Programmbeschwerde: Friedensdemo in Berlin am 8.10 - 0815-Info

Programmbeschwerde: Friedensdemo in Berlin am 8.10.2016
Wieder einmal eine Erklärung dafür, warum die Mainstream-Medien, voran die
Informationssendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ständig an Vertrauen und
Glaubwürdigkeit verlieren.
Betreff: Programmbeschwerde: Friedensdemo in Berlin am 8.10.2016
Datum: 11. Oktober 2016 um 12:52:40 MESZ
An: "NDR RR VWR" [email protected], [email protected]
Programmbeschwerde: Friedensdemo in Berlin am 8.10.2016
von Volker Bräutigam* & Friedhelm Klinkhammer**
Werte Rundfunkräte, werter Intendant,
Etwa 150 Organisationen hatten zur großen Friedensdemonstration am 8.10 2016 in Berlin
aufgerufen, darunter kirchliche Institutionen und z.B. auch der Verdi-Landesbezirk Nord im DGB.
Das Motto lautete „Die Waffen nieder“. Teilgenommen haben mehr als 8.000 Menschen.
Hauptrednerin war die Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke, der im Bundestag drittstärksten
Kraft. Für ARD-aktuell und alle deutschen Mainstreammedien kein Anlass, zu berichten, obwohl
die ARD mit einem Filmteam auf der Veranstaltung vertreten war.
Nachrichten-Unterschlagung zeigte sich hier, das Weglassen von Informationen ist auch
Manipulation. Friedenswille soll keine Konjunktur haben, so wollen es unsere Regierenden und die
sie steuernden Eliten. Mehr internationale „Verantwortung übernehmen" wollen sie, legen das aber
nur bellizistisch aus und betreiben entgegen dem Mehrheitswillen der Beölkerung militaristische
Aggressionspolitik. Und ARD-aktuell unterstützt diesen Kurs publizistisch. Der Verzicht auf
informative Berichterstattung über die Friedensdemonstration ist ein Verstoß gegen die
Programmrichtlinien. Um denkbaren qualitätsjournalistischen Einwänden zuvorzukommen: Die
Relevanz einer Demonstration bemisst sich nicht nur nach der Teilnehmerzahl, sondern auch nach
Motiv und ihrer Zielsetzung.
Eine Demonstration für den Frieden, während die Bundesregierung neue weitere Sanktionen gegen
Russland diskutiert und den völkerrechtswidrigen Krieg in Syrien unverändert unterstützt, kann
derzeit gar keine größere Bedeutung haben.
„Die anderen haben auch nicht drüber berichtet“, dieses von Dr. Gniffke häufig gehörte „Argument“
könnte hier von ihm wiederholt werden. Tatsächlich hat keine einzige Nachrichtenagentur über die
Friedensdemonstration berichtet, die Zeitungen bis auf wenige Ausnahmen („junge Welt“, „Berliner
Morgenpost“) auch nicht. Gleichschaltung haben wir mittlerweile auch ohne Goebbelssches
„Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“, sie funktioniert offenkundig informell,
als stillschweigendes Einvernehmen.
„Die anderen habe es auch so gemacht“: Wer das als Argument gebraucht und nicht merkt, dass er
damit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Existenzsberechtigung abspricht, ist fehl am Platz.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Bräutigam & Friedhelm Klinkhammer
»*Volker Bräutigam war von 1975 bis 1985 Redakteur in der Tagesschau-Zentrale Hamburg und
auch danach noch, bis 1995, beim öffentlich-rechtlichen NDR (in der Hauptabteilung Kultur) als
Journalist tätig. Er schreibt heute für die Politik-Zeitschrift Ossietzky. Als Nachfolgerin der
"Weltbühne" orientiert sie sich strikt an diesem Vorbild. (s.a.»http://ossietzky.net).
**Friedhelm Klinkhammer war langjähriger Gesamtpersonalvorsitzender des NDR
Quellenangaben:
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Datum: Freitag, 14. Oktober 2016
Thema: aktuelle News
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