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P R E S S E I N F O R M AT I O N
Wien, 29. September 2016
Bank Austria EinkaufsManagerIndex im September:
Österreichs Industrie wieder besser in Schwung – Auswirkungen der BrexitEntscheidung erstmal überwunden

Bank Austria EinkaufsManagerIndex steigt im September auf 53,5 Punkte: Industrie setzt soliden
Wachstumskurs fort

Stabilisierte Auslandsfrage verbessert Auftragslage

Produktionsleistung konnte durch erhöhte Auftragslage ausgeweitet werden

Industrie erhöht Tempo beim Beschäftigungsaufbau

Österreichs Industrie auf Kurs für Produktionsplus von zwei Prozent im Jahr 2016: BrexitAuswirkungen überschaubar, bremsen aber voraussichtlich Dynamik 2017
Die Industriekonjunktur hat in Österreich mit Herbstbeginn wieder etwas an Schwung gewonnen. „Die
heimische Industrie hat die Verunsicherung nach der Brexit-Entscheidung der Briten Ende Juni und die
folgende Verlangsamung des Wachstumstempos weitgehend überwunden. Der Bank Austria
EinkaufsManagerIndex ist im September auf 53,5 Punkte gestiegen. Die seit rund 1 ½ Jahren andauernde
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Industrieerholung zeigt sich einmal mehr belastbar. Der moderate Wachstumskurs setzt sich nun sogar
wieder etwas kraftvoller fort“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der Brexit-Schock hatte
zwei Rückgänge des Indikators nacheinander zur Folge. Mittlerweile hat sich die Verunsicherung in der
Industrie jedoch etwas gelegt, da vorerst kaum unmittelbare realwirtschaftliche Auswirkungen spürbar
waren. Wenn auch die Geschäftsaussichten durch den Brexit mittelfristig etwas gedämpfter eingeschätzt
werden müssen, ändert sich vorerst der Status quo nicht. Dies gilt auch noch für etwa zwei Jahre ab dem
Zeitpunkt, an dem die britische Regierung die offizielle Mitteilung über den Austritt an den Europäischen
Rat übermittelt hat. „Das Comeback des Bank Austria EinkaufsManagerIndexes im September ist
wesentlich auf eine verbesserte Auftragslage zurückzuführen, die eine Beschleunigung der
Produktionsausweitung und des Beschäftigungsaufbaus ermöglicht hat“, fasst Bruckbauer die wichtigsten
Ergebnisse der monatlichen Umfrage unter Österreichs Einkaufsmanagern zusammen. Den Preistrends, die
die Kosten- und Ertragslage vieler Betriebe belastet haben, wird weiterhin mit einem sehr vorsichtigen,
kostenbewussten Lagermanagement begegnet.
Im September haben die österreichischen Industriebetriebe stärkere Auftragszuwächse verbuchen können
als noch im August. Neben einer stabilen Nachfrage aus dem Inland hat sich nach dem Rückgang im
Vormonat die Exportauftragslage wieder verbessert. „Die heimische Industrie hat im September ihre
Produktionsleistung spürbar erhöht und damit an den soliden Wachstumskurs wie vor der BrexitEntscheidung angeschlossen. Mit 54,6 Punkten zeigt der aktuelle Produktionsindex ein in der seit 1 ½
Jahren laufenden Expansionsphase sogar überdurchschnittlich hohes Wachstumstempo an“, meint Bank
Austria Ökonom Walter Pudschedl. Angesichts der verbesserten Nachfragesituation kam es trotz der
weiteren Produktionserhöhung zu einem Anstieg der Auftragspolster.
Bank Austria EinkaufsManagerIndex und Teilindizes
Bank Austria AuftragsBeEMI
eingang Produktion schäftigung
Mai.16
Jun.16
Jul.16
Aug.16
Sep.16
52,0
54,5
53,4
52,1
53,5
51,2
54,7
53,5
51,2
52,8
53,9
56,3
55,1
52,4
54,6
Quelle: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria, IHS Markit
51,7
54,4
54,5
54,0
54,7
Lieferzeiten
47,7
45,5
46,9
47,8
45,5
Vormaterial- Einkaufs- Auftragslager
