Spielbericht - EHC Dübendorf

ZO/AvU
Montag, 17. Oktober 2016
Sport l 23
In Kürze
CURLING
Pätz mit Genf
an der EM
Genf mit dem Ustermer Claudio
Pätz und Flims um Skip Binia
Feltscher werden die Schweiz ab
dem 19. November an den Curling-EM in Schottland vertreten.
Sie gewannen die Schweizer
Ausscheidungen in Biel. Valentin
Tanner, Claudio Pätz, Skip Peter
De Cruz und Benoît Schwarz
vom CC Genf, die WM-Dritten
von 2014, setzten sich in ihrer
Best-of-7-Serie gegen Adelboden
(Marc Pfister) deutlich mit 4:1
Siegen durch. Die Serie der
­Frauen zwischen Flims und Baden Regio (Alina Pätz) erstreckte sich bis ins sechste Spiel. sda
EISHOCKEY
Andrighetto
muss in die AHL
Der Schweizer Internationale
Sven Andrighetto (23) beginnt
die Saison in Übersee in der
American
Hockey
League
(AHL). Kein anderes NHL-Team
sicherte sich via Waiver-List
die Dienste Andrighettos, der
daraufhin von den Montreal
­Canadiens ins Farmteam nach
St. John’s geschickt wurde. Weil
der Wermatswiler im Sommer
einen Einwegvertrag über ein
Jahr unterzeichnet hat, verdient
Andrighetto auch in der AHL
seinen Jahreslohn von 650 000
Dollar. sda
HANDBALL
Jud und Maros
jubeln mit Pfadi
Pfadi Winterthur hat sich im
EHF-Cup in extremis für die
dritte Runde qualifiziert. Die
Winterthurer gewannen vor 750
Zuschauern in der Eulachhalle
das Rückspiel gegen Balatonfüred 27:20. Das Hinspiel hatte
Pfadi vor einer Woche in Ungarn
23:28 verloren. Der Ustermer
Kevin Jud schoss gestern fünf
Tore, der Volketswiler Filip Maros vier. Wichtigster Winterthurer Akteur in der zweiten
EHF-Cup-Runde war aber der
25-jährige Roman Sidorowicz,
der wie schon im Hinspiel neun
Tore erzielte. Mögliche Gegner
in der nächsten Qualifikationsrunde sind auch die Bundesligisten Frisch Auf Göppingen, Melsungen oder Magdeburg. sda/zo
LEICHTATHLETIK
Abrahams sechster
Sieg am See
Der Halbmarathon-Europameister Tadesse Abraham war beim
Hallwilerseelauf in Beinwil im
Freiamt nicht zu bezwingen. Der
34-Jährige gewann am Samstag
den Lauf über 21,1 km mit über
zwei Minuten Vorsprung. Der
Läufer des LC Uster stellte eindrücklich unter Beweis, weshalb
er im Juli über diese Distanz
Europameister und an den
Olympischen Spielen in Rio de
Janeiro ausgezeichneter Siebter
im Marathon geworden war. Tadesse Abraham setzte sich nach
1:03:56 Stunden deutlich vor Fikru Dadi (ETH/1:06:06) durch.
Dritter wurde Mohamed Boulama (MAR/ 1:08:31). sda
RADQUER
Zahner wird Zweiter
in Steinmaur
Simon Zahner hat den Sieg im
55. Radquer von Steinmaur
denkbar knapp verpasst. Der
Dürntner musste sich im Sprint
dem Schwyzer Marcel Wild­
haber geschlagen geben. In der
Kategorie B siegte der Gibswiler
Kevin Kuhn vor dem Egger Raphael Krähenmann. zo
Die Einstellung entscheidet das Derby
EISHOCKEY Der EHC
Dübendorf ist nach dem
5:2-Sieg im Derby gegen
die Wetziker wieder auf Kurs.
Die Glattaler mussten nach
zwei Niederlagen in Folge
nicht ans Limit gehen,
um den zu Beginn desolaten
EHCW zu bezwingen.
