Servicezeit – Das Verbrauchermagazin im WDR Fernsehen Montag – Freitag um 18:15 Uhr Bauanleitung: Schritt für Schritt zur Traumterrasse Benötigtes Arbeitsmaterial Bitumen Schweißbahnen nach Bedarf und Größe, Bitumen Lack (je nach Größe) Unkraut Vlies in ausreichender Größe Sparren und Dielen gemäß individuellen Anforderungen und Maßen (hier Bankirai Holz) Gummigranulat Pads (Isopads in verschiedenen Stärken 10 mm, 5 mm, 3 mm) Terrafix Abstandshalter/Konstruktiver Holzschutz (nach Hersteller Angaben) Edelstahlschrauben mit selbst bohrender Spitze sowie Edelstahl BITs Leinölfirnis oder Hartholz Öl (je nach Fläche) Benötigtes Werkzeug Kleister Quast mit Holzstiel(für das Aufstreichen des Bitumen Lacks) Dampfstrahler, Gasflasche mit Schweißbrenner (alternativ Heizpistole) Tischkreissäge/Kappsäge (um die Hölzer auf Länge zu schneiden) Geeignete Bohrmaschine/Akku-Schrauber (mit aufgeladenen Akkus!) Alu Schiene, Handkreissäge, und feinzahniges Sägeblatt Wasserwaage (2 Meter) sowie evtl. ausreichend lange Richtschnur Eisenwinkel, Bleistift, Meterstab, Spanngurt mit Arretierung Verbraucher.wdr.de © WDR 2016 Seite 1 von 4 Servicezeit – Das Verbrauchermagazin im WDR Fernsehen Montag – Freitag um 18:15 Uhr 1. Vorbereitung der Fläche Bevor Sie an die Terrassenfläche gehen, prüfen Sie, ob das vorhandene Geländer auch aufgearbeitet werden muss. Nehmen Sie in diesem Fall die Lattung oder Füllung des Geländers möglichst vorher ab und schleifen die Metallbrüstung. Schließlich wollen Sie nicht später den ganzen Schleifdreck auf Ihrem schönen Holz haben. Die nackte Estrich-Fläche einmal gut mit dem Dampfstrahler säubern und trocknen lassen. Danach werden Schweißbahnen aus Bitumen überlappend aufgebracht. Dies erfolgt mit einem Brenner oder einer Heißluftpistole (nur bei kleinen Flächen ratsam), weil die Nähte der oberen Schweißbahnen mit den jeweils unteren verschmelzen müssen, so dass eine geschlossene, dichte Fläche entsteht. Legen Sie die Schweißbahnen immer in Richtung Gefälle aus. Wenn alles trocken ist, bestreichen Sie die gesamte Fläche zusätzlich mit Bitumen Lack, der versiegelt die Fläche abschließend. Ulf Hogräfers Tipp: Testen Sie nach Trocknung das vorhandene Gefälle erneut, in dem Sie eine größere Menge Wasser auf mehrere Stellen gießen und beobachten Sie, ob es gut zu allen Seiten abfließt. Auf der trockenen Bitumen Fläche wird anschließend vollflächig ein spezielles Unkrautvlies verlegt. Es hindert selbst hartnäckige Pflanzensamen davor, sich auszubreiten. Auch hier ist darauf zu achten, dass das Vlies überlappend ausgelegt wird. 2. Balken der Unterkonstruktion aufbringen In unserem Beitrag wurden für die Unterkonstruktion Bankirai Latten im Maß 45 x 60 mm verwendet, die der Länge nach auf dem Vlies auf der gesamten Fläche ausgelegt werden. In diesem Fall zuerst auf der großen Terrassenfläche und quer zum Gefälle. Die Latten werden anschließend mit Gummi-Pads (Isopads) unterfüttert. Einerseits erreichen Sie dadurch, dass aufkommendes Regenwasser unter den Latten hindurch fließen kann und somit die Latten nicht beschädigt werden können (konstruktiver Holzschutz). Andererseits bieten die Isopads auch eine Art Trittschall Dämmung. Sie werden einfach nur gemäß Gefälle unter die Latten gelegt Verbraucher.wdr.de © WDR 2016 Seite 2 von 4 Servicezeit – Das Verbrauchermagazin im WDR Fernsehen Montag – Freitag um 18:15 Uhr und gleichen auch Unebenheiten optimal aus, da es sie in verschiedenen Stärken gibt. 3. Terrassendielen montieren Die Holzdielen werden mit der Tischkreissäge auf Länge geschnitten und mit rostfreien Edelstahl-Schrauben auf der