Zürcher Oberländer, 31.10.2016

ZO/AvU
Montag, 31. Oktober 2016
In Kürze
EISHOCKEY
Andrighetto mit
einem weiteren Tor
Der Wermatswiler Sven Andri­
ghetto traf beim 5:3-Sieg der
St. John’s Ice Caps gegen die
American Rochester zum vier­
ten Mal im vierten Spiel in Folge.
Tags darauf verlor das AHLTeam des Schweizer National­
spielers die Reprise gegen den
gleichen Gegner 2:5. Stürmer
Andrighetto blieb dabei für ein­
mal ohne Skorerpunkt. zo
EISHOCKEY
Niederreiter trifft,
Bertschy assistiert
Minnesota spielte in der NHL
zum dritten Mal in Folge zu null.
Beim 4:0-Erfolg der Wilds erziel­
te Nino Niederreiter sein zweites
Saisontor. Der Stürmer aus Chur
traf Anfang des Schlussdrittels
mit einem Handgelenkschuss
nahe der Seitenbande zum
2:0. Niederreiters Teamkollege
Christoph Bertschy, der vor der
Partie vom Farmteam Iowa be­
fördert und anschliessend wie­
der in die AHL geschickt wurde,
verbuchte mit dem Assist zum
4:0 seinen ersten Skorerpunkt in
der NHL. Keeper Devan Dubnyk
gelangte nach dem 5:0 gegen
Boston und dem 4:0 gegen Buf­
falo zum dritten Shutout in Folge
und stellte damit einen Klub­
rekord auf. sda
LEICHTATHLETIK
Strähl erfüllt
WM-Limite
In Frankfurt realisierte die So­
lothurnerin Martina Strähl das
wertvollste Resultat ihrer Mara­
thon-Karriere. Als Sechste ver­
besserte die Läuferin vom LV
Langenthal ihre persönliche
Bestleistung um nicht weniger
als sechs Minuten. Mit 2:30:58
Stunden unterbot Strähl die Li­
mite für die WM 2017 in London
um fast vier Minuten. sda
SCHWIMMEN
Ugolkova schwimmt
Schweizer Rekord
Maria Ugolkova stellte an den
Regionalmeisterschaften in Klo­
ten einen Schweizer Rekord über
100 Meter Crawl auf. Die Athle­
tin des SC Uster Wallisellen ver­
besserte die eigene Bestmarke
um vier Hundertstelsekunden
auf 54,80. sda
SCHWINGEN
Goldener Kranz
für Orlik
Armon Orlik wurde an der fünf­
ten Nacht des Schwingersports
in Rheinfelden als Schwinger des
Jahres mit dem «Goldenen
Kranz» ausgezeichnet. Als wei­
tere Preisträger wurden der
19-jährige Berner Remo Käser
(Aufsteiger des Jahres) und der
Thurgauer Samuel Giger (Nach­
wuchsschwinger des Jahres)
ausgezeichnet. sda
TENNIS
Murray siegt
und verkürzt
Sport l 27
Andy Murray hat einen weiteren
Schritt in Richtung Weltranglis­
tenspitze gemacht. Der Schotte
gewann beim ATP-Turnier in
Wien seinen drittel Titel in Fol­
ge. Im Final setzte sich Murray
gegen den Franzosen Jo-Wil­
fried Tsonga 6:3, 7:6 (8:6) durch
und kam so zum zweiten Tur­
niersieg in der österreichischen
Hauptstadt nach 2014. Gewinnt
Murray nächste Woche in Paris
und verpasst Djokovic den Final,
ist er erstmals in seiner Karriere
die Weltnummer 1. sda
Die Topskorer entscheiden das Derby
EISHOCKEY Die ZSC Lions
verabschieden sich dank
einem 3:2-Sieg in Kloten als
Leader in die Länderspiel­
pause. Der Ex-Klotener
Roman Wick behielt
im Shutout die Nerven.
Die ZSC Lions kommen im drit­
ten Zürcher Derby der Saison
zum ersten Sieg. Die Stadt­
zürcher setzten sich in Kloten
nach einem 1:2-Rückstand mit
3:2 nach Penaltyschiessen durch.
Kloten war lange Zeit das besse­
re Team und hätte die Entschei­
dung in einem intensiv geführ­
ten Derby vor der Saisonrekord­
kulisse von 6278 Zuschauern
herbeiführen müssen.
Die tragische Figur war der
zuletzt gross auftrumpfende De­
nis Hollenstein. Klotens diesmal
nicht unwiderstehlich spielende
Topskorer hatte in der Verlän­
gerung nach einem Foul von Pa­
trick Thoresen mittels Penalty
das 3:2 auf dem Stock, doch er
schoss den Versuch übers Tor.