Das Derby zwischen dem EHC
Wetzikon und dem EHC Dübendorf hielt in keiner Phase das,
was man sich von ihm versprochen hatte. Die 658 Zuschauer
sahen eine mehrheitlich zer­
fahrene, von zahlreichen Spielunterbrüchen geprägte Partie,
die höchstens durchschnittliches Erstliga-Niveau erreichte.
Mit Dübendorf gewann schliesslich die besser organisierte
Mannschaft verdient 5:2. Der
EHCD überholte in der Tabelle
die Wetziker dank dem besseren
Torverhältnis wieder und liegt
nun auf Platz fünf.
«Das war ein erster Schritt
in die richtige Richtung», freute
sich Andrea Cahenzli. Der
EHCD-Trainer hatte seine Spieler angehalten, defensiver zu
stehen und weniger Foreche­
cking zu betreiben. Eine Massnahme, die sich bezahlt machte.
«Wir waren mental stabil und
sehr konzentriert», sagte Cahenzli. «Allerdings hat uns noch
etwas die Lockerheit gefehlt.»
Forechecking vor der Wetziker Torlinie: Dübendorf macht Druck. Die Wetziker versuchen sich in allen möglichen Positionen zu wehren. David Kündig
Unterstützung vom Gegner
Die Dübendorfer kamen von Beginn an zu guten Chancen. Die
Wetziker schienen in Gedanken
noch in der Kabine und leisteten
kaum Gegenwehr. So sah Goalie
Neuenschwander beim ersten
Treffer in der 5. Minute uralt
aus. Seiler täuschte einen Querpass an, schoss dann aber selbst
und erwischte Neuenschwander
bei freier Sicht auf der Fanghandseite.
Nur 93 Sekunden später erhöhte Piai bereits auf 2:0 und
rückte damit die Überlegenheit seines Teams ins richtige
Licht. In der 10. Minute kam wiederum Seiler bei einem Konter
völlig unbedrängt zum Schuss
und erwischte Neuenschwander
nicht unhaltbar zur Dreitoreführung. Der Wetziker Trainer
Andy Ritsch reagierte mit einem
Time-out.
Die Massnahme zeigte immerhin eine gewisse Wirkung. Sein
Team kam nun etwas besser ins
Spiel, und Schneider verkürzte in
der 14. Minute auf 1:3, nachdem
Goalie Trüb bei einem Gedränge
vor dem Tor die Übersicht ver­
loren hatte. Vier Minuten zu früh
ging es dann in die erste Pause,
weil das eine Tor partout nicht in
der Verankerung bleiben wollte.
Dank einem von Brandi ins
Tor abgelenkten Schuss von
Marzan verkürzten die Wetziker
in der 22. Minute auf 2:3, und es
kam erstmals so etwas wie Spannung auf. «Nach dem 3:0 waren
wir zu sorglos und öffneten Wetzikon wieder die Räume», kri­
tisierte Cahenzli. Sein Team
­besann sich in der Folge wieder
Lakers
im Torrausch
Fast perfektes ZSC-Wochenende
EISHOCKEY Den Schwung vom
4:3-Sieg im Spitzenkampf gegen
Winterthur nahmen die Rapperswil-Jona Lakers mit und
­gaben sich bei den Biasca Ticino
Rockets keine Blösse. Sieben
­verschiedene Spieler trafen beim
7:1-Sieg für die Gäste. Der Ka­
nadier Jared Aulin bereitete
drei Treffer vor und erzielte
das 3:0 selbst. Rajan Sataric, der
Wetziker Nicola Brandi und Aulin ebneten den St. Gallern mit
ihren Toren zur 3:0-Führung
­bereits nach 17 Minuten den Weg
zum höchsten Saisonsieg. Im
Mitteldrittel erhöhten die Gäste
gar auf 7:0. Die Lakers hatten vor
einer Woche bei der EVZ Academy eine 3:4-Niederlage bezogen.
