Bank Austria: Industriekonjunktur in Österreich

P R E S S E I N F O R M AT I O N
Wien, 28. Oktober 2016
Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Oktober:
Industriekonjunktur in Österreich gewinnt an Fahrt

Bank Austria EinkaufsManagerIndex steigt im Oktober auf 53,9 Punkte: Industrie startet
dynamisch ins vierte Quartal 2016

Mehr Neu- und Folgeaufträge besonders aus dem Inland

Hohes Tempo der Produktionsausweitung hält an

Steigende Rohstoffpreise belasten österreichische Betriebe

Gute Aussichten für Österreichs Industrie in den kommenden Monaten, doch Unsicherheiten
belasten Ausblick für 2017
Die österreichische Industrie steigert zu Beginn des vierten Quartals 2016 das Wachstumstempo. „Seit dem
Frühjahr 2015 liegt die österreichische Industrie auf Wachstumskurs. Anfangs noch sehr moderat, beginnt
sich der Aufwärtstrend knapp vor dem Jahresende 2016 zu beschleunigen. Im Oktober ist der Bank Austria
EinkaufsManagerIndex um weitere 0,4 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 53,9 Punkte gestiegen“,
meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die heimische Industrie erreicht mittlerweile ein sehr
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solides Wachstumstempo. Die Verunsicherung durch die Brexit-Abstimmung ist zwischenzeitlich
überwunden und angesichts der derzeit günstigen Inlandsnachfrage sowie eines sich aktuell verbessernden
internationalen Umfelds scheint die heimische Industrie einen guten Jahresendspurt hinlegen zu können.
„Die österreichische Industrie profitiert aktuell von einem kräftigen Plus an Neuaufträgen, sodass die
Produktion mit unverändertem Tempo ausgeweitet und auch die Beschäftigung weiter aufgebaut wird. Ein
kleiner Wermutstropfen sind steigende Rohstoffpreise, die sich ungünstig auf die Ertragssituation der
Betriebe auswirken“, fasst Bruckbauer die wichtigsten Detailergebnisse der monatlichen Umfrage unter
Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe zusammen.
Der Anstieg des Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist maßgeblich von der klaren Verbesserung der
Auftragslage getragen worden. „Die heimischen Betriebe konnten im Oktober spürbar mehr Neu- und
Folgeaufträge aus dem Inland verbuchen. Zudem verbesserte sich den zweiten Monat in Folge auch die
bislang etwas schwächelnde Exportnachfrage. Die heimische Industrie hat daher ihre Produktionsleistung
wieder deutlich erhöht“, mein Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Das Tempo der
Produktionsausweitung blieb im Oktober trotz der verbesserten Auftragslage jedoch stabil, daher nahmen
die Auftragspolster abermals zu.
Bank Austria EinkaufsManagerIndex und Teilindizes
Bank Austria AuftragsBeEMI
eingang Produktion schäftigung
Jun.16
Jul.16
Aug.16
Sep.16
Okt.16
54,5
53,4
52,1
53,5
53,9
54,7
53,5
51,2
52,8
54,2
56,3
55,1
52,4
54,6
54,5
Quelle: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria, IHS Markit
54,4
54,5
54,0
54,7
54,3
Lieferzeiten
45,5
46,9
47,8
45,5
44,6
Vormaterial- Einkaufs- Auftragslager
preise 1) bestand 1)
49,3
46,9
50,4
48,8
48,2
52,2
50,5
49,9
50,7
52,3
55,2
52,8
50,0
52,0
51,6
1) nicht im Gesamtindex
Angesichts der Verbesserung der Auftragslage haben die österreichischen Betriebe im Oktober die
Einkaufsmenge deutlich erhöht. Dennoch sind die Lagerbestände an Vormaterialien deutlich gesunken,
sogar rascher als im Vormonat. Die Bestände in den Verkaufslagern haben sich sogar noch stärker
verringert. „Der im Monatsvergleich beschleunigte Abbau der Vormaterial- und Verkaufslager ist zwar
zum einen ein Ausdruck des anhaltend kostenbewussten Lagermanagements in der österreichischen
Industrie, deutet aber auch daraufhin, dass die Betriebe den bestehenden Aufwind der Konjunktur
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etwas unterschätzt haben“, meint Pudschedl. Dafür spricht auch die weitere Verlängerung der
durchschnittlichen Lieferzeiten.
Die Preistrends zeigen wie schon im Vormonat ein uneinheitliches Bild. Während die Preise, unter anderem
bedingt durch den Aufwind bei Rohöl, im Einkauf im September wieder anstiegen, sinken die
Verkaufspreise bereits seit sieben Monaten. „Die aktuellen Preistrends belasten nun bereits den dritten
Monat in Folge die Ertragslage der heimischen Unternehmen, denn die gestiegenen Kosten im Einkauf
können in dem bestehenden harten Wettbewerbsumfeld nicht auf die Verkaufspreise überwälzt werden“,
meint Pudschedl.
Nach der zwischenzeitlichen Verunsicherung durch die Brexit-Entscheidung der Briten hat die
österreichische Industrie wieder mehr Fahrt aufgenommen. Das Vertrauen in die Nachhaltigkeit der
laufenden Erholung hat sich in den österreichischen Betrieben zu festigen begonnen, was sich etwa am
mittlerweile anhaltend starken Beschäftigungsaufbau ablesen lässt. Der weitere Anstieg des aktuellen
Bank Austria EinkaufsManagerIndex weist mit seiner spürbaren Verbesserung der Auftragslage auf
einen weiterhin soliden Wachstumskurs der Industrie in Österreich in den kommenden Monaten hin.
Neben dem Aufschwung bei Inlandsaufträgen kommt auch die Exportnachfrage derzeit wieder besser
in Schwung. Darauf lässt auch die generelle Verbesserung der Einkaufsmanagerindizes in Europa
schließen. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Verarbeitende Industrie in der Eurozone ist
von 52,6 auf 53,3 Punkte im Oktober gestiegen, stark getragen von der Aufwärtsentwicklung auf 55,1
Punkte, dem höchsten Wert seit Anfang 2014, in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner der
österreichischen Industrie.
„Angesichts des verbesserten internationalen Umfelds und der gestiegenen Zuversicht in den
heimischen Betrieben gehen wir für die kommenden Monate von einer soliden Industriekonjunktur in
Österreich aus. Wir sind optimistisch, dass die Industrie unsere Wachstumsprognose von 2 Prozent
real für 2016 dank eines guten Jahresendspurts sogar etwas übertreffen und damit auch eine
geringfügig höhere Dynamik als im Jahr 2015 verbuchen kann“, so Bruckbauer.
Für 2017 sind die Aussichten weiterhin durch politische aber auch durch sich verstärkender
protektionistische Trends im globalen Handel belastet, allerdings könnte es, so wie derzeit, positive
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Überraschungen geben. Derzeit erwarten die Ökonomen der Bank Austria jedoch ein etwas geringeres
Industriewachstum als 2016.
Rückfragen:
Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Walter Pudschedl, Tel.: +43 (0) 5 05 05-41957;
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