringen. Es genügen dann oft nur ein bis zwei Jäger, die sich am windabgekehrten Ende des Feldes aufstellen, um auf den hin und her wechselnden Fuchs zu warten. Dieser wird zumeist erst bei den letzten zu mulchenden Grünstreifen die sichere Deckung verlassen und kann dann erlegt werden. Dabei wird der kooperative, mulchende Landwirt, der den Fuchs zumeist vor dem Jäger sieht, den wartenden Schützen durch Handzeichen auf den Standort des Fuchses hinweisen und ihn somit vorbereiten können. Hier sind ein positives Auskommen und die Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern von großem Vorteil. Ich habe auf diese Art und Weise bereits et liche Rotröcke erlegen können. Der Fuchs kann natürlich auch aus Brombeerdickungen im Wald oder aus forstlichen Jungkulturen getrieben werden. Hier genügt das Wissen um die Fuchspässe, um diese Jagdart mit einigen wenigen Jägern und Jagdgehilfen betreiben zu können. Diese Treiben bieten sich vor allem in den Monaten Jänner und Februar – also während der Ranz – an. In diesen Wochen sind die Füchse aufgrund der Paarungszeit auch noch in den späten Morgenund frühen Nachmittagsstunden gerne unterwegs. Natürlich ist dabei eine Neue beim Abspüren von Vorteil, und es ist hier möglich, spezielle Kulturen oder Dickungen durchzudrücken, wo die Chance entsprechend groß ist, dass sich der Fuchs noch darin befindet. Die Schützen werden an bekannten Pässen postiert, und die Treiber drücken wiederum im Zickzack durch. Neben Feldbegrünungen oder Waldflächen gelten auch Schilfgürtel, hohes Gras, Sumpfflächen oder Christbaumkulturen als WEIDWERK 2/2015 21.01.2015 14:19:11 ideale Fuchs-Verstecke. Beim Ab stellen der Schützen muss bedacht werden, dass Reineke zum Verlassen der Deckung meist versucht, vorhandene Strukturen als Deckung zu nutzen. Das heißt, dass er zumeist angrenzende Wald komplexe oder den kürzesten bewachsenen Streifen zwischen zwei Dickungen als Pass benutzt. Auch bei eingezäunten Flächen nimmt der Fuchs seine gewohnten Pässe an, oft enden diese in einem Loch im Maschendraht gitter – wo unbedingt ein Schütze warten sollte . . . Aber auch zwischen Schilf und Heckenstreifen, entlang von Bachläufen, Gräben und Kanalrohren wird der Fuchs sein Heil suchen. Hier ist es wichtig, vor allem lautlos anzustellen und eventuell einzusetzende Hunde erst zuletzt aus den Autos zu lassen, sodass ihr aufgeregtes Gebell den Fuchs nicht vorwarnt. Grundsätzlich werden die Schützen gegen den Wind angestellt. Auch sollte der Rotrock die Spur des vorstehenden Schützen nicht kreuzen oder von ihm Wittrung bekommen. Beim Fuchsdrücken sollte auch auf ein Anblasen verzichtet werden. – Der Fuchs reagiert bereits auf die kleinsten Geräusche: das Knirschen der Schritte im Schnee, das Knacken von Ästen, das Abstreifen von Blättern oder Zweigen oder das Husten eines Durchtreibenden. Es muss auch damit gerechnet werden, dass sich der Fuchs „übergehen“ lässt, um sich dann nach hinten davonzustehlen. Dies bedeutet für den anstellenden Jagdleiter, dass er sehr ruhige und verlässliche Schützen auf diese „Spezialstände“ postieren muss, um einen möglichst ergiebigen Jagderfolg einfahren zu können. Neben der Passion der durch drückenden Treiber ist vor allem die Disziplin der Schützen ein Garant für den Jagderfolg! Die Stände werden idealerweise so gewählt, dass ein freies Schussfeld mit guter Sicht gegeben ist. Zumeist kommt der Fuchs den angestellten Schützen auch früher als erwartet, und somit ist es wiederum die Disziplin, die