Im Penaltyschiessen lief Hollen­
stein als letzter Schütze an und
traf nur den Pfosten. Unmittel­
bar zuvor hatte bei den Lions
­Roman Wick trotz einem gellen­
den Pfeifkonzert als dritter von
vier Schützen getroffen. Seinen
Schuss musste Flyers-Keeper
Martin Gerber zwischen den
Schonern hindurch passieren
lassen.
Zürcher Strafenflut
Ronalds Kenins hatte in der
51. Minute mit dem 2:2-Aus­
gleich die Wende eingeleitet. Für
die ZSC Lions wäre es nach dem
Cup-Out in Freiburg (2:3) am
Mittwoch und den beiden Meis­
terschaftsniederlagen gegen den
SC Bern (2:3 n. P.) und die SCL
Tigers (3:5) die vierte Niederlage
in den letzten sechs Tagen gewe­
sen.
Die Zürcher waren sichtlich
bemüht, die enttäuschende Vor­
stellung vom Vorabend gegen
Langnau zu korrigieren. Doch
das Team des schwedischen
Trainers Hans Wallson fasste
insgesamt zu viele Strafen, die es
dem Heimteam immer wieder
ermöglichten, gefährlich vor
dem Tor des aus Pfäffikon stam­
menden ZSC-Goalies Lukas
Flüeler aufzutauchen.
Eine Körpertäuschung und der Weg ist frei: ZSC-Topskorer Roman Wick (rechts) entwischt an der Bande dem Klotener Lukas Stoop.
Eine solche Überzahlsituation
nutzte James Sheppard in der
27. Minute zur 2:1-Führung. Für
den Kanadier war es der zweite
Treffer nach seiner Rückkehr.
Ansonsten konnte Kloten aber
zu wenig Profit aus den zahlrei­
chen Powerplay-Möglichkeiten
ziehen. Selbst eine fünfminütige
Überzahlsituation nach einem
unnötigen Check von Chris Bal­
tisberger gegen den Kopf von
Bobby Sanguinetti liessen die
Zürcher Unterländer im Start­
drittel ungenutzt. sda/zo
Keystone
IN TUCHFÜHLUNG MIT DEM LEADER
Der SC Bern baut seine Siegesserie aus
Mit einem 3:1-Sieg gegen Biel nä­
hert sich der SC Bern in der NLA
der Tabellenspitze immer mehr
an. Für den SCB war der recht
ungefährdete Erfolg der fünfte
Sieg in Folge. Weil sich die ZSC
Lions gegen Kloten erst im Pe­
naltyschiessen
durchsetzten,
beträgt die Differenz zwischen
dem Meister und dem Leader
nur noch einen Punkt, wobei der
SCB zwei Spiele weniger absol­
viert hat. Mark Arcobello, Dario
Meyer und Simon Moser schufen
gegen Biel bis zur 24. Minute ein
beruhigendes Polster für die
Stadtberner.
Um den Strich wurde die Lage
für Lugano wieder ungemüt­
licher. Durch das 0:5 beim neunt­
platzierten
Genève-Servette
rückte der Gegner bis auf zwei
Punkte heran. Weil Davos nach
dem 5:2-Erfolg in Lugano auch
gegen Fribourg-Gottéron ge­
wann (4:2), rückten die Bündner
in der Tabelle an Lugano vorbei
und bis auf Platz 6 vor. Wieser,
Du Bois und Axelsson trafen im
Schlussdrittel für den HCD. sda
Den Leader gestürzt Neun Tore fürs Selbstvertrauen
EISHOCKEY Die RapperswilJona Lakers haben die
Siegesserie des EHC Olten
beendet. Die St. Galler
setzten zu Hause zu einem
Steigerungslauf an und
siegten verdient.
Olten durfte sich nur einen Tag
über die NLB-Leaderposition
freuen. Die viertplatzierten Rap­
perswil-Jona Lakers siegten
dank energischem Schlussspurt
2:1 und beendeten die Erfolgsse­
rie der Solothurner, die die letz­
ten sechs Meisterschaftsspiele
gewonnen hatten. «Wir haben
­
sehr hart gespielt», urteilte La­
kers-Trainer Jeff Tomlinson.
«Wir sehen nun die Früchte der
Arbeit der Jungs.»
Während die St. Galler mit
engmaschigen Kombinationen
agierten, überbrückten die Solo­
thurner die Mittelzone mit lan­
gen Pässen. Bis zur ersten Top­
chance der Lakers verstrichen
beinahe 33 Minuten. Dann lan­
cierte Cyrill Geyer mit dem öff­
nenden Pass Corsin Casutt, der
am gut reagierenden Gästehüter
scheiterte. Das 1:0 erzielten vier
Minuten später die Oltner, die
im ersten Überzahlspiel kraft­
voll agierten; Leandro Proficos
Strafe war gerade a­bgelaufen,
als Anthony Rouiller mit einem
­harten Hocheckschuss reüssier­
te. Beifall für die Lakers gab es
erst kurz vor der zweiten Pause,
als Fabian Maier Oltens Top­
skorer Curtis Gedig mit einem
perfekten Bodycheck von den
Beinen holte.