Unterkonstruktion verschraubt. Begonnen wird in unserem Fall links, im rechten Winkel der Terrasse, da zuerst die große Fläche gelegt wird. Ist die große Fläche parallel zur Hauswand gelegt, kann man die umlaufende Seite perfekt anpassen. Die Schnittkanten des Holzes vor/nach dem Aufbringen unbedingt mit Leinölfirnis streichen, damit auch sie vor Nässe geschützt sind. Manche Harthölzer erhalten vom Hersteller einen Wachs-Kantenschutz. Versiegeln Sie dann nur dort, wo die Dielen geschnitten werden. Ulf Hogräfers Tipp: Verwenden Sie beim Verlegen der Dielen unbedingt Abstandshalter, die auch gleichzeitig den so wichtigen konstruktiven Holzschutz bieten. Die wunderbaren Helfer sind unerlässlich, weil sie einerseits den Abstand von Diele zu Diele exakt gleich halten und vor allem die HolzUnterkonstruktion schützen. Durch ihre geringe Aufbauhöhe (2 mm) entsteht ein Zwischenraum zur Diele, womit die Durchlüftung gesichert ist. Bei aufkommendem Regen kann das Wasser somit optimal ablaufen und die Luft zur Trocknung zirkulieren. So schützen Sie teures Holz ein Leben lang. Bei einer Terrasse mit zwei Flächen (umlaufender Belag) - wie in unserem Beispiel - verschrauben Sie für die optimale Verbindung der beiden Flächen ein dickeres Kantholz zusätzlich auf die Unterkonstruktion. Hartholz muss bei Verwendung von Edelstahl-Standardschrauben prinzipiell immer vorgebohrt werden. Wollen Sie sich diese Arbeit, müssen Sie Terrassenschrauben mit doppelter oder selbst schneidender oder -bohrender Spitze verwenden. Bohren Sie Schrauben nicht zu tief ein (damit kein Wasser darauf stehen bleiben kann). Aber bohren Sie auch Verbraucher.wdr.de © WDR 2016 Seite 3 von 4 Servicezeit – Das Verbrauchermagazin im WDR Fernsehen Montag – Freitag um 18:15 Uhr nicht zu flach, sonst gibts Stolperfallen. Ulf Hogräfers Tipp: Verwenden Sie beim Verschrauben von Edelstahlschrauben unbedingt immer auch Edelstahl BITs. Niemals Metall BITs für Edelstahlschrauben verwenden, da bei der Verwindung das weichere Metall vom härteren beschädigt werden kann und die Schrauben dadurch ihren Schutz verlieren und Rost anfällig werden. Manche Hersteller liefern Edelstahl BITs mit den Edelstahlschrauben. Achten Sie darauf und kümmern Sie sich vor der Montage darum, denn im Einzelhandel sind Edelstahl BITs oft nicht ohne Vorbestellung vorrätig. Die Legerichtung des Holzes Dielen mit Riffelung (für optimalen Wasserablauf ) sollten in Richtung Gefälle (vom Haus weg) gelegt werden. Bei umlaufenden Terrassen mit mehreren Flächen müssen Sie vorher austüfteln, wie das Bild am besten aussieht und ob auch der Holzschutz gewährleistet wird. Schick sieht es auch aus, wenn man umlaufende Terrassendielen in den rechten Winkeln auf Gehrung schneidet und entsprechend verlegt. Diese optisch reizvolle Variante kostet aber mehr Holz und Verschnitt. 4. Das Terrassenholz pflegen Alle Holzteile müssen nach der Montage mindestens ein Mal ordentlich mit Hartholzöl oder Leinölfirnis gestrichen werden. Am besten geht das mit einem trockenen Baumwolltuch. Überschuss nach angegebene Einwirkzeit mit einem Lappen abnehmen. Achtung: Baumwolllappen, die mit Leinöl in Kontakt kommen, nach dem Ölen unbedingt in Wasser legen. Um die Sparren (Unterkonstruktion) noch besser vor Wasser und die Dielen vor einem Verrutschen zu schützen, kann bei schwebenden Terrassenkonstruktionen (ohne Estrich-Boden) ein spezielles, elastisches Dichtband auf die Lattung geklebt werden. Das ist sehr sinnvoll und eine zusätzliche Sicherheit, damit Sie lange etwas von Ihrer Hochterrasse haben. Verbraucher.wdr.de © WDR 2016 Seite 4 von 4
© Copyright 2024 ExpyDoc