den Jagderfolg beeinflusst. Bei allen Riegeljagden auf den Fuchs, wo Schützen angestellt stehen und den Fuchs anlaufen lassen, ist ein regungsloses Warten im Voranschlag von Vorteil. In den Anschlag geht der Jäger erst unmittelbar bei der Schuss abgabe, und so sollte auch der breitstehende oder langsam schnürende Fuchs beschossen werden. Schüsse spitz von vorne sollten tunlichst vermieden werden! Red RechtsFox Austria Kunsthandwerk aus Meisterhand und links verwendbar! v Ansitzjagd auf den Winterfuchs Jeder ambitionierte Fuchsjäger kennt die von Reineke bevorzugt aufgesuchten Fressplätze im Revier. Die besten Ansitzmöglichkeiten: der Morgenansitz am Pass, der Tagesansitz am Bau und der Nachtansitz im Feld. Unterstützend kann man den Fuchs mit Kirrungen und Aus legen von Aufbrüchen, Hundefutter und Ähnlichem gezielt vor die Ansitzplätze lenken. Doch gibt es in unserer Kulturlandschaft noch viel mehr interessante Bejagungsflächen für den Fuchs. Auch er hat sich als intelligenter Kulturfolger den Beschaffenheiten und Angeboten in einer von Menschenhand geformten Landschaft angepasst. Füchse wechseln wie gesagt gerne entlang von Straßen und Eisenbahnlinien. Geradezu ideale Fuchspassplätze ergeben sich bei großen Autobahnkreuzen mit den verschiedensten Kanalzugängen aus allen Richtungen. Wer offenen Auges unterwegs ist und bei einer Neue abspürt, wird sich auch im Stadtgebiet wundern, wo überall Füchse schnüren. Mäuse, Ratten, Vögel und Abfall findet man oft in der Nähe von neuen Wohnhausanlagen oder Straßen und Eisenbahn-Neuanlagen. Die von Maß“ utfit nach 13 Uhr, Halle 10 O „ 6 0 4 d n rd, 21. 2., Halle 1/Sta ustria Awa Finale Red Fox A Ihre Partner in Sachen Pelz: Michael Authried, 1010 Wien, Kühfußgasse 2, 01/533 61 66 Michael Bornett, 2344 Maria Enzersdorf, Hauptstraße 1B, 0 22 36/223 17 Johann Jouja, 1040 Wien, Margaretenstraße 5, 01/586 23 29 Fa. Liska, 1010 Wien, Hoher Markt 8, 01/533 22 11 Pelzatelier Neundlinger, 4020 Linz, Promenade 27, 0 732/77 78 46 Katharina Portschy, 1230 Wien, Breitenfurter Straße 292, 0 664/280 57 59 Alfred Pospisil, 1100 Wien, Viktor-Adler-Platz 3, 01/604 27 53 Erika Roehr, 6060 Hall/Tirol, Pfarrplatz 2, 0 52 23/572 27 KR Otmar Sladky, 2380 Perchtoldsdorf, Wienergasse 37, 01/869 02 57 Philipp Sladky, 2380 Perchtoldsdorf, Wienergasse 37, 0 699/11 20 50 53 Karin Stängl-Kostlan, 1100 Wien, Quellenstraße 133, 01/600 90 79 Peter Subosits, 9300 St. Veit/Glan, Unterer Platz 5, 0 42 12/59 40 WEIDWERK 2/2015 ww0215_s3842.indd 41 41 www.pelz-leder.at 21.01.2015 14:19:12 Foto Fritz Wolf WEIDMANN Bei der Errichtung eines Ansitzplatzes sollten unbedingt auch die Pässe zum Bau berücksichtigt werden, damit der Fuchs nicht die Spur des ansitzenden Jägers quert oder zu nah am Ansitzplatz auftaucht! den Baugruben ausgehobenen Erdhügel mit dürrem Gras- und Unkrautbewuchs bieten Sing vögeln und Mäusen winter liche Nahrung durch ausgefallene Samen. Der Fuchs wiederum schnürt gerne in diese Deckungen, um dort zu jagen. Auch findet man hier zur Genüge Kunststoff- und Betonrohre, die für eine künftige Verrohrung gelagert werden. Auch diese Ver stecke werden von den Füchsen in der Ranzzeit gerne benutzt. Lockjagd Fast jeder passionierte Fuchsjäger hat sich neben dem Warten am Luderplatz auch schon mit der Lockjagd auf den Fuchs befasst. Das bedeutet, dass man sich bereits mit der Hasen- oder Kaninchenklage, dem Mauspfeiferl, angstgeschrei, dem dem Vogel Ranzbeller oder dem Entenlocker auseinandergesetzt hat. Heut zutage