Fischenthal Maximalsteuerfuss hat seinen Dienst getan Der Gemeinderat will den Steuerfuss für 2017 um 7 Prozent auf neu 127 Prozent senken. Noch im Vorjahr war er um 10 Prozentpunkte gestiegen. von Sibylle Egloff, 16.10.2016, 17:18 Uhr Der Gemeinderat Fischenthal will den Steuerfuss um 7 Prozent senken. (Symbolbild: Nicolas Zonvi/Archiv) Eine frohe Botschaft für die Fischenthaler Steuerzahler: Der Gemeinderat will den Steuerfuss im kommenden Jahr von 134 auf 127 Prozent senken. Höhere Zahlungen aus dem Finanzausgleich machen die Senkung möglich. «Die Steuerkraft von Fischenthal im massgebenden Jahr 2015 ist pro Einwohner geringer gestiegen als das kantonale Mittel. Zusätzlich ist die Einwohnerzahl gestiegen, was in dieser Kumulation den höheren Finanzausgleich bewirkt», sagt Finanzvorstand Herbert Müller (SVP). Noch vor einem Jahr wurde an der Fischenthaler Gemeindeversammlung beschlossen, dass der Steuerfuss auf 134 Prozent erhöht wird. Ein Jahr später könnte er bereits wieder um 7 Prozent sinken. Müller erklärt die Wellenbewegung: «Das Problem der Gemeinde war das fehlende Eigenkapital und damit verbunden ein drohender Bilanzfehlbetrag.» Der Gemeinderat habe den Bürgern an der Gemeindeversammlung im Dezember 2015 aufgezeigt, dass mit einer Erhöhung des Steuerfusses Mittel aus dem Finanzausgleich generiert werden und zur Eigenkapitalbildung verwendet werden können. An derselben Versammlung wurde ebenso demonstriert, dass der Steuerfuss von 134 Prozent nur für ein Jahr nötig ist. Gemäss Finanzplan hätte Fischenthal dann eine stufenweise Senkung auf 129 Prozent im Jahr 2017 und 124 Prozent im Jahr 2018 vorgesehen. «Dass die Senkung nun bereits auf 2017 in grösserem Umfang vorgenommen werden kann, ist dem sehr guten Abschluss 2015 und auch dem zu erwartenden positiven Abschluss 2016 zu verdanken», sagt Müller. Nicht mehr notwendig Ein konstanter tieferer Steuerfuss sei im Fall Fischenthals aber nicht anwendbar gewesen, da ohne eine Erhöhung das Eigenkapital zu gering geblieben wäre. Den hohen Steuerfuss beizubehalten, ist laut Müller nicht mehr angebracht. «Eine Senkung ist zum heutigen Zeitpunkt vertretbar, da ein Steuerfuss von 134 Prozent für die laufenden Ausgaben nicht mehr notwendig ist.» Das Budget 2017 sieht nicht nur eine Steuerfusssenkung, sondern auch einen Ertragsüberschuss von 125 000 Franken vor. «Er ist hauptsächlich dem Bereich Finanzen und Steuern mit einem Plus von über 790 000 Franken zu verdanken», so Müller. Zudem hätten die Ausgaben für den Sonderschulbereich stabilisiert werden können. «Die getroffenen Massnahmen, Kinder mit Unterstützungsbedarf möglichst in der gewohnten Umgebung zu schulen, bewährt sich. Neben dem finanziellen Vorteil hat es auch eine positive Wirkung auf die Integration solcher Kinder in die Klassengemeinschaft.» Mehr Kosten für Bildung Die Einsparungen dämpfen den höheren Aufwand im Bereich Bildung, Gesundheit und Soziales. «Die Bildung wird wegen höherer Schülerzahlen teurer», sagt Müller und fügt an: «Der Anstieg der Schülerzahl ist grundsätzlich eine positive Entwicklung für Fischenthal. Der finanzielle Nachteil muss hier halt in Kauf genommen werden.» Im Bereich Gesundheit seien die höheren Kosten auf die Teuerung in der Pflege zurückzuführen. «Ein Ärger-nis, das aber alle Städte und Gemeinden betrifft.» Ähnlich verhalte es sich mit den höheren Ansprüchen aus Zusatzleistungen zur AHV/IV im Bereich Soziales. Weitere Senkung möglich Die Gemeinde strebt künftig eine weitere Senkung des Steuerfusses an. «Das Ziel bleibt weiterhin ein Steuerfuss von 124 Prozent.» Unsicherheiten seien vor allem in der sozialen Wohlfahrt vorhanden. Müller ist sich aber sicher, dass es mit den Fischenthaler Finanzen bergauf geht. Die Gemeinde erreiche eine gesunde Basis. «Damit ist es nun möglich, realistisch, das heisst ohne hohe Reserven, zu budgetieren.» Die Fischenthaler Stimmbürger werden am 9. Dezember an der Gemeindeversammlung über den Voranschlag abstimmen können. Beitrag merken Das könnte Sie auch interessieren Fischenthal Fischenthal will Steuern bereits wieder senken Abo-Access Zürcher Oberland Sparpaket: Geber und Nehmer unzufrieden Abo-Access Fischenthal «Fischenthal ist gut aufgestellt»
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