Die wichtige Pause
War die Anzahl der Torschüsse
nach zwei Dritteln ausgeglichen
(23:23), änderte sich dies im letz­
ten Abschnitt (9:6). Noch ehe Ol­
ten einen Abschluss verzeichne­
te, führte der fünfte Lakers-Tor­
schuss durch Nils Berger zum 1:1
(47.). Erst nach Dion Knelsens 2:1
(55.) legte Olten wieder zu. Doch
selbst in den letzten 88 Sekun­
den gegen sechs Feldspieler liess
das Heimteam nichts mehr
anbrennen. Für Lakers-Trainer
Jeff Tom­linson kommt die ein­
wöchige Pause im richtigen Mo­
ment: «Wir werden eine frische­
re Mannschaft sein, wenn wir
zurückkommen. Auch einige der
verletzten Spieler werden wieder
fit sein.» zsz
EISHOCKEY Erstligist
Dübendorf feierte gegen
Schlusslicht Uzwil einen
hohen 9:1-Sieg. Trotz grosser
Überlegenheit blieben die
Glattaler bis zum Schluss
konzentriert.
Zum Auftakt der zweiten Quali­
fikationsrunde gab sich der EHC
Dübendorf keine Blösse. Er
­gewann gegen den punktelosen
Tabellenletzten Uzwil klar 9:1.
Nach einem an Toren gemessen
verhaltenen
ersten
Drittel
schraubte der EHCD das Resul­
tat nach und nach in die dem
Leistungsvermögen
entspre­
chende Höhe. Entsprechend zu­
frieden war Dennis Barts. «Wir
verloren trotz Vorsprung nie
unser Konzept. Was wir uns vor­
genommen hatten, funktionier­
te», sagte der mit fünf Skorer­
punkten effektivste Dübendor­
fer.
Rasch bot sich Im Chreis das
erwartete Bild: Die Glattaler
­waren im Vorwärtsgang, auf der
Suche nach der Lücke in der
Uzwiler Abwehr. Sie versuchten
schnell zu spielen, worunter al­
lerdings zuweilen die Präzision
litt. Für eine knappe Führung
zur ersten Pause reichte dies
dennoch. Seiler hatte sie mit viel
Übersicht erzielt, nachdem
Barts Minuten zuvor nur den
Pfosten getroffen hatte.
Bauer als Opfer
Die Weichen endgültig auf Sieg
stellte Dübendorf dann während
eines Powerplays im zweiten
Drittel. Bührers Abschluss en­
dete zwar am Pfosten, doch Sä­
gesser nutzte die Überzahl mit
einem harten Schuss dann doch
(24.). Der EHCD war hernach
drückend überlegen, die Kombi­
nationen funktionierten immer
besser und Uzwil sah sich in sei­
nem Drittel eingeschnürt. GästeGoalie Bauer wurde mit Arbeit
eingedeckt – und musste sich in
dieser Phase mehrfach geschla­
gen geben. Barts lenkte einen
wuchtigen Schuss Reicharts zum
3:0 ins Netz und Widmer erhöhte
bereits eine Minute später. Und
dann erwischte Künzli den Tor­
hüter aus kurzer Distanz hoch
über der rechten Schulter (34.).
Beim einzigen Konter der Uz­
wiler parierte der junge EHCDKeeper Guggisberg seelenruhig.
Im Schlussabschnitt ver­
schoss zunächst der Dübendor­
fer Falett einen Penalty. Als der
EHCD in Unterzahl versetzt war,
lancierte Bührer den allein los­
ziehenden Barts. Dieser fiel bei
der Puckannahme hin. Er re­
agierte aber blitzschnell, stand
wieder auf und bezwang Bauer
ein sechstes Mal (45.). Sägesser
erhöhte drei Minuten später mit
einem gezielten Distanzschuss.
Ein Pfostentreffer Wüsts und
Tore von Röthlisberger und
Widmer waren die letzten er­
wähnenswerten Aktionen der
Dübendorfer. Holdener war es
vorbehalten den Uzwiler Ehren­
treffer zu erzielen.
«Auf einer solchen Leistung
lässt sich aufbauen», fand
EHCD-Stürmer Barts nach dem
souveränen 9:1-Sieg. Klar ist: Die
nächsten Gegner in der Meister­
schaft werden den auf den drit­
ten Platz vorgerückten Düben­
dorfern wieder mehr Wider­
stand leisten. Nach dem Cupspiel
beim Zweiligisten St. Moritz mor­
gen Dienstag warten nächste
Woche Weinfelden und der über­
raschende Leader Bülach im
Spitzenkampf. bg/zo