findet man den gewünschten Klageton im Internet und kann sich zumindest ein gewisses Bild von den dargebotenen Lockjagdstrophen und Melodien ma- 42 ww0215_s3842.indd 42 chen, trainieren und einprägen. Ob der angeschlagene Klageton dann auch den Fuchs im Revier beeindruckt, mag bei manch dargebotenen Symphonien dahin gestellt bleiben. Immerhin kann man dabei von den verschiedensten Lockjägern Europas lernen. Die Problematik liegt meines Erachtens darin, dass sich viele Jäger dann als „Internet-Reizjagdexperten“ sehen und ihre gekauften Instrumente als Mitternachtseinlage im Winterwald erklingen lassen. Die Füchse stehen diesen akustischen „Verlockungen“ immer argwöhnischer gegenüber und dem Fuchsjäger dann gar nicht mehr zu. Die Praxis zeigt, dass sich die Spreu rasch vom Weizen trennt, die euphorisch gekauften Locker ihr Dasein bald in irgendwelchen Schubladen fristen und sich wiederum nur einige wenige passionierte Fuchsjäger das Hinterteil in den eiskalten Winternächten abfrieren, um dem Reiz der Fuchsjagd zu frönen. Es ist nicht wichtig, ob die lockenden Töne auf dem Daumennagel oder einem Holz- oder Plastikinstrument erzeugt werden; sie müssen den Fuchs täuschen können und sollten auch zum „inszenierten Theaterstück“ – der sterbende Hase oder der verletzte Vogel – passen. Somit ist es auch selbstverständlich, dass der Entenlocker in der Nähe von Teichen oder Fließgewässern eingesetzt wird und man die Kaninchenklage am ehesten dort verwendet, wo es auch Karnickel gibt. Wichtig sind dabei der naturgetreue Ton und eine in der Natur nachvollziehbare Strophensituation, welche den Rot rock nicht argwöhnisch werden lassen. Hasen, Vögel und Kaninchen sterben demnach nicht zigmal in einer Stunde und schon gar nicht auf derselben Stelle. Wie immer und überall gelten auch hier die Leitsprüche „Weniger ist mehr“ und „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. Lockjagd beim Birschen Es gibt viele Facetten der Fuchsjagd; als Krönung der Fuchs bejagung darf aber durchaus die Lockjagd auf der Birsch angesehen werden. Hier werden „reizvolle und vielversprechende Örtlichkeiten“ bei gutem Wind eventuell auch mit Schneehemd oder Tarnanzug angebirscht und vor Ort gelockt und gereizt. Zahlreiche Jäger verwenden bei Schnee gerne einen Schlitten. Man kann sich gedeckt durch einen Strauch oder einen Baum beim Reizen hinsetzen und dabei den anschnürenden Fuchs beobachten und erwarten, im gegebenen Fall dann auch auf dem Schlitten nach Hause ziehen. Der Vorteil bei dieser Bejagungsart ist die naturgetreue Situationssimulation vom Boden aus. Die Töne kommen für den Fuchs damit echter als von einem erhöhten Platz aus. Idealerweise sucht man sich für das Locken im Feld Plätze, wo man den Fuchs schon von Weitem anschnüren sieht. Autobahnkreuzpunkte mit Abwasserkanälen, alte Heustadel, Strohtristen und gelagerte Silo rundballen, Kabel- und Drahtschächte, alte Häuser und Gehöfte . . . Der Fuchs hat in unserer Kulturlandschaft vielerlei Möglichkeiten unterzuschlupfen oder sich zu verstecken. Es liegt an uns Jägern, die Veränderungen der Lebensweise dieses intelligenten und äußerst anpassungsfähigen Wildtieres zu erkennen und die Jagdstrategien demnach auch, individuell für das eigene Revier, auszurichten. Im 3. Teil geht es um das richtige Abbalgen des Fuchses. WEIDWERK Download-Service Teil 1 dieser Serie finden Sie im Downloadbereich auf der Website WEIDWERK-Online: www.weidwerk.at WEIDWERK 2/2015 21.01.2015 14:19:14
© Copyright 2024 ExpyDoc