Österreichs Industrie weiter auf Wachstumskurs, doch leichte

P R E S S E I N F O R M AT I O N
Wien, 28. April 2016
Bank Austria EinkaufsManagerIndex im April:
Österreichs Industrie weiter auf Wachstumskurs, doch leichte
Tempoverlangsamung im April

Industriekonjunktur verliert etwas an Schwung: Bank Austria EinkaufsManagerIndex sinkt im
April auf 52,0 Punkte

Inlandsaufträge halten Industrie auf Wachstumskurs: Produktionsleistung wird kontinuierlich seit
einem Jahr erhöht, Beschäftigung nimmt zu

Anhaltende Verbesserung der Ertragslage dank weiter sinkender Einkaufspreise

Inlandsaufträge stützen 2016 weiter die Industriekonjunktur, jedoch keine
Wachstumsbeschleunigung gegenüber 2015 in Sicht
„Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im April auf 52,0 Punkte gesunken. Das verdeutlicht, dass
der Aufschwung in der heimischen Industrie weiter anhält, allerdings hat sich das Tempo nun etwas
verringert“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Seit einem Jahr liegt der Indikator über
der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Seit April des Vorjahres geht es mit der Industriekonjunktur
1
UniCredit Bank Austria AG
Pressestelle
A-1010 Wien, Schottengasse 6-8
Telefon: +43 (0)5 05 05-51472
Fax: +43 (0)5 05 05-52807
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bankaustria.at
aufwärts und trotz des leichten Rückgangs gegenüber dem Vormonat weist der aktuelle Indikatorwert
auf eine weiterhin wachsende Industrie in Österreich hin. „Die heimische Industrie hat im April die
Produktionsleistung dank steigender Inlandsaufträge weiter ausgeweitet. Während sich der anhaltend
steigende Output erstmals seit einigen Monaten auch in einer Erhöhung der Beschäftigung niederschlägt,
zeigt sich die Skepsis hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Erholung in einem sehr vorsichtigen
Lagermanagement“, so Bruckbauer zu den wichtigsten Ergebnissen der monatlichen Umfrage unter
Österreichs Einkaufsmanagern.
Die heimischen Industriebetriebe steigern weiterhin ihre Produktionsleistung. Allerdings verlor die
Dynamik im April an Fahrt. Der Produktionsindex sank auf 53,5 Punkte, den schwächsten Wert des
laufenden Jahres. „Die langsamere Produktionsausweitung im April ist auf geringere Auftragszuwächse
zurückzuführen. Dafür verantwortlich ist der beschleunigte Rückgang der Exportnachfrage, die durch das
gute Neugeschäft im Inland nicht ganz kompensiert werden konnte“, meint Bank Austria Ökonom Walter
Pudschedl. Das geringere Wachstum des Neugeschäfts ließ die Auftragspolster, die in den vergangenen
beiden Monaten stark gestiegen waren, kaum mehr zunehmen.
Bank Austria EinkaufsManagerIndex und Teilindizes
Bank Austria AuftragsBeEMI
eingang Produktion schäftigung
Dez.15
Jän.16
Feb.16
Mär.16
Apr.16
50,6
51,2
51,9
52,8
52,0
49,3
50,3
52,7
54,7
52,4
51,9
54,2
55,1
56,0
53,5
52,3
50,8
50,2
49,9
52,2
Quelle: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria, Markit Economics
Lieferzeiten
48,0
47,6
48,8
47,7
48,6
Vormaterial- Einkaufs- Auftragslager
preise 1) bestand 1)
46,3
45,7
46,2
46,0
47,4
45,9
44,3
44,0
42,7
46,7
49,3
49,1
51,2
52,1
50,6
1) nicht im Gesamtindex
Nach der kontinuierlichen Produktionsausweitungen der vergangen Monaten haben die heimischen
Industriebetriebe nun erstmals im Jahr 2016 die Beschäftigung spürbar erhöht. Der Beschäftigungsindex
kletterte auf 52,2 Punkte. „Während im Jahr 2015 in der heimischen Industrie fast 3.000 Jobs verloren
gegangen sind, waren die ersten Monate des laufenden Jahres im Durchschnitt von einem zumindest
leichten Beschäftigungsanstieg gekennzeichnet. Angesichts der Auftragslage sind die Aussichten gut,
dass der positive Trend anhält und 2016 nach zwei Jahren mit Rückgängen insgesamt auch wieder neue
Jobs in der Industrie entstehen“, meint Pudschedl.
2
UniCredit Bank Austria AG
Pressestelle
A-1010 Wien, Schottengasse 6-8
Telefon: +43 (0)5 05 05-51472
Fax: +43 (0)5 05 05-52807
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bankaustria.at
Die Preise für Rohstoffe und Vormaterialien verringerten sich im April weiter. Der Rückgang der
durchschnittlichen Einkaufspreise verlangsamte sich jedoch und war so schwach wie zuletzt im Sommer
2015. Sinkende Preise unter anderem für Stahl, einige Chemikalien und Holz verringerten die
durchschnittlichen Einkaufspreise der Industriebetriebe im April. Angesichts des hohen
Wettbewerbsdrucks wurden die Verbilligungen an die Kunden weitergegeben, die Verkaufspreise
reduziert. „Unterm Strich ergab sich im April durch die Preisentwicklungen im Ein- und Verkauf bereits
den achten Monat in Folge eine – diesmal jedoch nur noch sehr geringe – Kostenentlastung und
Ertragsverbesserung für die heimischen Betriebe im Vergleich zum Vormonat“, so Pudschedl.
Der aktuelle Bank Austria EinkaufsManagerIndex unterstreicht, die österreichische Industrie ist weiter
auf Wachstumskurs, musste im April jedoch etwas die Schlagzahl verringern. Dies ist der rückläufigen
Exportnachfrage geschuldet. „Die Inlandsnachfrage sorgt für zusätzliches Neugeschäft. Ohne eine
Auffrischung des derzeit trägen Welthandels wird es der stark exportorientierten Industrie Österreichs
jedoch an Impulsen für eine Belebung des Aufschwungs fehlen. Die Industrie wird 2016 voraussichtlich
das Wachstumstempo des Vorjahres von 2 Prozent real halten können, eine signifikante Beschleunigung
im Vergleich zu 2015 erwarten wir aber nicht mehr“, so Bruckbauer. Das Erreichen des langfristigen
Durchschnittswachstums in der Industrie von rund 3 Prozent real dürfte sich eher auf 2017 verschieben.
Rückfragen:
Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Walter Pudschedl, Tel.: +43 (0) 5 05 05-41957;
E-Mail: [email protected]
3
UniCredit Bank Austria AG
Pressestelle
A-1010 Wien, Schottengasse 6-8
Telefon: +43 (0)5 05 05-51472
Fax: +43 (0)5 05 05-52807
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bankaustria.at