Eine neuerliche Blamage bei
einem Farmteam wollte der
Qualifikationssieger der letzten
Saison um jeden Preis vermeiden. In der Tabelle liegt er nun
mit zehn Punkten Rückstand
auf Leader La Chaux-de-Fonds
auf Platz 6. Die Neuenburger
­haben aber zwei Spiele mehr bestritten. Eines NLB-Spiels spottete die Kulisse in Biasca: Ganze
246 Zuschauer wollten sich die
Partie anschauen. Das waren
immer noch 36 mehr als gleichentags bei GCK - Ajoie. sda/zo
EISHOCKEY Ein Hattrick von
Wick, eine famose Wende am
Vorabend und zwei Siege
gegen Servette – beim neuen
Leader ZSC Lions läuft es.
In der sechsten Doppelrunde der
Saison gewannen die ZSC Lions
erst zum zweiten Mal beide Spiele. Auf das glückhafte 5:4 nach
Verlängerung in Genf folgte
gegen Servette am Sonntagnachmittag
ein
hochverdienter
5:1-Erfolg. Die grosse Zürcher
Figur gestern war Topskorer Roman Wick. Vor 9143 Zuschauern
im Hallenstadion konnte Servette von Punkten bestenfalls
träumen. Die Zürcher dominierten die Partie mit 39:23 Schüssen. Bis zur 27. Minute stand das
Spiel 1:1. Dann gelangen den Zürchern vier Tore innerhalb von
zwölf Minuten. Roman Wick
buchte vom 2:1 zum 5:1 einen
Hattrick.
Der Zürcher SC lebt auf
Nicht nur wegen der beiden Siege
durften alle ZSC-Protagonisten
am Sonntag über beide Backen
strahlen. Verteidiger-Junior Jonas Siegenthaler ist zurück aus
Nordamerika. Er absolvierte bereits erste Trainings und wird
eines Besseren. Schwarz stellte
mit einem Powerplay-Treffer
zum 4:2 den alten Abstand
­w ieder her (27.). Weitere Unterbrüche brachten zähen Spielfluss auf beiden Seiten, schöne
Aktionen blieben Mangelware.
Ritschs grosser Ärger
Noch keine zwei Minuten im
Schlussabschnitt waren gespielt,
als das eine Tor wiederum neu
verankert werden musste (es war
nicht das letzte Mal an diesem
Abend). Das Spiel plätscherte so
dahin, es waren beidseits wenig
zwingende Torszenen zu sehen.
Bei einer weiteren Wetziker Strafe traf dann Bührer für Dübendorf in der 49. Minute zum entscheidenden 5:2. Dabei blieb es
bis zum Schluss, weil die Dübendorfer nicht mehr tun mussten
am Dienstag erstmals wieder
spielen. Die ZSC Lions übernahmen dank des Fünf-Punkte-Wochenendes vom EV Zug wieder
die Tabellenführung. Und die
Zürcher korrigierten gegen die
in Unterzahl allerdings hilfsbedürftigen Genfer (12. im Boxplay
in der NLA) auch die bisherige
magere Powerplay-Ausbeute (9.
Platz). Die Goals zum 2:1 (durch
Ryan Shannon) und 3:1 (Wick)
erzielten die ZSC Lions in Überzahl. In den ersten sieben Heimspielen im Hallenstadion waren
ihnen insgesamt lediglich zwei
Powerplay-Tore gelungen.
Gut an kamen im Hallenstadion die Retro-Shirts aus der
Zeit von 1992 bis 1994. Damals
erreichte der finanziell angeschlagene Zürcher SC, der noch
weit davon entfernt war, ein Spitzenteam zu sein, dreimal knapp
die Playoffs; 1992 eliminierten
die Zürcher unter Arno Del
Curto in den Viertelfinals sensationell das «Grande Lugano» von
John Slettvoll.
Das Schlussfurioso
Gross war der ZSC am Samstag
im «Hinspiel» in Genf erst ganz
am Schluss. Das Siegtor für die
ZSC Lions erzielte Chris Baltis-
und die angeschlagenen Wetziker nicht mehr tun konnten, um
das Resultat noch zu ändern.
