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Untersuchung des IW
Steigende Rentenbeiträge müssen nicht sein
Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rente muss nicht zwangsläufig auf mehr als 22 Prozent steigen, um zu
verhindern, dass das Rentenniveau ins Bodenlose fällt. Das meint das Institut der deutschen Wirtschaft
Köln (IW). Wie das funktionieren soll, lesen Sie hier.
„Wenn Arbeitnehmer länger arbeiten, stabilisiert sich das Verhältnis zwischen Rentnern und
Beitragszahlern – und damit auch der Beitragssatz“, so lautet die Formel, mit der die
IW-Wissenschaftler auf den jüngsten Vorschlag von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles in der
Renten-Debatte reagieren.
Nahles wünscht sich eine nicht näher definierte „Haltelinie“ beim Rentenniveau. Der Grund: Neue
Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums hatten ergeben, dass das Rentenniveau von heute 47,5
Prozent ohne Nachjustierung auf 41,6 Prozent im Jahr 2045 abzurutschen droht. Eine Haltelinie ist mit
konstant bleibenden Beitragssätzen aber eher nicht zu machen – die bisherige Obergrenze von 22
Prozent wäre nach 2030 also nach Nahles’scher Logik nicht mehr zu halten.
Die IW-Forscher betonen nun, dass es neben Beitragssatz und Versorgungsniveau noch eine dritte
Stellschraube im Rentensystem gebe: die Regelaltersgrenze. In einer Stellungnahme regen die
Wissenschaftler an, das gesetzliche Rentenalter nach 2030 weiter anzuheben.
Sollten die Menschen auch tatsächlich länger als bislang arbeiten, könne das zahlenmäßige Verhältnis
von Rentnern und Beitragszahlern stabilisiert werden, „ohne den Beitragssatz weiter anheben und/oder
das Rentenniveau weiter senken zu müssen“, schreiben die Rentenexperten.
Kritik an neuen Leistungsversprechen
Ohnehin habe die Langfristberechnung des Versorgungsniveaus aus Sicht der Rentenexperten so ihre
Tücken. Denn obwohl die Regelaltersgrenze bis zum Jahr 2030 auf 67 Jahre steigt, werde das
Rentenniveau nach wie vor anhand eines fiktiven Standardrentners mit 45 Beitragsjahren berechnet.
Daraus folgt: „Selbst wenn man die Beitragsjahre auf 47 erhöht, sinkt das Sicherungsniveau bis 2030
nicht etwa auf 44,6 Prozent, wie von der Bundesregierung im November 2015 noch erwartet, sondern
lediglich auf 46,6 Prozent.“
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Besonders kritisch sieht man beim IW die neuerliche Anhebung der Mütterrente sowie die
Lebensleistungsrente. Derartige neue Leistungsversprechen hätten in Zeiten des demografischen
Wandels „keinen Platz mehr“, auch wenn die nächste Bundestagswahl „in Sichtweite“ komme. „All
diese Vorschläge verursachen dauerhaft zusätzliche Ausgaben, die den Beitragssatzanstieg
beschleunigen statt ihn zu bremsen“, warnen die Rentenexperten.
Dieser Artikel erschien am 06.10.2016 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/untersuchung-des-iw-steigende-rentenbeitraege-muessen-nicht-sein-1475765675/
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