preise 1) bestand 1)
49,4
49,3
46,9
50,4
48,8
48,8
52,2
50,5
49,9
50,7
52,9
55,2
52,8
50,0
52,0
1) nicht im Gesamtindex
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Der seit dem Frühjahr 2015 anhaltende Aufwärtstrend in der heimischen Industrie schlägt sich seit
rund einem Jahr positiv am Arbeitsmarkt nieder. „Die österreichische Industrie hat seit Beginn des
laufenden Jahres fast 3000 neue Jobs geschaffen. Im September legte die Beschäftigung im
Produktionssektor sogar so stark zu wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Brexit-Verunsicherung hat sich
in der Personalplanung nicht einmal kurzfristig bemerkbar gemacht“, so Pudschedl. In den ersten neun
Monaten 2016 waren durchschnittlich knapp mehr als 580.000 Menschen in heimischen
Industriebetrieben beschäftigt.
Die jüngsten Preistrends zeigen ein uneinheitliches Bild. Während die Preise im Einkauf im September
wieder anstiegen, sanken die Verkaufspreise infolge des starken Wettbewerbs in einem begrenzten
Wachstumsumfeld den sechsten Monat in Folge – diesmal sogar stärker als im Vormonat. „Die aktuellen
Preistrends belasten nun bereits den zweiten Monat in Folge die Ertragslage der heimischen Unternehmen,
denn die gestiegenen Kosten im Einkauf können aufgrund des scharfen Wettbewerbs nicht auf die
Verkaufspreise übertragen werden. In der Folge wird durch einen gezielten Abbau der Lagerbestände
versucht, die Kosten- bzw. Ertragslage positiv zu beeinflussen“, meint Pudschedl. Nach einem leichten Plus
im Vormonat verringerten sich die Bestände an Vormaterialien im September spürbar, was angesichts
eines weiteren klaren Anstiegs der Einkaufsmenge auf die stärker als ursprünglich geplante
Produktionsleistung zurückzuführen ist. Auch der beschleunigte Rückgang der Bestände an Fertigwaren
dürfte mit der in diesem Ausmaß nicht erwarteten Absatzlage in Verbindung stehen. Dafür spricht auch die
weitere Verlängerung der durchschnittlichen Lieferzeiten.
Wie die Einkaufsmanagerindizes in den meisten europäischen Ländern hat auch der Bank Austria
EinkaufsManagerIndex den in den vergangenen zwei Monaten verlorenen Boden im September
weitgehend wieder aufgeholt. Die Industriekonjunktur ist wieder besser in Schwung gekommen,
nachdem sich die Auswirkungen des Brexit auf die britische Wirtschaft als vorerst begrenzt erwiesen
haben und daher auch die Verunsicherung der Exportwirtschaft in Kontinentaleuropa abgenommen
hat. Für die kommenden Monate weist das Indexverhältnis „Neuaufträge zu Lager“ auf eine
Fortsetzung der Industrieerholung hin. Seit 1 ½ Jahren liegt der Quotient über 1, mit aktuell wieder
steigender Tendenz. Damit wird signalisiert, dass die Stärke der Nachfrage unter Berücksichtigung der
vorhandenen Lagerkapazitäten voraussichtlich zu weiteren Produktionsanstiegen im Vergleich zum
jeweiligen Vormonat führen wird. „Der unmittelbare Brexit-Schock ist überwunden. Die Erholung der
heimischen Industrie zeigt sich in schwierigem Umfeld widerstandsfähig und ist weiter auf Kurs für ein
Produktionsplus von 2 Prozent im Gesamtjahr 2016. Die Auswirkungen des Brexit werden für
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Österreichs Industrie überschaubar bleiben. Im Jahr 2017 werden sie aber voraussichtlich deutlicher
spürbar sein und zu einem geringeren Industriewachstum als im laufenden Jahr führen“, erwartet
Bruckbauer.
Rückfragen:
Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Walter Pudschedl, Tel.: +43 (0) 5 05 05-41957;
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