Die EHCW-Spieler enttäuschten auf der ganzen Linie und
­fanden praktisch nie zu ihrem
gewohnten Spiel. Zwar ver­
mochten sie optisch über weite
­Strecken mitzuhalten, aber nach
dem verschlafenen Start mit drei
Gegentoren innert zehn Spiel­
minuten schien der Glaube an
eine Wende nicht wirklich vorhanden zu sein. Das Team agierte an diesem Abend zu fehlerhaft
und war auch offensiv zu harmlos, um den Gegner ernsthaft in
Bedrängnis zu bringen.
«Das Ganze hat sich abgezeichnet», ärgerte sich Trainer
Andy Ritsch. Er sei mit der Spielvorbereitung überhaupt nicht
zufrieden gewesen. Ins Detail
berger (62.), nachdem die Gäste
vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch 2:4 zurücklagen. Fehler von Timothy Kast,
der sich von Fabrice Herzog umspielen liess, führte zum Anschlusstor der Gäste. Nur 67 Sekunden später doppelte Pius Suter nach, wobei er vom Genfer
Kevin Romy selbst samt Puck ins
Tor befördert worden war.
Der Genfer Nationalverteidiger Romain Loeffel hatte im Mitteldrittel den ZSC-Keeper Niklas Schlegel noch mit einem
spektakulären Distanzschuss
zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung bezwungen. Der Abschluss
von Loeffel kam von der eigenen blauen Linie aus. Schlegel
schätzte die Flugbahn der Scheibe falsch ein.
Kurios ist dieser Treffer auch
deshalb, weil es sich um eine
Wiederholung handelte. Loeffel
hatte bereits am 19. März 2015
im zweiten Playoff-Halbfinal
von Servette gegen die ZSC Lions
(6:3) einen identischen Treffer
erzielt. Damals stand bei den
ZSC Lions gar Stammkeeper Lukas Flüeler zwischen den Pfosten, der sich damals von dem
über das Eis hüpfenden Puck
überraschen liess. sda
gehen wollte er auf Nachfrage
hin nicht. «Das gehört nicht in
die Zeitung.» Ritsch sprach von
einem «katastrophalen» ersten
Drittel und kritisierte die «fehlende Konstanz» und die indi­
viduellen Fehlentscheide seiner
Spieler. «Wir sind eigentlich ein
läuferisch gutes Team, aber nicht
einmal das konnten wir im Derby
zeigen.»
Seinen zu Beginn unsicher
wirkenden Torhüter Neuenschwander nahm Ritsch ausdrücklich in Schutz. «Einzel­
kritik kann man nach so einem
Spiel nicht betreiben», fand der
Wetziker Trainer. «Gegen Dübendorf war der Hinterste und
Letzte nicht bereit.» mwe/zo
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Kloten siegt
dank Gerber
EISHOCKEY Eine starke Leistung von Martin Gerber bildete
die Basis für Klotens 4:3-Sieg
nach Verlängerung in Biel. Der
Emmentaler vereitelte vorab im
Schlussdrittel mit Glanztaten
einen Dreipunktesieg der Gastgeber. Auf der Gegenseite liess
sich der ansonsten ebenfalls tadellose Jonas Hiller beim Siegtor
von Drew Shore (63.) für einmal
überraschen.
Biel glich nach dreimaligem
Rückstand jeweils aus; das hochverdiente 3:3 von Toni Rajala sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war ein zu geringer Lohn der Schlussoffensive
der Seeländer vor dem Nachsitzen. Denn Earl, Tschantré,
zweimal Micflikier sowie Rossi
besassen bis zum Ende der regulären Spielzeit ebenfalls noch
hochkarätige
Möglichkeiten.
Der knappe Vorsprung von Kloten nach zwei Dritteln hatte
noch eher dem Spielverlauf entsprochen, obschon Biel ein Plus
an Schüssen verzeichnete. Doch
die Zürcher Unterländer verpassten eine deutlichere Führung beispielsweise durch Captain Denis Hollenstein, der an
einem glänzend reagierenden
Jonas Hiller scheiterte (24.). sda